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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Medizinische Instrumente, wie beispielsweise chirurgische oder auch Instrumente der Zahnmedizin, erfordern eine intensive Reinigung, was insbesondere dann gilt, wenn sie als Operationsbestecke Verwendung finden. Die RKI-Richtlinie gibt hier eine eindeutige Anweisung, wie mit derartigen Gerätschaften zu verfahren ist. So müssen medizinische Instrumente nach ihrer Anwendung zunächst mechanisch vorgereinigt werden, was gegebenenfalls eine Zerlegung erfordert. Danach erfolgt eine Desinfektion, um sie anschließend einer Sterilisation bei einer Temperatur von mindestens 134°C zu unterziehen. Während dieser Aufbereitung von Materialien, Gegenständen, Instrumenten, Verpackungen oder Geräten werden nahezu alle enthaltenen oder anhaftenden Mikroorganismen abgetötet sowie Bakterien und Viren sowie teilweise auch DNA-Fragmente zerstört. Vor der Sterilisation werden die gereinigten Gegenstände in ebenfalls sterile Kunststofftüten verpackt, um sie für einen erneuten Einsatz zur Verfügung zu haben.
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Ohne eine mechanische Vorreinigung beziehungsweise bei nur mangelhaft durchgeführter mechanischer Reinigung kann es jedoch vorkommen, dass Blut oder andere organische Bestandteile klebende, fest haftende Verkrustungen bilden und auch durch den Desinfektions- und Sterilisationsvorgang nicht von den Instrumenten entfernt werden, was natürlich aus hygienischer Sicht unbedingt zu vermeiden ist. Es konnte in diesem Zusammenhang festgestellt werden, dass diese Verunreinigungen selbst bei einer durchgeführten manuellen Vorreinigung häufig nicht zuverlässig entfernt werden können, weshalb bislang ein erheblicher, zeitintensiver Aufwand sowie stets zusätzliche Sichtkontrollen durch das Personal erforderlich sind.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, sind bereits verschiedene Reinigungsvorrichtungen bekannt, die eine sehr intensive Vorreinigung ermöglichen. So geht beispielsweise aus der
US 5,471,706 eine Reinigungsvorrichtung für medizinische Instrumente oder Gerätschaften mit einem vertikal ausgerichteten, aufrecht stehenden Gehäuse hervor, in dessen Bodenbereich sich eine Reinigungsflüssigkeit befindet. Das zu reinigende medizinische Instrument wird durch diese feststehende Bürsteneinheit bis in eine im Bodenbereich des Gehäuses vorhandene Reinigungsflüssigkeit in die Reinigungsvorrichtung eingeführt, wobei die mechanische Reinigung durch die manuelle Hin- und Herbewegung entlang der Borsten der Bürsteneinheit erfolgt und die Reinigungsflüssigkeit eine zusätzliche Entkeimung bewirken soll. Diese Lösung weist gleich mehrere Nachteile auf. So ist hierbei wie bei einer rein manuellen Reinigung die Sauberkeit der Vorreinigung von der Intensität der Bearbeitung abhängig. Darüber hinaus ist es mit dieser Reinigungsvorrichtung kaum möglich, das zu reinigende Instrument oder Gerät vollständig mit Reinigungsflüssigkeit zu benetzen. Die damit verbundenen Risiken sind nicht akzeptabel.
