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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zusammenfügen, Bearbeiten und
Anpassen vornehmlich von vorgefertigten Türzargen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Auf
Baustellen werden häufig
vorgefertigte Bauelemente verwendet wie beispielsweise Türzargen,
Fensterelemente oder sonstiges. Diese Bauelemente werden beim Hersteller
oft bewusst mit Übermaß gefertigt
und häufig
als Bausatz an die Baustelle geliefert. Vor Ort werden die einzelnen
Elemente eines Bausatzes dann zusammengebaut und auf die Montagesituation
vor Ort angepasst. Insbesondere bei Türzargen passen die gemauerten
Türöffnungen und
vorgefertigten Türzargen
nicht zusammen.
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Fensterelemente
werden in der Regel mit unteren Einstandsleisten in Überlänge geliefert.
Diese Einstandsleisten müssen
vor Ort auf die richtige Höhe
gekürzt
werden. Außerdem
werden vor Ort Beschläge
montiert und häufig
vor dem Einbau der Zarge die Flügel
montiert oder demontiert.
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Eine
als Bausatz gelieferte Türzarge
wird auf der Baustelle in den dafür vorgesehenen Tür ausschnitt
einer Wand des Gebäudes
montiert. Die Wandungen eines solchen Türausschnittes sind häufig uneben
oder ungerade ausgebildet. Die gelieferte Zarge muss daher vor Ort
aus den einzelnen zumeist drei Bauteilen zusammengefügt oder,
wenn schon in zusammengebautem Zustand angeliefert, an den Ausschnitt
angepasst werden. Insbesondere müssen die
in der Regel auf Überlänge gefertigten
Seitenfutter und Verkleidungsblätter
auf das passende Maß gekürzt werden.
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Der
Zusammenbau des Querfutters mit den beiden Seitenfuttern hat sehr
präzise
zu erfolgen, da es gilt, die auf Gehrung geschnittenen Ränder sauber,
d. h. ohne sichtbaren Spalt, aneinander anschließen zu lassen. Das zusammengebaute
Futter ist dann, insbesondere beim Kürzen der Seitenfutter, sehr
sorgfältig
zu behandeln, da in den Verbindungen zwischen Quer- und Seitenfuttern
Kräfte über sehr kleine
Flächen übertragen
werden. Beim Bearbeiten, beispielsweise mit einer Handkreissäge, wirken
auf das untere Ende eines Seitenfutters Kräfte ein, die aufgrund der langen
Hebel leicht zu großen
Bruchkräften
auf die Verbindung zwischen Seiten- und Querfutter werden können.
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Daher
und aufgrund der Abmessungen und Gewichte der Bauelemente sind ohne
Verwendung spezieller Vorrichtungen in der Regel zwei oder mehr Monteure
für diese
Arbeiten erforderlich. Dies ist hinsichtlich der Kosten, die damit
dem Auftraggeber entstehen, sehr nachteilig.
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Eine
einfache Montagevorrichtung für
Türzargen
ist aus der
DE 203
05 791 U1 bekannt. Diese Vorrichtung dient aber lediglich
dem einfacheren und sauberen Zusammenbau des Querfutters mit den beiden
Seitenfuttern. Quer- und Seitenfutter werden dabei nahe den Verbindungsstellen
von Haltekörpern gehalten
und die Kontaktflächen
zum Verleimen oder Verschrauben über
Spannelemente aneinandergepresst, um möglichst kleine Spalte an den
Verbindungen zu erhalten.
