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Die
Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art, insbesondere für Cateringzwecke
an Bord von Flugzeugen.
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Derartige
Kunststoffbehälter sind allgemein bekannt und werden insbesondere
zu Cateringzwecken an Bord von Flugzeugen verwendet.
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Durch
EP 1 151 933 B1 ist
ein Kunststoffbehälter der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art bekannt, der ein Unterteil und ein Oberteil aufweist,
das mit dem Unterteil nach Art eines Scharnieres verbunden und aus
einer Schließposition, in der das Oberteil auf das Unterteil
geklappt ist, in eine Offenposition verschwenkbar ist. In der Schließposition bilden
das Oberteil und das Unterteil einen geschlossenen Behälter,
in dem beispielsweise Lebensmittel, Besteck und andere Cateringutensilien
aufgenommen sein können. Zum Verzehren der Lebensmittel wird
der Behälter aufgeklappt, indem das Oberteil relativ zu
dem Unterteil verschwenkt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffbehälter
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art anzugeben, dessen
Funktionalität erweitert ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Die
bekannten Kunststoffbehälter werden in der Weise verwendet,
daß sie, beispielsweise zu Cateringzwecken an Bord eines
Flugzeuges, dem Passagier serviert werden, woraufhin der Passagier
das Oberteil aufklappt und in dem Behälter aufgenommene
Lebensmittel verzehrt. Nach dem Aufklappen nimmt der Kunststoffbehälter
eine erhebliche Fläche ein, was insbesondere aufgrund der
an Bord eines Flugzeugs herrschenden beengten Raumverhältnisse
unvorteilhaft ist. Es ist auch möglich, das Oberteil durch
Durchtrennen des Scharnieres von dem Unterteil zu lösen
und daran anschließend das Unterteil in das Oberteil zu
stellen. Die Erfindung löst sich hiervon und schlägt
einen Kunststoffbehälter vor, dessen Verwendungsmöglichkeiten
dadurch erweitert sind, daß er in der Offenposition als
Tablett verwendbar ist. In der Schließposition nimmt der
Behälter Lebensmittel, Besteck und andere Cateringutensilien
auf, wobei er platzsparend, ggf. unter Verwendung einer Umverpackung
aus Karton, in einem Trolley gelagert werden kann. Zum Servieren
der Lebensmittel wird der Behälter aufgeklappt, indem das
Oberteil relativ zu dem Unterteil um das Scharnier in die Offenposition verschwenkt
wird. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Anschlagmittel
wird das Verschwenken des Oberteiles relativ zu dem Unterteil derart
begrenzt, daß in der Offenposition die Unterseite des Unterteiles
und die Oberseite des Oberteiles im wesentlichen miteinander fluchten.
Beispielsweise und insbesondere kann das Verschwenken des Oberteiles
relativ zu dem Unterteil zwischen der Offenposition und der Schließposition
auf einen Schwenkwinkel von etwa 180° begrenzt werden.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Behälters kann derselbe in der Offenposition als Tablett
verwendet werden, indem beispielsweise Lebensmittel oder andere
Cateringutensilien in das aufgeklappte Oberteil eingelegt werden.
Aufgrund der erfindungsgemä0 vorgesehenen Anschlagmittel
bildet der Behälter in der Offenposition eine stabile Tablettanordnung,
mit der ein Servieren auf einfache und sichere Weise ermöglicht
wird. Auf diese Weise erübrigt sich ggf. die Verwendung
eines zusätzlichen Serviertabletts. Dies spart Raum und
Gewicht, was insbesondere an Bord von Flugzeugen besonders vorteilhaft
ist und darüber hinaus zu einer Kostenersparnis führt.
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Im
Ergebnis hat der erfindungsgemäße Behälter
zusätzlich die Funktionalität eines Tabletts.
In seiner Schließposition ist er in herkömmlicher
Weise als Behälter und in seiner Offenposition zusätzlich
als Tablett verwendbar.
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Form,
Größe und Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Kunststoffbehälters sind entsprechend den jeweiligen Anforderungen
innerhalb weiter Grenzen wählbar.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die
Anschlagmittel das Verschwenken des Oberteils relativ zu dem Unterteil
auf einen Schwenkwinkel von 180° begrenzen.
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Grundsätzlich
können die erfindungsgemäß vorgesehenen
Anschlagmittel auf beliebige geeignete Weise ausgestaltet sein.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
daß der Behälter, insbesondere hinsichtlich des
Scharnieres und/oder der Form des Unterteiles und des Oberteiles,
derart ausgebildet ist, daß in der Offenposition einander
zugewandte Seitenwandungen des Oberteiles und des Unterteiles wenigstens
abschnittsweise aneinander anliegen und so die Anschlagmittel bilden.
