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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spiel- und Bewegungsvorrichtung.
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Kinder weisen in der Regel einen sehr ausgeprägten Bewegungsdrang auf. Häufig erlaubt es das Lebensumfeld der Kinder jedoch nicht, dass sie diesen Drang ausleben können.
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Auf das Trainieren von Körperbeherrschung wie etwa Balancierfähigkeiten und Koordination von Bewegungsabläufen sollte jedoch nicht verzichtet werden, da dies Teil einer gesunden Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.
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Die Kinder sind von daher auf organisierte sportliche Veranstaltungen angewiesen, um ihren Bewegungsdrang ausleben und gleichzeitig Balancierfähigkeiten und Koordination von Bewegungsabläufen trainieren zu können. Zu diesem Zweck stehen Turn- und Gymnastikgeräte zur Verfügung, zu denen beispielsweise der Barren, der Schwebebalken, das Reck, die Sprossenwand oder der Turnbock zählen.
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Erfahrungsgemäß gibt es jedoch viele Kinder und Jugendliche, die bei der Benutzung von Turn- und Gymnastikgeräten wenig Spaß empfinden und von daher solche Geräte meiden. Darüber hinaus werden diese Geräte vor allem im Rahmen des Schul- und Vereinssports in Turnhallen eingesetzt, so dass die Geräte nicht jederzeit für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung stehen.
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Um Kindern und Jugendlichen eine alternative Möglichkeit zu frei zugängiger, spielerischer und gemeinschaftlicher körperlicher Betätigung zu bieten, werden vermehrt Turn- und Klettervorrichtungen auf öffentlichen Spielplätzen installiert. Solche Vorrichtungen übertreffen in ihrer Komplexität gängige Spielplatzgeräte wie Schaukeln, Rutschen oder Wippen und sprechen gezielt Kinder und Jugendliche an, sich körperlich zu betätigen, um dadurch Balancierfähigkeiten und Koordination von Bewegungsabläufen spielerisch zu trainieren. Viele dieser Turn- und Klettervorrichtung sind jedoch ungeeignet, um diese gemeinsam mit einer Gruppe zu nutzen.
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Die
US 3 814 416 A offenbart eine Klettervorrichtung mit einer Vielzahl von begehbaren Balkenelementen. Die Balkenelemente sind fest mittels Stangenelementen miteinander verbunden, um eine stabile Spielvorrichtung bereitzustellen.
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In
CH 665 776 A5 wird ein Klettergerät beschrieben, bei dem geradlinige oder krumme Holzbauteile sich über- oder hinterkreuzen und deren Zusammenstellung eine Vielzahl verschieden großer und winkliger, windschiefer und ebener Flächenfiguren ergibt.
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Das Gebrauchsmuster
DE 89 11 819 U1 beschreibt eine in der Art einer Brücke oder eines Laufstegs ausgebildete Spielvorrichtung, welche mehrere in Querrichtung gelenkig miteinander verbundene Stegteile aufweist. Betreten Personen die brückenartige Vorrichtung, so können die Stegteile Wipp- oder Schwenkbewegungen zueinander ausführen, was den Gleichgewichtssinn und die Koordination der auf der Spielvorrichtung befindlichen Personen fördert.
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Die in
DE 89 11 819 U1 beschriebene Vorrichtung ist vergleichsweise aufwändig gestaltet und somit wartungsintensiv.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine wartungsarme Spiel- und Bewegungsvorrichtung bereitzustellen, welche die Balancierfähigkeit und Koordination von Bewegungsabläufen fordert und fördert und die gemeinsam mit einer Gruppe von Personen benutzt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Spiel- und Bewegungsvorrichtung gelöst, umfassend eine Vielzahl von begehbaren, länglichen, elastischen und biegsamen Holzelementen, wenigstens ein Verbindungselement, das zwei Holzelemente miteinander verbindet und wenigstens ein Auflageelement, auf dem wenigstens ein Holzelement gelagert ist, wobei mehr als ein Verbindungselement und mehr als ein Auflageelement vorgesehen sind, wobei einige Holzelemente punktuell auf einem Auflageelement gelagert sind und wobei die Vielzahl von Holzelementen mittels der Verbindungselemente miteinander verbunden ist und ein zusammenhängendes Netz bildet, das durch Einwirken einer äußeren Kraft in Schwingung versetzbar ist. Die begehbaren Holzelemente sind in länglicher Form ausgebildet und darüber hinaus elastisch und biegsam, so dass sie sich durch äußere Krafteinwirkung, wie etwa das Gewicht einer Person, verbiegen und durch eine nachfolgende schwingende Bewegung in ihre ursprüngliche Form zurückkehren können. Dadurch, dass die Holzelemente in Schwingungen versetzt werden können, entstehen für den oder die Nutzer der Spiel- und Bewegungsvorrichtung überraschende Bewegungssituationen, die beispielsweise über das übliche Balancieren über einen Baumstamm hinausgehen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Vielzahl an Holzelementen, die ein Netz bilden. Mit steigender Anzahl an Holzelementen vergrößert sich die Vorrichtung in der Fläche und bietet mehr Raum für die Benutzung durch mehrere Personen.
