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Die Erfindung bezieht sich auf eine Präsentationsvorrichtung zum Präsentieren von Waren, insbesondere zum Präsentieren von auf Rollen gelagerten Teppichböden, mit einem Rahmen, in dem ein Paternoster eingebaut ist, der die zu präsentierenden Waren aufnimmt, wobei der Rahmen zwei voneinander beabstandete Seitenständer aufweist, die den Antriebsmechanismus des Paternosters enthalten.
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Derartige Vorrichtungen werden z. B. in Baumärkten benötigt, um auf Rollen gelagerte Teppichböden zum Verkauf zu präsentieren. Der Paternoster besteht aus zwei in den Seitenständern umlaufenden Ketten, zwischen denen sich Stangen erstrecken, auf denen die Teppichrollen gelagert sind. Mit Hilfe eines Elektromotors wird der Paternoster in Betrieb gesetzt und jeweils der Teppich, den der Kunde näher prüfen möchte, in Brusthöhe positioniert, so dass er für den Kunden leicht mit der Hand erreicht werden kann.
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Bei den bisher genutzten Vorrichtungen liegt der Antriebsmechanismus des Paternosters frei. Dies kann zu Unfällen führen, wenn die Vorrichtung nicht sachgemäß bedient wird. Es wird daher vorgeschrieben, dass der Paternoster nur vom geschulten und befugten Verkaufspersonal bedient werden darf. Um dies sicherzustellen, ist der Schalter zum Ingangsetzen des Paternosters so ausgebildet, dass er nur mit einem Schlüssel betätigt werden kann.
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Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, dem Kunden eine gefahrfreie Selbstbedienung des Paternosters zu ermöglichen, so dass er ohne die Anwesenheit von Verkaufspersonal die Ware prüfen kann.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass vor dem Rahmen ein vertikal verfahrbares Schutzgitter angebracht ist, das von einem Seitenständer zum anderen Seitenständer reicht, und dass das Schutzgitter in seinem mittleren Bereich zumindest eine Prüföffnung aufweist, die es einer vor dem Schutzgitter stehenden Person erlaubt, die Ware zu berühren, wobei die seitlichen Ränder der Prüföffnung zumindest eine Armlänge von den Seitenständern entfernt sind.
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Das Schutzgitter trennt den Paternoster und insbesondere seinen Antriebsmechanismus vom Kunden, wobei die Prüföffnung aber einen Zugriff auf die präsentierte Ware erlaubt. Wenn die Ware entnommen werden soll, kann das Schutzgitter von einer befugten Person nach oben geschoben werden, so dass z. B. ein Teppich in der gewünschten Länge von der Stange abgewickelt werden kann.
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Die Begriffe ”Schutzgitter”, ”Gitter” und auch ”Teilgitter” sollen weit verstanden werden: Die Gitter können zwar jeweils eine gitterförmige Struktur haben, es können aber auch – bis auf die Prüföffnung – geschlossene Paneele, vorzugsweise aus einem transparenten Material, sein.
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Damit das Schutzgitter seine Schutzfunktion voll entfalten kann, sollte es zumindest mannshoch sein, was im Allgemeinen wenigstens eine Höhe von 2 m bedeutet. Um die Entnahme der Ware zu ermöglichen, sollte das Gitter gerade um diese Höhe auch angehoben werden können. Dies bedeutet, dass zur Nutzung des Schutzgitters eine Raumhöhe vorhanden sein muss, die der doppelten Höhe des Schutzgitters entspricht.
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Die Erfindung beruht daher weiterhin auf der Aufgabe, ein Schutzgitter auch für niedrige Rahmen in niedrigen Verkaufsräumen nutzbar zu machen.
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Es wird daher vorgeschlagen, dass das Schutzgitter aus einem unteren und einem oberen Teilgitter besteht, die jeweils vertikal verfahrbar und teleskopartig miteinander gekoppelt sind.