Bei dieser Ausführungsform sind die Anschlagmittel durch
die in der Offenposition aneinander anliegenden Seitenwandungen
des Oberteiles und des Unterteiles gebildet, so daß separate
Anschlagmittel nicht erforderlich sind.
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Das
Scharnier, das das Unterteil mit dem Oberteil verbindet, kann auf
beliebige geeignete Weise ausgestaltet sein. Eine besonders einfache
und insbesondere im Spritzgießverfahren besonders einfach
herstellbare Ausführungsform sieht vor, daß das Oberteil
mit dem Unterteil über einen Scharnierstreifen verbunden
ist, wobei in dem Scharnierstreifen zwischen dem Oberteil und dem
Unterteil eine Scharnierlinie gebildet ist, um die das Oberteil
relativ zu dem Unterteil verschwenkbar ist und wobei in der Offenposition
des Behälters die Seitenwandung des Unterteils und die
Seitenwandung des Oberteiles im Bereich des Scharnierstreifens um
die Breite des Scharnierstreifens zueinander beabstandet sind. Bei dieser
Ausführungsform können der Scharnierstreifen,
das Oberteil und das Unterteil durch separate Bauteile gebildet
sein. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Scharnierstreifen
mit dem Oberteil und dem Unterteil einstückig ausgebildet
ist. Bei einer solchen Ausführungsform kann der Behälter
einstückig als Spritzgußteil hergestellt werden.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der
Behälter, insbesondere hinsichtlich des Scharnieres und/oder
der Form des Oberteils und des Unterteiles, derart ausgebildet ist, daß in
der Offenposition des Behälters der freie Rand des Unterteiles
und der freie Rand des Oberteiles im wesentlichen in der gleichen
Ebene liegen.
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Der
erfindungsgemäße Kunststoffbehälter kann
aus einem beliebigen geeigneten Kunststoff hergestellt werden. Insoweit
sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, daß der
Behälter wenigstens teilweise aus Polyethylen oder Polystyren
besteht.
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Um
die Herstellung des erfindungsgemäßen Behälters
besonders einfach und kostengünstig zu gestalten, sieht
eine vorteilhafte Weiterbildung vor, daß der Behälter
durch Spritzgießen hergestellt ist.
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Eine
Spritzgußform für die Herstellung eines erfindungsgemäßen
Kunststoffbehälters ist im Anspruch 8 angegeben. Die erfindungsgemäße
Spritzgußform ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Form derart ausgebildet ist, daß der Behälter
in einer Schwenkposition des Oberteiles relativ zu dem Unterteil
spritzgegossen wird, in der die in der Offenposition des Behälters
mit der Oberseite des Oberteiles im wesentlichen fluchtende Unterseite
des Unterteiles mit der Unterseite des Oberteiles einen stumpfen Winkel
bildet. Dadurch ist die mit dem Oberteil und dem Unterteil einstückige
Herstellung des Scharnieres auf einfache Weise ermöglicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Behälters dargestellt
ist. Dabei bilden alle beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten
und in den Schutzansprüchen beanspruchten Merkmale für
sich genommen sowie in beliebiger Kombination miteinander den Gegenstand
der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Schutzansprüchen und deren Rückbeziehung sowie
unabhängig von ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der
Zeichnung.
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Es
zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Behälters in der Schließposition,
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2 den
Behälter gemäß 1 in der
Offenposition,
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3 eine
schematische Darstellung zur Verdeutlichung der geometrischen Verhältnisse
hinsichtlich des Scharnieres und der Seitenwandungen, des Oberteiles
und des Unterteiles in der Offenposition,
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4 eine
Seitenansicht des Behälters gemäß 2 in
der Offenposition,
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5 eine
Seitenansicht des Behälters gemäß 1 in
der Schließposition und
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6 eine
Position des Oberteiles relativ zu dem Unterteil, in der der Behälter
spritzgegossen wird.
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In 1 ist
ein Kunststoffbehälter 2 dargestellt, der insbesondere
für Cateringzwecke an Bord von Flugzeugen verwendbar ist.
Der Kunststoffbehälter 2, der nachfolgend auch
kurz als Behälter bezeichnet wird, kann beispielsweise
aus Polyethylen oder Polystyren bestehen und durch Spritzgießen hergestellt
werden.
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Der
Behälter 2 weist ein bei diesem Ausführungsbeispiel
schalenartig ausgebildetes Oberteil 4 und ein bei diesem
Ausführungsbeispiel ebenfalls schalenartig ausgebildetes
Unterteil 6 auf. 1 stellt
den Behälter 2 in einer Schließposition
dar, in der das Oberteil 4 auf das Unterteil 6 geklappt
ist, so daß das Oberteil 4 und das Unterteil 6 einen
geschlossenen Behälter bilden, in dem beispielsweise Lebensmittel,
Besteck oder andere Cateringutensilien aufgenommen sein können.