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Diese
bekannte Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, dass der einfache
und sichere Zusammenbau weiterer Einzelteile der Zarge, wie beispielsweise
der Verkleidungsblätter,
bei dieser Lösung
nicht möglich
ist. Zudem werden die Seitenfutter lediglich auf einer kleinen Fläche nahe
der Verbindungsstelle zum Querfutter gehalten. Kräfte, die nach
der Montage auf die Zarge wirken, insbesondere beim Kürzen der
Seitenfutter, werden bei dieser Lösung nicht von der Vorrichtung
aufgenommen. Weiter ist diese Montagevorrichtung unvorteilhaft,
da sie lediglich auf den Boden, auf einen Tisch oder Ähnliches
gelegt werden kann, sofern auf der Baustelle etwas Geeignetes zum
Auflegen verfügbar
ist. Sie kann auch wegen der fehlenden Verstellmöglichkeiten weder für verschiedene
Montageschritte und Anpassungsarbeiten, noch an unterschiedlich
große Monteure,
noch an unterschiedliche Platzverhältnisse auf der Baustelle angepasst
werden.
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Aus
der
DE 78 18 338 U1 ist
weiter ein Montagetisch für
Fenster bekannt, der für
das Einsetzen eines Fensterflügels
in einen Festerrahmen und zur anschließenden Verglasung vorgesehen
ist, sich aber für
die Montage von Zargen aus Quer- und Seitenfutter ebenfalls als
unbrauchbar erweist, da er systembedingt Halteelemente und Spannvorrichtungen
nicht an den erforderlichen Stellen und nicht in notwendiger Art
und Weise zur Verfügung
stellt, so dass ein Bearbeiten der Zarge nicht möglich ist. Für die Befestigung
des Querfutters gibt es keine Vorrichtung. Wäre das Querfutter ebenfalls
am Rahmengestell befestigt, könnte
es nicht bearbeitet werden.
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Auch
die
DE 31 45 820 A1 beschreibt
einen Montagetisch zur Aufnahme flächenförmiger Werkstücke, wobei
der Träger
schwenkbar ist, so dass darauf befestigte Werkstücke einfacher zugänglich sind.
Der mit der
DE 31 45 820 vorgeschlagene
Montagetisch ist deshalb schon ungeeignet, da es sich bei einer
Zarge nicht um einen flächenförmigen Gegenstand
handelt. Ferner genügt
die hier vorgeschlagene Schwenkvorrichtung, die den Gegenstand um eine
horizontale Achse bewegt und dabei nur eine geringe vertikale Bewegung
zulasst, nicht der erfindungsgemäßen Aufgabe,
ein Werkstücke
auch in eine solche Position zu bringen, dass die Zarge dann beispielsweise
mit einem vertikalen Schnitt bearbeitet werden kann. Zudem fehlen
auch hier Befestigungsmöglichkeiten
an den notwendigen Stellen, so dass ein Bearbeiten der Zarge an
der Verbindungsstelle zwischen Quer- und Seitenfutter unmöglich ist.
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Eine
gattungsbildende Vorrichtung ist aus
DE 83 12 889 U1 bekannt. Dabei handelt es
sich um eine Vorrichtung zum Anheben von Bauplatten in ihre Solllage
an der Decke eines Raumes. Die Bauplatte ist dabei auf einem Plattenhalter
angeordnet, der aus einer Tragplatte und vier Tragarmen besteht
und der auf einer teleskopartig ausziehbaren Säule angebracht ist. Die vier
Tragarme des Plattenhalters sind gelenkig mit der mittig angebrachten
Tragplatte verbunden und ausziehbar gestaltet. Am Ende der ausziehbaren
Teile sind Haltewinkel angeordnet, die um ihre senkrechte Achse
gedreht werden können,
um die Bauplatte mit den senkrechten Winkelschenkeln zu ergreifen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Montieren und Bearbeiten
von vorgefertigten Bauelementen, insbesondere von Tür- und auch Fensterzargen,
zu schaffen, die eine exakte und sichere Befestigung aller Einzelteile
des Bauelements sicherstellt, insbesondere an allen Stellen, an
denen bei der Montage und beim späteren Bearbeiten oder Anpassen
Kräfte
auf das Bauelement wirken können. Zudem
soll die Vorrichtung schnell und einfach verstellbar und zumindest
um eine Achse schwenkbar sein, außerdem schnell und einfach
demontierbar für häufigen Transport
zu und von Baustellen. Ferner besteht die Aufgabe, eine Vorrichtung
für eine Ein-Mann-Bedienung
verfügbar
zu machen.
