-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Behältern, insbesondere
zur Überkopfreinigung
von Flaschen, mit einem Spritzrohr zur Beaufschlagung des Behälterinneren
mit einem Desinfektions-/Reinigungsmittel, und mit einer Abdeckvorrichtung
als Behälterersatz
zur vorzugsweise Kreislaufführung
des Desinfektions-/Reinigungsmittels im Zuge einer Anlagenreinigung.
-
Eine
Vorrichtung zur Überkopfreinigung
von Flaschen wird beispielhaft in dem Gebrauchsmuster
DE 299 03 939 U1 beschrieben.
Darüber
hinaus kennt man gattungsgemäße Vorrichtungen
aus der Praxis.
-
Der
Reinigung von Behältern
und hier insbesondere von Flaschen vor ihrem Befüllen kommt eine besondere Bedeutung
zu, um beispielsweise Staub, Schmutz, Kunststoffpartikel etc. aus
den Flaschen zu entfernen. Dazu werden die Flaschen vorteilhaft
in eine Überkopfposition
gebracht und wird das Innere der Flaschen bzw. das Behälterinnere
in dieser Überkopfposition
mit Hilfe von Spülflüssigkeit
gereinigt bzw. "gerinst", wie dieser Vorgang
im Fachjargon bezeichnet wird. Durch die Überkopfposition der Flaschen
bzw. Behälter
wird sichergestellt, dass das eingefüllte (gasförmige und/oder flüssige) Desinfektions-/Reinigungsmittel
mit darin aufgenommenem Staub, Schmutz, Kunststoffpartikeln etc.
den jeweiligen Behälter
bzw. die Flasche schwerkraftunterstützt verlässt und auch verlassen kann.
-
Zu
diesem Zweck wird das betreffende Desinfektions-/Reinigungsmittel
meistens mit Hilfe einer kopfseitig des Spritzrohres vorgesehenen
Düse in das
Behälterinnere
eingesprüht
oder eingespritzt und gleichsam im Kreislauf entlang des Behälterbodens über die
Behälterwandungen
und schließlich
die Mündung
geführt,
von wo aus es den jeweiligen Behälter
respektive die Flasche wieder verlässt. Um das solchermaßen beispielsweise
mit Schmutzpartikeln angereicherte Desinfektions/Reinigungsmittel
aufzufangen, findet sich unterhalb des Spritzrohres in der Regel
eine Auffangwanne.
-
In
neuerer Zeit wird zunehmend die so genannte kaltaseptische Abfüllung durchgeführt. Hierbei
kommt insbesondere zur Reinigung der Behälterbehandlungs- oder Füllanlagen
ein Desinfektions-/Reinigungsmittel zum Einsatz, welches nicht nur
die bereits angesprochenen etwaigen Schmutzpartikel von den Oberflächen der
Behälterbehandlungsmaschinen
aufnimmt, sondern zugleich dort unter Umständen vorhandene Keime abtötet. Das
findet üblicherweise
bei geringen Temperaturen (Raumtemperatur) statt, wenngleich die
Erfindung selbstverständlich
auch eine Beaufschlagung mit beispielsweise Heißdampf abdeckt.
-
Um
bei der Reinigung der Anlage diese nicht mehr als unbedingt erforderlich
mit dem verwendeten, teilweise gesundheitlich nicht völlig unbedenklichen
Mitteln zu benetzen, ist nun zusätzlich
eine Abdeckvorrichtung als Flaschenersatz bzw. Behälterersatz
vorgesehen. Das heißt,
die Abdeckvorrichtung kommt alternativ als Ersatz für eine Flasche
oder einen Behälter
im Zuge der Anlagenreinigung zum Einsatz. Dabei wird das Spritzrohr
wie üblich
betrieben und stößt an seiner
Düse das
zur Reinigung der Anlage verwendete Desinfektions-/Reinigungsmittel aus,
welches jetzt jedoch nicht ins Behälterinnere eindringt, sondern
vielmehr gegen die Abdeckvorrichtung prallt und von hier aus das
Spritzrohr, dessen Düse
sowie etwaige Halte- und Schwenkvorrichtungen für den Behälter bzw. die Flasche beaufschlagt.
