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Die Erfindung betrifft ein zu einer Dose faltbares Schneidbrett.
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Schneidbretter werden bei der Küchenarbeit verwendet, um einerseits Arbeitsflächen und Messerklingen zu schonen und um andererseits das geschnittene Gut in einfacher Weise weglegen oder direkt in Töpfe oder Schüsseln schütten zu können, ohne es erst von der Arbeitsplatte aufklauben zu müssen.
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Aus der
DE 92 17 673 U1 ist ein Schneidbrett bekannt, das zwischen einer ebene Schneidstellung und einer eine Rinne bildenden aufgeklappten Stellung verschwenkbar ist. Damit kann das Schnittgut, z. B. Kräuter, gezielt in kleine Behälter oder Töpfe verbracht werden, ohne dass randseitig etwas herunterfällt. Findet jedoch keine unmittelbare Weiterverarbeitung statt, muss das zerkleinerte Lebensmittel in gesonderte Aufbewahrungsbehälter gebracht werden, denn durch die nach oben offene, klappbare Rinne ist weder ein Transport außer Haus noch eine dauerhafte Lagerung möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Küchenhilfe zu schaffen, mit der die Vor- oder Zubereitung und die Aufbewahrung zu vereinen ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein zu einer Dose faltbares Schneidbrett gelöst, das folgende Merkmale besitzt:
- – eine kreuzförmige Plattenkonfiguration mit einem rechteckigen Zentralplattenelement, an dessen Außenkanten jeweils wenigstens ein Seitenplattenelement gelenkig angebunden ist, wobei alle Plattenelemente formsteif ausgebildet sind und
- – je ein weiches Eckenelement, das jeweils zwei benachbarte Seitenplattenelemente miteinander verbindet,
welche Seitenplattenelemente jeweils unter Einfaltung des Eckenelements in einem Winkel von 70° bis 110° zum Zentralplattenelement anstellbar sind.
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Dieses Schneidbrett kann im ausgefalteten Zustand wie ein normales Schneidbrett benutzt werden. Die kreuzförmige Plattenkonfiguration der harten Kernbereiche erlaubt gleichermaßen Längs- und Querschnitte. Die flexiblen Eckbereiche sind nicht unmittelbar als Schnittfläche vorgesehen, erlauben aber das Auffangen des Schnittgutes. Klappt man die Seitenplattenelemente hoch, bildet sich zunächst eine Trichterform am erfindungsgemäßen Schneidbrett aus, die zur automatischen Sammlung des Schnittgutes auf dem Zentralplattenelement führt. Stellt man die Seitenplattenelemente noch weiter hoch, so bildet sich eine nach oben offene Dose aus, in der das Schnittgut gesammelt ist, ohne dass es irgendwie manuell umgeschichtet werden muss.
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Die flexiblen Eckbereiche falten sich beim Aufstellen der Seitenplattenelemente ein und reduzieren den Innenraum kaum.
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Werden die Seitenplattenelemente genau rechtwinklig gestellt, erhält man eine quaderförmige Box. Auch eine leichte Neigung nach innen oder außen, entsprechend etwa ± 10°...20° gegenüber einer senkrechten Lage, ist möglich.
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Bevorzugt ist die kreuzförmige Plattenkonfiguration einstückig aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet, wobei die Plattenelemente über Filmscharniere miteinander verbunden sind. Dies kann kostengünstig im Spritzgießverfahren erfolgen. Die dabei vorzugsweise verwendeten Kunststoffe wie PE oder PP sind lebensmittelneutral, und deren Oberflächen können leicht hygienisch sauber gehalten werden.
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Insbesondere ist das Schneidbrett im Mehrkomponentenspritzguss einstückig ausgebildet, wobei nicht nur die Plattenelemente des kreuzförmigen Kernbereichs aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, sondern zusätzlich die Eckenelemente aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet sind. Damit wird eine spaltfreie Oberfläche geschaffen, die einfach zu fertigen und gut sauber zu halten ist. Durch Verwendung unterschiedlicher Farbtöne der harten und der weichen Komponente kann schon wegen der auch optisch herauszustellenden Kreuzstruktur ein ansprechendes Produkt erhalten werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Plattenelemente quadratisch, und die Eckenelemente sind Kreissegmente. Damit verläuft die Kante des Eckenelements weit außen, so dass sie im eingefalteten Zustand bis weit über das Zentralplattenelement ragt; im Idealfall reicht sie auch in der Falte noch bis auf die Höhe der Außenkanten der aufgestellten Seitenplattenelemente. Die Eckenelemente können aber auch dreieckig sein oder noch andere Formen besitzen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Eckenelemente Verbindungselemente zur Verbindung mit dem Seitenplattenelemente im eingefalteten Zustand aufweisen. Insbesondere können die Verbindungselemente als Vorsprünge ausgebildet sind, die in eine Ausnehmung n den Seitenplattenelementen einklemmbar sind. Die aus den Ecken gebildeten Falten können damit zurückgehalten werden, so dass sie wenig in den Innenraum der aus dem Schneidbrett gebildeten Dose hinein ragen.
