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Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel sowie ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Faltschachtel.
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Eine Faltschachtel ist aus
WO 2005/075300 A1 bekannt. Die Faltschachtel ist aus einer platzsparenden flächigen Anordnung in eine dreidimensionale, insbesondere quaderförmige, Form auffaltbar. Um den Auffaltmechanismus zu realisieren, sind an einem Basis-Zuschnitt mehrere Zusatz-Zuschnitte vorgesehen, die separat hergestellt und am Basis-Zuschnitt angeklebt werden. Die Herstellung der Faltschachtel ist aufwendig und erfordert die manuelle Handhabung einer erhöhten Anzahl von Einzelteilen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Aufbau einer Faltschachtel derart zu verbessern, dass sie vereinfacht, insbesondere maschinell und/oder automatisiert hergestellt werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Faltschachtel mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Faltschachtel mit den in Anspruch 15 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Herstellung einer Faltschachtel dadurch vereinfacht ist, dass sie einen Einband und einen daran befestigten, auffaltbaren Innenkasten aufweist, wobei der Innenkasten einstückig ausgeführt ist. Der Innenkasten ist ein Einzelteil, das mit dem Einband zu der Faltschachtel vereinfacht gefügt werden kann. Damit ist die Voraussetzung für eine automatisierte und maschinelle Herstellung der Faltschachtel gegeben. Der Innenkasten kann einteilig und insbesondere automatisiert, maschinell hergestellt sein. Der Innenkasten kann alternativ auch mehrteilig hergestellt sein, insbesondere bei einer Faltschachtel großer Abmessung, wegen einer maximalen, maschinenbedingten Verarbeitungsgröße. Der mehrteilige Innenkasten weist mehrere Einzelteile auf. Die Einzelteile werden in einem vorgelagerten Herstellungsschritt zu dem einstückigen Innenkasten gefügt. Die Herstellung des mehrteiligen Innenkastens kann automatisiert und maschinell erfolgen. Wesentlich ist, dass der einstückige Innenkasten – unabhängig davon, ob er einteilig oder mehrteilig hergestellt worden ist – in einem einzigen Fügeschritt mit der Faltschachtel verbindbar ist. Der Einband ist insbesondere ein flächiger Zuschnitt mit einer Bodenwand und mit jeweils schwenkbar an der Bodenwand angelenkten Seitenwänden. Die Bodenwand weist insbesondere eine rechteckige Kontur auf. Die Seitenwände sind insbesondere an gegenüberliegenden Kanten der Bodenwand angelenkt. Die schwenkbare Anlenkung der Seitenwände erfolgt mittels Schwenkgelenken, die ein Klappen und Schwenken der Wände zueinander ermöglichen. Die Schwenkgelenke sind insbesondere in Form von Nuten ausgeführt, die beispielsweise durch Rillen, Falzen, Grooven, Schälen und/oder Anfasen des Einbands hergestellt werden. Die Schwenkgelenke können insbesondere automatisiert maschinell hergestellt werden. Der Innenkasten ist an einer Innenseite des Einbands befestigt. Insbesondere ist der Innenkasten an der Bodenwand des Einbands und insbesondere an den schwenkbar angelenkten Seitenwänden, aufgeklebt. Der Einband und der Innenkasten sind jeweils auffaltbar, also von einer platzsparenden flächigen Anordnung in eine dreidimensionale Form, insbesondere eine Quaderform, auffaltbar, wie es aus der
WO 2005/075300 bekannt ist. Aufgrund der reduzierten Teileanzahl ist die Herstellung der erfindungsgemäßen Faltschachtel vereinfacht und insbesondere automatisiert maschinell durchführbar. Die Herstellung der Faltschachtel ist kostensparend und effizient.
