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Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für den menschlichen Rücken. Die Reinigungsvorrichtung umfasst eine Bürste und einen Antrieb, der die Bürste relativ zum Rücken bewegt.
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Ohne Hilfsmittel ist eine Reinigung des eigenen Rückens für den Menschen schwierig. Vielfach führt dies dazu, dass die Reinigung des Rückens weniger sorgfältig durchgeführt wird als die Reinigung anderer Körperbereiche. Im Stand der Technik sind Hilfsmittel für die Reinigung des Rückens bekannt. So zeigen etwa die
DE 43 06 242 A1 und die
DE 196 05 507 A1 Reinigungsvorrichtungen, bei denen eine Bürste zum Reinigen des Rückens vorgesehen ist und bei denen die Bürste mit einem Antrieb relativ zum Rücken bewegt wird. Der genauen Gestaltung der Bürste wird in beiden Schriften keine Aufmerksamkeit gegeben. Es zeigt sich, dass herkömmliche Bürsten entweder vom Benutzer als unangenehm empfunden werden oder keine ausreichende Reinigungswirkung haben.
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Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zu Grunde, eine Reinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art vorzustellen, bei der eine hohe Reinigungswirkung mit einem guten Komfort für den Benutzer verbunden ist. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß weist die Bürste der Reinigungsvorrichtung eine Trägerstruktur auf, deren Kontur in Querrichtung veränderbar ist. Als Längsrichtung der Reinigungs-Vorrichtung wird die Richtung bezeichnet, die bei bestimmungsgemäßem Gebrauch parallel zur Wirbelsäule ausgerichtet ist. Die Querrichtung erstreckt sich über die Breite des Rückens. Als Trägerstruktur einer Bürste wird der Teil bezeichnet, an dem die Bürstenmittel, wie beispielsweise Borsten, befestigt sind. Der Begriff Bürstenmittel umfasst im Rahmen der Erfindung auch gewebeartige oder schwamm-Artige Gebilde.
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Wenn die Trägerstruktur der Bürste eine veränderbare Kontur hat, kann die Bürste sich in Querrichtung an die Form des Rückens anpassen. Die Bürste liegt überall mit gleichem Druck auf dem Rücken auf, so dass mit einer Bewegung der Bürste eine gleichmäßige Reinigungswirkung erzielt werden kann und dass der Benutzer ein angenehmes Gefühl hat. Für die gute Reinigungswirkung ist es in den meisten Fällen ausreichend, wenn die Bürste sich in Längsrichtung, also parallel zur Wirbelsäule, hin- und herbewegt. Kompliziertere Bewegungsabläufe, die auch eine Bewegung in Querrichtung oder eine Drehbewegung umfassen, können trotzdem vorgesehen sein.
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Die Trägerstruktur der Bürste verändert ihre Kontur dann, wenn mit dem Rücken ein Druck auf die Bürste ausgeübt wird. Die Trägerstruktur kann aus einem in sich elastischen Material bestehen. Vorzugsweise besteht die Trägerstruktur aus mehreren starren Segmenten, die beweglich miteinander verbunden sind. Die Trägerstruktur kann in entspanntem Zustand eine konkave Form haben, so dass die seitlichen Abschnitte der Bürste weiter in Richtung Rücken vorspringen als ein mittlerer Abschnitt. Durch Druck des Rückens gegen die Bürste, kann die Kontur der Bürste entgegen einer Federkraft an die Kontur des Rückens angepasst werden.
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Die Trägerstruktur der Bürste kann so gestaltet sein, dass sie ein Zentralsegment und zwei Seitensegmente umfasst. Die Seitensegmente können schwenkbar mit dem Zentralsegment verbunden sein, wobei die Schwenkachse im Wesentlichen parallel zum Rücken in Längsrichtung ausgerichtet ist. Die Seitensegmente können mit einer Federkraft beaufschlagt sein, so dass sie in Richtung des Rückens gereinigt werden, die Seitensegmente sind für die seitlichen Rundungen des Rückens bestimmt.
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Um den Anforderungen der Hygiene zu genügen, muss die Bürste der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung regelmäßig ausgetauscht werden. Es ist deswegen vorzugsweise eine lösbare Verbindung zwischen der Bürste und einem flexiblen Bürstenhalter vorgesehen. Der Bürstenhalter ist ein Element, das sich gemeinsam mit der Bürste bewegt und das der Bürste Halt bietet. Die Trägerstruktur kann mit ihrer Rückenseite auf dem Bürstenhalter aufliegen. Es kann ein flächiger Kontakt zwischen der Trägerstruktur und dem Bürstenhalter bestehen. Ausreichen kann es auch, wenn die Trägerstruktur lediglich an einer Mehrzahl von Punkten durch den Bürstenhalter abgestützt wird.
