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Die Erfindung betrifft ein Sportgerät mit einer Platte und einem Ball, der an der Platte für Balanceübungen gehalten ist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Balancebrett, so dass im Folgenden häufig von einem Balancebrett gesprochen wird.
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Geräte für Balancierübungen sind allgemein bekannt. Der Nutzer muss sich und das Gerät in ein instabiles Gleichgewicht bringen und in dieser Lage die Balance halten. Bei einer Wippe wird das Wippbrett um eine horizontale Achse in einer Ebene verschwenkbar gehalten. Für ein Balancieren der Wippe in der horizontalen Lage braucht daher nur eine Drehachse berücksichtigt zu werden.
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Aus der
DE 20 2007 004 906 U1 ist ein Balancebrett bekannt, das auf einem Kugelkörper liegt. Das Brett ist auf seiner Unterseite nach oben gewölbt ausgebildet und weist einen umlaufenden nach unten weisenden Kragen auf. Damit wird die Bewegung des Bretts auf dem Kugelkörper begrenzt. Ansonsten weist der Kugelkörper keine Verbindung zu dem Brett auf. Die Herstellung eines derartigen Balancebretts ist relativ aufwändig. Auch liegt das Balancebrett lose auf dem Kugelkörper auf, so dass es relativ wacklig ist und somit für Therapieübungen von Personen mit Handicap nicht gut geeignet ist.
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Aus der
DE 20 2014 000 206 U1 ist eine Balancevorrichtung bekannt, bei der wenigstens ein elastischer Kugelkörper zwischen zwei Brettern gehalten ist. Die Vorrichtung liegt mit dem einen Brett auf dem Boden und der Nutzer versucht auf dem anderen Brett stehend das Gleichgewicht zu halten. Der Kugelkörper ist fest mit den Brettern verbunden, beispielsweise verklebt oder verschraubt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sport- und Therapiegerät zu schaffen, mit dem mit einfachen Mitteln gute Balancierübungen durchgeführt werden können.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die Platte auf einer Seite zumindest bereichsweise einen nachgiebigen Belag aufweist, dass an der Platte wenigstens ein gummielastisches Band an sich gegenüberliegenden Schmalseiten der Platte unter Bildung eines Zwischenraums zwischen dem Band und dem nachgiebigen Belag befestigt derart, dass der Ball zwischen dem Band und dem nachgiebigen Belag auf der Platte durch die Elastizität des Bandes gehalten ist. Der nachgiebige Belag kann beispielsweise aus Kunststoff, Schaumstoff oder Flies oder einer Textil- oder Kokosnussfasermatte bestehen. Diese Ausbildung eines Balancebretts hat den Vorteil, dass der Ball als Balancekörper und das gummielastische Band in der Regel bereits vorhanden sind. Es ist daher möglich, einen vorhandenen Ball mit dem ebenfalls vorhandenen Band an der Platte zu befestigen.
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Der Nutzer verbindet den Ball mit der Platte und legt diese mit dem Ball nach unten auf den Boden. Dann besteigt er die Platte und versucht die Platte in der horizontalen Lage im Gleichgewicht zu halten. Es sind Bewegungen um mehrere Achsen möglich, so dass der Gleichgewichtssinn gut geschult wird.
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Durch die Auswahl verschiedener Bälle können unterschiedliche Verhalten der Platte bei Belastung erzeugt werden. Ein härterer Ball bewirkt ein wackliges Verhalten, während die Platte bei einem weichen Ball leichter im Gleichgewicht zu halten ist. Auch können unterschiedlich große Bälle benutzt werden. Das Band wird dann entsprechend länger ausgewählt, so dass der Freiraum zwischen der Platte und dem Band größer wird.
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Das Band ist vorzugsweise flach und besteht aus einem gummielastischen Werkstoff. Ein solches Band ist beispielsweise unter der Bezeichnung Thera-Band® im Handel erhältlich. Durch seine flache Ausbildung mit einer Breite von 4 cm bis 10 cm wird der Ball gut unter der Platte gehalten, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Band vom Ball rutscht und sich der Ball von der Platte löst. Das Band kann durch entsprechende Durchbrechungen der Platte geführt und darin gehalten sein. Es werden dann keine zusätzlichen Befestigungselemente benötigt. Das Band braucht für die Befestigung des Balls nicht gekürzt zu werden, so dass es für anderweitige Übungen benutzt werden kann.
