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Mit der vorliegenden Erfindung können Bauelemente, insbesondere vorgefertigte Türzargen, Fensterelemente oder auch flächige Teile, wie z. B. Türblätter, präzise und kostensparend bearbeitet und montiert werden.
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Derartige in der Regel vorgefertigte Bauelemente werden von den Herstellern in meist mit Überlängen hergestellt und geliefert. Sie müssen auf den Baustellen entsprechend der dort vorhandenen Maße, beispielsweise der Abmessungen der gemauerten Tür- oder Fensteröffnungen, angepasst und eingesetzt werden. Türzargen werden in der Regel als Bausatz, bestehend aus zwei Seiten- und einem Querfutter, zur Baustelle geliefert und müssen vor Ort zusammen gefügt werden. Das Zusammenfügen des Querfutters mit den beiden Seitenfuttern muss sehr sorgfältig erfolgen, da die auf Gehrung geschnittenen Enden der Einzelteile an der Verbindungsstelle anschließend keinen Spalt erkennen lassen dürfen. Bei der weiteren Bearbeitung müssen Beschädigungen dieser Stoßstellen vermieden werden. Bei Kürzen der überlangen Seitenfutter z. B. würden die dabei entstehenden Kräfte auf Grund der Hebelwirkung verstärkt auf die empfindlichen Gehrungen zwischen Seiten- und Querfutter einwirken und diese schlimmstenfalls zerstören, wenn nicht Vorsorge getroffen würde, die Kräfte abzuleiten.
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Ohne spezielle Vorrichtungen sind daher auf Grund der Abmessungen und Gewichte der Bauelemente erfahrungsgemäß zwei oder mehr Personen für die Bearbeitung und Montage erforderlich. Die entstehenden Kosten gilt es zu vermeiden. Aus verschiedenen Patent- bzw. Gebrauchsmusterschriften sind daher Vorrichtungen bekannt geworden, die die beschriebenen Probleme allerdings nur unbefriedigend oder gar nicht lösen. Die in der
DE 203 05 791 U1 beschriebene Vorrichtung ist z. B. in erster Linie dafür vorgesehen, Quer- und Seitenfutter im Bereich der Verbindungsstellen durch spezielle Haltekörper zu fixieren, um ein sauberes Verleimen bzw. Verschrauben zu ermöglichen. Sie ist nicht in der Lage, sonstige auf die Seitenfutter einwirkende Kräfte, die z. B. beim Kürzen entstehen, aufzunehmen.
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Die
DE 78 18 338 U1 beschreibt einen Montagetisch, der vorrangig für das Einsetzen eines Fensterflügels in den Fensterrahmen und die anschließende Verglasung geeignet ist, für die Montage von Türzargen aber nicht eingesetzt werden kann, da die notwendigen Halteelemente und Spannvorrichtungen fehlen.
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Die mit der
DE 31 45 820 A1 angemeldete Vorrichtung schließlich ist zur Aufnahme flächenförmiger Werkstücke vorgesehen, wobei die Tragkonstruktion so geschwenkt werden kann, dass die für die Bearbeitung vorgesehen Stellen leichter zugänglich sind und in bequemer Stellung bearbeitet werden können.
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Eine weitere gattungsbildende Vorrichtung ist aus der
DE 83 12 889 U1 bekannt geworden. Hier handelt es sich allerdings um ein Gerät zu Anheben von Bauplatten, z. B. in ihre Solllage an der Decke eines Raumes. Sie ist für die Bearbeitung und Montage von Bauelementen nicht geeignet.
