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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ferseneinheit für eine Tourenbindung, wobei die Ferseneinheit verstellbar ist zwischen einer Abfahrtsstellung, in welcher sie einen Fersenabschnitts eines Gleitbrettschuhs festhält und einer Tourenstellung, in welcher sie den Fersenabschnitt freigibt, wobei die Ferseneinheit umfasst: eine Basis zur Befestigung an einem Gleitbrett, einen Bindungskörper, welcher Kopplungsmittel zur Ankopplung eines Fersenabschnitts eines Gleitbrettschuhs aufweist und um eine vertikale Achse drehbar an der Basis gelagert ist, so dass in der Abfahrtsstellung die Kopplungsmittel in eine Vorwärtsrichtung weisen, um den Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs in Eingriff zu nehmen, und in der Tourenstellung die Kopplungsmittel in eine von der Vorwärtsrichtung verschiedene Richtung weisen, eine Bremsanordnung mit einem aufwärts und abwärts bewegbaren Bremselement, welches in der Abfahrtsstellung in eine untere Stellung bewegt ist, in der es unterhalb einer Gleitbrettebene in Richtung des Untergrunds vorsteht, und welches in der Tourenstellung in eine Position oberhalb der Gleitbrettebene verstellt und dort verriegelt ist, wobei der Bindungsköper einen ersten Steuerabschnitt aufweist, welcher während einer Drehung des Bindungsköpers in einer Richtung von der Abfahrtsstellung zur Tourenstellung hin mit einem zweiten Steuerabschnitt in Kontakt ist, der an einem beweglichen Teil der Bremsanordnung vorgesehen ist.
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Ferseneinheiten dieser Art sind im Bereich des Tourenskisports seit längerer Zeit bekannt und weisen als Kopplungsmittel zwei in der Abfahrtsstellung entlang der Längsachse des Skis nach vorn vorstehende Kopplungsstifte auf, welche in einer entsprechende Aussparung am Fersenabschnitt des Tourenskisschuhs einrasten können, um den Skischuh festzuhalten. In der Tourenstellung sind die Kopplungsstifte aus dem Eingriff mit dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs gelöst, so dass der Fersenabschnitt vom Gleitbrett abheben kann. Gleichzeitig ist ein vorderer Abschnitt des Tourenskischuhs an einer Vordereinheit der Tourenbindung um eine quer zur Längsachse des Skis verlaufende Querachse schwenkbar gelagert. Damit der Fersenabschnitt des Tourenskischuhs beim Gehen im Tourenmodus weitestgehend bis auf die Gleitbrettebene abgesenkt werden kann, ohne mit den Kopplungsstiften zu kollidieren, ist der Bindungsköper der bekannten Tourenbindung um eine vertikale Achse drehbar gelagert und die Kopplungsstifte können in der Tourenstellung aus dem Schwenkbereich des Tourenskischuhs zur Seite hin weg geschwenkt werden. Alternativ oder zusätzlich kann in dieser Tourenstellung eine Steighilfe im Schwenkbereich des Tourenskischuhs angeordnet werden, welche den Fersenabschnitt des Schuhs in einer vorbestimmten Höhe über dem Gleitbrett abstützt.