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In der geschlossenen Stellung sind beide Teilgitter bis auf eine kleine Überlappung übereinander in einer Grundposition angeordnet, wobei das untere Teilgitter bis zum Boden, auf dem der Rahmen steht, reicht und das obere Teilgitter sich darüber anschließt. Im angehobenen Zustand befinden sich beide Teilgitter auf gleicher Höhe hintereinander liegend in einer Offenposition oberhalb der Grundposition. In der Grundposition decken die Teilgitter somit einen Höhenbereich ab, der ein Greifen über das obere Teilgitter unmöglich macht. Wenn beide Teilgitter nach oben in die Offenposition gefahren sind, ist dieser Höhenbereich freigegeben, so dass der Zugriff auf die Ware (Teppichrollen) nicht behindert wird. Da die Teilgitter in der Offenposition hintereinander liegen, nehmen sie nur einen Höhenbereich ein, der der Höhe eines Teilgitters entspricht. Die Raumhöhe, die zur Nutzung des Schutzgitters benötigt wird, ist somit entsprechend reduziert.
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Vorzugsweise besitzt das obere Teilgitter die Prüföffnung, die einen Zugriff auf die Teppichrollen ermöglicht, so dass der Kunde die Ware prüfen kann.
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Die Teilgitter erstrecken sich jeweils von Seitenständer zu Seitenständer und liegen jeweils in Führungen an den Seitenständern.
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Da dicke Teppichrollen in der Regel nach vorne über die Seitenständer hervorstehen, besitzen die Teilgitter jeweils eine Frontfläche und zwei nach hinten ragende Seitenwangen, deren freie Enden in den Führungen an den Seitenständer geführt sind.
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Die Teilgitter werden manuell angehoben. Dazu besitzen sie jeweils ein Gegengewicht, dessen Gewicht im Wesentlichen dem Gewicht des jeweiligen Teilgitters entspricht und dieses ausgleicht, so dass die manuell aufzubringende Kraft lediglich zur Überwindung von Reibungskräften benötigt wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Teilgitter in jeder Position, in der sie verfahren wurden, verbleiben, sobald keine weitere manuelle Kraft mehr auf sie ausgeübt wird.
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Damit dabei das untere Teilgitter beim Hinaufschieben das obere Teilgitter mitnehmen kann, besitzt das untere Teilgitter an seinem unteren Teilrand eine oder mehrere Laschen, die an die Unterkante des oberen Teilgitters anlegbar sind.
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Das obere Teilgitter besitzt zusätzlich an seinem unteren Rand eine oder mehrere Laschen, die Anschläge am oberen Rand des unteren Teilgitters untergreifen, so dass das untere Teilgitter, wenn es zurück in die untere Ausgangsposition verschoben wird, das obere Teilgitter wieder mitnimmt, sobald das untere Teilgitter das obere Teilgitter nahezu passiert hat.
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Bei dieser Anordnung wird zunächst das untere Teilgitter angehoben und nimmt, sobald der oder die Laschen die Unterkante des oberen Teilgitters erreicht haben, dieses mit, bis sie zusammen die Offenstellung erreicht haben.
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Alternativ kann das Gewicht des Gegengewichts des oberen Teilgitters größer sein als dessen Eigengewicht, wobei die Summe der Gewichte der Gegengewichte aber nicht größer ist als die Summe der Gewichte der Teilgitter. Das obere Teilgitter besitzt an seinem unteren Rand eine oder mehrere Laschen, die Anschläge am oberen Rand des unteren Teilgitters untergreifen. Dadurch läuft das obere Teilgitter selbsttätig mit, sobald das untere Teilgitter angehoben wird.
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Zur Sicherung des unteren Teilgitters ist dieses mit einer Verriegelungssperre an einem der Seitenständer gekoppelt. Diese Verriegelung kann mittels eines Schlosses gesichert werden, so dass nur befugtes Personal in der Lage ist, die Schutzgitter zu öffnen.