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Die
DE 10 2007 019 876 B4 kommt den geforderten Eigenschaften am nächsten. In dieser Patentschrift wird eine Vorrichtung zum Montieren und Bearbeiten von vorgefertigten Bauelementen, insbesondere Türzagen, beschrieben, die im wesentlichen aus einer Unterkonstruktion und einem darauf montierten, in der Höhe verstellbaren und um eine horizontale Achse schwenkbaren Montagerahmen besteht. Der Montagerahmen besteht aus Längs- und Querriegeln, die relativ zueinander verschiebbar und durch Verbindungselemente feststellbar sind. Auf dem Montagerahmen sind verschiebbare Halte- und Spannenelemente zum Abstützen und Spannen der Bauelemente angeordnet. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass Bauteile unterschiedlicher Größe montiert und bearbeitet werden können, indem die Halte- und Spannelemente in den entsprechenden Positionen fixiert werden. Durch die schwenkbare Anordnung des Montagerahmens kann dieser so eingestellt werden, dass alle Stellen in ergonomischer Arbeitsposition zugänglich sind.
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Für den Transport der Vorrichtung können sowohl Montagerahmen als auch die Standriegel in eine annähernd senkrechte Stellung geklappt werden, so dass ein raumsparendes, flaches Gebilde entsteht, das z. B. auch an die Ladewand eines Transportfahrzeuges angelehnt und dort einfach befestigt werden kann.
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Der Nachteil dieser Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung auch in transportfähiger Stellung noch groß und sperrig ist, da das Transportvolumen durch die Länge der Riegel vorgegeben ist. In zusammen geklapptem Zustand lässt sich die Vorrichtung nur in einem Lieferwagen, auf einem Anhänger oder an der Ladewand eines Transportfahrzeuges, aber nicht im Kofferraum eines PkW, transportieren.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Nachteil zu beheben. Die geforderte Eigenschaft, ein geringes Transportvolumen bei kleinem Gewicht und guter Handhabbarkeit zu gewährleisten, wird im Wesentlichen dadurch erreicht, dass die Ständer der Vorrichtung durch ein Scherengestänge miteinander verbunden sind, so dass ihr Abstand zueinander stufenlos verändert und fixiert und für den Transport so verkleinert werden kann, dass die Vorrichtung in diesem Zustand kaum mehr Platz einnimmt als zwei direkt nebeneinander stehende Ständer. Diese Eigenschaft ist besonders auch dann von Vorteil, wenn an der Baustelle über mehrere Etagen gearbeitet werden und daher die Montagevorrichtung über Treppen transportiert werden muss.
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In 1 ist die Vorrichtung mit einem zweistufigen Scherengestänge in Arbeitsstellung dargestellt. Die Ständer (2) bestehen aus den zur Scherenseite hin offenen U-förmigen Pfosten (3), den Standriegeln (4) und den Montageriegeln (1). Die Montageriegel (1) sind im Drehpunkt (9) mit den Pfosten (3) um die waagerechte Achse drehbar verbunden und mithilfe einer Klemmvorrichtung (10) in beliebigen Stellungen fixierbar.
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Die Montageriegel (1) besitzen keine direkte Verbindung miteinander, da ein geschlossener Montagerahmen nicht vorhanden ist. Sie können daher normalerweise unabhängig voneinander bewegt werden und müssen vor dem Arbeitseinsatz mit gleicher Neigung eingestellt und mithilfe der Klemmvorrichtung (10) fixiert werden. Um Unebenheiten der Böden, wie sie auf Baustellen anzutreffen sind, auszugleichen, besitzen die Standriegel (4) justierbare Füße (20).
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Die Montageriegel (1) weisen an ihren seitlichen und oberen Flächen Bohrungen (11) auf, die dazu dienen, geeignete Stütz- und/oder Spannelemente zum Befestigen der zu montierenden oder zu bearbeitenden Bauelemente aufzunehmen. Sind Bauelemente, z. B. die Seitenfutter einer Türzarge, auf den Montageriegeln (1) befestigt, so entsteht durch die Verbindung von Bauelementen und Montageriegeln (1) ein relativ steifer Ersatzrahmen, der nach Lösen der Klemmvorrichtung (10) in eine beliebige arbeitsgünstige Position gekippt werden kann.
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Zusätzlich weisen die Montageriegel (1) an ihren Enden Aussparungen (12) und Laschen (13) auf, die geeignet sind, Kanthölzer oder andere Profile aufzunehmen und durch Verschrauben oder Klemmen zu sichern, so dass durch die Verbindung dieser Ersatzriegel mit den Montageriegeln (1) ein steifer Ersatz-Montagerahmen entsteht.