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Bei der herkömmlichen Ferseneinheit kann es im praktischen Einsatz unter gewissen Umständen zu einer unbeabsichtigten Verstellung des Bindungsköpers von der Tourenstellung in die Abfahrtsstellung kommen, beispielsweise bei Einwirkung einer Druck- oder Schlagkraft mit einer seitlichen Komponente von dem Fersenabschnitt des Tourenskischuhs auf eine am Bindungsköper befestigte Steighilfe. Dies kann z. B. beim Verkanten des Skis beim Queren an einem Hang vorkommen und erfordert ein manuelles Eingreifen durch den Skifahrer, um die Bindung wieder zurück in die Abfahrtsstellung zu bringen. Löst eine Verstellung des Bindungsköpers von der Tourenstellung in die Abfahrtsstellung ferner eine Verriegelung einer Skibremse, so ist zusätzlicher Aufwand zur erneuten Verriegelung der Skibremse erforderlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit eine Ferseneinheit bereitzustellen, bei welcher eine unbeabsichtigte Verstellung des Bindungsköpers von der Tourenstellung in die Abfahrtsstellung weitestgehend vermieden werden kann und sich somit ein zuverlässigerer Betrieb ergibt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Ferseneinheit der eingangs genannten Art, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der erste Steuerabschnitt und der zweite Steuerabschnitt eine Einwegdrehkopplung bilden, so dass eine Drehung des Bindungsköpers relativ zur Bremsanordnung in einer ersten Drehrichtung in einem vorbestimmten Winkelbereich blockiert ist, jedoch eine Drehung des Bindungsköpers relativ zur Bremsanordnung in der zur ersten Drehrichtung entgegengesetzten, zweiten Drehrichtung über den selben vorbestimmten Winkelbereich möglich ist. Nach einem wichtigen Merkmal der Erfindung ist somit zwischen dem Bindungsköper und der Bremsanordnung eine Einwegdrehkopplung vorgesehen, welche in einem vorbestimmten Winkelbereich eine Drehung nur in einer Richtung, nämlich von der Abfahrtsstellung zur Tourenstellung hin, erlaubt, jedoch eine unbeabsichtigte Rückwärtsdrehung von der Tourenstellung zur Abfahrtsstellung über den gleichen Winkelbereich verhindert. Damit können insbesondere die Abfahrtsstellung und die Tourenstellung bei eng benachbarten Winkelpositionen angeordnet sein, wobei in dem Winkelbereich zwischen Tourenstellung und Abfahrtsstellung die Einwegdrehkopplung angeordnet ist, so dass eine Drehung von der Abfahrtsstellung zur Tourenstellung hin erlaubt ist, jedoch ein unbeabsichtigtes Zurückdrehen in die Abfahrtsstellung verhindert wird. Damit wird die Zuverlässigkeit des Betriebs der Ferseneinheit erhöht.
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Der in dieser Offenbarung verwendete Begriff der „Blockierung” der Drehung des Bindungskörpers in der ersten Drehrichtung in dem vorbestimmten Winkelbereich bezieht sich auf einen bestimmungsgemäßen Gebrauch der Ferseneinheit. Erfindungsgemäß ist somit ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Bindungskörpers in der ersten Drehrichtung über den vorbestimmten Winkelbereich bei den üblicherweise im Gebrauch auftretenden Belastungen blockiert, so dass eine Fehlfunktion verhindert werden kann. Vorzugsweise ist diese Blockierung jedoch so eingerichtet, dass bei Ausübung einer ausreichend hohen Kraft auf den Bindungskörper in Richtung einer Drehung in die erste Drehrichtung die Blockierung überwunden wird und eine Drehung in der ersten Richtung auch über den vorbestimmten Winkelbereich möglich ist. Diese Überwindung der Blockierung kann insbesondere bei Kräften zugelassen sein, welche zu einer Beschädigung der Ferseneinheit führen würden, wenn die Blockierung nicht nachgeben würde. Schlägt beispielsweise der Bindungskörper während des Gebrauchs mit entsprechender Intensität gegen ein Hindernis, so ist zur Vermeidung einer Beschädigung der Ferseneinheit eine Drehung in der ersten Drehrichtung an sich nicht mehr unerwünscht und wird in der beschriebenen, bevorzugten Variante der Ferseneinheit durch Überwindung der Blockierung ermöglicht.