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Die Ausführung des Innenkastens gemäß Anspruch 2 ermöglicht eine vorteilhafte Auffaltmechanik. Insbesondere ist ein Bodenelement des Innenkastens an der Bodenwand des Einbands befestigt. Der Innenkasten weist eine durchgängige flächige Bodenwand auf. Die Faltschachtel weist einen Doppelboden auf, der eine erhöhte Stabilität und eine verbesserte ästhetische Erscheinungsform ermöglicht. Insbesondere sind Seitenelemente an gegenüberliegenden Kanten des insbesondere rechteckig ausgeführten Bodenelements angeordnet. Die Schwenkbarkeit der Seitenelemente ist durch vorstehend beschriebene Schwenkgelenke gewährleistet.
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Eine Anordnung des Innenkastens gemäß Anspruch 3 am Einband ermöglicht eine stabile Ausführung der Faltschachtel in der aufgefalteten Anordnung. Die Seitenelemente des Innenkastens und die Seitenwände des Einbands bilden eine, insbesondere geschlossene, Seitenwandung.
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Ein Faltbalg gemäß Anspruch 4 gewährleistet ein vorteilhaftes Auffalten des Innenkastens. Der Faltmechanismus ist intuitiv für einen Anwender und insbesondere fehlerunanfällig möglich. Der Faltmechanismus ist robust. Insbesondere weisen alle Seitenelemente jeweils zwei Faltbälge auf, insbesondere weist der Innenkasten an jeder Kante des Bodenelements zumindest bereichsweise ein schwenkbar angelenktes Seitenelement auf. Zur Befestigung des Faltbalgs an einem benachbart angeordneten Seitenelement ist es denkbar, dass das benachbart angeordnete Seitenelement sich lediglich entlang eines Bereichs der Kante des Bodenelements erstreckt. Dieses Seitenelement, an dem der Faltbalg befestigt ist, kann entlang der Kante des Bodenelements mehrteilig und insbesondere unterbrochen ausgeführt sein.
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Ein Aussteifungselement gemäß Anspruch 5 ermöglicht eine erhöhte Steifigkeit des Innenkastens. Dadurch, dass das Aussteifungselement aus einem Material mit einer höheren Steifigkeit ausgeführt ist, kann der Innenkasten, insbesondere die Seitenelemente und/oder das Bodenelement aus einem Material hergestellt sein, dass eine vergleichsweise geringere Steifigkeit aufweist. Dadurch ist die Herstellung und insbesondere die Schwenkbarkeit der einzelnen Elemente des Innenkastens zueinander verbessert. Das Gesamtgewicht des Innenkastens ist gegenüber einer durchgängig aus Aussteifungsmaterial hergestellten Faltschachtel reduziert, wobei die erforderliche Steifigkeit gewährleistet bleibt. Das Aussteifungselement wird gezielt dort eingesetzt, wo eine Aussteifungsfunktion an der Faltschachtel erforderlich ist. Insbesondere weisen alle Seitenelemente ein Aussteifungselement auf. Es ist auch möglich, dass nicht alle Seitenelemente jeweils ein Aussteifungselement aufweisen. Insbesondere sind aussteifungselementfreie Seitenelemente vorgesehen. Insbesondere ist das Aussteifungselement als flächiger Streifen ausgeführt, der im Wesentlichen der Fläche des korrespondierenden Seitenelements entspricht. Das Seitenelement ist durch das Aussteifungselement vollflächig ausgesteift. Das Aussteifungsmaterial ist insbesondere Pappe mit einer Materialdicke von mindestens 0,8 mm, insbesondere mindestens 0,9 mm und insbesondere mindestens 1,0 mm.
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Eine Anordnung des Aussteifungselements gemäß Anspruch 6 ermöglicht eine ästhetisch ansprechende Ausführung des Innenkastens. Das Aussteifungselement ist zwischen zwei schwenkbar miteinander verbundenen Seitenelementteilen des Seitenelements angeordnet. Das Seitenelement bildet mit dem Aussteifungselement eine mehrlagige, insbesondere dreilagige, Sandwich-Anordnung. Das Aussteifungselement ist von außen nicht sichtbar am Innenkasten angeordnet. Das Aussteifungselement ist funktional und optisch unauffällig.
