-
Beschreibung
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Stikkenofen mit einer Halte-
und Drehvorrichtung für den Stikkenwagen, die eine am Boden des Backraums drehbar
angeordnete Stützeinrichtung aufweist, auf die der Stikkenwagen unter Anhebung auffahrbar
ist.
-
Ein Stikkenofen besteht aus einem Backraum, dessen Boden in Flurhöhe
ist, so daß der Stikkenwagen mit dem darauf in einer Vielzahl von Etagen verteilten
Backgut auf Rollen eingefahren werden kann. Stikkenöfen werden vornehmlich zum Backen
von kleinem Gebäck gleicher Größe (beispielsweise Brötchen) benutzt. Ferner werden
sie zum Braten oder Wärmen von Speisen verwendet.
-
Der Backraum des Stikkenofens wird quer von HeiBluft durchströmt.
Damit diese alles Backgut gleichmäßig erreicht, wird der Stikkenwagen im Backraum
ständig um seine vertikale Achse gedreht. Zu diesem Zweck ist am Boden des Backraums
bekannter Stikkenöfen ein Drehteller auf einem Drucklager gelagert, auf den der
Stikkenwagen aufgefahren wird. Der Drehteller steht mittels zweier diametral angeordneter
Bügel, die sich beiderseits des vom Stikkenwagen einzunehmenden Raums oberhalb des
Tellers erstrecken, mit einer zentrisch an der Decke des Backraums angeordneten
Antriebseinrichtung in Verbindung. Der Teller liegt in einer gewissen Distanz, die
zur Unterbringung des Drucklagers erforderlich ist, oberhalb des Flurs.
-
Diese Distanz liegt etwa bei 3 bis 5 cm. Das bedeutet, daß der Stikkenwagen
beim Einschieben in den Backraum beim Auffahren auf den Teller eine Stufe überwinden
muß. Wenn die Räder des Stikkenwagens gegen den Rand des Tellers stoßen und anschließend
zunächst vorne, dann hinten angehoben werden, gibt es kräftige Stöße und der Stikkenwagen
wird schräg gestellt, was nicht nur unbequem ist, sondern auch für das Backgut Nachteile
haben kann und Verschiebungen des Guts und der Bleche hervorrufen kann. Ferner hat
sich gezeigt, daß sich unter dem Teller Schmutz ansammelt, der die Drehung des Tellers
hemmen und ggf. sogar blockieren kann.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stikkenofen zu schaffen,
bei dem das Einfahren des Stikkenwagens in den Backraum weniger mit Stößen und Schrägstellungen
verbunden ist und bei dem die Funktion der
Stützeinrichtung für
den Stikkenwagen nicht durch Verschmutzung bedroht ist.
-
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Stützeinrichtung
von einem Paar zusammenwirkender Stützführungen gebildet ist, die im Zwischenraum
zwischen den Rädern des Stikkenwagens einerseits am Boden des Backraums drehbar
und andererseits mit Bodenabstand am Stikkenwagen angeordnet sind. Zwischen dem
Boden des Backraums und dem Boden oder Bodenrahmen des Stikkenwagens befindet sich
ein beträchtlicher Höhenabstand, der gemäß der Erfindung für den Höhetibedarf des
Drucklagers und der Stützeinrichtung selbst genutzt werden kann. Das bedeutet, daß
die Stützeinrichtung so niedrig ausgeführt werden kann, daß der Stikkenwagen lediglich
um eine solche Strecke angehoben werden muß, daß das Gewicht oder ein Teil des Gewichts
des Stikkenwagens von der Stützeinrichtung aufgenommen wird, um sicherzustellen,
daß der Stikkenwagen die vorgesehene Stellung auf der Stützeinrichtung beibehält.
Dies wird in vielen Fällen zu einer vollständigen Entlastung der Räder des Stikkenwagens
führen. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich. Die Räder des Stikkenwagens
können Bodenhaftung behalten und können sogar auch eine gewisse Stützfunktion übernehmen.
-
Da man den Stützeinrichtungen einen größeren Höhenbedarf einräumen
kann als den bisher üblichen Drehtellern, können sie verschmutzungsunempfindlicher
ausgeführt werden. Da sie eine geringere Breite haben und demzufolge den Boden des
Backraums nicht vollständig abdecken, kann dieser auch leichter gereinigt werden,
so daß es gar nicht erst zu Verschmutzungen kommt, die die Funktion der Stützeinrichtung
gefährden könnten. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Stützeinrichtungen längs
eines Durchmessers (auf den Drehkreis des Stikkenwagens bezogen) angeordnet sind
und somit so schmal sind, daß sie nur einen geringfügigen mittleren Teil des Bodens
des Backraums abdecken.