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Eine in ihrer Wirkung wesentlich verbesserte Ausführung wird in der
DE 201 22 532 U1 beschrieben. Die hier offenbarte Reinigungsvorrichtung für medizinische Instrumente weist ein Gehäuse auf, in dem eine als „Topfbürste” bezeichnete Bürsteneinheit in eine rotierende Bewegung versetzt wird, wozu ein Elektromotor diese Bürsteneinheit antreibt. Das zu reinigende medizinische Instrument wird hierbei über eine Öffnung in das Gehäuse eingeführt und an der Bürsteneinheit entlang bewegt, bis das medizinische Instrument mechanisch gereinigt ist. Den Einführvorgang registriert eine Lichtschranke, die den Elektromotor einbeziehungsweise ausschaltet. Zur Benetzung der Bürsteneinheit mit einer Reinigungsflüssigkeit dient bei dieser Lösung eine Einspritzdüse. Überschüssige Reinigungsflüssigkeit wird über eine Abflussleitung am Grund des Gehäuses abgeführt und anschließend entsorgt. Dabei fällt insbesondere nachteilig auf, dass ein hoher Verbrauch an Reinigungsflüssigkeit zu verzeichnen ist und durch das Einführen der medizinischen Instrumente in das Gehäuse der Reinigungsvorgang nicht visuell verfolgt werden kann. Mit anderen Worten muss das Instrument mehrfach aus der Reinigungsvorrichtung entnommen, einer Sichtkontrolle unterzogen und gegebenenfalls erneut eingeführt werden, bis die manuelle Vorreinigung in zufrieden stellender Weise erfolgt ist. Ein weiterer Umstand, der als nachteilig erkannt wurde, besteht darin, dass bei dieser Ausführung jeweils nur eine einseitige Reinigung des medizinischen Instrumentes möglich ist. Darüber hinaus wird für den Betrieb der Einspritzdüse eine zusätzliche Dosierpumpe erforderlich, so dass der Aufbau dieser aus dem Stand der Technik bekannten Reinigungsvorrichtung insgesamt sehr kompliziert und aufwändig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung für medizinische Instrumente bereitzustellen, die einen einfachen Aufbau aufweist und darüber hinaus eine gründliche und visuell kontrollierbare Reinigung der Instrumente ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung mit den technischen Merkmalen des Schutzanspruches 1.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Reinigungsvorrichtung für medizinische Instrumente mit einem Gehäuse, einer Reinigungsflüssigkeit zur Benetzung einer in dem Gehäuse aufgenommenen Bürsteneinheit und einem die Bürsteneinheit in eine Rotationsbewegung versetzenden Elektromotor wurde erfindungsgemäß dahingehend weiterentwickelt, dass in dem mindestens eine flüssigkeitsdichte und mit einer Reinigungsflüssigkeit befüllte Kammer aufweisenden Gehäuse wenigstens zwei die Bürsteneinheit bildende, horizontal und achsparallel gelagerte, mit einem Abschnitt ihrer Borsten in die Reinigungsflüssigkeit tauchende Bürsten aufgenommen sind.
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Durch die horizontale Anordnung der Bürsteneinheit wird es möglich, die Bürsten entlang ihrer gesamten Längserstreckung mit einem Teil ihres Umfanges in die Reinigungsflüssigkeit tauchen zu lassen, so dass sie bei jeder Umdrehung mit frischer Reinigungsflüssigkeit benetzt und dabei auch gleichzeitig selbst gereinigt werden. Diese Maßnahme stellt eine erhebliche Verbesserung und Vereinfachung zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen dar und wirkt gleichzeitig sehr effektiv. Durch die achsparallele Anordnung der Bürsten der Bürsteneinheit können die medizinischen Instrumente zwischen den benachbart zueinander angeordneten Bürsten eingeführt und die Instrumente in einem Arbeitsschritt von mehreren Seiten gleichzeitig bearbeitet werden. Eine wirksame Reinigung wird damit in kürzerer Zeit und mit hoher Effektivität möglich. Als weitere Verbesserung der Säuberung der medizinischen Geräte kann die Reinigungsflüssigkeit zudem eine desinfizierende Wirkung haben, indem sie beispielsweise ein Desinfektionsmittel aufweist oder ein Desinfektionsmittel ist.
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Eine sehr vorteilhafte erste Ausgestaltung der Erfindung wird darin gesehen, dass die Borsten der Bürsten einen Abstand zueinander aufweisen. Dieser Abstand kann bevorzugt zwischen 0,5 und 5 mm betragen, wobei sich Abstände zwischen 1 und 2 mm als besonders vorteilhaft erwiesen haben. Ein wesentlicher Vorzug dieser Lösung ist darin zu sehen, dass die Bürsteneinheit nur einer relativ geringen Abnutzung unterliegt, weil die Borsten der Bürsten sich nicht ”kämmen” und damit eine nahezu wartungsfreie Nutzung der Reinigungsvorrichtung über einen langen Zeitraum möglich wird. Zudem bewirkt der Abstand zwischen den Borsten der Bürsten eine Erleichterung der Einführung der medizinischen Instrumente, so dass auch die Handhabung der Reinigungsvorrichtung optimiert ist. Der Abstand zwischen den Bürsten der Bürsteneinheit ist dabei so gering gewählt, dass das medizinische Instrument in jedem Fall gleichzeitig von mehreren Seiten gereinigt wird.