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Im Folgenden soll anhand eines Ausführungsbeispieles die Erfindung näher erläutert werden. Dazu zeigen:
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1 die Vorderansicht einer Teppichpräsentations- und Verkaufsvorrichtung noch ohne Schutzgitter,
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2 eine Vorrichtung gemäß 1 mit einem aus zwei Teilgittern bestehenden Schutzgitter, wobei diese sich in der Grundposition befinden,
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3 eine Vorrichtung gemäß 1 mit einem aus zwei Teilgittern bestehenden Schutzgitter, wobei diese sich in der Offenposition befinden,
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4 eine perspektivische Teilansicht zu 2 und
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5 eine mehr schematische Darstellung der Wirkungsweise des Schutzgitters.
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In der 1 ist eine Gesamtsicht der Vorrichtung zunächst noch ohne Schutzgitter dargestellt. Die Präsentationsvorrichtung besteht aus einem Rahmen 1, der im Wesentlichen aus zwei Seitenständern 2 besteht, an deren Innenseite jeweils eine umlaufende Kette 3 angeordnet ist, die jeweils über ein oberes und ein unteres Zahnrad 4, 5 verläuft. Gegenüberliegende Zahnräder 4, 5 sind jeweils über eine Achse 6, 7 miteinander verbunden, wobei ggf. auf eine der Achsen verzichtet werden kann. An den Ketten 3 sind über der Länge verteilt mehrere Stangen 8 angeordnet, auf denen Teppichrollen 9 gelagert werden. Aus Übersichtsgründen sind nur zwei dargestellt. Die Ketten 3 bzw. Zahnräder 4, 5 werden von einem hier nicht dargestellten Elektromotor angetrieben, der mittels eines Schalters 10 an einem der Seitenständer 2 vom Kunden in Gang gesetzt werden kann; der Kunde hat somit die Möglichkeit, den Teppich, den er näher begutachten möchte, z. B. in Brusthöhe zu positionieren.
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Vorzugsweise ist der Antrieb der Zahnräder nur in eine Richtung möglich, und zwar so, dass die Teppichrollen, die sich auf der dem Kunden zugewandten Präsentationsseite befinden, nach oben bewegt werden. Dadurch bewegt sich die Teppichrolle, die sich im unteren Umkehrpunkt des Paternosters befindet, zur Präsentationsseite. Ein Kind, das trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unter den Paternoster gekrochen ist, wird (ebenso wie auch andere Gegenstände) von dieser Teppichrolle aus der Gefahrenzone herausgeschoben.
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Gemäß den 2 und 3 befindet sich vor dem Rahmen 1 ein Schutzgitter 11, das aus zwei Teilgittern 12, 13 besteht, nämlich einem unteren 12 und einem oberen 13. Die 2 zeigt diese in ihrer unteren Grundposition, wobei sie übereinander angeordnet sind und zusammen etwa einen mannshohen Bereich abdecken. Im oberen Teilgitter 13 befindet sich eine Prüföffnung 15, durch die hindurch der Kunde seine Hand zum Teppich führen kann, um diesen zu berühren und um seine Qualität zu prüfen. Damit die Ketten 3 in den Seitenständern 2 vom Kunden nicht erreicht werden können, beträgt der Abstand der seitlichen Ränder 16 der Prüföffnung 15 zu den Seitenständern 2 mindestens eine Armlänge.
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Der Schalter 10 zum Betätigen des Paternosters befindet sich außerhalb der Teilgitter 12, 13.
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Das untere Teilgitter 12 kann mittels einer elektromagnetischen Verriegelung 14 an einem der Seitenständer 2 gehalten werden. Diese Verriegelung wird mittels eines Schlosses gesichert, so dass nur befugtes Personal, das über einen passenden Schlüssel verfügt, das Schutzgitter 11 öffnen kann.
