DE202016004429U1

DE202016004429U1 - Übungsgerät

Info

Publication number: DE202016004429U1
Application number: DE202016004429.0U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-07-20
Filing date: 2016-07-20
Publication date: 2016-09-19
Anticipated expiration: 2026-07-21

Abstract

Übungsgerät für die Ergo- oder Physiotherapie oder zum Spielen, mit einer Standfläche (1) für mindestens eine Person (2), wobei die Standfläche (1) mittels Zugmittel (3) pendelnd in einem Punkt (4) aufgehängt ist und wobei die Zugmittel (3) sich in der Aufhängung (4) kreuzen und die Zugmittel (3) relativ zur Standfläche (1) und/oder zur Aufhängung (4) gleitend geführt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Übungsgerät für die Ergo- oder Physiotherapie oder zum Spielen mit einer pendelnden Standfläche für eine Person.
Aus dem Stand der Technik ist die Schrift DE 299 12 478 U1 bekannt. Dort wird eine Balance-Scheibe beschrieben, wo eine Person auf dieser kippelnden Scheibe steht und damit Balance- und Koordinationsübungen durchführen kann. Es ist ein Nachteil dieser Erfindung, dass nur mit der Fuß-Muskulatur die Balance geübt werden kann.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein verbessertes Übungsgerät bereitzustellen.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch die hängende Ausgestaltung und den sich kreuzenden Zugmitteln kann besser geübt werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung betrifft die körperliche Beweglichkeit und Bewegungssicherheit von Kindern und Jugendlichen. Es ist allgemein bekannt, dass heute auf Grund mehrerer Faktoren die körperliche Tüchtigkeit der Kinder schon vom Kindergartenalter an unzureichend ausgebildet wird. Bewegungsfreudige Kinder fördern ihre Entwicklung weitgehend selbständig. Unsichere trauen sich auch bei Bewegungsspielen wenig zu, weil sie nicht über elementare Grundfähigkeiten verfügen. So nimmt der Abstand zu Gleichaltrigen weiter zu. Entwicklungsverzögerte Kinder benötigen eine angemessene Förderung, um ihre Defizite aufzuholen.
Das vorgestellte Übungsgerät kann diesen Vorgang nachhaltig unterstützen. Es erinnert zwar an eine Kinderschaukel, unterscheidet sich aber in wesentlichen Merkmalen.

1. Das Kind verändert den Winkel der Standfläche permanent durch seine Eigenbewegungen. Während die Bewegung beim stehenden Schaukeln normalerweise nur vorwärts und rückwärts erfolgt, muss bei diesem Übungsgerät noch zusätzlich die Ebene nach oben und nach unten berücksichtigt werden. Dies erfordert differenzierte Bewegungen der Füße.
2. Anders als bei der normalen Schaukel kann sich das Kind zwar an den Seilen oder Bändern halten, muss aber auch durch alternierende Fußbewegungen nach unten und oben die Standfläche in eine waagerechte Stellung bringen.
3. Das Gerät hat einen hohen Aufforderungscharakter für Kinder. Sie entwickeln schnell den Ehrgeiz, dieses ”Ding”, ”Schiff” oder ”Pferd” zu bezwingen und eine sichere Standfähigkeit zu erreichen. Sobald sie dies geschafft haben, denken sie sich Spiele auf dem Gerät aus. So üben sie indirekt ihre Sehnen, Muskeln und Gelenke, ihr Gleichgewicht und ihre Reaktionsfähigkeit. Für Kinder ist das Spiel ein freiwilliger Umweg zum Training.
4. Ein wichtiges Ziel der Therapeuten und Erzieher ist die Verbesserung der Statomotorik der Kinder. Dies wird begünstigt durch eine Kräftigung der Beuge- und Streckmuskulatur und der Gelenke. Über die vermehrten Rotationsbewegungen wird das Gleichgewicht gefördert. Außerdem schulen die Kinder die Koordination der Arm- und Beinmuskulatur und die Bewegung des Rumpfes und des Beckens. Weitere entscheidende Ziele sind die Förderung der Hand-Augen-Koordination, der Konzentration und der Reaktion. Mit dem sicheren Umgang auf diesem Übungsgerät gewinnen die Kinder neben der motorischen Geschicklichkeit auch mehr Selbstsicherheit. Nicht zu unterschätzen ist auch der Aspekt des sozialen Lernens, wenn die Kinder sich zu zweit auf dem Gerät bewegen. So schulen sie noch zusätzlich ihre Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für den Mitspieler.