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Durch den nachgiebigen Belag wird der Ball verrutschsicher an der Platte gehalten. Auch werden die Kippbewegungen etwas gedämmt, so dass sich das Gerät auch für physiotherapeutische Übungen von verletzten, älteren oder behinderten Personen eignet.
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Die freie Oberseite der Platte kann rutschhemmend ausgebildet oder mit einem rutschhemmenden Belag, beispielsweise profiliertes Gummi, versehen sein. Dadurch sind besonders sichere Balanceübungen möglich.
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Die Größe der Platte ist grundsätzlich beliebig. Sie soll lediglich Platz für die Füße einer Person bieten, so dass diese gut auf der Platte stehen und balancieren kann. Die Platte kann daher etwa 30 cm bis 40 cm × 40 cm bis 60 cm groß sein. Die Stärke der Platte hängt ab von dem Material und von der Belastung. Die Stärke sollte so bemessen sein, dass sich die Platte nicht übermäßig durchbiegt. Die Platte kann aus Holz oder Kunststoff bestehen. Die Stärke beträgt vorzugsweise etwa 1,5 cm bis 3 cm. Die Kanten sind vorzugsweise abgerundet oder mit Fasen versehen, um Verletzungen zu vermeiden.
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Es kann vorgesehen werden, dass die Platte zwei Griffe oder Griffdurchbrechungen auf gegenüberliegenden Schmalseiten aufweist. Die Griffe sind dann auf der dem nachgiebigen Belag abgekehrten Flachseite der Platte angeordnet. Das Gerät kann daher auch mit den Händen ausbalanciert werden, beispielsweise in einer Liegestützlage.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Platte eine in etwa mittige Durchbrechung aufweist, deren lichtes Maß kleiner als der Durchmesser des Balls ist. Auch kann die Platte auf der Flachseite mit dem elastischen Belag eine in etwa mittige Mulde aufweisen, in die der Ball mit einem Kugelsegment passt. Schließlich ist es möglich, dass die Platte auf der Flachseite mit dem elastischen Belag in etwa mittig einen Ring aufweist, in den der Ball mit einem Kugelsegment passt. Der Ring kann auch zusätzlich zur mulde angebracht sein. Dadurch wird der Ball sehr sicher unter dem Brett durch das Band in einer vorgegebenen Position gehalten. Der Nutzer weiß demnach, wo sich in etwa der Mittelpunkt befindet und kann die Platte sicher ins Gleichgewicht bringen. Es kann dabei vorgesehen werden, dass die Durchbrechung oder die Mulde oder der Ring von dem elastischen Belag überdeckt wird.
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Das Band kann in beliebiger Weise an der Platte befestigt sein. Es ist jedoch günstig, wenn das elastische Band an den Griffen oder den die Grifföffnungen begrenzenden Stegen der Platte befestigt und insbesondere geknotet ist. Die Griffe oder die Stege bieten eine gute Möglichkeit, das Band mit der Platte zu verknoten. Damit brauchen keine zusätzlichen Befestigungsstellen vorgesehen zu werden. Auch kann ein beliebiges Band individuell in nahezu jeder Länge verwendet werden. Es kann daher an einem Gerät sowohl ein kleiner Gymnastikball, ein Fußball als auch ein großer Medizinball befestigt werden. Das Gerät ist daher vielseitig einsetzbar.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 die Untersicht des Sport- und Therapiegeräts gemäß der Erfindung und
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2 die Seitenansicht des Geräts der 1, teilweise im Schnitt.
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Das in der Zeichnung dargestellte Sport- und Therapiegerät weist eine in etwa rechteckige Platte 11 auf. Die Platte kann aus Holz oder Kunststoff bestehen. Auf einer Flachseite 12 ist ein Belag 13 aus einem nachgiebigen Material, beispielsweise Schaumstoff, angebracht beispielsweise verklebt. Dieser Belag ist so bemessen, dass er den umlaufenden Rand 14 der Platte 11 nicht überragt.