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Um die Ferseneinheit absichtlich von der Tourenstellung in die Abfahrtsstellung zu verstellen, kann die Ferseneinheit entweder dafür eingerichtet sein, dass der Bindungsköper in der zweiten Drehrichtung soweit weitergedreht wird, bis er die Tourenstellung wieder erreicht, so dass der Bindungsköper bei einer Verstellung von der Tourenstellung zur Abfahrtsstellung und wieder zur Tourenstellung insgesamt eine Drehung um 360° in der ersten Drehrichtung ausgeführt hat. Vorzugsweise ist ein in der ersten Drehrichtung gemessener Winkel zwischen der Tourenstellung und der Abfahrtsstellung des Bindungsköpers kleiner als ein in der zweiten Drehrichtung gemessener Winkel zwischen der Tourenstellung und der Abfahrtsstellung des Bindungsköpers. Alternativ könnte die Einwegdrehkopplung manuell lösbar sein, so dass durch eine zusätzliche Betätigung eine Drehung des Bindungsköpers in der ersten Richtung zurück in die Abfahrtsstellung ermöglicht wird. Insbesondere wird in diesem Zusammenhang an eine Ausführung der erfindungsgemäßen Ferseneinheit gedacht, bei welcher an dem Bindungsköper eine Steighilfe angeordnet ist, welche zusammen mit dem Bindungskörper um die vertikale Achse drehbar ist, so dass in einer ersten Tourenstellung des Bindungskörpers die Steighilfe in einer aktiven Position angeordnet ist oder (z. B. durch Vorwärtsklappen) in eine aktive Position verstellbar ist, in der sie einen Fersenabschnitt eines Gleitbrettschuhs unterstützen kann, und in einer zweiten Tourenstellung des Bindungskörpers die Steighilfe sich außerhalb des Schwenkbereichs des Gleitbrettschuhs befindet, wobei bei einer Drehung des Bindungskörpers in der zweiten Drehrichtung ausgehend von der Abfahrtsstellung der Reihenfolge nach zunächst der vorbestimmte Winkelbereich überstrichen wird, nachfolgend die erste Tourenstellung des Bindungskörpers erreichbar ist, nachfolgend die zweite Tourenstellung des Bindungskörpers erreichbar ist und nachfolgend bei Drehung um den Vollwinkel wieder die Abfahrtsstellung erreichbar ist. In einer solchen Ausführungsform ermöglicht die Erfindung, dass bei einer verkanteten Belastung der Steighilfe eine unbeabsichtigte Verstellung des Bindungsköpers in der ersten Drehrichtung in die Abfahrtsstellung durch die Einwegdrehkopplung verhindert wird. Eine unbeabsichtigte Verstellung ist dann allenfalls noch in der zweiten Drehrichtung von der ersten Tourenstellung zur zweiten Tourenstellung hin möglich, was im Allgemeinen nur zu einer Veränderung der Höhe der Steighilfe führt, nicht jedoch zur Einstellung einer für das Gehen am Berg an sich ungeeigneten Konfiguration (Abfahrtsstellung). Insbesondere geht mit einer Verstellung in die Abfahrtsstellung in einigen Ferseneinheiten auch eine automatische Entriegelung der Bremsanordnung einher, welche durch zusätzlichen Bedienaufwand wieder zu verriegeln ist, wenn nach einem unbeabsichtigten Verstellen in die Abfahrtsstellung die Tourenstellung wieder einzustellen ist.
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In der soeben beschriebenen Ausführungsform ist im Rahmen der vorliegenden Offenbarung mit dem Begriff „nachfolgend” nicht notwendigerweise eine unmittelbar nachfolgende Stellung bezeichnet. Das bedeutet, dass zwischen dem vorbestimmten Winkelbereich und der ersten Tourenstellung oder/und zwischen der ersten Tourenstellung und der zweiten Tourenstellung oder/und zwischen der zweiten Tourenstellung und der Abfahrtsstellung mindestens eine weitere vorbestimmte Drehstellung des Bindungsköpers eingerichtet sein kann, insbesondere eine weitere, dritte Tourenstellung. Ferner wurde in der beschriebenen Ausführungsform angegeben, dass in der zweiten Tourenstellung die Steighilfe aus dem Schwenkbereich des Gleitbrettschuhs weg verschwenkt ist. Am Bindungsköper kann darüber hinaus mindestens eine weitere Steighilfe angeordnet sein, welche statt der zuerst bezeichneten Steighilfe in der zweiten Tourenstellung oder gegebenenfalls einer weiteren Tourenstellung in eine aktive Position verschwenkt ist, um dem Tourenskischuh in einer Höhe abzustützen, die von der in der ersten Tourenstellung aktiven Steighilfe verschieden ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann in der Tourenstellung der erste Steuerabschnitt den zweiten Steuerabschnitt festhalten, so dass das Bremselement in der Position oberhalb der Gieitbrettebene verriegelt ist. Der erste und der zweite Steuerabschnitt weisen in dieser Ausführungsform vorteilhafte Doppelfunktion als Teile der Einwegdrehkopplung einerseits sowie als Verriegelung des Bremselements in der Tourenstellung andererseits auf. Ein solches Festhalten des zweiten Steuerabschnitts durch den ersten Steuerabschnitt in der Tourenstellung kann vorteilhaft dadurch realisiert werden, dass der erste Steuerabschnitt als Niederhalter ausgebildet ist, welcher in an sich bekannter Weise in der Tourenstellung den zweiten Steuerabschnitt gegen die Kraft einer Federanordnung von oben her niederhält und welcher in der Abfahrtsstellung von dem zweiten Steuerabschnitt weg geschwenkt ist, um den zweiten Steuerabschnitt freizugeben. Der zweite Steuerabschnitt kann sich dann der Kraft der Federanordnung folgend aufwärts bewegen, wobei sich gleichzeitig das Bremselement der Bremsanordnung über die Gleitbrettebene hinaus abwärts bewegt, so dass die Bremsanordnung aktiv ist.
