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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leiste für Möbel, insbesondere eine Griffleiste, mit einem leistenförmigen Körper, an dem ein profilierter Harpunensteg zur Fixierung der Leiste an einer Nut einer Möbelfront vorgesehen ist.
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Die
DE 77 301 73 offenbart eine Griffleiste für Schubfächer oder Türen, bei der an einem Winkelprofil ein Harpunensteg ausgebildet ist. Der Harpunensteg besitzt keilförmige Profilierungen, die in eine Nut einsteckbar sind. Das Befestigen eines solchen Harpunensteges erfolgt meist unter Einsatz von Kleber innerhalb der Nut oder am Harpunensteg. Dadurch kann ein Spiel zwischen den Nutwänden und der Profilierung des Harpunensteges überbrückt werden und ein Herausziehen des Harpunensteges wird meist sicher vermieden. Allerdings besteht das Problem, dass sich der Harpunensteg in Längsrichtung der Griffleiste bewegen kann, trotz der Verklebung, denn durch Vibrationen oder mechanische Belastungen sowie Temperaturschwankungen kann sich die Verklebung lösen und die Verbindung verliert an Festigkeit.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leiste für Möbel zu schaffen, die sicher an einer Nut einer Möbelfront gehalten ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Leiste mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst die Leiste einen profilierten Harpunensteg, der in einem mittleren Bereich mindestens eine Haltekontur aufweist, die von der Querschnittskontur des Harpunensteges abweicht oder ein Halteelement an dem Harpunensteg fixiert ist. Dadurch ist es möglich, auch eine Fixierung in Längsrichtung des Harpunensteges zu erhalten, denn durch die Haltekontur wird ein Anschlag in Längsrichtung ausgebildet, an dem die Nutwände zumindest bereichsweise anliegen und somit ein Verschieben der Leiste in Längsrichtung verhindern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die mindestens eine Haltekontur in eine Richtung senkrecht zur Längsrichtung des Harpunensteges vorspringend oder zurückversetzt ausgebildet. Die Haltekontur kann letztlich unterschiedliche Formen besitzen, soll aber in jedem Fall durch eine vorspringende und/oder zurückversetzte Kontur dafür sorgen, dass ein Verschieben in Längsrichtung vermieden wird. Die Haltekontur kann beispielsweise als Prägung ausgebildet sein, die einen Teil des Materials des Harpunensteges verprägt. Die Haltekontur kann zudem auch als Aussparung, Schlitz oder Öffnung ausgebildet sein, so dass die Nutwand oder ein Klebemittel in die Aussparung, den Schlitz oder die Öffnung eingefügt werden kann. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Haltekontur durch einen Abschnitt des Harpunensteges zu bilden, der seitlich versetzt zu einem benachbarten Abschnitt des Harpunensteges angeordnet sein kann. Die benachbarten Abschnitte der beiden Harpunenstege können beispielsweise in einem kleinen Winkel relativ zueinander versetzt angeordnet sein.
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Für eine sichere Befestigung des Harpunensteges können mehrere Haltekonturen über die Länge des Harpunensteges verteilt angeordnet sein. Die Leiste und der Harpunensteg können insbesondere aus einem extrudierten Metallprofil oder einem Kunststoffprofil aus hartem und weichem Kunststoff hergestellt sein.
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Die erfindungsgemäße Leiste wird insbesondere als Griffleiste eingesetzt, die an einer Stirnseite einer Frontplatte oder an einer Vorderseite befestigt wird. Die Leiste kann insbesondere in eine Nut der Frontplatte eingefügt und festgeklebt werden. Statt der Ausbildung als Griffleiste ist auch eine Festlegung als Abdeckleiste an einem Möbel oder einem anderen Bauteil möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann auch ein Halteelement vorgesehen sein, das als Klammer ausgebildet ist und den Harpunensteg umgreift. Das Halteelement kann an dem Harpunensteg verrastet sein oder auf andere Weise vorfixiert werden, um dann bei der Montage in eine Nut einer Möbelfront zusammen mit dem Harpunensteg eingeschoben zu werden. Wenn der Harpunensteg mit dem Halteelement dann verklebt wird, sorgt das Halteelement für eine Fixierung in Längsrichtung, wobei optional auch zusätzlich Haltekonturen an dem Harpunensteg vorgesehen werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1A bis 1C mehrere Ansichten einer erfindungsgemäßen Leiste gemäße einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2A und 2B zwei Ansichten einer erfindungsgemäßen Leiste gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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3A und 3B zwei Ansichten eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leiste;
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4 eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leiste;
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5 bis 9 mehrere Ansichten unterschiedlicher Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Leisten;
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10A und 10B zwei Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Leiste mit einem Halteelement, und
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11A und 11B zwei Seitenansichten der Leiste mit dem Halteelement der 10.