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Zur Ausbildung eines Netzes verfügt die Vorrichtung beispielsweise über wenigstens ein Holzelement, welches ein Ende aufweist, das auf einem anderen Holzelement gelagert ist. Zusätzlich oder alternativ umfasst die Vorrichtung wenigstens ein Holzelement, welches ein Ende aufweist, das freischwebend ist.
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Für die erfindungsgemäße Vorrichtung werden Holzelemente mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 20 bis 40, insbesondere von 25 bis 35, bevorzugt. Bei diesem Verhältnis ist einerseits die notwendige Stabilität gegeben, damit sich Personen auf dem Holzelement bewegen können, ohne dass das zwischen zwei Auflagen gelagerte Holzelement unter dem Gewicht der Person bricht, und andererseits die wünschenswerte Elastizität erhalten bleibt, so dass das Holzelement zu Schwingungen anregbar ist.
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Vorzugsweise sind die Holzelemente Baumstämme, da diese in der Regel kostengünstig zu erwerben sind. Baumstämme sind darüber hinaus robust und wartungsarm. Schließlich können die Baumstämme aufgrund ihrer abgerundeten Form das Balancieren auf der Vorrichtung erschweren, um das Spiel mit der Spiel- und Bewegungsvorrichtung anspruchsvoller zu gestalten.
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Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass das wenigstens eine Verbindungselement eine Bauklammer oder einen Gewindestab umfasst, welche(r) die Holzelemente sicher miteinander verbindet und die Übertragung von Schwingungen zwischen den Holzelementen zulässt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das wenigstens eine Verbindungselement elastisch, so dass die an einem Holzelement erzeugten Schwingungen besser zwischen den Holzelementen übertragen werden können.
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Vorzugsweise umfasst das Verbindungselement einen Gummipuffer, welcher zwischen zwei übereinander liegenden Holzelementen angeordnet ist und die Übertragung von Schwingungen zwischen den Holzelementen verbessert.
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Es ist von Vorteil, dass das wenigstens eine Auflageelement ein Holzelement ist, da dann keine zusätzlichen Bauteile bereitgestellt werden müssen.
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Die Erfindung wird in den nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
- 1 eine Ausführungsform einer Spiel- und Bewegungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine Ausführungsform einer Spiel- und Bewegungsvorrichtung in Draufsicht,
- 3 eine Querschnittsansicht entlang der Achse A und B der Spiel- und Bewegungsvorrichtung in 2,
- 4 eine Ausführungsform eines Verbindungselements einer Spiel- und Bewegungsvorrichtung.
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1 zeigt eine Spiel- und Bewegungsvorrichtung in perspektivischer Ansicht.
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Die Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 weist eine Vielzahl von länglichen, elastischen und biegsamen Holzelementen 12 auf. Die einzelnen Holzelemente 12 sind im Wesentlichen horizontal, unter beliebigen Winkeln zueinander ausgerichtet, begehbar und mittels Verbindungselementen 14 miteinander verbunden. Vorzugsweise weisen die Winkel zwischen den einzelnen Holzelementen jedoch einen Wert größer oder gleich 25° auf. Die Vielzahl der Holzelemente 12 bildet ein zusammenhängendes, unregelmäßiges Netz 16, wobei sich das Netz 16 im Wesentlichen parallel zum Boden, auf dem die Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 aufgebaut ist, in einem vorgegebenen Abstand vom Boden spannt.
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Einige der Holzelemente 12 sind punktuell auf Auflageelementen 18 gelagert. Die Höhe der Auflageelemente 18 ist ein Maß für den Abstand des Netzes 16 vom Boden, auf dem die Spiel-und Bewegungsvorrichtung 10 angeordnet ist. Die Spannweite eines Holzelements 12 zwischen zwei Auflageelementen 18 ist beliebig und kann an die Anforderungen der Spiel- und Bewegungsvorrichtung hinsichtlich örtlicher Gegebenheiten oder Stabilität und Schwingverhalten der Spiel- und Bewegungsvorrichtung angepasst werden.
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Die Auflageelemente 18 sind bei der dargestellten Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 längliche Holzelemente 12, die der Länge nach auf dem Boden liegen.