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Die lösbare Verbindung zwischen der Bürste und dem Bürstenhalter kann über bekannte Verbindungsmittel wie Schrauben oder Rastelement hergestellt sein, bei denen die Verbindungsmittel vor dem Lösen separat bedient werden müssen. Die Bedienung ist dann jedoch umständlich. In einer vorteilhaften Ausführungsform sind Verbindungsmittel vorgesehen, die durch einfaches Überschreiten einer Kraftschwelle gelöst werden können. Dies gilt beispielsweise für eine Verbindung mittels Magneten. Zum Lösen der Bürste von dem Bürstenhalter ist dann lediglich ein einziger Handgriff erforderlich.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Kraftschwelle durch direkte manuelle Krafteinwirkung überwunden wird. Um die Bedienung zu erleichtern, können alternativ die Seitensegmente der Bürste als Hebel Zum Überwinden der Kraftschwelle ausgelegt sein. In einer vorteilhaften Ausführungsform besteht die Verbindung zwischen der Bürste und dem Bürstenhalter nur über das Zentralsegment der Trägerstruktur. Das Zentralsegment ist vorzugsweise schmaler als der Bürstenhalter, und die Seitensegmente ragen über den Bürstenhalter hinaus. Wenn die Seitensegmente gegen den Bürstenhalter bewegt werden, wirkt eine Hebelkraft auf das Zentralsegment, die das Zentralsegment von dem Bürstenhalter abhebt. Vorzugsweise erstreckt sich der Schwenkbereich der Seitensegmente dazu über die Ebene des Zentralsegments hinaus. Die Kraft, die dazu auf die Seitensegmente ausgeübt werden muss, ist kleiner als die zum unmittelbaren Abheben des Zentralsegments von dem Bürstenhalter erforderliche Kraft, so dass die Bedienung erleichtert ist.
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Es kann ein Überzug vorgesehen sein, mit dem die Bürste überdeckt werden kann. Der Überzug kann aus einem Textil bestehen. Mithilfe des Überzugs können Mittel zur Körperpflege auf dem Rücken verteilt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Bürste zur Verwendung bei einer solchen Reinigungsvorrichtung. Die Bürste umfasst ein Verbindungsmittel für die Verbindung mit der Reinigungsvorrichtung und hat in Querrichtung eine größere Ausdehnung als in Längsrichtung. Die Bürste umfasst eine Trägerstruktur, deren Kontur in Querrichtung veränderbar ist. In Längsrichtung ist die Kontur der Trägerstruktur vorzugsweise starr. Die veränderbare Kontur kann dadurch erreicht werden, dass die Trägerstruktur ein Zentralsegment und zwei Seitensegmente umfasst, die schwenkbar miteinander verbunden sind. Als Verbindungsmittel können einer oder mehrere Vorsprünge an der Trägerstruktur vorgesehen sein, die mit entsprechenden Vertiefungen in dem Bürstenhalter der Reinigungsvorrichtung zusammenwirken. Die eigentliche Verbindung wird vorzugsweise über Magnetkräfte hergestellt, wobei die Vorsprünge einen Magneten bzw. ein ferromagnetisches Material umfassen können. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Bürste ergeben sich aus der vorangegangenen Beschreibung der Reinigungsvorrichtung.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand vorteilhafter Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
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1: eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung;
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2: eine schematische Darstellung der Reinigungsvorrichtung aus 1;
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3: eine erfindungsgemäße Bürste;
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4: die Ansicht aus 3 in einem anderen Zustand der Bürste;
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5: eine erfindungsgemäße Bürste mit einem Überzug; und
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6: eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bürste.
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Eine Reinigungsvorrichtung in 1 umfasst ein Gehäuse 10 mit einer Bürstenhalterung 11 und mit einer an der Bürstenhalterung 11 befestigten Bürste 12. Die Bürstenhalterung 11 ist an einem in 2 dargestellten Schlitten 14 aufgehängt, der sich entlang einer Linearführung 13 nach oben und unten bewegen kann. Die Linearführung 13 umfasst zwei senkrecht ausgerichtete Führungsschienen, durch die der Schlitten 14 geführt wird.