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In den 1A bis 1C ist eine erfindungsgemäße Leiste gezeigt, die als Abdeckleiste ausgebildet ist und einen leistenförmigen Körper 2 in Form eines Streifens aufweist, an dem ein senkrecht zur Längsrichtung hervorstehender Harpunensteg 3 ausgebildet ist. Der Harpunensteg 3 besitzt mehrere nach außen hervorstehende Rippen 4, zwischen denen Rillen 5 oder Ausnehmungen vorgesehen sind, so dass ein sägezahnartiger Querschnitt vorhanden ist. Die Leiste 1 besteht aus einem extrudierten Metallprofil, insbesondere aus Aluminium, das je nach Einsatzzweck beschichtet sein kann.
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Eine solche Leiste 1 wird in eine Nut einer nicht näher dargestellten Möbelfront, beispielsweise einer MDF- oder HDF-Platte aus einem Holzwerkstoff, Kunststoff, Stein, Holz, Metall oder Sandwichelementen eingefügt und dort verklebt. Um ein Verschieben des Harpunensteges 3 in Längsrichtung zu verhindern, sind an dem Harpunensteg 3 zwei beabstandet voneinander angeordnete Sicken 6 oder Prägungen vorgesehen, bei denen die Querschnittskontur des Harpunensteges mechanisch abgewandelt wurde. Wie in der vergrößerten Ansicht der 1C zu sehen ist, ist im Bereich der Sicke 6 das Material des Harpunensteges eingedrückt, so dass sich in diesem Bereich eine Ausnehmung bildet, in die Klebemittel eingefügt werden kann. Die Anzahl der Sicken 6 oder der Prägungen, deren Position an dem Harpunensteg, die Tiefe der Prägung sowie die Höhe im Hinblick auf die Höhe des Harpunensteges 3 können je nach Einsatzzweck variiert werden.
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In 2A ist eine modifizierte Ausführungsform gezeigt, die wie in 1 ausgebildet ist, bis auf die Ausbildung einer modifizierten Haltekontur. An dem Harpunensteg 3 sind ein oder mehrere Langlöcher 16 ausgebildet, deren Form in 2B zur besseren Übersicht einmal dargestellt ist. Durch das Langloch 16 ist der Harpunensteg 3 vollständig durchgriffen und kann im Bereich des Langloches 16 verklebt werden, um eine Verschiebung in Längsrichtung zu vermeiden.
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In 3A ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der gegenüber 1 lediglich die Haltekontur geändert ist, die in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Prägung bzw. Materialstauchung mit rechteckigem Querschnitt gebildet ist. Das Material des Harpunensteges 3 wird nicht durchdrungen, sondern lediglich eine oder mehrere seitlich hervorstehende Rippen 4 werden eingedrückt.
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In 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Leiste gezeigt, die gegenüber dem Ausführungsbeispiel der 1 in der Haltekontur abgewandelt ist, die durch mehrere Schlitze 66 gebildet ist, die sich von der Spitze des Harpunensteges 3 bis zu dem Bereich benachbart zu dem leistenförmigen Körper 2 erstrecken. Im Bereich der Schlitze 66 kann Klebemittel zwischen die Rippen 4 des Harpunensteges eindringen, und somit eine Sicherung in Längsrichtung bilden. Die Breite und Tiefe der Schlitze 66 kann an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden.
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In 5 ist eine Detailansicht des Ausführungsbeispiels der 1 im Bereich der Haltekonturgezeigt. An dem Harpunensteg sind eine oder mehrere Prägungen 36 vorgesehen, die das Material jedoch nicht zu dem mittleren Bereich des Harpunenstegs drücken, sondern eine weitere Spitze 37 bilden, die gegenüber den Rippen 4 versetzt angeordnet ist. Durch die Ausbildung einer Spitze 37 sind in Längsrichtung mehrere Anlageflächen gebildet, die ein Verschieben in Längsrichtung vermeiden können.
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Bei dem in 6 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Prägung 36 wie bei dem Ausführungsbeispiel der 5 vorgesehen, lediglich der leistenförmige Körper 2 ist winkelförmig ausgebildet und umfasst einen hervorstehenden Griffabschnitt 20. Der Griffabschnitt 20 kann je nach Einsatzzweck auch winklig in andere Richtungen von der Leiste 2 hervorstehen. Die Form des Griffabschnittes 20 kann weitgehend frei gewählt werden.
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In 7 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Griffleiste gezeigt, bei der eine Haltekontur in Form einer durchgängigen Öffnung 46 vorgesehen ist.