Dadurch werden diese Anlagenbestandteile gereinigt respektive desinfiziert,
wobei wiederum das mit etwaigen Schmutzpartikeln und/oder Keimen
angereicherte Desinfektions-/Reinigungsmittel von der unterhalb
angeordneten Auffangwanne gesammelt wird. Gleichzeitig werden durch
diese Vorgehensweise auch die Zufuhr- oder Abfuhrleitungen des Rinsmediums
gereinigt oder desinfiziert.
-
Um
die Abdeckvorrichtung aus ihrer Ruheposition in eine Arbeitsposition
zu überführen, in
welcher sie als Behälterersatz
vorzugsweise zur Kreislaufführung
des Desinfektions-/Reinigungsmittels im Zuge der Anlagenreinigung
fungiert, wird im aus der Praxis bekannten Stand der Technik ein
manueller Schwenkvorgang initiiert. Dieser ist mit dem grundsätzlichen
Problem behaftet, dass jeder manuelle Eingriff (erneut oder erstmals)
Keime in die Anlage respektive Reinigungsanlage eintragen kann.
Damit wird die an sich vorteilhafte Reinigungsroutine mit Hilfe
der Abdeckvorrichtung gestört
oder doch zumindest beeinträchtigt,
insbesondere bei Anlagen zur kaltaseptischen Abfüllung wird durch diesen manuellen
Eingriff eine langwierige Reinigungsprozedur erforderlich. Hier
setzt die Erfindung ein.
-
Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Behandlung von Behältern
der eingangs beschriebenen Ausführungsform
so weiter zu entwickeln, dass die Reinigungswirkung verbessert ist
und insbesondere weitgehende Keimfreiheit erreicht wird, bzw. eine
einmal erreichte Keimfreiheit durch vermiedene manuelle Eingriffe länger aufrecht
erhalten wird.
-
Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
zur Behandlung von Behältern,
insbesondere zur Überkopfreinigung
von Flaschen vorgesehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckvorrichtung
motorisch verschwenkbar aus einer Ruheposition in eine Arbeitsposition
und zurück
ausgebildet ist.
-
Das
heißt,
erfindungsgemäß erfolgt
das Überführen der
Abdeckvorrichtung von ihrer Ruheposition in die Arbeitsposition
und zurück
nicht mehr manuell, sondern vielmehr motorisch. Auf diese Weise
wird der Mensch als potentielle (weitere) Keimquelle bei der Behandlung
der Behälter
und insbesondere der Überkopfreinigung
von Flaschen im Bereich der kaltaseptischen Abfüllung ausgeklammert. Denn der
Wechsel von der Ruheposition zur Arbeitsposition kann von einem
im Vergleich zu der Vorrichtung entfernten Platz aus initiiert werden,
indem beispielsweise ein oder mehrere Antriebsmotoren angesteuert
werden. Tatsächlich
ist die Abdeckvorrichtung nämlich üblicherweise
an einen um eine Drehachse schwenkbaren Hebel angeschlossen, bei
dem es sich vorteilhaft um einen Einarmhebel handeln kann. In diesem
Fall findet sich die Drehachse endseitig des Einarmhebels. Selbstverständlich sind
auch Konstruktionen mit Zweiarmhebel denkbar, bei welchem an einem
Ende die Abdeckvorrichtung und an einem anderen Ende beispielsweise
ein Gegengewicht platziert werden.
-
In
jedem Fall greift der Antriebsmotor vorteilhaft an der Drehachse
für den
schwenkbaren Hebel an oder definiert die Drehachse selber. Dabei
ist der Antriebsmotor regelmäßig als
Rotationsmotor ausgeführt.
Im erstgenannten Fall mag der Antriebsmotor über beispielsweise ein Transmissionsmittel
an die Drehachse angreifen und für
das Schwenken des Hebels sorgen. Bei der letztgenannten Variante
kann der schwenkbare Hebel unmittelbar auf eine Ausgangswelle des
Antriebsmotors aufgesteckt sein, welche dadurch die Drehachse definiert.
-
Es
hat sich ergänzend
bewährt,
wenn die Abdeckvorrichtung in Bezug auf die kopfseitig des Spritzrohres
vorgesehene Düse
abstandsveränderlich
bzw. höhenveränderlich
ausgebildet ist. Dadurch lässt
sich dem jeweils angewandten Desinfektions-/Reinigungsmittel und
dessen Druck und/oder Fließgeschwindigkeit
beim Austritt aus der Düse Rechnung
tragen. Wenn beispielsweise die Austrittsgeschwindigkeit des Desinfektions-/Reinigungsmittels
hoch ist und ein scharfer Strahl vorliegt, wird man mit relativ
großem
Abstand der Abdeckvorrichtung arbeiten, um ein Umherspritzen des
Desinfektions-/Reinigungsmittels bei der Anlagenreinigung zu vermeiden
oder doch zumindest so gering wie möglich einzustellen. In anderen
Fällen
kann man mit einem geringeren Abstand arbeiten.