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Die Ausführung des Innenkastens gemäß Anspruch 7 ermöglicht eine verbesserte Verarbeitung und Herstellung des Innenkastens, der insbesondere aus Papier oder Karton hergestellt ist. Papier oder Karton kann ein vergleichsweise reduziertes Flächengewicht aufweisen.
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Ein Stabilisierungselement gemäß Anspruch 8 gewährleistet eine Stabilisierung des aufgefalteten Innenkastens. Insbesondere sind zwei Stabilisierungselemente vorgesehen, die insbesondere schwenkbar am Innenkasten, insbesondere an schwenkbar am Bodenelement angelenkten Seitenelementen angelenkt sind und insbesondere sind die Stabilisierungselemente an gegenüberliegend angeordneten Seitenelementen angelenkt. Die Stabilisierungselemente können in einer aufgefalteten Anordnung des Innenkastens nach innen, in einen von den aufgefalteten Seitenwänden gebildeten Innenraum geschwenkt und dort zur Stabilisierung der Seitenelemente, also des Innenkastens, angeordnet werden.
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Eine Anordnung des Stabilisierungselements gemäß Anspruch 9 ermöglicht eine unmittelbare und effektive Stabilisierung, insbesondere des aufgefalteten Innenkastens und insbesondere des Einbands, insbesondere im Bereich der Seitenwand. Im Bereich der Seitenwand ist die Faltschachtel mehrlagig ausgeführt, wobei das Stabilisierungselement, das Seitenelement und die Seitenwand in einer Richtung senkrecht zur Seitenwand mehrlagig angeordnet sind.
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Die Ausführung des Stabilisierungselements gemäß Anspruch 10 ermöglicht eine vorteilhafte Integration eines Aussteifungselements, das insbesondere zwischen zwei schwenkbar miteinander verbundenen Stabilisierungselementteilen angeordnet ist. Die Ausführung des Stabilisierungselements entspricht im Wesentlichen der Ausführung der durch ein Aussteifungselement ausgesteiften Seitenelemente.
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Ein Verriegelungselement gemäß Anspruch 11 ermöglicht eine dauerhafte stabile Anordnung des Stabilisierungselements. Ein unbeabsichtigtes Lösen des aufgefalteten Innenrahmens ist ausgeschlossen. Insbesondere ist das Verriegelungselement als Verriegelungsvorsprung ausgeführt, der in einer korrespondierenden Verriegelungsausnehmung, die insbesondere in der Bodenwand vorgesehen ist, eingreift. Das Verriegelungselement ist insbesondere integriert am Stabilisierungselement und insbesondere an einem Aussteifungselement des Stabilisierungselements ausgeführt. Insbesondere sind mehrere, insbesondere zwei, Verriegelungselemente an jedem Stabilisierungselement vorgesehen.
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Ein Entriegelungselement gemäß Anspruch 12 vereinfacht das Lösen der verriegelten Anordnung. Insbesondere ist das Entriegelungselement in dem Stabilisierungselement integriert ausgeführt. Das Entriegelungselement ist insbesondere als Zugband oder Griffloch ausgeführt.
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Eine Ausführung eines Einbands gemäß Anspruch 13 ermöglicht eine vorteilhafte Ausführung der Faltschachtel. Insbesondere kann der Innenkasten mittels der schwenkbaren Deckelwand abgedeckt und mittels einer schwenkbar angelenkten Schließklappe verschlossen werden. Die Faltschachtel hat eine hochwertige Funktion und eine ästhetisch ansprechende Ausgestaltung. Die Faltschachtel eignet sich als mechanisch stabiles und optisch höchsten Ansprüchen genügendes Aufbewahrungsbehältnis.
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Ein Einbandmaterial gemäß Anspruch 14 ermöglicht eine vorteilhafte, weil robuste und stabile Ausführung.