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Die Verbindung zwischen dem Schlitten 14 und der Bürstenhalterung 11 ist über Bolzen 26 hergestellt, die in den 1 und 2 nicht sichtbar sind und die sich durch eine flexible Abdeckung 15 des Gehäuses 10 hindurch erstrecken. Die Abdeckung 15 kann beispielsweise bürstenartig ausgebildet sein.
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In dem Gehäuse 10 ist ein Zahnriemen 16 über eine obere Umlenkrolle 17, eine untere Umlenkrolle 18 und eine Spannrolle 19 geführt. Anstatt des Zahnriemens 16 kann auch eine Antriebskette verwendet werden. Anstatt eines solchen endlosen Antriebselements kann auch beispielsweise ein Spindelantrieb vorgesehen sein. Zwischen den Rollen 17, 18 erstreckt sich der Zahnriemen 16 parallel zu der Linearführung 13. Der Schlitten 14 ist mit dem ersten Abschnitt des Zahnriemens 16 verbunden. Mit einer Bewegung des Zahnriemens 16 bewegt sich der Schlitten 14 entlang der Linearführung 13 nach oben und unten.
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Die Umlenkrolle 17 wirkt zugleich als Antriebsrolle für den Zahnriemen 16. Dazu ist die Umlenkrolle 17 mit einem Schrittmotor 22 verbunden, der aus einem Akku gespeist wird.
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Dazu umfasst die Reinigungsvorrichtung berührungslos wirkende Annäherungs-Sensoren 24. Steilen die Annäherungssensoren 24 eine Annäherung des Schlittens 14 fest, so kehrt der Schrittmotor 22 seine Bewegungsrichtung um. Es können auch andere Betriebsarten vorgesehen sein, in denen der Schlitten 14 sich beispielsweise in kürzeren Hüben auf- und abbewegt.
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Die Reinigungsvorrichtung ist dazu bestimmt, an der Wand in einer Dusche montiert zu werden. Der Benutzer lehnt sich mit seinem Rücken gegen die Bürste 12 und lässt sich durch die Bewegung der Bürste 12 den Rücken reinigen. Die Linearführung 13 hat einen Arbeitsbereich von 400 mm. Die Gesamtlänge des Lineartrieb liegt zwischen 600 mm und 800 mm.
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Es kann vorgesehen sein, dass in der Bürste 12 Zuleitungen vorgesehen sind, so dass über die Bürste 12 Wasser oder Reinigungsmittel an den Rücken herangeführt werden können.
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Der obere Teil des Gehäuses ist wasserdicht, so dass der Schrittmotor 22, der Akku 23 und die dort angeordnete Mechanik nicht mit dem Duschwasser in Berührung kommen. Durch die flexible Abdeckung 15 kann Wasser in das Gehäuse eintreten. Der untere Teil des Gehäuses ist mit Abflüssen versehen, so dass dieses Wasser vollständig aus dem Gehäuse abfließt. Die Reinigungsvorrichtung besteht vorzugsweise aus rostfreien Materialien, so dass sie durch das Wasser keinen Schaden nimmt.
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Die Reinigungsvorrichtung wird ausschließlich mit dem Akku 23 betrieben, aus Sicherheitsgründen besteht während des Betriebs keine Verbindung mit dem Stromnetz. Nur zum Aufladen des Akkus 23 wird die Reinigungsvorrichtung mit dem Stromnetz verbunden. Alternativ kann der Akku 23 zum Aufladen aus dem Gehäuse 10 herausgenommen werden. Bedienelemente 25 der Reinigungsvorrichtung sind im oberen Teil des Gehäuses 10 angeordnet. Die Bedienelemente 25 befinden sich ungefähr auf Augenhöhe des Benutzers und ermöglichen damit eine komfortable Bedienung.