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Von besonderem Vorteil ist auch ein Vorschlag nach der Erfindung, der darin besteht, dass die Bürsten gegenläufig rotierend angetrieben sind. Diese Maßnahme bewirkt ein nahezu von Spritzern freies Arbeiten und eine Steigerung der Effektivität des Reinigungsvorganges.
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Natürlich kann es vorkommen, dass beispielsweise sehr zähe oder schleimige Verunreinigungen in den Borsten der Bürsteneinheit haften bleiben. Um in einem solchen Fall eine gesonderte Reinigung der Borsten zu ermöglichen geht ein weiterführender Vorschlag nach der Erfindung dahin, die Borsten der Bürsten aus einem sterilisierbaren, elastisch verformbaren Werkstoff herzustellen. Durch die elastische Verformbarkeit der Borsten ist eine einfache Reinigung derselben möglich und wird darüber hinaus die Wirkung der Reinigung der medizinischen Instrumente wesentlich verbessert. Um gegebenenfalls sehr hartnäckige Keime abzutöten sollte zudem eine Sterilisierbarkeit der Bürsteneinheit gegeben sein. Als ein sehr geeigneter Werkstoff für die Borsten hat sich beispielsweise Nylon erwiesen.
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Trotz des geringen Verschleißes der Bürsten kann es im Laufe der Zeit erforderlich werden, dass diese ausgetauscht werden müssen. Hierzu sind die Bürsten auswechselbar in dem Gehäuse aufgenommen. Für die Umsetzung dieser Maßnahme können beispielsweise die Lagerstellen der Bürstenachsen als in je eine nach oben offene Nut des Gehäuses eingeführte Buchse ausgeführt sein. Auf diese Weise lassen sich die Bürsten der Bürsteneinheit auf einfache Weise aus dem Gehäuse entfernen und durch neue Bürsten ersetzen.
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Mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung besteht die Möglichkeit, Bereiche der medizinischen Instrumente zu säubern, die mit herkömmlichen Reinigungsverfahren nicht gesäubert werden können, also zum Beispiel tiefer gelegene Abschnitte, wie sie beispielsweise bei einer medizinischen Zange gegeben sind. Eine diesbezügliche Lösung der Erfindung besteht entsprechend einem Vorschlag darin, die Bürsten zumindest abschnittsweise mit verlängerten Borsten auszustatten und/oder wenigstens eine der Bürsten zumindest abschnittsweise mit Borsten unterschiedlicher Härtegrade auszustatten. Wird eine derartig gestaltete Bürsteneinheit zum Einsatz gebracht, so kann das medizinische Instrument durch einen einfachen Seitenwechsel sowohl grob bearbeitet, als auch fein gereinigt werden. Die Reinigungsergebnisse lassen sich damit in entscheidendem Maße verbessern, was natürlich einer effektiven und hygienischen Reinigung entspricht.
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Neben unterschiedlichen Härtegraden der Borsten entlang einer Bürste ist es darüber hinaus auch möglich, auf wenigstens einer Bürstenachse mindestens eine separate, weitere Bürste mit zumindest abschnittsweise verlängerten Borsten und/oder zumindest abschnittsweise unterschiedlichem Härtegrad der Borsten anzuordnen. Diese Lösung bietet im Unterschied zu der zuvor beschriebenen die vorteilhafte Möglichkeit, die Bürste geteilt auszuführen und somit je nach Verschleißzustand auch unterschiedliche Teile der Bürste auszutauschen. Dies hat zur Folge, dass bei einem Verschleiß einzelner Borsten nicht gleich die gesamte Bürste ausgetauscht werden muss. Erfahrungsgemäß neigen nämlich auf Borsten mit einem geringeren Härtegrad schneller dazu, sich abzunutzen, als vergleichsweise härtere Borsten.
