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Turngerät Gegenstand er Erfindung ist ein Turngerät, mit welchem Kinder
vom zweiten bis zum fünften Lebensjahr die Übungen der schwedischen Gymnastik und
andere Turnübungen durchführen können. Das Turngerät gemäß der Erfindung ersetzt
die bekannten Geräte -der schwedischen Gymnastik, namentlich die Bank, die schräge
Leiter, die Rippenwand, den Balken, den niedrigen Barren, das niedrige Reck, den
Schwimmbock und das schwedische Schlupfgitter. Das Gewicht des Gerätes ist gering,
benötigt wenig Raum, und infolge seiner Stabilität kann es in der Wohnung sowie
im Freien ohne besondere Aufbauschwierigkeiten und Feststellvorrichtungen verwendet
werden.
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Der größte Vorteil des universalen Turngerätes gemäß der Erfindung
besteht den zum Turnen kleiner Kinder nicht verwendbaren bekannten schwedischen
Turngeräten gegenüber darin, daß einen großen Teil der Übungen der schwedischen
Gymnastik ein jeder ohne besondere Einschulung nur vorschriftsmäßig durchführen
kann, da die an der Bewegung nicht teilnehmenden Muskelgruppen bei den meisten Übungen
beinahe zu vollständiger Passivität gezwungen sind, während die Aktivität der an
der Bewegung teilnehmenden Muskelgruppen zunimmt. Das Turngerät ist elastisch und
bietet während der Übungen eine vollständige Sicherheit. Das.turnende Kind liegt
oder sitzt immer in gut fixierter, physiologisch richtiger Lage, so daß die Hände
der das Turnen kontrollierenden Person zum Richten der Übungen ständig frei bleiben.
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Gegenstand der Erfindung ist ein universales Turngerät für Kinder,
gekennzeichnet durch drei Bestandteile, von welchen je zwei zu einem Turngerät vereinigt
werden können und von welchen zwei Gestelle von L-förmiger
Gestalt
sind, während der dritte Bestandteil ein U-förmiges Rohr oder Stange ist. Die Schenkel
des U-förmigen Rohres oder der Stange sind an den zur 'Verbindungsstange sich anschließenden
Teilen gebogen und eine jedes Gestell von L-föriniger Gestalt aus zwei parallelen
Stangen, aus einem an die parallelen Stangen sich anschließenden Bügel, aus einer
in der Nähe der Schnittlinie der Bügelebene und der Ebene der parallelen Stangen
liegenden, die Schenkel des Bügels verbindenden, in beiden Richtungen außerhalb
des Bügels verlängerten Querstange und aus den an den freien Enden der Querstange
sich anschließenden Füßen besteht, wobei die Füße der Richtung der parallelen Stängen
entgegengesetzt und dabei relativ zum Bügel abwärts gerichtet sind.
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Die Zeichnung zeigt die Bestandteile des universalen Turngerätes gemäß
der Erfindung, ferner die verschiedenen Turngeräte, die aus zwei Bestandteilen zusammengestellt
sind.
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Abb. i ist die Seitenansicht des ersten und des zweiten Bestandteils
vor der Vereinigung derselben.
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_'bb. 2 ist die zur Abb. i gehörende Oberansicht.
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Abb. 3 ist die Stirnansicht des ersten, auf der linken Seite der Abb.
i sichtbaren Bestandteils von L-förmiger Gestalt, von der rechten Seite der Abb.
i gesehen.
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Abb. 4. ist die Seitenansicht des dritten Bestandteils von L-föriniger
Gestalt.
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Abb. 5 ist die zur Abb.4 gehörende Oberansicht.
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Abb. 6 ist eine zur Abb. 4 gehörende Stirnansicht, von der rechten
Seite der Abb. 4. gesehen. Die Abb. 7 bis 12 veranschaulichen die perspektivischen
Bilder in kleinerem Maßstab. der aus zwei Bestandteilen gemäß den Abb. i bis 6 kombinierten
verschiedenen Turngeräte.