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Ein Verfahren gemäß Anspruch 15 ist unkompliziert und insbesondere effizient durchführbar. Dadurch, dass der Innenkasten am Einband, insbesondere maschinell, befestigt wird, sind manuelle Herstellungsschritte entbehrlich. Die Herstellung ist zeit- und kostensparend.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 einen Faltzuschnitt für einen Innenkasten einer erfindungsgemäßen Faltschachtel,
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2 eine 1 entsprechende Darstellung des Innenkastens in einem vorgefertigten Zustand,
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3 einen Faltzuschnitt eines Einbands für die Faltschachtel,
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4 die Faltschachtel mit dem zusammengefalteten, auf dem Einband montierten Innenkasten.
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Eine in
1 bis
4 als Ganzes mit
1 gekennzeichnete Faltschachtel ist zwischen einer in
4 gezeigten flächigen Anordnung in eine dreidimensionale, quaderförmige, Anordnung überführbar. Aufbau und Funktionalität einer derartigen Faltschachtel sowie die Funktionalität zum Auf- und Zufalten der Faltschachtel sind aus
WO 2005/075300 A2 bekannt, worauf hiermit verwiesen wird. Bezüglich Aufbau und Verfahren zur Herstellung der Faltschachtel
1 ergeben sich Unterschiede gegenüber der
WO 2005/075300 A2 , die nachfolgend erläutert werden.
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Nachfolgend wird anhand der 1 bis 4 der Aufbau der Faltschachtel 1 näher erläutert. Die Faltschachtel 1 weist einen Einband 2 und einen an einer Innenseite des Einbands 2 befestigten Innenkasten 3 auf.
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Der in 3 separat dargestellte Einband 2 weist eine rechteckförmige Bodenwand 4 auf. Die Bodenwand 4 kann auch eine andersgeformte Kontur aufweisen. Vorteilhaft ist es, wenn die Kontur der Bodenwand 4 zwei zueinander parallele, im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnete Außenkanten aufweist. Jeweils um ein Schwenkgelenk 5 ist eine Seitenwand 6 schwenkbar an der Bodenwand 4 angelenkt. Die beiden Seitenwände 6 sind an einander gegenüberliegenden Kanten der rechteckförmigen Kontur der Bodenwand 4 angelenkt. Die beiden Seitenwände 6 sind im Wesentlichen identisch ausgeführt und weisen insbesondere identische Größe auf.
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An einer der Seitenwände 6 ist schwenkbar um ein weiteres Schwenkgelenk 5 eine Deckelwand 7 angelenkt. Die Deckelwand 7 ist rechteckförmig ausgeführt. Die Deckelwand 7 ist insbesondere identisch zur Bodenwand 4 ausgeführt. An der Deckelwand 7 ist um ein weiteres Schwenkgelenk 5 eine Schließklappe 8 schwenkbar angelenkt. Die Schließklappe 8 ist im Wesentlichen identisch zu der außenliegenden Seitenwand 6 ausgeführt. In der in 3 gezeigten Anordnung ist der Einband 2 flächig ausgeführt.
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Durch Auffalten der beiden Seitenwände 6 kann die Deckelwand 7 parallel und beabstandet zu der Bodenwand 4 angeordnet werden. Zum Schließen des Einbandes 2 kann die Schließklappe 8 von außen an eine Außenseite der außenliegenden Seitenwand 6 angelegt werden. Die Schließklappe 8 weist ein Verschlusselement 9 auf, dass mit einem Gegenverschlusselement 10 der außenliegenden Seitenwand 6 zusammenwirkt. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind das Verschlusselement 9 und das Gegenverschlusselement 10 jeweils als in den Einband 2 integrierte Magnetelemente ausgeführt. Bei übereinanderliegender Anordnung der Elemente 9, 10 üben diese eine gegenseitige Haltekraft aus. Das Verschlusselement 9 und Gegenverschlusselement 10 könnte beispielsweise auch in Form eines Druckknopfverschlusses, eines Klettverschlusses oder einer Öse mit durchzuführendem Halteband oder Halteklammer ausgeführt sein. Es ist auch denkbar, mehr als ein Verschlusselement 9 und ein Gegenverschlusselement 10 vorzusehen.