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Bevorzugt ist der zweite Steuerabschnitt der Bremsanordnung als bogenförmiger Bügel ausgebildet, welcher die Drehachse des Bindungsköpers auf einem Kreisabschnitt umläuft. Während der Drehung des Bindungsköpers zwischen Abfahrtsstellung und Tourenstellung kann dann der erste Steuerabschnitt an dem bogenförmigen Bügel entlang gleiten, um die Bremsanordnung in der Tourenstellung in passiver Stellung zu verriegeln (Bremselement oberhalb der Gleitbrettebene).
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Steuerabschnitt ein Halteelement und ein daran angebrachtes Einwegdrehkopplungselement umfasst, wobei das Einwegdrehkopplungselement in dem vorbestimmten Winkelbereich mit dem ersten Steuerabschnitt in Kontakt ist und das Halteelement in einem von dem vorbestimmten Winkelbereich verschiedenen Winkelbereich mit dem ersten Steuerabschnitt in Kontakt ist. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform ist die Möglichkeit, das Einwegdrehkopplungselement als nachrüstbares Element bereitzustellen, welches an einer Bremsanordnung einer an sich bekannten Ferseneinheit anbringbar ist, um die an sich bekannte Ferseneinheit mit einfachen Schritten zu einer erfindungsgemäßen Ferseneinheit weiterzubilden bzw. umzurüsten. Für ein solches Herstellungsverfahren wird eigenständiger Schutz beansprucht. Insbesondere kann das Einwegdrehkopplungselement an einem bogenförmigen Bügel der an sich bekannten Bremsanordnung angebracht, z. B. angeschraubt werden.
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Die Einwegdrehkopplung umfasst vorzugsweise eine Rampe. Damit kann einer der beiden Steuerabschnitte bei einer Drehung des Bindungsköpers in der zweiten Richtung auf die Rampe des anderen der beiden Steuerabschnitte aufgleiten, so dass die Drehung in der zweiten Drehrichtung ermöglicht wird. Vorgesehen sein kann alternativ oder zusätzlich, dass die Einwegdrehkopplung einen Vorsprung umfasst, welcher an einem der beiden Steuerabschnitte angeordnet ist und zu dem anderen der beiden Steuerabschnitte hin vorsteht, wobei in Bezug auf die zweite Drehrichtung eine ansteigende Flanke des Vorsprungs flacher ist als eine abfallende Flanke des Vorsprungs. Die Drehung in die zweite Drehrichtung ist dann durch Abgleiten an der flacheren Flanke möglich, während eine Drehung in der ersten Drehrichtung durch Anschlag an der steileren Flanke verhindert wird. Der Anschlag an der steileren Flanke ist dabei vorzugsweise so eingerichtet, dass die Überwindung der steileren Flanke zwar bei normalem Gebrauch und während der üblicherweise vom Gleitbrettschuh her auf die Ferseneinheit einwirkenden Beanspruchung nicht überwunden werden kann (d. h., dass insbesondere das notwendige Drehmoment zur Überwindung der steileren Flanke deutlich größer ist als das notwendige Drehmoment zur Überwindung der flacheren Flanke), dass jedoch im Falle einer außergewöhnlich hohen Belastung, z. B. durch einen Schlag des Bindungskörpers gegen ein Hindernis, auch die steilere Flanke überwunden werden kann, um eine Beschädigung der Ferseneinheit zu vermeiden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Teilexplosionsdarstellung einer Ferseneinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine Draufsicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Abfahrtsstellung,
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3 eine Draufsicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Tourenstellung,
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4 eine Seitenansicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in der Tourenstellung,
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5 eine Schnittdarstellung gemäß einer Schnittlinie A-A in 4,
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6 eine Draufsicht der Ferseneinheit des Ausführungsbeispiels in einer Zwischenposition während der Verdrehung von der Abfahrtsstellung in die Tourenstellung, und
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7 eine Schnittdarstellung gemäß einer Schnittlinie B-B in 6.