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Die
Lösung
der Aufgabe ist dem Hauptanspruch zu entnehmen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung zum Montieren und Bearbeiten von Türzargen.
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Es
zeigen:
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1:
eine Vertikalschnittansicht der Vorrichtung mit eingespanntem Türfutter
und Verkleidungsblatt in einer Montagestellung,
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2:
eine Vertikalschnittansicht der Vorrichtung mit der 1 in
einer Bearbeitungsstellung,
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3:
eine Vertikalschnittansicht eines Details von einzelnen Verstell-
und Einspannmechanismen der Vorrichtung,
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4:
eine Längsansicht
der Vorrichtung mit eingespanntem Türfutter sowie Verkleidungsblatt, wobei
sich der Stellfuß in
der linken Hälfte
in Montagestellung, in der rechten Hälfte in Transportstellung befindet,
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5:
eine Seitenansicht des Montagerahmens der Vorrichtung im Detail,
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6:
eine Draufsicht auf einzelne Verstell- und Einspannmechanismen der
Vorrichtung im Detail und
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7:
eine Draufsicht auf Verstell- und Einspannmechanismen des Montagetisches
der Vorrichtung.
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Die
Ansichten von oben bzw. der Seite (nicht der Längsseite) zeigen dabei immer
die Einstellmöglichkeiten
der Vorrichtung am Beispiel einer 635 mm-Normzarge in der linken
Bildhälfte
sowie einer 1010 mm-Normzarge in der rechten Bildhälfte.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Vorrichtung 23, bestehend aus einer Unterkonstruktion 21,
sowie einem darauf montierten Montagerahmen 22. Dabei besteht
die Unterkonstruktion 21 aus mehreren Standriegeln 1 und
Standpfosten 2, sowie mindestens einem Längsriegel 3.
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Der
Standriegel 1 kann über
justierbare Standfüße 16 an
unebene Bodenverhältnisse
auf Baustellen angepasst werden und sorgt damit für einen
sicheren Stand. Ein Standriegel 1 ist über ein Verbindungselement 17,
hier beispielsweise eine Sterngriffschraube, mit einem Standpfosten 2 verbunden
sowie über
ein Verstellelement 15 in einer Transportposition wie in 4 rechts
und einer Montageposition wie in 4 links
feststellbar. Die vorzugsweise mehreren Standpfosten 2 sind über mindestens
einen Längsriegel 3 miteinander
verbunden, so dass sich aus Standriegeln 1, Standpfosten 2 und Längsriegel 3 eine
stabile Unterkonstruktion 21 ergibt.
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Die
Standpfosten 2 sind in der Länge verstellbar ausgeführt, beispielsweise
als Vierkantrohr, in welches ein Aluminiumprofil mit entsprechendem quadratischen
Querschnitt einfährt.
Damit wird die Unterkonstruktion 21 in der Höhe verstellbar.
Diese Höhenverstellung
ist über
ein Verstellelement 14 einfach lösbar und wieder fixierbar.
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Am
oberen Ende der Standpfosten 2 ist über Verbindungselemente 9,
welche beispielsweise als Klemmverbindung ausgeführt sind, der Montagerahmen 22 montiert.
Diese Verbindung 9 ist vorzugsweise um eine Drehachse 11 schwenkbar
ausgeführt.
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In 1 befindet
sich der schwenkbare Montagerahmen 22 in einer vorzugsweise
annähernd
horizontalen Montagestellung, in 2 dagegen
in einer beispielsweise senkrechten Bearbeitungsstellung. In beiden
Stellungen wird der Rahmen 22 über einen Klemmhebel 9 für die Neigungsverstellung
fixiert und gesichert.