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Eine ganz besondere Ausführungsvariante der Erfindung ist ferner darin zu sehen, dass die Borsten der Bürsten in Richtung der Bürstenachsen betrachtet in einander entgegen gesetzter Richtung konisch verlaufend ausgeführt sind. Die konische Ausführung der Bürsten ermöglicht auf sehr einfache Weise eine Kombination mit den zuvor beschriebenen Lösungen, indem sich nämlich zum Beispiel der Härtegrad der Borsten in Richtung des konischen Verlaufes ändern kann. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist darin zu sehen, dass ein Ausgleich der auf die Bürstenachsen wirkenden Kräfte erfolgt, was zu einer Vereinfachung der Lagerung infolge geringerer Belastungen führt.
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Hinsichtlich der Gestaltung des Gehäuses weist die Erfindung weitere, sehr vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten auf. Eine erste Ausführung des Gehäuses ist darin zu sehen, dass dieses einen tüllenartig erweiterten Eingriffsbereich aufweist. Unter einem „tüllenartig erweiterten Eingriffsbereich” ist im Sinne der Erfindung allgemein eine Aufweitung des Gehäuses zu verstehen, sodass die Zugänglichkeit insgesamt verbessert wird. Der tüllenartig erweiterte Eingriffsbereich gestattet damit eine vereinfachte Handhabung beim Einführen des medizinischen Instruments in die mit Reinigungsflüssigkeit befüllte Kammer des Gehäuses, oberhalb der sich die Bürsteneinheit befindet. Mit anderen Worten ist es dadurch möglich, das medizinische Instrument unmittelbar in die Reinigungsflüssigkeit zu tauchen und damit beispielsweise auch eine verbesserte Desinfektion zu erreichen.
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Demgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, dass die Bürsten auf der dem Eingriffsbereich gegenüberliegenden Seite des Gehäuses gelagert sind. Diese weiterführende Maßnahme besteht also darin, einen Abstand zwischen der Bürsteneinheit und dem Randbereich des Eingriffsbereiches zu belassen, so dass in der zuvor beschriebenen Weise ein unmittelbares Eintauchen des medizinischen Instrumentes in die Reinigungsflüssigkeit möglich ist und bleibt.
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Aufgrund des Betriebs der Reinigungsvorrichtung mit einem Elektromotor kann es zu Schwingungen kommen, die durch die Rotationsbewegungen des Elektromotors und/oder während des Einführens der medizinischen Instrumente und den dadurch gegebenen Druck auf das Gehäuse entstehen können. Derartige Schwingungen entstehen auch beim Ein- und Ausschalten des Elektromotors. Neben einer hierzu geeigneten Dämpfung der Lagerung sowie des Übertragungsweges der kinetischen Energie vom Elektromotor zu der Bürsteneinheit ist es von Vorteil, das Gehäuse zusätzlich mit saugnapfartigen Standfüßen auszustatten. Diese Standfüße bewirken einen sicheren Stand der gesamten Reinigungsvorrichtung und können durch ihre saugnapfartige Ausführung zudem auf einfache Weise eine Fixierung am Untergrund bewirken.
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Wie zuvor bereits ausgeführt wurde, ist durch die gegensinnige Rotationsrichtung der Bürsten nur ein geringes Verspritzen der Reinigungsflüssigkeit zu verzeichnen. Dennoch können in Extremfällen einzelne Spritzer nicht immer ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund wird an dem Gehäuse zusätzlich eine abnehmbare Spritzschutzabdeckung vorgesehen die hauptsächlich aus Gründen des Arbeitsschutzes sinnvoll ist. Schließlich handelt es sich bei der zum Einsatz kommenden Reinigungsflüssigkeit mitunter um mehr oder minder aggressive Medien. Hier ist ein Schutz der mit der Reinigungsvorrichtung befassten Personen von entscheidender Bedeutung.