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Der Einband 2 ist aus einem Einbandmaterial hergestellt, das eine erhöhte Steifigkeit aufweist. Insbesondere ist das Einbandmaterial eine Pappe mit einer Materialdicke von mindestens 1,5 mm und insbesondere von mindestens 2,0 mm. Das Einbandmaterial ist robust und verleiht dem Einband 2 und der Faltschachtel 1 insgesamt eine erhöhte Steifigkeit und Stabilität. Um insbesondere eine ästhetisch ansprechende Erscheinungsform zu ermöglichen, kann der Einband 2 insbesondere an einer Außenseite mit einer Dekorlage versehen sein. Die Dekorlage ist an dem Einbandmaterial aufgeklebt. An einer Innenseite, die in 3 dargestellt ist, kann der Einband eine Verblendung aufweisen, die insbesondere die Befestigung der Dekorlage an der Innenseite des Einbands fixiert und zudem eine einheitliche, optisch ansprechende Gestaltung der Innenseite des Einbands 2 gewährleistet.
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Nachfolgend wird anhand von 1 und 2 der Innenkasten 3 näher erläutert. Der Innenkasten 3 ist aus einem flächigen Faltzuschnitt gemäß 1 hergestellt. Der Innenkasten 3 weist ein rechteckförmiges Bodenelement 11 auf. Das Bodenelement 11 kann eine andere Kontur aufweisen. Vorteilhaft ist es, wenn die Kontur des Bodenelements 11 zwei zueinander parallele, im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnete Außenkanten aufweist. An den Außenkanten der Rechteckkontur sind an dem Bodenelement 11 jeweils um ein Schwenkgelenk 5 Seitenelemente 12 und 13 schwenkbar angelenkt.
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Die jeweils gegenüberliegend an dem Bodenelement 11 angeordneten Seitenelemente 12 beziehungsweise 13 sind paarweise identisch zueinander ausgeführt.
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Die Seitenelemente 12 weisen jeweils zwei Faltenbälge 14 auf. Ein Faltenbalg 14 ist mit einer dreieckförmigen Befestigungslasche 15 an dem jeweils benachbarten Seitenelement 13 befestigt, insbesondere angeklebt. Über ein Faltenbalg-Schwenkgelenk 16 ist eine Verbindungslasche 17 schwenkbar mit der Befestigungslasche 15 verbunden. Über ein weiteres Schwenkgelenk 5 ist die Verbindungslasche 17 schwenkbar an dem Seitenelement 12 angelenkt.
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Die Seitenelemente 12, an welchen die Faltenbälge 14 angeordnet sind, sind jeweils mehrlagig ausgeführt und umfassen Seitenelementteile 18, die insbesondere im Wesentlichen identisch zueinander ausgeführt sind und über ein Seitenelement-Schwenkgelenk 19 schwenkbar zueinander angeordnet sind. Die Seitenelemente 12 weisen jeweils ein Aussteifungselement 20 auf, das in Form eines Streifens aus einem Aussteifungsmaterial hergestellt ist. Der Streifen weist eine Größe auf, die im Wesentlichen der Größe der Seitenelementteile 18 entspricht. Das Aussteifungsmaterial weist eine erhöhte Steifigkeit auf, die insbesondere höher ist als die Steifigkeit des Materials des Innenkastens 3. Das Aussteifungsmaterial ist gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel Pappe mit einer Dicke von mindestens 1,0 mm. Das Aussteifungselement 20 verleiht dem Seitenelement 12 eine verbesserte, insbesondere erhöhte, Steifigkeit. Es ist auch denkbar, auf die Aussteifungselemente zu verzichten, um den Aufbau und die Konstruktion des Innenkastens 3 zu vereinfachen.