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Bei dem in 8 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die in 1 gezeigte Leiste dahingehend abgewandelt, dass lediglich Sicken 56 an dem Harpunensteg 3 ausgebildet sind, die seitliche Aussparungen oder Aufnahmen ausbilden, jedoch der Harpunensteg 3 nicht vollständig geöffnet ist, sondern mittig ein Materialsteg 57 stehenbleibt.
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In 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiste gezeigt, die eine Vorderansicht der in 4 gezeigten Leite zeigt. Der Harpunensteg 3 umfasst einen Abschnitt 3', der seitlich versetzt zu dem benachbarten Abschnitt des Harpunensteges 3 angeordnet ist. Wie in 9 erkennbar ist, ist ein Abschnitt des Harpunensteges 3' in einem kleinen Winkel zu dem benachbarten Abschnitt des Harpunensteges 3 angeordnet, so dass sich Anlagekanten ausbilden, die ein Verschieben der Leiste 1 in Längsrichtung verhindern.
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Die Haltekontur zum Verhindern eine Bewegung der Leisten in Längsrichtung kann in weiten Bereichen modifiziert werden. Die in den vorgenannten Ausführungsbeispielen gezeigten Haltekonturen können beliebig miteinander kombiniert werden, um besonders hohe Haltekräfte in Längsrichtung aufnehmen zu können. Die Leiste 1 kann dabei insbesondere als Griffleiste ausgebildet sein, die an einer Frontseite oder einer Stirnseite einer Frontplatte eines Möbels, wie einer Tür oder eines Schubkastens, montiert wird. Der Harpunensteg 3 kann dann mit der Frontplatte z. B. aus einem Holzwerkstoff verklebt sein.
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In den 10A und 10B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiste 1 gezeigt, die dem Ausführungsbeispiel der 1 entspricht, bis auf die Haltekontur 6, die weggelassen wurde, wobei optional eine Haltekontur an dem Harpunensteg 3 eingebracht sein kann. Für eine Festlegung der Leiste 1 in Längsrichtung ist ein zusätzliches Halteelement 76 in Form einer Klammer vorgesehen, die im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und den Harpunensteg 3 umgreift. Die Klammer 76 weist hierfür einen Bodenabschnitt auf, der an einer Spitze des Harpunenstegs 3 angeordnet wird und zwei seitliche Schenkel 78. An den Schenkeln 78 sind nach außen gerichtete Federstege 79 und ein nach innen gerichteter Federsteg 75 vorgesehen. Durch die nach innen gerichteten Federstege 75 kann das Halteelement 76 an dem Harpunensteg 3 verrastet und vormontiert werden.
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In den 11A und 11B ist die Montage der Leiste 1 mit dem vormontierten Halteelement 76 gezeigt. Die nach innen gerichteten Federstege 75 greifen in eine Rille 5 zwischen zwei Rippen 4 des Harpunensteges 3 ein und verhindern somit ein Abfallen des Halteelementes 76. Der Bodenabschnitt 77 liegt dabei im Wesentlichen formschlüssig an der Spitze des Harpunensteges 3 an. Wenn der Harpunensteg 3 in eine Nut 11 einer Möbelfront 10 eingeschoben wird, gelangen die nach außen gerichteten Federstege 79 zur Anlage an den Nutwänden, wie dies in 11B gezeigt ist. Das Halteelement 76 kann somit auch einen Spalt zwischen dem Harpunensteg 3 und den Nutwänden überbrücken, falls die Nut 11 breiter als der Harpunensteg 3 ausgebildet ist. Der Harpunensteg 3 kann nun mit dem Halteelement 76 in der Nut 11 verklebt werden, wobei nach der Verklebung die Leiste 2 auch in Längsrichtung gesichert gehalten ist. Das Halteelement 76 kann dabei als Klammer aus Metall, Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material hergestellt sein. Das Halteelement 76 kann auch zusätzlich zu vorhandenen Haltekonturen durch Prägungen oder Stanzungen an dem Harpunensteg 3 montiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leiste
- 2
- leistenförmiger Körper
- 2
- Leiste
- 3
- Harpunensteg
- 3'
- Abschnitt
- 4
- Rippe
- 5
- Rille
- 6
- Sicke
- 16
- Langloch
- 20
- Griffabschnitt
- 26
- Prägung
- 36
- Prägung
- 36
- Schlitz
- 37
- Spitze
- 46
- Öffnung
- 56
- Sicke
- 56
- Aussparung
- 57
- Materialsteg
- 66
- Schlitz
- 75
- Federsteg
- 76
- Halteelement/Klammer
- 77
- Bodenabschnitt
- 78
- Schenkel
- 79
- Federsteg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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