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Die im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschriebene Ferseneinheit des Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren allgemein mit 10 bezeichnet und umfasst eine an einem Gleitbrett zu befestigende Basis 12, einen um eine vertikale Achse V drehbar an der Basis 12 gehaltenen Bindungsköper 14 mit horizontal vorstehenden Kopplungstiften 15 zur Ankopplung an einem Fersenabschnitt eines Gleitbrettschuhs (nicht dargestellt) sowie eine Bremsanordnung 16 mit mindestens einem unterhalb einer Gleitbrettebene E absenkbaren Bremselement 18.
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Die Drehkopplung zwischen Bindungsköper
14 und Basis
12 ist grundsätzlich nach dem Vorbild einer an sich bekannten und beispielsweise in der
EP 0 199 098 unter Bezugnahme auf die dortigen
6,
10,
11 und
12 beschriebenen Ferseneinheit konstruiert und verwendet insbesondere einen fest an der Basis
12 gehaltenen und vertikal aufragenden Lagerzapfen
20, an welchem der Bindungsköper
14 drehbar gelagert ist. in einem Nockenabschnitt des Lagerzapfens
20 weist dieser eine von einer kreiszylindrischen Form abweichende Umfangsgestaltung mit mindestens einer ersten Abflachung
22-1 und einer zweiten Abflachung
22-2 auf, wobei die Normalenvektoren der beiden Abflachungen
22-1 und
22-2 vorzugsweise einen Winkel einschließen, der kleiner ist als 180°. Ein in den Zeichnungen nicht dargestellter Nocken ist in dem Bindungsköper
14 verschiebbar gelagert und durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder in Anlagekontakt gegen den Nockenabschnitt des Lagerzapfens
20 vorgespannt, so dass er durch die Feder abhängig vom Drehwinkel des Bindungsköpers
14 gegen die erste Abflachung
22-1, gegen die zweite Abflachung
22-2 oder gegen einen anderen Umfangsabschnitt des Nockenabschnitts gepresst wird. Eine Vorspannung der nicht dargestellten Feder kann vorzugsweise durch eine Vorspannungseinstellschraube
24 eingestellt werden.
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An dem Bindungsköper 14 kann eine erste Steighilfe 26 schwenkbar gelagert sein, so dass in einer Tourenstellung des Bindungsköpers (1, 3, 4 und 5) die erste Steighilfe 26 veschwenkbar ist zwischen einer passiven Stellung (1, 3, 4 und 5), in der die erste Steighilfe 26 nicht im Schwenkbereich des Gleitbrettschuhs positioniert ist, und einer aktiven Stellung, in welcher die erste Steighilfe 26 nach vorn geklappt ist, so dass sie im Schwenkbereich des Gleitbrettschuhs angeordnet ist, um den Fersenabschnitt des Gleitbrettschuhs in einer vorbestimmte Höhe zu unterstützen. Im Ausführungsbeispiel ist die erste Steighilfe 26 um eine horizontale Schwenkachse 28, welche in der Tourenstellung des Bindungsköpers 14 im Wesentlichen quer zur Längsachse L des Gleitbretts verläuft, drehbar gelagert.