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Wie insbesondere in 2 zu erkennen ist, weisen einige Holzelemente freischwebende Enden 20 auf. Eine Vielzahl von Holzelementen 12 ist an ihren Enden 22 mit einem anderen Holzelement 12 verbunden, wobei das Ende 22 eines Holzelements 12 entweder wiederum an einem Ende 22 des anderen Holzelements oder an einem beliebigen Abschnitt des anderen Holzelements 12 befestigt sein kann. An einem Holzelement 12 können mehrere Enden 22 anderer Holzelemente 12 befestigt sein.
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Die einzelnen Holzelemente 12 weisen unterschiedliche Längen auf.
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Im Detail weisen die Holzelemente 12 ungefähr eine Länge von 4 m bis 10 m auf. Der Durchmesser der Holzelemente 12 beträgt dabei bevorzugt ungefähr 15 cm bis 30 cm. Für die Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 werden Holzelemente 12 mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 20 bis 40, insbesondere von 25 bis 35, bevorzugt.
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In der gezeigten Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 sind die Holzelemente 12 Baumstämme ohne Rinde und Splint. Alternativ ist auch die Verwendung von Baumstämmen mit Rinde und Splint möglich.
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Bevorzugt werden als Holzelemente die Baumstämme der Baumarten Robinie, Edelkastanie und Eiche verwendet.
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Bei den genannten Verhältnissen von Länge zu Durchmesser ergibt sich ein gutes Verhältnis zwischen Elastizität, um die Spiel- und Bewegungsvorrichtung 10 in Schwingungen zu versetzen, und Biegefestigkeit, um ein Brechen der Holzelemente 12 unter der Last von darauf befindlichen Personen zu verhindern.
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Die Verbindung zweier Holzelemente 12 erfolgt, wie in der 3 zu erkennen ist, übereinander liegend.
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4 zeigt eine Verbindung 14 zweier übereinander liegender, sich kreuzender Holzelemente 12 im Detail. Die beiden Holzelemente 12 sind im Abstand zueinander über einen Gewindestab 24 miteinander verbunden. In dem Bereich zwischen den beiden Holzelementen 12 ist ein Gummipuffer 26 angeordnet.
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Bei einer alternativen Verbindungsart sind zwei Holzelemente 12 mittels einer Bauklammer miteinander verbunden.
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Durch äußere Kraft wird das Netz aus Holzelementen 12 in Schwingung versetzt. Die Schwingungen werden beispielsweise dadurch erzeugt, dass eine oder mehrere Personen auf das Netz aus Holzelementen 12 klettern, auf den Holzelementen 12 laufen oder dieses bewusst in Schwingungen versetzen. Die von den Personen an einem Holzelement 12 erzeugten Schwingungen werden auf die mit diesem Holzelement 12 direkt verbundenen Holzelemente 12 übertragen, welche ebenfalls die Schwingungen auf die nächsten verbundenen Holzelemente 12 leiten. Je nach Intensität der äußeren Kraft können unterschiedlich große Teile des Netzes 16 in Schwingung geraten. Gleiches gilt, wenn auf mehrere Holzelemente 12 gleichzeitig eine äußere Kraft wirkt, indem beispielsweise mehrere Personen an unterschiedlichen Stellen sich auf dem Netz befinden bzw. dieses in Schwingung versetzen. Schwingungen mit vergleichsweise großer Amplitude können insbesondere an den Holzelementen 12 mit den freien Enden 20 erzeugt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform werden die Holzelemente 12, insbesondere die Baumstämme auch als Auflageelement 18 verwendet. Alternativ können auch dafür angefertigte Gestelle oder Halterungen verwendet werden, die beispielsweise aus Metall, Holz oder Kunststoff sein können.
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Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform umfasst das Verbindungselement keinen Gummipuffer. Darüber hinaus ist es im Rahmen der Erfindung möglich Verbindungselemente einzusetzen, die nicht elastisch sind.
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Die 1 und 2 zeigen eine Spiel-und Bewegungsvorrichtung, die als maschenartiges Netz ausgebildet ist, wobei unter Masche hier ein geschlossener Zug von Holzelemente 12 verstanden wird. Zur Erweiterung der Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sind bei einer nicht dargestellten Ausführungsform ein oder mehrere textile Netze vorgesehen, die in einer oder mehreren vom den Holzelementen gebildeten Masche(n) befestigt sind. Hierdurch wird beispielsweise eine Art Nestschaukel ausgebildet.
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Zusätzlich oder alternativ können ein oder mehrere Plattformen, die beispielsweise aus Holz bestehen, auf den Holzelementen befestigt sein.