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Von den Bestandteilen .°1, B, C gemäß den Abb. i bis 6 besteht der
Bestandteil A von L-förmiger Gestalt aus den parallelen Stangen i, i, aus dem die
letzteren verbindenden Bügel 2, a, 3 und aus den die Schenkel a,
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des Bügels 3 verbindenden Querstangen 6, 7,8-Die Ebene des Bügels steht
auf der Ebene der Stangen i,, i senkrecht. Die Querstange 6 liegt in der Nähe der
Schnittlinie der beiden Ebenen, jedoch noch in der Ebene des Bügels. Die Stangen
i, i und der Bügel sind zweckmäßig aus einem Rohr gebogen. Die Enden 6a, 611 der
Querstange 6 sind außerhalb des Bügels verlängert. Die freien Enden der Verlängerungen
6a, 611 tragen die viertelkreisförmigen Füße 6b, 6t'. Zweck der Verlängerungen 6a,
6a und der Füße 6b, 6b ist die Erhöhung der Stabilität des Bestandteils .d
gegen Umkippen, wobei die Verlängerungen 6a, 6a bei Liegeübungen die Rolle eines
Recks und bei Rippenwandübungen die Rolle einer zur Ermöglichung des richtigen Hangelns
dienenden ,o@z t sten breiten Sprosse spielen.
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A'-:P,ie Ösen g, 9 und die Querstangen 6, 7, 8 Aiegen in der Ebene
des Bügels 3 und sind mit letzterem zweckmäßig durch Schweißen oder Löten vereinigt.
Die Ösen g, c) erfüllen in der umgekehrten Lage des Bestandteils :I (Abb. 8) die
Rolle von Füßen und erhöhen die Stabilität gegen Umkippen.
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Auf die Stangen i, i sind Laschen i i aus Gummi, Stoff, Filz, Seide
oder aus beliebigem anderen biegsamen Stoff verschiebbar gezogen. Die Lasche i i
kann in die den I1ö rperabniessungen des jeweilig turnenden Kindes entsprechende
Lage geschoben werden. Statt Laschen i i können auch Bretter zur Verwendung gelangen,
die auf den Stangen i. i geführt sind.
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Die Schenkel i-, i.f des U-förmigen Bestandteils B (Abb. -2 und rechte
Seite der Abb. i) sind in der Nähe der Verbindungsstange 12 abgebogen. Die Entfernung
zwischen den Schenkeln 1q., 14 stimmt mit der Entfernung zwischen den Stangen i,
i überein.
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Der Bestandteil B kann aus einem Rohr oder aus einer massiven Metallstange
von kreisförmigem Querschnitt gebogen werden, dessen Durchmesser geringer ist als
derjenige der Stangen i, i. Die Enden der Schenkel 14, 14 des Bestandteils B können
in die zylindrischen Bohrungen ja, ja der Stangen 1, 1 "eschoben werden. Die innere
Grenzlage des Einschiebens bestimmen Anschläge, z. B. Schrauben 13, 13, die auf
den Schenkeln 1.4, 14 angeordnet sind. Von der veranschaulichten Ausführungsform
abweichend kann der Bestandteil B aus einem Rohr erzeugt werden, dessen Querschnitt
mit dem Rohrquerschnitt des Bestandteils A und des weiter unten geschilderten Bestandteils
C übereinstimmt. Der Bestandteil B kann mit dem Bestandteil _-1. bzw. C oder die
Bestandteile .-? und C können untereinander durch in die offenen Rohrenden geschobene
Zapfen o. dgl. lösbar vereinigt werden.
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Der Bestandteil C von L-förmiger Gestalt gemäß den Abb. q., 5 und
6 besteht aus den parallelen Stangen 16, 16 und aus dem die letzteren verbindenden
Bügel 18, 18, ig. Die Stangen 16, 16 und der Bügel 18, 18, ig können aus einem Rohr
gebogen werden. Die Ebene des Bügels 18, 18, ig schließt mit der Ebene der Stangen
16, 16 einen stumpfen Winkel ein.