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Das Scherengestänge (23) zwischen den Ständern (2) dient einerseits der stufenlosen Veränderung des Abstandes der Ständer (2) zueinander, andererseits bieten sie die Möglichkeit, die Ständer soweit zusammen zu schieben, dass die Vorrichtung das kleinstmögliche Transportvolumen einnimmt. Üblicherweise werden bei gering belasteten Scherengestängen, z. B. bei Lampenhaltern, die einzelnen Scherenelemente aus Flachprofilen hergestellt, die mit ihrer breiten Seite nebeneinander in der Mitte drehbar miteinander verbunden sind und sich daher soweit zusammen schieben lassen, dass die beiden Elemente bündig nebeneinander liegen. Das Scherengestänge lässt sich auf diese Weise auf die kleinstmögliche Länge und auf das kleinstmögliche Volumen zusammenschieben.
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Die vorliegende Erfindung lässt diese Bauart allerdings nicht zu, da dann eine ausreichende Stabilität, besonders hinsichtlich der Steifigkeit gegenüber seitlichen Kräften, nicht gewährleistet ist. In 2 ist eine Lösung mit U-Profilen dargestellt, die erfindungsgemäß so bemessen sind, dass in zusammengeklapptem Zustand des Scherengestänges der innere Schenkel (14) einer Scherenstufe im unteren Bereich zwischen den Flanschen des kreuzenden äußeren Schenkels (15) Platz findet und im unteren Bereich an der Außenseite des Stegs des äußeren Schenkels (15) anliegt. Dies wird dadurch erreicht, dass der innere Scherenarm (14) um den Bereich des Drehpunktes eine etagenförmige Kröpfung aufweist, wobei der Versatz des oberen Teils des inneren Scherenarmes (14) gegenüber dem unteren Teil etwa der Flanschbreite des äußeren Scherenarmes (15) entspricht. Der Steg des äußeren Scherenarmes (15) weist einen entsprechenden Längsschlitz (24) auf, in dem der innere Scherenarm (14) frei drehbar ist.
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In 3 ist eine erfindungsgemäße weitere Möglichkeit dargestellt, das Scherengestänge stabil und für den Transport platzsparend zu gestalten. Der äußere Scherenarm (16) einer Scherenstufe besteht aus U-Profil, das aus zwei Abschnitten etwa hälftig so zusammengesetzt ist, dass sie um 180° gegeneinander verdreht sind. An der Schnittstelle der beiden Abschnitte befindet sich der Drehpunkt (18), um den der innere Schenkel (17) drehbar gelagert ist. Dieser ist so bemessen, das er in zusammengeklapptem Zustand der Schere in dem offenen U des Schenkels (16) Platz findet. Um eine möglichst große Scherenöffnung zu gewährleisten, sind die Stege der beiden Abschnitte des äußeren Schenkels (16) ober- und unterhalb des Drehpunktes (18) um mindestens der Hälfte der Flanschbreite des inneren Schenkels (17) gekürzt.
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Um der Forderung gerecht zu werden, dass die Vorrichtung für den Transport auf möglichst kleines Volumen zusammen geschoben werden kann, weisen die Pfosten (3) der Ständer (2) U-förmige Profile auf, deren Öffnungen zur Scherenseite zeigen und die so bemessen sind, dass die Schenkel der Scherenkonstruktion zwischen den Flanschen Platz finden.
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Die Anbindung des Scherengestänges an die Ständer erfolgt derart, dass jeweils ein Scherenarmende um einen festen Punkt (7) zwischen den Flanschen des Pfostens (3) drehbar gelagert ist, während das Ende des kreuzenden Scherenarmes in Längsrichtung der Flanschendes Pfostens (3) frei verschiebbar ist, in Längsschlitzen (6) geführt wird und mit Klemmhebeln (20) fixiert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20305791 U1 [0003]
- DE 7818338 U1 [0004]
- DE 3145820 A1 [0005]
- DE 8312889 U1 [0006]
- DE 102007019876 B4 [0007]