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Diesem Gedanken folgend besteht eine weitere, sehr sinnvolle Ausführung der Erfindung darin, dass die abnehmbare Spritzschutzabdeckung als ein bei Nichtgebrauch der Reinigungsvorrichtung auf das Gehäuse aufsetzbarer und dieses abdichtender Deckel ausgebildet ist. Wird die Spritzschutzabdeckung folglich nicht in ihrer eigentlichen Funktion, nämlich als Spritzschutz, bei der Reinigung der Instrumente benötigt, so kann sie vom Gehäuse abgenommen und als ein Deckel auf das offene Gehäuse aufgelegt oder aufgesetzt werden, sodass die Spritzschutzdeckung beispielsweise ein Verdunsten der in dem Gehäuse aufgenommenen Reinigungsflüssigkeit verhindert, wenn die Reinigungsvorrichtung nicht in Gebrauch ist. Die Spritzschutzabdeckung weist somit eine Doppelfunktion auf.
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Aus den zuvor genannten Gründen ist es auch von Vorteil, wenn das Gehäuse insgesamt aus einem nicht korrodierenden Werkstoff hergestellt ist. Als Werkstoffe für das Gehäuse eignen sich in besonderer Weise Edelstahl oder bestimmte Kunststoffe, die natürlich keine chemische Reaktion mit dem verwendeten Reinigungsmittel eingehen dürfen. Die Auslegung der Baugröße der Reinigungsvorrichtung kann derart erfolgen, dass dieses zum Beispiel in ein Waschbecken gestellt werden kann, was in vorteilhafter Weise auch die Befüllung und Entleerung der Kammer erleichtert.
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Da das medizinische Instrument in der Regel nur mit einer Hand gehalten und mehrfach in die Bürsteneinheit eingeführt wird, ist es von Vorteil, wenn der Elektromotor der Reinigungsvorrichtung über einen Schalter und/oder über einen Fuß- oder Handtaster bedienbar ist.
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Da zur Vereinfachung der gesamten Reinigungsvorrichtung eine elektronische Regelung der Drehzahl des Elektromotors nicht unbedingt vorgesehen wird, ist je nach angelegter Betriebsspannung die Drehzahl des Elektromotors relativ hoch. Um eine Reduzierung und gegebenenfalls eine Einflussnahme auf die Rotationsbewegung der Bürsten nehmen zu können, geht deshalb eine Weiterbildung der Erfindung dahin, die Bürsten unter Zwischenschaltung eines Getriebes durch den Elektromotor anzutreiben. Bei dem Getriebe kann es sich im einfachsten Fall um ein Zahnradgetriebe handeln, wobei die Umschaltung zwischen verschiedenen Getriebeübersetzungen im Bereich der Erfindung liegt, jedoch nicht zwingend ist, da in der Regel eine einzige, festgesetzte Drehzahl für den Erfolg der Reinigung ausreichend ist.
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Zur Vermeidung von Beschädigungen an den Bürsten oder den zu reinigenden Instrumenten ist es ferner von Vorteil, wenn bei einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung die Bürsten unter Zwischenschaltung einer Rutschkupplung durch den Elektromotor antreibbar sind. Diese wird immer dann aktiviert, wenn eine bestimmte Krafteinwirkung auf die Bürsten beziehungsweise auf die Instrumente überschritten wird. Ferner können Verletzungsgefahren durch fehlerhaft, also beispielsweise verkantet eingeführte Instrumente, vermieden werden.
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Die Reinigungsvorrichtung nimmt eine Reinigungsflüssigkeit auf, so dass aus Sicherheitsgründen der Betrieb im Niederspannungsbereich von Vorteil ist. Aus diesem Grund weist der Elektromotor gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung eine Betriebsspannung im Bereich zwischen 16 V und 18 V auf. Sehr gute Ergebnisse hinsichtlich der Leistung und des Stromverbrauchs können mit einer Betriebsspannung von 24 V erreicht werden. In dem vorgeschlagenen Leistungsbereich des Elektromotors ist es zudem möglich, einen Akkumulator zum Antrieb des Elektromotors zu verwenden, so dass die Reinigungsvorrichtung als mobiles Gerät, autark vom Stromnetz betrieben werden kann. Dies hat insbesondere in kleineren Arztpraxen den Vorteil, dass die Reinigungsvorrichtung in verschiedenen Räumen einsetzbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen dabei keine Einschränkung auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung.