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An den kürzeren Seiten 15, 16 der rechtwinkligen Platte 11 ist jeweils eine Grifföffnung 17 vorhanden. Der nachgiebige Belag 13 erstreckt sich dabei nicht über die Grifföffnungen 17. An den die Grifföffnungen 17 begrenzenden Stegen 18 der Platte 11 ist ein elastischen Band 19 unter Bildung eines Freiraums 20 zwischen dem elastischen Belag 13 und dem Band befestigt.
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Ein auf dem elastischen Belag 13 befindlicher Ball 21 oder ähnlicher Körper kann dann mit dem Band sicher in der gezeigten mittigen Lage unter der Platte 11 gehalten werden. Das Band 19 ist in einfacher Weise um die Stege 18 und durch die Grifföffnungen 17 geführt und mit diesen oder mit sich selbst in der gewünschten Länge verknoten. Dadurch können Bälle mit unterschiedlichen Durchmessern gut an der Platte gehalten werden.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Platte 11 in der Mitte ihrer Flachseiten eine Durchbrechung 22 auf, die von dem Belag 13 überspannt wird. Der Durchmesser dieser kreisrunden Durchbrechung 22 ist kleiner als der Durchmesser des verwendeten Balls 21. So kann bei einem Ball mit einem Durchmesser von 20 cm bis 25 cm der Durchmesser der Durchbrechung etwa 10 cm bis 15 cm betragen. Dann ragt das in die Durchbrechung 22 eintauchende Kugelsegment 23 des Balls 21 beziehungsweise der darüber liegende Abschnitt des Belags 13 nicht oder nur geringfügig über die dem Belag 13 abgewandte Oberseite 24 der Platte 11 hinaus. Die Oberseite bleibt daher im Wesentlichen eben. Es wird dadurch ein sicherer seitlicher Halt des Balls gegen seitliches Verrutschen auf der Platte 11 bewirkt. Der Ball bleibt daher auch bei Belastung sicher unter der Platte. Für einen sicheren Halt des Balls beliebiger Größe ist eine Durchbrechung mit einem Durchmesser ausreichend, der kleiner als der Durchmesser des Balls ist. Es braucht daher nur eine Art Platte vorgesehen zu werden.
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Für eine Balancierübung wird der Ball 21 unter der Platte 11 mit dem Band 19 befestigt. Dann wird das so gebildete Gerät mit dem Ball 21 nach unten weisend auf den Boden 25 gelegt. Da das Band 19 sehr dünn ist, stört es die Auflagefläche des Balls auf den Boden nicht. Anschließend kann die Platte 11 mit einem Fuß betreten werden. Der Nutzer versucht dann in dieser Steh- oder Sitzposition die Balance zu halten.
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Es kann auch vorgesehen werden, dass die Platte 11 zuerst mit einem Fuß und dann mit dem zweiten Fuß betreten wird. Der Nutzer versucht dann, auf der Platte 11 stehend diese in einer horizontalen Lage auszubalancieren. Die betreffende Person kann sich an einem Handgriff festhalten, da das freie Ausbalancieren einige Geschicklichkeit erfordert. Es kann auch vorgesehen werden, dass der Nutzer die Platte 11 an den Grifföffnungen 17 mit beiden Händen ergreift, und in einer Liegeposition oder in einer knienden Position versucht, die Balance zu halten.
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In der Zeichnung ist die Platte rechteckig dargestellt. Es können aber auch runde, elliptische, ovale oder polygonale Platten verwendet werden. Auch kann vorgesehen werden, dass der Ball mit zwei oder mehreren über Kreuz geführten Bändern unter der Platte gehalten wird. Anstelle der Grifföffnungen können Griffbügel vorhanden sein, die auf der Oberseite der Platte angeordnet sind. Damit wird die Klemmgefahr bei Übungen mit den Händen deutlich reduziert. Weiterhin kann das Band auch durch Durchgangsbohrungen geführt und auf der Oberseite einen Knoten aufweisen, der ein Durchrutschen des Bands verhindert. Damit ist eine Verstellung des Bands auf die gewünschte Länge besonders einfach möglich.
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Das Sport- und Therapiegerät ist leicht handhabbar und mit einfachen Mitteln bereitzustellen. Es kann auch dazu benutzt werden, Kindern den Umgang mit einem Ball nahe zu bringen. Dabei kann auch der Ball benutzt werden, der anschließend für Spiele verwendet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007004906 U1 [0003]
- DE 202014000206 U1 [0004]