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Zum Öffnen des Schutzgitters 11 wird die Verriegelung 14 gelöst und das untere Teilgitter 12 manuell nach oben geschoben. Dabei wird, wie weiter unten näher beschrieben ist, das obere Teilgitter 13 mitgenommen, so dass sich beide Teilgitter 12, 13 teleskopartig ineinander schieben. Beide Teilgitter 12, 13 gelangen dabei in eine in der 3 dargestellte Offenposition, in der sie hintereinander angeordnet sind. Der zuvor gesicherte Bereich der Grundposition ist nun freigegeben, so dass Teppichrollen vom Personal entnommen werden können.
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Wie die 4 näher zeigt, besteht jedes Teilgitter 12, 13 aus einer Frontfläche 17 und zwei Seitenwangen 18, die nach hinten abstehen und deren freie Kanten in Führungen 19 an den Seitenständern laufen. Die 4 zeigt nur eine Seite der Vorrichtung, die andere ist spiegelsymmetrisch aufgebaut. Es ist daher nur die eine Wange 18 eines jeden Teilgitters 12, 13 zu erkennen.
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Bei den Führungen 19 handelt es sich um Schienen, in denen hier nicht näher dargestellte Rollen an den rückwärtigen Rändern der Seitenwangen 18 laufen.
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Wie in der 5 näher dargestellt ist, verfügen beide Teilgitter über Gegengewichte 20, 21.
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Gemäß einer ersten Variante ist das Gewicht des Gegengewichts 20 des oberen Teilgitters 13 etwas größer als sein Eigengewicht, so dass das obere Teilgitter die Tendenz hat, nach oben gezogen zu werden. Um dies zu verhindern, untergreift wenigstens eine Lasche 22 am unteren Rand des oberen Teilgitters 13 einen Anschlag 23 am oberen Rand des unteren Teilgitters. Wird nun auf das untere Teilgitter eine zusätzliche Hebekraft aufgewandt, so dass es unter Zuhilfenahme seines Gegengewichtes 21 angehoben wird, folgt das obere Teilgitter 13 dieser Bewegung auf Grund seines Gegengewichtes 20, so dass die beiden Teilgitter 12, 13 zunächst in einer gleichbleibenden relativen Position zusammen nach oben geschoben werden. Sobald das obere Teilgitter 13 einen oberen Anschlag (nicht dargestellt) erreicht hat, kommt es zur Ruhe und das untere Teilgitter 12 kann über das obere Teilgitter 13 geschoben werden, bis die in 2 gezeigte Offenposition erreicht ist.
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In einer alternativen Ausführung sind die Gewichte von beiden Gegengewichten 20, 21 im Wesentlichen genau so groß wie die Eigengewichte des jeweiligen Teilgitters 12, 13, so dass die manuell aufzubringenden Stellkräfte lediglich Reibungskräfte überwinden müssen. In diesem Fall ist zusätzlich am unteren Ende des unteren Teilgitters 12 wenigstens eine Lasche 24 angebracht, die beim Hochfahren des unteren Teilgitters 12 an der unteren Kante des oberen Teilgitters 13 zur Anlage gelangt, um dieses mitzunehmen. Ein weiterer rahmenfester Anschlag 25 bestimmt ggf. noch die Grundposition des oberen Teilgitters 13.
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In der Offenposition besteht ein freier Zugriff zumindest zu den unteren Teppichrollen 9, so dass entweder ein Wechsel der Rollen erfolgen kann oder aber eine der Rollen, soweit dies gewünscht ist, abgewickelt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmen
- 2
- Seitenständer
- 3
- Ketten
- 4
- Zahnrad
- 5
- Zahnrad
- 6
- Achse
- 7
- Achse
- 8
- Stangen
- 9
- Teppichrollen
- 10
- Schalter
- 11
- Schutzgitter
- 12
- unteres Teilgitter
- 13
- oberes Teilgitter
- 14
- Verriegelung
- 15
- Prüföffnung
- 16
- seitlicher Rand
- 17
- Frontfläche
- 18
- Seitenwangen
- 19
- Führungen
- 20
- Gegengewicht
- 21
- Gegengewicht
- 22
- Lasche
- 23
- Anschlag
- 24
- Lasche
- 25
- rahmenfester Anschlag