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Im Ausführungsbeispiel wirkt der Bindungsköper 14 mit der Bremsanordnung 16 über einen am Bindungsköper 14 angeordneten ersten Steuerabschnitt 30 zusammen. Der erste Steuerabschnitt 30 ist dabei vorzugsweise als ein zur Bremsanordnung 16 hin vorstehender Vorsprung ausgeführt. Die Bremsanordnung 16 umfasst einen mit dem ersten Steuerabschnitt 30 zusammenwirkenden zweiten Steuerabschnitt 32, der im Ausführungsbeispiel einen den Lagerzapfen 20 kreisabschnittsförmig umlaufenden Bügel 34 umfasst. Weitere Elemente der Bremsanordnung 16 können in an sich bekannter Weise nach dem Vorbild einer herkömmlichen Skibremse ausgestaltet sein. Insbesondere kann ein Trittelement 36 vorgesehen sein, welches in der Abfahrtsstellung der Ferseneinheit 10 im Schwenkbereich des Gleitbrettschuhs angeordnet ist, so dass das Trittelement 36 von dem an den Kopplungsstiften 15 gehaltenen Gleitbrettschuh herunter gedrückt wird, während es in Abwesenheit des Gleitbrettschuhs durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder aufwärts bewegt ist. Die vertikale Bewegung des Trittelements 36 korreliert mit einer vertikalen (im Wesentlichen umgekehrten) Bewegung des mindestens einen Bremselements 18, so dass das Bremselement 18 in passiver Stellung oberhalb der Gleitbrettebene E angeordnet ist, wenn der Gleitbrettschuh an den Kopplungsstiften 15 gehalten ist, und in aktiver, einer Bremswirkung ausübender Stellung unterhalb der Gleitbrettebene E angeordnet ist, wenn der Gleitbrettschuh von den Kopplungsstiften 15 gelöst ist.
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Die erwähnte Auf- und Abbewegung des Bremselements 18 korreliert darüber hinaus mit einer Auf- und Abbewegung des zweiten Steuerabschnitts 32. In der Abfahrtsstellung des Bindungsköpers 14 erlaubt der erste Steuerabschnitt 30 des Bindungsköpers 14 die entsprechende Auf- und Abwärtsbewegung des zweiten Steuerabschnitts 32 und damit die Verstellung des Bremselements 18 zwischen aktiver Stellung und passiver Stellung je nach Betätigung des Trittelements 36 durch den Gleitbrettschuh. In der Tourenstellung ist der erste Steuerabschnitt 30 über den zweiten Steuerabschnitt 32, insbesondere den Bügel 34, hinweg verschwenkt und wirkt als Niederhalter für den zweiten Steuerabschnitt 32, derart, dass die Bremsanordnung 16 in der inaktiven Position gehalten wird. Auch bei einem bestimmungsgemäßen Abheben des Fersenabschnitts des Gleitbrettschuhs von der Ferseneinheit 10 und damit vom Trittelement 36 bleibt in der Tourenstellung das Bremselement 18 in der passiven Position oberhalb der Gleitbrettebene E, d. h. die Bremsanordnung 16 ist verriegelt.
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Erfindungsgemäß ist zwischen dem ersten Steuerabschnitt 30 und dem zweiten Steuerabschnitt 32 eine Einwegdrehkopplung vorgesehen. Im illustrierten Ausführungsbeispiel ist hierzu ein Keilelement 38 an dem zweiten Steuerabschnitt 32 montiert. Insbesondere kann das Keilelement 38 in der Art einer Schelle mittels mindestens einer Schraube 40 an einer vorbestimmten Position am Bügel 34 befestigt werden. Um eine Verschiebung des schellenartig am Bügel 34 befestigten Keilelements 38 entlang des Bügels 34 zu verhindern, kann zudem das Keilelement 38 durch mindestens eine formschlüssige Kopplung, hier eine zusätzliche Fixierschraube 41, mit dem Bügel 34 verbunden werden. Alternativ kann der Bügel 34 durch entsprechende Biegung oder Formgebung das Keilelement 38 als integralen Vorsprung aufweisen.