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Der Innenkasten 3 ist aus Papier oder Karton hergestellt. Das Papier oder der Karton weisen ein Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 auf. Das Material des Innenkastens 3 ist maschinell gut verarbeitbar.
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Die Seitenelemente 13 sind einlagig ausgeführt. Die Seitenelemente 13 weisen keinen Faltenbalg auf.
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An den Seitenelementen 13 ist jeweils um ein weiteres Schwenkgelenk 5 ein Stabilisierungselement 21 schwenkbar angelenkt. Die Stabilisierungselemente 21 dienen jeweils zum Stabilisieren des aufgefalteten Innenkastens. Die Stabilisierungselemente 21 sind jeweils mehrlagig ausgeführt, und weisen zwei um ein Stabilisierungselement-Schwenkgelenk 22 schwenkbar miteinander verbundene Stabilisierungselementteile 23 auf. Zwischen den Stabilisierungselementteilen kann ein weiteres Aussteifungselement 20 angeordnet sein. Das Stabilisierungselement 21 weist zwei Verriegelungselemente 24 auf. Die Verriegelungselemente 24 sind jeweils als Verriegelungsvorsprung ausgeführt, der an dem Stabilisierungselement-Schwenkgelenk 22 übersteht. Bei einem Schwenken der Stabilisierungselementteile 23 um das Stabilisierungselement-Schwenkgelenk 22 ragen die Verriegelungselemente 24 wie in 2 gezeigt, an dem Stabilisierungselement 21 vor.
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Die Verriegelungsvorsprünge 24 können in korrespondierenden Verriegelungsausnehmungen 25 des Bodenelements 11 und/oder der Bodenwand 4 eingreifen. Die Verriegelungsausnehmungen 25 stellen Verriegelungsgegenelemente dar. Es ist auch möglich, dass keine Verriegelungselemente 24 und Verriegelungsgegenelemente 25 vorgesehen sind.
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Das Stabilisierungselement 21 weist ferner ein Entriegelungselement 26, das zum Lösen der verriegelten Anordnung des Stabilisierungselements 21 dient. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Entriegelungselement in Form einer Öffnung an den Stabilisierungselementteilen 23 im Bereich des Stabilisierungselement-Schwenkgelenks 22 ausgeführt, um ein Zugband durch die Ausnehmung zu führen. Insbesondere ist das nicht dargestellte Zugband Bestandteil des Entriegelungselement 26. Das Entriegelungselement kann beispielsweise auch durch ein Griffloch ausgeführt sein, so dass ein Nutzer ohne Zugband durch Eingreifen in das Griffloch die verriegelte Anordnung des Stabilisierungselements 21 auflösen kann. Das Entriegelungselement 26 kann auch entfallen.
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Es ist auch denkbar, dass das Stabilisierungselement 21 und/oder die Seitenelemente 12 jeweils einlagig ausgeführt sind.
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Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Innenkasten 3 aus einem einteiligen Faltzuschnitt hergestellt, der durch die aufgeklebten Aussteifungselemente 20 ausgesteift wird. Es ist denkbar, dass bei großen Faltschachteln eine erforderliche Faltzuschnittgröße die maximal in einer Maschine bearbeitbare Zuschnittgröße überschreitet. In diesem Fall ist eine Teilung des Faltzuschnitts in mehrere, insbesondere gleichartige, Zuschnittelemente erforderlich, die dann anschließend miteinander gefügt werden. Es ist unerheblich, ob der Innenkasten 3 originär aus einem einteiligen Faltzuschnitt besteht oder durch vorgelagerte Fertigungsschritte aus mehreren, insbesondere aus zwei Innenkastenfaltzuschnitten hergestellt wird. Wesentlich ist, dass der Innenkasten, wie in 2 einstückig hergestellt ist. Dadurch ist die anschließende Endmontage der Faltschachtel durch aufkleben des Innenkastens 3 auf die Innenseite des Einbands 2 vereinfacht. Insbesondere entspricht die Größe des Bodenelements 11 der Größe der Bodenwand 4 und die jeweiligen Größen der Seitenelemente 13 entsprechen den Größen der Seitenwände 6.