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Es können außerdem äußere Laschen, außen angesetzte Ringe oder dergleichen vorgesehen sein, um die aufgestellten Seitenplattenelemente in ihre Lage zu halten und die Dosenform zu sichern.
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Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Schneidbrett ergänzt durch ein die aufgestellten Seitenplattenelemente umgreifendes Deckelelement. Damit wird der Behälter nicht nur abgedeckt, sondern die Seitenplattenelemente zugleich werden zusammengehalten. Der Benutzer kann sich zum Beispiel auf dem flach gelegten Schneidbrett zunächst ein Sandwich bereiten. Dann stellt er die Seitenplattenelemente hoch, wobei es durch die Kopplung der Seitenplattenelemente untereinander über die Eckenelemente schon reicht, an einzelnen Stellen die Seitenplattenelemente hochzuziehen. Abschließend setzt er den Deckel auf und kann sein Sandwich in der so gebildeten Dose mitnehmen.
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Besonders praktisch ist das erfindungsgemäße Schneidbrett somit auch immer dann, wenn eine Schneidunterlage nicht unbedingt benötigt wird, aber ein Umsetzen einer dekorativen Zubereitung in einen Transportbehälter die Dekoration durch Stürzen gefährdet wäre.
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Mit dem Deckel zusammen ist das erfindungsgemäße Schneidbrett also beispielsweise auch als Butterglocke verwendbar. Nach Abnehmen des Deckels und Auseinanderfalten der Seitenplattenelemente ist das Butterstück leicht zugänglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die Figuren zeigen jeweils in perspektivischer Darstellung:
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1 ein flach ausgelegtes Schneidbrett;
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2 ein zu einer offenen Dose gefaltetes Schneidbrett und
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3 ein zu einer Dose gefaltetes Schneidbrett mit Deckel.
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1 zeigt ein flach ausgelegtes Schneidbrett 10. Es besitzt eine kreuzförmige Anordnung mit einem Zentralplattenelement 3 im Zentrum, das hier quadratisch ausgebildet ist.
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An all seinen Seitenkanten ist jeweils über ein Filmscharnier 2 ein Seitenplattenelement 1 angebunden, das im Ausführungsbeispiel ebenfalls quadratisch sind.
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Die Ecken in der durch die Plattenelemente 1, 3 gebildeten Kreuzstruktur sind von den Eckenelementen 4 überdeckt, die hier als Viertelkreise ausgebildet sind.
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In der zeichnerischen Darstellung der 1 erscheinen die Seitenplattenelemente 1 und die Eckenelemente 4 gleich dick. Eine solche Ausbildung führt zu einer guten Schnittfestigkeit der elastischen Komponente und einer ebenen Auflagefläche der flach gelegten Gesamtstruktur.
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Vorzugsweise sollten die Eckenelemente 4 aber dünner ausgebildet sein als die Plattenelemente 1, 3, damit die Eckenelemente 4 besser faltbar sind. Zudem sollten sie etwas tiefer an die Seitenplattenelemente 1 angebunden sein, so dass sie nicht direkt von einer Klinge erfasst werden, die über eines der Plattenelemente 1, 3 geführt wird.
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2 zeigt die Konfiguration als Dose 10': Alle Seitenplattenelemente 1 sind im rechten Winkel zum Zentralplattenelement 3 angestellt worden. Dabei werden die Eckenelemente 4 nach innen geschoben, und aufgrund der sich beim Hochschwenken annähernden Seitenkanten der Seitenplattenelemente 1 werden die Eckelemente 4 von ihren Außenkanten aus gestaucht, so dass sie nach innen einknicken und eine Falte ausbilden.
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3 zeigt die Konfiguration der Dose 10' mit aufgesetztem Deckel 5. Ein gewisses Rückstellverhalten der Seitenplattenelemente 1 ist indirekt bedingt durch die elastische Verformung der Eckenelemente 4. Ohne Zwangskräfte fallen die Seitenplattenelemente 1 somit in die flache Lage nach 1 zurück. Der Deckel 5 umfasst aber die Seitenplattenelemente 1 und erhält so die Dosenform aufrecht. Die Rückstellkräfte sind dabei sogar insofern vorteilhaft, als dadurch der Deckel 5 von innen festgeklemmt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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