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7, insbesondere die vergrößerte Ausschnittsdarstellung der 7, illustriert das Profil des Keilelements 38. Im Bezug auf eine Drehung des Bindungsköpers 14 in eine zweite Drehrichtung R2 (im Uhrzeigersinn in 2 und 3), d. h. bei einer Drehung von der in 2 gezeigten Abfahrtsstellung zu der in 3 gezeigten Tourenstellung hin, gleitet der erste Steuerabschnitt 30 zunächst über eine flache Flanke 42 des Keilelements 38 auf das Keilelement 38 auf, gleitet dann vorzugsweise über eine planare, im Wesentlichen horizontale Fläche 43 (optional) über das Keilelement 38 hinweg und gleitet schließlich über eine steile Flanke 44 wieder von dem Keilelement 38 ab, so dass es schließlich hinter dem Keilelement 38 wieder auf dem Bügel 34 aufliegt. Während der Bewegung des ersten Steuerabschnitts über das Keilelement 38 werden der erste Steuerabschnitt 30 und der zweite Steuerabschnitt 32 durch die Kraft der nicht dargestellten Federanordnung der Bremsanordnung 16 zueinander hin vorgespannt.
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Ein Winkelabschnitt des Bindungsköpers 14 von einer in 7 dargestellten Drehstellung, in welcher der erste Steuerabschnitt 30 gerade auf das Keilelement 38 aufgleitet, bis zu einer Drehstellung, in welcher der erste Steuerabschnitt 30 von dem Keilelement 38 abgleitet (nach der steilen Flanke 44), wird in der vorliegenden Offenbarung als vorbestimmter Winkelbereich bezeichnet. Wie in 7 beispielhaft dargestellt ist, ist in diesem Winkelbereich eine Drehung des Bindungsköpers 14 in der zweiten Drehrichtung R2 aufgrund der flachen Flanke 42 möglich. Dagegen ist eine Drehung des Bindungsköpers 14 in einer zur zweiten Drehrichtung R2 entgegengesetzten ersten Drehrichtung R1 über diesen Winkelbereich bei normalem Gebrauch nicht möglich, da der erste Steuerabschnitt 30 die steile Flanke 44 bei Drehung in Richtung R1 nicht überwinden kann. Auf diese Weise ist in dem vorbestimmten Winkelbereich eine Einwegdrehkopplung realisiert.
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Die Blockierung der Drehung in der ersten Drehrichtung R1 an der steilen Flanke 44 ist vorzugsweise so eingerichtet, dass ein zur Überwindung der steilen Flanke 44 in Drehrichtung R1 notwendiges Drehmoment größer ist, vorzugsweise mehr als das Doppelte oder mehr als das Zehnfache größer ist, als ein in der zweiten Drehrichtung R2 erforderliches Drehmoment zur Überwindung der flachen Flanke 42. Insbesondere ist eine Überwindung des Keilelements 38 in der zweiten Drehrichtung R2 durch Drehung des Bindungskörpers 14 ohne weiteres möglich, während es durch manuelle Betätigung und insbesondere auch durch Ausübung einer Druckkraft von einem Gleitbrettschuh auf die Ferseneinheit 10 nicht möglich ist, in der ersten Drehrichtung R1 das Keilelement 38 zu überwinden. Dennoch sollen für den Fall der Ausübung einer besonders hohen Kraft, z. B. bei Einwirkung einer Schlagkraft von einem externen Hindernis, der erste Steuerabschnitt 30 und die steile Flanke 44 so ausgestaltet sein, dass in diesem Fall das Keilelement 38 auch in der ersten Drehrichtung R1 überwunden werden kann, um eine Beschädigung der Ferseneinheit zu verhindern. Eine Überwindung des Keilelements 38 in der ersten Drehrichtung R1 (ebenso wie die Überwindung in der zweiten Drehrichtung R2) geht einher mit einer entsprechenden Ausweichbewegung des Keilelements 38 in Abwärtsrichtung durch Ausnutzung eines Spiels des zweiten Steuerelements 32 gegen die Kraft der Feder der Bremsanordnung 16 und gegebenenfalls auch durch Ausnutzung eines geringfügigen Spiels der Lagerung des Bindungskörpers 14.
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Nachfolgend wird ein Betrieb des Ausführungsbeispiels näher erläutert. In einer Abfahrtsstellung gemäß 2 ist der Bindungsköper 14 um die vertikale Achse V so gedreht, dass die Kopplungsstifte 15 in Richtung der Gleitbrettlängsachse L nach vorn weisen, um einen Fersenabschnitt eines Gleitbrettschuhs in Eingriff zu nehmen. Der erste Steuerabschnitt 30 ist dabei in eine Position verschwenkt, in welcher er den Bügel 34 nicht in der unteren Stellung festhalten kann. Wird in dieser Abfahrtsstellung somit der Gleitbrettschuh aus dem Eingriff von den Kopplungsstiften 15 gelöst, so bewegen sich der Bügel 34 und das Trittelement 36 unter Federwirkung nach oben, wodurch das Bremselement 18 in die aktive Stellung zum Bremsen des Gleitbretts nach unten bewegt wird.