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Die Anordnung und Form der die Stangen 16, 16 verbindenden Querstange
21 stimmt mit derjenigen der Querstange 6 des Be-
Standteils A überein.
An die außerhalb des Bügels 18, 18, i9 liegenden Verlängerungen Zia, ,ja
der Querstange 2i schließen sich die Füße gib an,. Die Rolle der Ösen ioz
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stimmt mit der Rolle der Ösen 9, 9 des Be-Standteils A überein.
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Die die Ösen io, io und die freien Endeh der Füße erb, gib von der
Außenseite berührende, mit punktierter Linie 22 bezeichnete Ebene steht zur Ebene
der Stangen 16, 16 senkrecht. Durch diese Ausbildung.wird erreicht, daß beim Aufstellen
des Bestandteils C ,auf die Füße gib, 21b und auf die Ösen io, io (Abb. io) die
Ebene der Stangen 16, 16 senkrecht zum Boden steht. Die Stangen 16, 16 sind an den
freien Enden als Zapfen 16a, 16a ausgebildet, die in die zylindrischen Bohrungen
ja, ja des Bestandteils A geschoben und in ihren Lagen in beliebiger bekannter,
in der Zeichnung nicht veranschaulichter -Weise, z. B. durch Schrauben, festgehalten
werden können.
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Die Stangen 16, 16 sind untereinander außer der Querstange 21 noch
durch eine Querstange 1 7 verbunden; welch letztere einerseits eine bessere Versteifung
bezweckt, andererseits bei der Zusammenstellung einer Rippenwand die unterste Sprosse
bildet und bei Rippenwand oder bei verlängerter, schräger Leiter von Z-förmiger
Gestalt (Abb. 12) die lösbare Anbringung (der Hilfsleiter erleichtert, wobei mit
der Querstange 21 gemeinsam die Übungen des schwedischen Schlupfgitters ermöglicht
werden und bei niedrigem Barren während der Übungen des Stehens auf den Händen und
auf den Schultern mit auf den' Boden gelegten Händen der Körper teilweise unterstützt
wird und bei niedrigem Reck eine Ausgangslage geboten 'wird. ' Die Beseitigung der
Querstangen 7, 8 im Bügel des Bestandteils C dient zur Bildung eines Tores, durch
welches z. B. bei Z-förmiger schräger Leiter (Abb. 12) am Ende- des Abwärtsgehens
die Turner frei durchschlüpfen können.
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Gemäß Abb. 7 sind die Bestandteile A und B untereinander derart lösbar
befestigt, daß das Turngerät auf den Füßen 6b, 6b und auf der Verbindungsstange
i2 des Bestandteils B steht, während die Stangen i, i mit der Ebene des Bodens parallel
liegen und die Ebene des Bügels 3, 3, 4 zur Ebene des Bodens senkrecht steht. Das
gemäß,Abb. 7 vereinigte elastische Turngerät ersetzt die unteren Sprossen der Rippenwand
und die vor die Rippenwand gelegte schwedische Bank den bekannten schwedischen Turngeräten
gegenüber- mit dem Vorteil, daß die Sitzentfernung der schwedischen Bank individuell
genau eingestellt werderi-kann. .Die Abmessungen, Gewichte und Unterstützungen der
Bestandteile A, B, C sind derart gewählt, daß das aus je zwei Bestandteilen kombinierte
jeweilige Turngerät auch dann nicht umkippen kann, wenn das Kind außerhalb der Unterstützungspunkte
des Turngerätes turnt. Nebeneinander können mehrere Laschen i i verwendet werden.
Die Laschen i i werden durch Verschieben auf den Stangen derart eingestellt, daß
der jeweiligen Körperhöhe des Kindes und den jeweiligen Übungen. entsprechend die
gewünschten Körperteile unterstützt sind.