-
In
die gleiche Richtung zielen Maßnahmen, wonach
die Abdeckvorrichtung insgesamt bogenförmig ausgebildet wird und darüber hinaus
mit wenigstens einem in Richtung auf die Auffangwanne gerichteten
Bogenschenkel ausgebildet ist. Tatsächlich sorgt dieser wenigstens
eine Bogenschenkel dafür, dass
das Desinfektions-/Reinigungsmittel gezielt von der Abdeckvorrichtung
auf eine etwaige Schwenkvorrichtung für den Behälter, einen Haltering, die Düse des Spritzrohres,
das Spritzrohr und evtl. weitere Anlagenteile gerichtet wird, die
auf diese Weise die gewünschte
Reinigung/Desinfektion erfahren.
-
Es
hat sich bewährt,
die Abdeckvorrichtung im Querschnitt im Wesentlichen umgekehrt U-förmig mit
einer Basis und wenigstens zwei seitlichen Begrenzungsschenkeln
auszugestalten. Meistens trifft das aus der Düse des Spritzrohres austretende
Desinfektions-/Reinigungsmittel auf die Basis auf und wird entlang
der seitlichen Begrenzungsschenkel geführt. In weiterer Ausgestaltung
kann die Abdeckvorrichtung im Querschnitt bis auf eine Einführöffnung für die Düse des Spritzrohres
geschlossen ausgebildet sein. Dann wird man die Abdeckvorrichtung
meist auch mit einer Rücklaufleitung
für das
Desinfektions-/Reinigungsmittel ausrüsten, um insgesamt eine geschlossene
Kreislaufführung
des Desinfektions/Reinigungsmittels zu erreichen. Das ist selbstverständlich nicht
zwingend.
-
Im
Ergebnis wird eine Vorrichtung zur Behandlung von Behältern, insbesondere
zur Überkopfreinigung
von Flaschen vorgestellt, die sich durch besondere Keimfreiheit
auszeichnet. Das wird im Kern dadurch erreicht, dass sämtliche
Reinigungssequenzen maschinell durchgeführt und initiiert werden, ohne
dass ein menschlicher Eingriff erforderlich wäre. Eine Bedienperson wird
vielmehr erst und nur dann tätig,
wenn beispielsweise beschädigte
Behälter
den Betrieb stören.
Sämtliche
Reinigungsvorgänge
werden dagegen praktisch mannlos und maschinell sowie folglich praktisch
keimfrei durchgeführt. Hierin
sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
-
1 eine
Vorrichtung zur Behandlung von Behältern schematisch,
-
2 die
Abdeckvorrichtung in einer Übersicht
und
-
3 einen
Ausschnitt aus 1 mit der Abdeckvorrichtung in
Arbeitsposition (durchgezogen) und Ruheposition (gestrichelt),
-
4 eine
Variante der Vorrichtung mit abgewandelter Abdeckvorrichtung.
-
In
den Figuren ist eine Vorrichtung zur Behandlung von Behältern 1 dargestellt.
Bei den Behältern 1 handelt
es sich vorliegend und nicht einschränkend um Flaschen 1.
Die Vorrichtung verfügt über ein Spritzrohr 2 mit
einer endseitigen Düse 3.
Mit Hilfe des Spritzrohres 2 wird das Behälterinnere
bzw. Flascheninnere mit einem Desinfektions-/Reinigungsmittel 4 zum
Spülen
und Reinigen sowie Entkeimen beaufschlagt.
-
Darüber hinaus
erkennt man eine Abdeckvorrichtung 5, die an einen um eine
Drehachse 6 schwenkbaren Hebel 7 angeschlossen
ist. Die Abdeckvorrichtung 5 fungiert als Behälterersatz
bzw. Flaschenersatz und dient – wie
in den 3 und 4 dargestellt – zur Kreislaufführung des
Desinfektions-/Reinigungsmittels 4 im Zuge einer Anlagenreinigung.
Das ist jedoch nicht zwingend.