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Die Bürste 12 umfasst in der Ausführungsform der 3 und 4 eine Trägerstruktur 28, die sich aus einem Zentralsegment 29 und zwei Seitensegmenten 30 zusammensetzt. Von der Vorderseite der Trägerstruktur 28 erstreckt sich eine Vielzahl von Borsten 27. Je nach den Wünschen des Benutzers sind die Borsten 27 in unterschiedlicher Härte erhältlich. Die Seitensegmente 30 sind über Gelenke 31 schwenkbar mit dem Zentralsegment 29 verbunden. Durch Federelemente 32 unterliegen die Seitensegmente 30 einer Vorspannung, so dass die Bürste insgesamt in dem in 3 gezeigten entspannten Zustand in Querrichtung eine konkave Form hat. Mit dem Zentralsegment 29 der Bürste 12 kann der mittlere Teil des Rückens gereinigt werden, mit den Seitensegmenten 30 werden auch die seitlichen Rundungen des Rückens erfasst. Der Winkel zwischen den Seitensegmenten 30 und dem Zentralsegment 29 beträgt in entspanntem Zustand ungefähr 20°. Unter dem Druck des Rückens kann sich dieser Winkel verkleinern, so dass sich die Bürste 12 bei jedem Benutzer an die Form des Rückens anpassen kann. Der Schwenkbereich der Seitensegmente 30 erstreckt sich über den Winkel 0° und damit über die Ebene des Zentralsegments 29 hinaus.
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Die Bürste 12 ist lösbar mit der Bürstenhalterung 11 verbunden. Die Verbindung wird hergestellt über einen Magneten 33, der an der Bürstenhalterung 11 angebracht ist und der das Zentralsegment 29 der Bürste 12 anzieht. Die Position der Bürste 12 relativ zur Bürstenhalterung 11 wird definiert durch zwei mit der Rückseite der Trägerstruktur 28 verbundene Stifte 34, die in entsprechende Ausnehmungen in der Bürstenhalterung 11 eingreifen. Die Bürste 12 wird von der Bürstenhalterung 11 gelöst, indem in der durch die Stifte 34 vorgegebenen Richtungen eine Kraft auf die Bürste 12 ausgeübt wird, die die Kraft des Magneten 33 überwandet. Es muss dazu eine bestimmte von den Magneten 33 abhängige Kraftschwelle überschritten werden. Diese Kraft kann dadurch aufgebracht werden, dass der Benutzer ausreichend kräftig an der Bürste 12 zieht.
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In vielen Fällen wird die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung von Benutzern höheren Alters verwendet werden, die die Kraft des Magneten 33 nicht ohne weiteres überwinden können. Es ist deswegen vorgesehen, dass die Seitensegmente 30 als Hebel benutzt werden können, um die Bürste 12 von der Bürstenhalterung 11 zu lösen. Dazu werden die Seitensegmente 30, wie in 4 gezeigt, nach hinten geschwenkt, so dass sie mit ihrer Rückseite an den Kanten der Bürstenhalterung 11 anliegen. Werden die Seitensegmente 30 nun weiter geschwenkt, wirken die Kanten der Bürstenhalterung 11 als Hebelpunkt und das Zentralsegment 29 wird von dem Magneten 33 abgehoben. Die Seitensegmente 30 und die Kanten der Bürstenhalterung 11 sollten so aneinander angepasst sein, dass der Hebel über den längeren Hebelarm bedient wird. Es ist dann nur eine geringe Kraft auf den Außenbereich der Seitensegmente 30 erforderlich, um die Kraftschwelle des Magneten 33 zu überwinden. Die Bürste 12 kann auch von älteren Benutzern leicht von der Bürstenhalterung 11 gelöst werden.
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In 5 ist ein Überzug 35 für die Bürste 12 vorgesehen, der die Borsten 27 der Bürste 12 vollständig bedeckt. Der Überzug 35 ist mit einem Gummizug hinter der Trägerstruktur 28 gespannt und dadurch mit der Bürste 12 verbunden. Der Überzug 35 besteht aus einem Mikrofaser-Material und dient dazu, ein Körperpflegemittel auf dem Rücken zu verteilen.
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Die Bürste 12 der 3 bis 5 hat Borsten 27, die sich von der Vorderseite der Trägerstruktur 28 erstrecken, und entspricht damit dem klassischen Verständnis einer Bürste. Im Rahmen der Erfindung ist es nicht zwingend, dass die Bürste Borsten aufweist. Auch eine in die 6 gezeigte Bürste 36, bei der sich ein schwammartiges Gebilde 38 von der Vorderseite der Trägerstruktur 37 erstreckt, ist vom Begriff Bürste umfasst. Die Trägerstruktur 37 besteht bei der Bürste 36 nicht aus einer Mehrzahl von Segmenten, sondern aus einem einheitlichen Material, das in sich elastisch ist. Die Bürste 36 kann dazu verwendet werden, ein Reinigungsmittel oder eine Creme aufzutragen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4306242 A1 [0002]
- DE 19605507 A1 [0002]