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Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
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Es zeigt:
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1: eine Reinigungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
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2: eine Ansicht von oben auf die in 1 dargestellte Reinigungsvorrichtung, jedoch ohne Fußtaster und mit einem ausschnittartigen Blick in das Getriebe,
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3: eine spezielle Ausführungsvariante einer Reinigungsvorrichtung,
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4: eine weitere Ausführungsvariante einer Reinigungsvorrichtung
und
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5: eine weitere, spezielle Ausführung einer Reinigungsvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht.
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Die in der 1 dargestellte Reinigungsvorrichtung besteht aus einem kastenförmig gestalteten Gehäuse 1, das an seiner nach oben offenen Seite einen Eingriffsbereich 11 aufweist, der eine Verbreiterung des Öffnungsquerschnittes des Gehäuses 1 darstellt. In dem Gehäuse 1 ist eine Kammer 4 ausgebildet, die zu einem wesentlichen Teil mit Reinigungsflüssigkeit befüllt ist. Aus diesem Grund ist die Kammer 4 beziehungsweise das Gehäuse 1 auch flüssigkeitsdicht ausgeführt. Im oberen Abschnitt des Gehäuses 1 ist innerhalb der Kammer 4 eine Bürsteneinheit 2 drehbar gelagert, die über einen in der 1 nicht gezeigten Elektromotor angetrieben wird und im vorliegenden Fall aus zwei achsparallel zueinander angeordneten, kreiszylindrischen Bürsten 5, 6 mit einer über ihren Umfang verteilten Vielzahl Borsten besteht. Die erfindungsgemäße Besonderheit ist darin zu sehen, dass der untere Teil der Bürsten 5, 6 unmittelbar in die Reinigungsflüssigkeit taucht, so dass bei jeder Drehung der Bürsten 5, 6 um ihre Rotations- oder Bürstenachse 8 beziehungsweise 9 ein Teil der Reinigungsflüssigkeit von den Borsten mitgenommen wird, die auf diese Weise permanent mit Reinigungsflüssigkeit benetzt sind.
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Zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors dient bei der Ausführung in 1 ein Fußtaster 14, der den wesentlichen Vorteil hat, dass die an der Reinigungsvorrichtung tätige Person die Hände frei hat und sich ausschließlich auf die Reinigung der medizinischen Instrumente konzentrieren kann. Da die Bürsten erfindungsgemäß in zu einander entgegen gesetzter Rotationsrichtung bewegt werden, sind nur sehr geringe Spritzer der Reinigungsflüssigkeit zu verzeichnen. Dennoch ist aus Gründen der Arbeitssicherheit eine Spritzschutzabdeckung 13 an dem Gehäuse 1 befestigt, die aus einem durchsichtigen Werkstoff, wie Glas oder Polyacryl, besteht und eine abgewinkelte Geometrie aufweist, so dass ein wesentlicher Teil der Öffnung der Kammer 4 des Gehäuses 1 abgeschirmt wird.
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Für einen sicheren Stand des Gehäuses 1 sorgen mehrere, an der Unterseite des Gehäuses 1 befestigte und saugnapfartig ausgeführte Standfüße 12.
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Die 2 gestattet ausschnittsweise einen Blick in einen seitlichen Teil des Gehäuses 1, in dem sich der Elektromotor 3 sowie ein Getriebe 15 befinden, wobei das Getriebe 15 im vorliegenden Fall aus zwei etwa gleich großen Zahnrädern 16 und 17 besteht, die die Rotationsbewegung des Elektromotors 3 in eine gegensinnig gerichtete Rotation der Bürsten 5, 6 umsetzen. Der Elektromotor 3 ist in der 2 nur durch gestrichelte Linien angedeutet, während die Zahnräder 16, 17 des Getriebes 15 in dem Ausbruch deutlich erkennbar dargestellt sind. Zwischen dem Elektromotor 3 und den Zahnrädern 16, 17 ist darüber hinaus eine Rutschkupplung 19 vorhanden, die immer dann den Kraftfluss vom Elektromotor 3 auf die Bürsten 5, 6 unterbricht, wenn eine bestimmte Kraftwirkung auf die Bürsten 5, 6 beziehungsweise auf die Instrumente überschritten wird.