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2 zeigt
den Behälter 2 in seiner Offenposition, in der
der Behälter aufgeklappt ist. Um ein Aufklappen des Behälters 2 bzw.
ein Verschwenken des Oberteiles 4 in die Offenposition
relativ zu dem Unterteil 6 zu ermöglichen, sind
das Oberteil 4 und das Unterteil 6 über
ein Scharnier 8 miteinander verbunden, das bei diesem Ausführungsbeispiel
als Scharnierstreifen ausgebildet ist, das einstückig mit
dem Oberteil 4 und dem Unterteil 6 ausgebildet
ist. Zwischen dem Oberteil 4 und dem Unterteil 6 ist
eine Scharnierlinie 10 gebildet, um die das Oberteil 4 relativ
zu dem Unterteil 6 verschwenkbar ist, wobei, wie in 2 dargestellt,
in der Offenposition des Behälters 2 eine Seitenwandung 12 des
Unterteiles 6 und einer Seitenwandung 14 des Oberteiles 4 im
Bereich des Scharnierstreifens um die Breite des Scharnierstreifens
zueinander beabstandet sind. Die Scharnierlinie 10 kann
beispielsweise dadurch gebildet werden, daß das Material
des Scharnierstreifens entlang der Scharnierlinie geschwächt
wird.
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Wie
in 2 dargestellt, bildet der Behälter 2 in
der Offenposition, in der das Oberteil 4 und das Unterteil 6 nebeneinander
liegen, ein Tablett, auf das beispielsweise ein Menübehälter 16 gestellt
werden kann.
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3 verdeutlicht
stark schematisiert die geometrischen Verhältnisse hinsichtlich
des Scharnieres 8 und der Seitenwandungen 12, 14 des
Unterteiles 6 und des Oberteiles 4 in der Offenposition
des Behälters. Wie aus 3 ersichtlich
ist, ist der Behälter bei diesem Ausführungsbeispiel
hinsichtlich des Scharnieres 8 und der Form des Unterteiles 6 und des
Oberteiles 4, insbesondere hinsichtlich der Form der Seitenwandung 12, 14,
derart ausgebildet, daß in der Offenposition die einander
zugewandten Seitenwandungen des Oberteiles 4 und des Unterteiles 6 wenigstens
abschnittsweise aneinander anliegen und so die Anschlagmittel bilden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die Seitenwandungen im
Bereich der Böden 18, 20 aneinander an,
während sich der Abstand der Seitenwandungen 12, 14 in Richtung
auf das Scharnier 8 vergrößert.
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Durch
die erfindungsgemäß vorgesehenen Anschlagmittel
ist das Verschwenken des Oberteiles 4 relativ zu dem Unterteil 6 auf
einen Schwenkwinkel von etwa 180° begrenzt, so daß in
der Offenposition sowohl die Böden 18, 20 des
Unterteiles 6 bzw. des Oberteiles 4 miteinander
fluchten und der Rand 22 des Unterteiles 6 und
der Rand 24 des Oberteiles 4 im wesentlichen in
der gleichen Ebene liegen.
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4 zeigt
eine Seitenansicht des Behälters 2 in der Offenposition.
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5 zeigt
eine Seitenansicht des Behälters 2 in der Schließposition.
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Der
erfindungsgemäße Behälter 2 weist
damit die zusätzliche Funktionalität eines Tabletts
auf, so daß sich die Verwendung eines separaten Serviertabletts
ggf. erübrigt.
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Um
eine einstückige Herstellung des Scharnieres 8 mit
dem Oberteil 4 und dem Unterteil 6 zu ermöglichen,
ist eine Spritzgießform für die Herstellung eines
erfindungsgemäßen Behälters 2 hinsichtlich
ihrer Form derart ausgebildet, daß der Behälter 2 in
einer Schwenkposition des Oberteiles 4 relativ zu dem Unterteil 6 spritzgegossen
wird, in der die in der Offenposition des Behälters (vgl. 2)
mit der Oberseite des Unterteiles 4 im wesentlichen fluchtende Unterseite
des Unterteiles 6 mit der Oberseite des Oberteiles 4 einen
stumpfen Winkel bildet. 6 stellt eine solche Position
dar, wobei die Oberseite des Oberteiles mit dem Bezugszeichen 26 und
die Unterseite des Unterteiles mit dem Bezugszeichen 28 bezeichnet
ist. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Spritzgießverfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kunststoffbehälters,
bei dem der Behälter in einer Schwenkposition des Oberteiles 4 relativ
zu dem Unterteil 6 spritzgegossen wird, in der die in der
Offenposition des Behälters 2 mit der Oberseite 26 des
Oberteiles 4 im wesentlichen fluchtende Unterseite 28 des
Unterteiles 6 mit der Oberseite 26 des Oberteiles 4 einen
stumpfen Winkel bildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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