Nachfolgend soll nun die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert werden. Es zeigen:
1 eine erste Ausgestaltung des Übungsgerätes mit einem endlosen Zugmittel;
2 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mit zwei einzelnen Zugmitteln, die unter der Standfläche gesichert sind.
Zunächst soll vorausgeschickt werden, dass Begriffe wie „links”, „rechts”, „oben” oder „unten” sich lediglich auf die Darstellung in den Figuren beziehen, aber von der tatsächlichen Anordnung in der Praxis abweichen können. Weiterhin soll darauf hingewiesen werden, dass die Figuren keine reinen technischen Zeichnungen sind, weshalb teilweise Schraffuren und Abbruchlinien fehlen. Auch können die relativen Dimensionen von der Wirklichkeit abweichen. In der Beschreibung nicht erwähnte Bezugszeichen ergeben sich aus der Bezugszeichenliste. Die Bezugszeichen haben in allen Figuren die gleiche Bedeutung.
In der 1 ist das erfindungsgemäße Übungsgerät zu sehen, welches im Wesentlichen aus einer Standfläche 1, Zugmitteln 3 und einer Aufhängung 4 besteht. In dieser Ausgestaltung ist eine Zugmittel nach dem Durchfädeln durch Löcher der Standfläche endlos gemacht worden (gespleißt, verschweißt oder geklebt). Das Zugmittel läuft nun von der vorderen linken Ecke über die Aufhängung 4 zur hinteren rechten Ecke. Von das aus läuft das Zugmittel 3 an der Unterseite der Standfläche 1 zur vorderen rechten Ecke. Hier „taucht” das Zugmittel wieder auf und geht über die Aufhängung 4 zur hinteren linke Ecke der Standfläche, usw. Durch geeignete Hülsen in der Standfläche und auch durch geeignete Ausgestaltung der Aufhängung 4 kann die Person 1 (oder Kind oder auch Kinder) auf der Standfläche balancieren. Als Halt dienen die Zugmittel 3.
In der 2 sind die Zugmittel 3 nicht endlos, sondern unterhalb der Standfläche 1 gesichert (verknotet oder geklemmt). Ferner sind hier auch zwei Aufhängungen 4 angeordnet (es würde aber auch mit einer einzigen Aufhängung funktionieren). Wenn man zwei Aufhängungen 4 verwendet, wird die Reibung der Zugmittel 3 miteinander in der Kreuzung vermieden. Dieses macht das Übungsgerät „feinfühliger”. Im Rahmen der Erfindung können die Zugmittel 4 aus Bändern oder auch Seilen bestehen. Ferner kann die Standfläche 1 aus Holz, Kunststoff oder auch einem Verbundmaterial bestehen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste

1: Standfläche
2: Person
3: Zugmittel
4: Aufhängung
5: verdecktes Zugmittel
6: Sicherung des Zugmittelendes (Knoten o. ä.)
7: Decke oder Balken

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 29912478 U1 [0002]

Claims

Übungsgerät für die Ergo- oder Physiotherapie oder zum Spielen, mit einer Standfläche (1) für mindestens eine Person (2), wobei die Standfläche (1) mittels Zugmittel (3) pendelnd in einem Punkt (4) aufgehängt ist und wobei die Zugmittel (3) sich in der Aufhängung (4) kreuzen und die Zugmittel (3) relativ zur Standfläche (1) und/oder zur Aufhängung (4) gleitend geführt werden.
Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Aufhängungspunkte (4) vorhanden sind und das diese Aufhängungspunkte (4) weniger als 20 cm voneinander entfernt sind.
Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (3) aus Bändern gefertigt sind.
Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (3) aus Seilen gefertigt sind.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (3) eine haptisch angenehme Qualität aufweisen.
Übungsgerät nach mindestens einem der Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (3) in der Aufhängung (4) durch feste Hülsen oder Ringe laufen.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (3) in der Standfläche (1) durch Hülsen gleitend laufen.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Standfläche (1) aus Holz gefertigt ist.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Standfläche (1) aus Kunststoff gefertigt ist.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Standfläche (1) aus Verbundmaterial gefertigt ist.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Ränder der Standfläche (1) mit einer Flächen- und Randpolsterung versehen sind.
Übungsgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Übungsgerät für Kindergärten und betreutes Turnen in Grund- und Sonderschulen oder Vereinen zur Bewegungsförderung Anwendung findet.