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Aus der 2 geht darüber hinaus auch hervor, dass der Eingriffsbereich 11, der vorliegend aus einer tüllenartigen Erweiterung des Gehäuses 1 besteht, die Möglichkeit bietet, medizinische Instrumente unmittelbar in die in der Kammer 4 des Gehäuses 1 vorhandene Reinigungsflüssigkeit einzutauchen. Auf diese Weise lassen sich an den medizinischen Instrumenten vorhandene Rückstände anlösen beziehungsweise besteht die Möglichkeit einer zusätzlichen, intensiven Desinfektion, sofern die Reinigungsflüssigkeit ein Desinfektionsmittel enthält oder ein Desinfektionsmittel ist. Die Bürsteneinheit 2 der Ausführungsvariante in 2 besteht aus zwei Bürsten 5, 6. Die Bürste 5 ist dabei auf einer in dem Gehäuse 1 drehbar gelagerten Bürstenachse 8 und die Bürste 6 auf einer achsparallel zu der Bürstenachse 8 verlaufenden Bürstenachse 9 angeordnet. Die Bürsten 5, 6 weisen jeweils eine Vielzahl einzelner Borsten auf, die entlang des Umfanges der Bürsten 5, 6 verteilt angeordnet sind und eine insgesamt sehr dichte Bürstenoberfläche bilden. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, dass die Bürsten 5 und 6 einen Abstand 7 zueinander aufweisen, der im vorliegenden Fall circa 2 mm beträgt. Dieser Abstand 7 bewirkt eine extrem verschleißarme Rotation der Bürsten 5, 6, weil die Borsten nicht miteinander kämmen, sich also die Enden der Borsten nicht berühren. Wie andeutungsweise aus der 2 erkennbar wird, sind die Bürstenachsen 8, 9 über eine relativ einfache Fixierung in dem Gehäuse 1 gelagert. Dies hat zur Folge, dass die Bürsten 5, 6 ohne erheblichen Aufwand ausgetauscht werden können, sofern dies erforderlich werden sollte.
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Eine besondere Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung geht aus der Darstellung in 3 hervor. Dabei sind die Bürstenachsen 8, 9 wie auch bei den zuvor beschriebenen Beispielen parallel zueinander ausgerichtet und in dem Gehäuse 1 gelagert. Die Besonderheit besteht hierbei darin, dass auf der Bürstenachse 9 eine zweite, zusätzliche Bürste 10 angeordnet ist, die im vorliegenden Fall einen größeren Durchmesser der Borsten aufweist, als die auf derselben Bürstenachse 9 gelagerte Bürste 6. Zudem weisen die längeren Borsten der Bürste 10 einen höheren Härtegrad auf, als die Borsten der Bürste 6 beziehungsweise der Bürste 5. Mit dieser Lösung ist es möglich, die zu reinigenden medizinischen Instrumente mit Hilfe der härteren Bürste 10 grob vorzureinigen und anschließend eine Reinigung in herkömmlicher Weise mit den Bürsten 5, 6 vorzunehmen, indem das medizinische Instrument in den Abstand 7 zwischen den Bürsten 5, 6 eingeführt wird, bis der gewünschte Reinigungseffekt erzielt wurde.
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Eine besondere Version einer Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung ist schließlich in der 4 gezeigt. Hierbei sind die auf den parallelen Bürstenachsen 8, 9 aufgesetzten Bürsten 5, 6 in Richtung der Bürstenachse 8, 9 konisch beziehungsweise kegelig ausgeführt. Die Geometrie des Kegels der Bürste 5 ist dabei in einer zu der anderen Bürste 6 entgegengesetzten Richtung im Durchmesser ansteigend ausgeführt, so dass der Abstand 7 zwischen den Bürsten 5, 6 gleichbleibend ist. Durch diese besondere Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung kann ein kraftneutraler Betrieb der Bürsten 5, 6 erreicht werden.