-
Erfindungsgemäß wird die
fragliche Abdeckvorrichtung 5 motorisch verschwenkt, und
zwar von einer in der 3 gestrichelt dargestellten
Ruheposition in eine durchgezogen gezeigte Arbeitsposition und zurück. Zu diesem
Zweck ist ein Antriebsmotor 8 vorgesehen, der vorliegend
als Drehantrieb ausgebildet ist bzw. als rotierender Antriebsmotor 8 und
unmittelbar an der Drehachse 6 des schwenkbaren Hebels 7 angreift
bzw. die Drehachse 6 mit seiner Abtriebswelle definiert.
-
Bei
dem schwenkbaren Hebel 7 handelt es sich um einen Einarmhebel,
an dem endseitig der Antriebsmotor 8 und die Drehachse 6 vorgesehen
sind. Beim Wechsel von der Ruheposition in die Arbeitsposition und
zurück überstreicht
der schwenkbare Hebel 7 und folglich die Abdeckvorrichtung
insgesamt einen Winkel a von angenähert 180°. Selbstverständlich sind
auch andere Winkel α denkbar
(vgl. 3).
-
Anhand
der 3 erkennt man, dass die Abdeckvorrichtung 3 in
Bezug auf die Düse 3 und
folglich das Spritzrohr 2 insgesamt abstandsveränderlich bzw.
höhenveränderlich
ausgebildet ist. Dazu ist die Abdeckvorrichtung 5 ergänzend an
einen Stelltrieb 9 angeschlossen, der vorliegend als Pneumatikzylinder
ausgeführt
sein mag. Der Stelltrieb 9 ist an dem schwenkbaren Hebel 7 befestigt
oder an einer in der 3 dargestellten separaten Haltevorrichtung.
-
Die
Abdeckvorrichtung 5 ist insgesamt bogenförmig ausgestaltet
und verfügt über wenigstens einen
Bogenschenkel 5',
welcher in Richtung auf eine Auffangwanne 10 verläuft. Tatsächlich befindet sich
die Abdeckvorrichtung 5 in ihrer Arbeitsposition oberhalb
des Spritzrohres 2, an welches sich darunter die fragliche
Auffangwanne 10 anschließt. Man erkennt, dass das aus
der Düse 3 des
Spritzrohres 2 austretende Desinfektions-/Reinigungsmittel 4 in
der Arbeitsposition gegen eine Basis 5a der im Querschnitt
im Wesentlichen umgekehrt U-förmig
ausgeführten
Abdeckvorrichtung 5 trifft. Neben dieser Basis 5a verfügt die Abdeckvorrichtung 5 im
Querschnitt über
zwei seitliche Begrenzungsschenkel 5b, an welchen das Desinfektions /Reinigungsmittel 4 – ausgehend
von der Basis 5a – in
im Wesentlichen zwei Kreisbögen
weitergeführt
wird.
-
Fußseitig
der Begrenzungsschenkel 5b verlässt das Desinfektions-/Reinigungsmittel 4 die
Abdeckvorrichtung 5 und beaufschlagt im Ausführungsbeispiel
und nicht einschränkend
eine Schwenkvorrichtung 11 für die jeweiligen Flaschen 1 zur
Einnahme ihrer Überkopfstellung,
zusätzlich
einen Haltering 12 für
die Mündung
der Flasche 1 sowie selbstverständlich die Düse 3 und
das Steigrohr 2 im Ganzen sowie eine etwaige Halterung 13 für das Steigrohr 2. Auf
diese Weise kommt es zu der bereits angesprochenen Anlagenreinigung,
wobei mit Hilfe der Abdeckvorrichtung 5 als Behälterersatz
das Desinfektions-/Reinigungsmittel 4 im Kreislauf geführt wird. Das
ist jedoch nicht zwingend.
-
Bei
der Variante nach 4 ist die Abdeckvorrichtung 5 im
Querschnitt bis auf eine Einführöffnung 14 für die Düse 3 des
Spritzrohres 2 geschlossen ausgebildet. Um das Desinfektions-/Reinigungsmittel 4 zurückzuführen ist
an dieser Stelle eine Rücklaufleitung 15 realisiert,
welche an die Abdeckvorrichtung 5 angeschlossen ist. Man
erkennt, dass in diesem Fall und auch ansonsten das Spritzrohr 2 höhenvariabel
ausgeführt
ist und zu diesem Zweck eine Höhenverstellung
für die
Halterung 13 aufweist.