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Zur Verstellung der Ferseneinheit 10 in die Tourenstellung wird der Bindungsköper 14 ausgehend von der Abfahrtsstellung in Richtung R2 (im Uhrzeigersinn in 2 und 3) verdreht. Dabei gleitet der erste Steuerabschnitt 30 auf den Bügel 34 und weiter auf die flache Flanke 42 des Keilelements 38 auf. Auf diese Weise wird der Bügel 34 nach unten bewegt und die Bremsanordnung 16 wird in die passive Stellung gezwungen. Bei weiterer Drehung des Bindungsköpers 14 in Richtung R2 gleitet der erste Steuerabschnitt 30 über das Keilelement 38 hinweg und der Bindungsköper 14 erreicht schließlich die in 1, 3, 4 und 5 dargestellte Tourenstellung, in welcher die Kopplungsstifte 15 aus dem Schwenkbereich des Fersenabschnitts des Gleitbrettschuhs weg bewegt sind.
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In dieser Tourenstellung kann die erste Steighilfe 26 in Vorwärtsrichtung geklappt werden, um den Gleitbrettschuh in einer vorbestimmten Höhe abzustützen. Bei Einwirkung einer Kraft auf die Steighilfe, die eine Komponente in Richtung einer Verdrehung des Bindungsköpers 14 um die vertikale Achse V aufweist, wird ein Zurückdrehen des Bindungsköpers 14 in Richtung R1, d. h. direkt zurück zur Abfahrtsstellung, durch die steile Flanke 44 des Keilelements 38 blockiert. Allenfalls ist eine Weiterdrehung des Bindungsköpers 14 in Richtung R2 möglich. In dieser Drehrichtung R2 kann eine unbeabsichtigte Verdrehung des Bindungsköpers jedoch akzeptiert werden, da entweder ein deutlich höherer unbeabsichtigter Drehwinkelbetrag zu überschreiten ist, um wieder eine stabile Stellung, insbesondere die Abfahrtsstellung zu erreichen, oder in Richtung R2 zunächst eine weitere Tourenstellung folgt, z. B. eine zweite Tourenstellung, in welcher eine am Bindungsköper 14 ausgebildete zweite Steighilfe 46, die eine von der ersten Steighilfe 26 verschiedene Höhe aufweist, in den Schwenkbereich des Fersenabschnitts des Gleitbrettschuhs eingeschwenkt ist. Für eine solche zweite Tourenstellung kann der Nockenabschnitt des Lagerzapfens 20 gegebenenfalls eine dritte Abflachung (nicht dargestellt) aufweisen.
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Zur absichtlichen Verstellung der Ferseneinheit 10 von der Tourenstellung in die Abfahrtsstellung kann der Bindungsköper 14 in Drehrichtung R2 weiter gedreht werden. Ein Drehwinkel, der bei einer Drehung des Bindungsköpers 14 in Richtung R2 von der Tourenstellung hin zur Abfahrtsstellung zu überschreiten ist, ist dabei vorzugsweise größer als ein Drehwinkel in Richtung R2, der von der Abfahrtsstellung hin zur Tourenstellung über den vorbestimmten Winkelbereich hinweg zu überstreichen ist.
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Besonders bevorzugt kann die vorliegende Erfindung eine Nachrüstlösung zur Nachrüstung einer an sich bekannten Ferseneinheit mit einer erfindungsgemäßen Einwegdrehkopplung bereitstellen. Insbesondere kann das beschriebene Keilelement 38 nachträglich an einer Ferseneinheit 10 montiert werden, um die erfindungsgemäße Wirkung bereitzustellen. Die vorliegende Erfindung beansprucht demnach ferner auch eigenständigen Schutz für ein Keilelement, welches für die Verwendung in einer Ferseneinheit gemäß Anspruch 1 eingerichtet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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