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Ebenso wie in der bereits erläuterten 1 stellt die 5 eine Reinigungsvorrichtung mit einem Gehäuse 1 dar, in dem eine Kammer 4 ausgebildet ist, die zu einem wesentlichen Teil mit Reinigungsflüssigkeit befüllt wird. Im oberen Abschnitt des Gehäuses 1 ist innerhalb der Kammer 4 eine Bürsteneinheit 2 drehbar gelagert, die über einen in der 5 nicht gezeigten Elektromotor angetrieben werden kann und im vorliegenden Fall aus drei achsparallel zueinander angeordneten, kreiszylindrischen Bürsten 5, 6, 10 mit einer über ihren Umfang verteilten Vielzahl Borsten besteht. Entlang der Bürstenachse 9 sind zwei unterschiedliche Bürsten 6 und 10 hintereinander angeordnet, wobei die Bürste 10 längere Borsten aufweist, als die Bürste 6. Der untere Teil der Bürsten 5, 6, 10 taucht auch hierbei unmittelbar in die Reinigungsflüssigkeit, so dass bei jeder Drehung der Bürsten 5, 6, 10 um ihre Rotations- oder Bürstenachse 8 beziehungsweise 9 ein Teil der Reinigungsflüssigkeit von den Borsten mitgenommen wird, die auf diese Weise permanent mit Reinigungsflüssigkeit benetzt sind. Zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors dient bei der Ausführung in 1 ein Schalter 14. Da die Bürsten 5, 6 erfindungsgemäß in zu einander entgegen gesetzter Rotationsrichtung bewegt werden, sind nur sehr geringe Spritzer der Reinigungsflüssigkeit zu verzeichnen. Dennoch ist aus Gründen der Arbeitssicherheit eine Spritzschutzabdeckung 13 an dem Gehäuse 1 befestigt, die aus einem durchsichtigen Werkstoff, wie Glas oder Polyacryl, besteht und eine abgewinkelte Geometrie aufweist, so dass ein wesentlicher Teil der Öffnung der Kammer 4 des Gehäuses 1 abgeschirmt wird. Die Besonderheit dieser Spritzschutzabdeckung 13 besteht hierbei darin, dass diese lösbar mit dem Gehäuse 1 verbunden ist und hierbei über einen Klemmabschnitt 18 auf eine Gehäusewand aufgesetzt wurde. Darüber hinaus ist diese Spritzschutzabdeckung 13 derart gestaltet, dass sie bei Nichtgebrauch der Reinigungsvorrichtung vom Gehäuse 1 abgenommen und als die Kammer 4 abdichtender Deckel Verwendung finden kann. Dies hat den Vorteil, dass die in der Kammer 4 enthaltene Reinigungsflüssigkeit gar nicht oder nur in geringem Umfang verdampfen kann. Es entstehen zudem keine störenden Gerüche und Ausdünstungen im Aufstellraum der Reinigungsvorrichtung.
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Für einen sicheren Stand des Gehäuses 1 sorgen auch bei dieser Ausführung mehrere, an der Unterseite des Gehäuses 1 befestigte und saugnapfartig ausgeführte Standfüße 12.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Bürsteneinheit
- 3
- Elektromotor
- 4
- Kammer
- 5
- Bürste
- 6
- Bürste
- 7
- Abstand
- 8
- Bürstenachse
- 9
- Bürstenachse
- 10
- Bürste
- 11
- Eingriffsbereich
- 12
- Standfuß
- 13
- Spritzschutzabdeckung
- 14
- Fuß- oder Handtaster
- 15
- Getriebe
- 16
- erstes Zahnrad
- 17
- zweites Zahnrad
- 18
- Klemmabschnitt
- 19
- Rutschkupplung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5471706 [0004]
- DE 20122532 U1 [0005]