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Nachfolgend wird die Vorfertigung des Innenkastens 3 ausgehend von 1 näher erläutert. Zur Vorfertigung des Innenkastens 3 werden zunächst auf die jeweils innenliegenden Seitenelementteile 18 und Stabilisierungselementteile 23 ein Aussteifungselement 20 aufgeklebt. Anschließend wird jeweils das außenliegende Seitenelementteil 18 und Stabilisierungselementteil 23 um das Seitenelement-Schwenkgelenk 19 beziehungsweise das Stabilisierungselement-Schwenkgelenk 22 um 180° auf das Aussteifungselement 20 geschwenkt und dort mit dem Aussteifungselement 20 verklebt. Dadurch sind die mehrlagigen Stabilisierungselemente 21 geschaffen.
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Durch das Schwenken der Seitenelementteile 18 um das Seitenelement-Schwenkgelenk 19 werden auch die Faltenbälge 14 geschwenkt. Die Faltenbälge 14 sind jeweils zweilagig ausgeführt, wobei die Innenseiten der Faltenbälge 14 miteinander verklebt sind. Es ist auch denkbar, dass der Faltenbalg 14 jeweils einlagig ausgeführt ist, indem beispielsweise lediglich an einem der Seitenelementteile 18 ein Faltenbalg vorgesehen ist. Die mehrlagigen Seitenelemente 12 werden um die Schwenkgelenke 5 um 180° bezüglich des Bodenelements 11 geschenkt, so dass das ursprünglich außenliegend angeordnete Seitenelementteil 18 dem Bodenelement 11 zugewandt ist. Das Seitenelement 12 und das Bodenelement 11 sind in dieser Anordnung, wie in 2 dargestellt, parallel zueinander, flächig, also mehrlagig, angeordnet. Das Seitenelement 12 ist mit der Außenseite der Befestigungslaschen 15 jeweils an den benachbarten Seitenelementen 13 angeklebt.
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Der so vorgefertigte Innenkasten gemäß 2 wird als einstückiges Teil auf den Einband 2 aufgeklebt. Insbesondere wird der Innenkasten 3 mit dem Bodenelement 11 auf die Bodenwand 4 geklebt. Zusätzlich werden die Seitenelemente 13 auf die Seitenwände 6 geklebt.
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Nachfolgend wird das Auffalten der Faltschachtel
1 gemäß
4 erläutert. Durch ein Aufstellen der Seitenwände
6 werden die daran befestigten Seitenelemente
13 mitaufgestellt. Mit den Seitenelementen
13 werden die Befestigungslaschen
15 der Faltenbälge
14 mit aufgestellt und dadurch automatisch die Seitenelemente
12 über die Verbindungslaschen
15 weg von dem Bodenelement
11 nach außen gedrückt. Dieser Auffaltmechanismus ist im Wesentlichen bekannt aus der
WO 2005/075300 A1 , worauf hiermit verwiesen wird. Anschließend werden die Stabilisierungselemente
21 um die Schwenkgelenke
5 an dem Innenkasten
3 zu dem Bodenelement
11 hin geschwenkt und mit den Verriegelungselementen
24 in den Verriegelungsgegenelementen
25 verriegelt. In dieser Anordnung ist der Innenkasten
3 dreidimensional, quaderförmig aufgefaltet und insbesondere zur Aufnahme von Aufbewahrungsgegenständen geeignet. Anschließend kann die Deckelwand
7 über den geöffneten Innenkasten gedeckt und die Faltschachtel
1 mittels der Schließklappe
8 geschlossen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2005/075300 A1 [0002, 0045]
- WO 2005/075300 [0005]
- WO 2005/075300 A2 [0025, 0025]