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Der
Montagetisch 22 besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einer Tragkonstruktion
aus Längsriegeln 18 und
Querriegeln 19, wie in 4 gezeigt,
sowie vorzugsweise mehreren darauf montierten Halteelementen 4 und
Spannelementen 7 zur Befestigung eines Bauelementes 8.
Die Ausrichtung der Querzarge erleichtert ein Auflageelement 20.
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Diese
Halteelemente 4 sowie Spannelemente 7 sind verschiebbar
und zudem einfach austauschbar ausgeführt, um unterschiedliche Bauelemente aufnehmen
und halten zu können.
Die verschiebbaren Halte- und Spannelemente halten ein Bauelement 8 vorzugsweise
an den Stellen, an denen beim Montieren oder Bearbeiten Kräfte auf
das Bauelement einwirken. So werden Kräfte auf das Bauelement 8 nahe
am Einwirkungsort von der Vorrichtung aufgenommen, ohne das Bauelement
beschädigen zu
können.
Einstellelemente sind dabei vorzugsweise mit Maßskalen 12, 13 versehen
wie in 3 im Detail gezeigt, um eine einfache Einstellung
auf vorgegebene Norm- oder Sollmaße zu ermöglichen.
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Um
eine Beschädigung
der eingespannten Bauelemente 8 zu vermeiden, werden Auflageelemente 10 an
den Halteelementen verwendet, die aus einem weichen Material, beispielsweise
aus Moosgummi, bestehen.
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Die
gesamte Vorrichtung ist so aufgebaut, dass alle Elemente leicht
verstellbar, alle Verbindungen leicht fixierbar und wieder lösbar sind,
damit Bauelemente schnell und einfach immer wieder auf der Vorrichtung
befestigt und zum Montieren und Anpassen vor Ort wieder entfernt
werden können,
außerdem
die Vorrichtung einfach und schnell demontierbar und leicht transportierbar
ist. Dies wird erreicht durch Verbindungs- und Verstellelemente 5, 6, 9, 14, 15, 17,
welche beispielsweise als Klemmhebel ausgeführt sind.
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Weiterhin
kann die gesamte Vorrichtung ohne Mühe in eine transportfähige Stellung
gebracht werden, indem der Montagerahmen (22) über das Verbindungselement
(9) vertikal geklappt wird und sodann auch der Standriegel 1 über ein
weiteres Verbindungselement ebenfalls in eine Lage gebracht wird,
so dass der Montagerahmen flach transportiert werden kann. In dieser
geklappten Form lässt
sich der Montagerahmen auch an die Ladewand eines Transportfahrzeuges
anlehnen und dort einfach befestigen.
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An
Ort und Stelle lasst sich die Vorrichtung leicht an einen günstigen
Arbeitsplatz bringen.
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Eine
Türzarge
lässt sich
zunächst
aus den Zargenteilen in horizontaler Lage zusammenfügen. Für das Kürzen der
unteren Wangen wird die Zarge aus dieser Lage um 90° so geschwenkt,
dass das eine Wangenende flach abgesägt werden kann. Dann wird die
Zarge um 180° geschwenkt,
um bequem in gleicher Position das andere Wangenende absägen zu können.
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- 1
- Standriegel
- 2
- Standpfosten
- 3
- Längsriegel
- 4
- Halteelement
- 5
- Verstellelement
- 6
- Verstellelement
- 7
- Spannelement
- 8
- Bauelement
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Auflageelement
- 11
- Drehachse
- 12
- Maßskala
- 13
- Maßskala
- 14
- Verstellelement
- 15
- Verstellelement
- 16
- Standfuß
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Längsriegel
- 19
- Querriegel
- 20
- Auflageelement
- 21
- Unterkonstruktion
- 22
- Montagerahmen
- 23
- Vorrichtung