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Das gemäß Abb.8 vereinigte Turngerät, welches die kurze, schräge Leiter
ersetzt, ist die Umkehrung des Turngerätes gemäß Abb.7, indem es auf den Ösen 9,
9 und auf den Schenkeln 14, 14 steht.
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Gemäß Abb. 9 ersetzt das aus den Bestandteilen A, B zusammengestellte
Turngerät ein niedriges Reck, auf welchem eine jede Hängeübung von geringem Schwung
oder eine jede im Hängen durchgeführte Übung, z. B. Nest, Felge, Rückenhinaufziehen;
Rückenwaage, durchgeführt werden kann. Das niedrige Reck gemäß Abb. 9 steht mit
seinen Ösen 9, 9 und mit seinen Füßen 6b, 6b am Boden, während die Stangen i, i
gegen den Bügel 3, 3, 4 neigen. Der Bestandteil B ist derart in die Bohrungen
ja, ja gesteckt daß die Verbindungsstange 12 näher zum Bügel 3, 3, 4 gelangt.
Benutzt folglich das Kind das Turngerät in seiner Zusammenstellung gemäß Abb. 9
als niedriges Reck, so bleibt der Gewichtspunkt seines Körpers auch bei kleineren
Schwungübungen mit voller Sicherheit innerhalb der Unterstützungspunkte.
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Bei der aus den Bestandteilen A und C zusammengestellten, Rippenwand
gemäß Abb. io gelangt der Bestandteil C vorteilhaft nach unten, so daß die Stangen
16, 16 am Boden senkrecht stehen. Dementsprechend liegt der Bügel des Bestandteils
A mit dem Boden parallel. Die Stangen 4,4 der Hilfsleiter gemäß Abb. 4 verbinden
die Sprossen 15. An .den unteren Enden der Stangen 4, 4 sind die auf die Ouerstange
17 geschobenen Gabeln 5, 5 angeordnet, während die oberen Enden der Leiterstangen
4, 4 an den Stangen 16, 16 mit Riemen: 2o, 2o lösbar befestigt werden können. Statt
Riemen 2o können an den oberen Enden der Stangen 4, 4 Haken ausgebildet werden,
die auf die Querstange 6 oder auf die Verlängerungen 6a, 6a derselben gehängt werden.
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Der aus den Bestandteilen A und C zusammengestellte Schwimmbock oder
Doppelbalken, Schlupfgitter, Barren gemäß Abb, i i stimmt .init der Zusammenstellung
gemäß Abb. io überein, jedoch mit der Abweichung, daß das kombinierte Turngerät
nicht auf dem
Bügel 18, 18, 19 und den Füßen 21 b, 21 b des Bestandteils
C, sondern auf den Ösen 9, 9 und io, io steht.
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Gemäß Abb. 1-2 , ist das Turngerät von Z-förmiger Gestalt gleichfalls
aus den Bestandteilen A und C zusammengestellt. Von den Abb. i o und i i abweichend
steht der Bügel des Bestandteils C aufwärts, während der Bügel des Bestandteils
A abwärts steht und die Ösen g, 9, ferner die Füße 21v, 21b das Turngerät tragen.
Das Turngerät von Z-förmiger Gestalt gemäß Abb. 12 ist eine verlängerte schräge
Leiter, welche für Kriech-und Stützübungen und bei der Benutzung von Laschen i i
für Übungen, die am Bauch, am Rücken oder auf der Seite liegend durchgeführt werden
können, und bei Anbringung der Hilfsleiter gemäß Abb. io für Kriech-und Balancierübungen
verwendet werden kann.
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Ohne das Wesen der Erfindung zu ändern, können zwei Bestandteile B
verwendet werden, so daß zu gleicher Zeit zwei Personen auf zwei besonderen Turngeräten
turnen können.