-
Eine längs eines Durchmessers angeordnete Stützeinrichtung für den
Stikkenwagen verhindert ein Kippen desselben nur in bezug auf eine senkrecht zu
diesem Durchmesser liegende Achse. Im allgemeinen wird der Stikkenwagen deshalb
in der anderen Richtung durch andere Einrichtungen
stabilisiert
werden müssen. In manchen Fällen werden die ganz oder teilweise auf dem Boden aufsitzenden
Räder des Stikkenwagens dafür ausreichen. Will man sie jedoch gänzlich entlasten,
wird man in einem oberen Bereich des Stikkenwagens eine besondere Führungseinrichtung
vorsehen, die zwar das Einschieben des Stikkenwagens längs des Durchmessers, auf
dem die Stützführungen angeordnet sind, gestatten, die ihn aber quer dazu halten.
-
Statt dessen ist es selbstverständlich auch möglich, die Stützführungen
so breit auszubilden, daß sie zur Sicherung des Stikkenwagens gegen seitliches Kippen
ausreichen.
-
Da der Stikkenwagen im Falle der Erfindung nur geringfügig angehoben
zu werden braucht, nämlich vorzugsweise nur einige Millimeter und jedenfalls weniger
als lo Millimeter, tritt kaum ein Stoß auf, wenn er auf die Stützführung geschoben
wird. Um dies noch zu erleichtern, können die Stützführungen mit einer Auflaufschräge
versehen sein. Wenn eine der Stützführungen von einer Rollenreihe und die andere
von einer mit der Rollenreihe zusammenwirkenden Rollenbahn gebildet ist, kann diese
Auflaufschräge vom Umfang der ersten Rolle der Rollenreihe gebildet sein.
-
Zusätzlich kann jedoch auch die Rollenbahn mit einer Auflaufschräge
versehen sein.
-
Die bekannten Drehteller zur Aufnahme des Stikkenwagens sind im allmeinen
mit zwei diametral einander gegenüberliegenden Bügeln mit der oben angeordneten
Antriebsvorrichtung verbunden, weil infolge zufälliger Reibungen am Boden oder an
zwischen Boden und Drehteller angesammelten Schmutzteilchen beträchtliche Reibungen
auftreten können und daher eine symmetrische Kraftübertragung erforderlich ist.
Im Falle der erfindungsgemäßen Stützeinrichtung ist jedoch mit erheblichen Drehwiderständen
nicht zu rechnen. Es genügt deshalb, lediglich einen exzentrisch angeordneten Mitnehmerbügel
vorzusehen. Dadurch wird die gesamte Einrichtung nicht nur vereinfacht sondern auch
leichter zu handhaben, weil dieser eine Bügel beim Einschieben des Stikkenwagens
hinten liegen kann, wo er das Einschieben des Stikkenwagens in keiner Weise behindert.
-
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung
veranschaulicht.
-
In einer isometrischen Figur ist schematisch der Backraum eines Stikkenofens
und der zugehörige Stikkenwagen dargestellt.
-
Mit strichpunktierten Linien 1 ist die innere Begrenzung des Backraums
2 angedeutet, der auf der Frontseite 3 mittels einer Tür so geöffnet werden kann,
daß der Boden 4 des Backraums und der davor liegende Flur 5 eine durchgehende Fläche
bilden, so daß der in seinen Umrissen bei 6 angedeutete Stikkenwagen, der auf Lenkrollen
7 ruht, unmittelbar eingeschoben werden kann. Bei der angedeuteten Anordnung ist
vorgesehen, daß die Größe des Backraums jeweils einem Stikkenwagen entspricht. Entsprechend
ist auch die weiter unten erläuterte Stützeinrichtung ausgebildet. Statt dessen
könnte aber selbstverständlich auch vorgesehen sein, daß eine Gruppe von mehreren
Stikkenwagen gemeinsam im Backraum behandelt werden kann, wobei dieser entsprechend
größer ausgebildet ist und die Stützeinrichtung zur Aufnahme mehrerer Stikkenwagen
eingerichtet ist.
-
In der Mitte des Bodens 4 des Backraums 3 ist ein Drucklager 8 mit
vertikaler Drehachse angeordnet, auf dem die backraumseitige Stützführung 9 drehbar
ist, die im dargestellten Beispiel aus zwei parallelen,horizontalen Holmen lo besteht,
zwischen denen eine Mehrzahl von Rollen 11 mit horizontaler, quer zu den Holmen
lo verlaufender Achse gelagert ist, die gemeinsam eine fluchtende Rollenführung
bilden. Am einen Ende der Holme lo ist ein vertikaler Bügel 12 befestigt, der wenig
unterhalb der Decke des Backraums zur Mitte umgelenkt ist und dort mit dem vertikalen
Antriebszapfen 13 verbunden ist. Dort ist auch ein Querholm 14 befestigt, an dessen
Enden Rollen 15 mit vertikaler Achse nach unten vorstehen.
-
Der Stikkenwagen 6 ist unterhalb seines Bodens oder Bodenrahmens mit
einer Rollenbahn 16 versehen, die von einem nach unten offenen U-Profil gebildet
wird. Der Abstand der Seitenflansche ist etwas größer als die Breite der Rollen,
so daß sie eine Seitenführung bilden.
-
Die Anordnung ist so getroffen, daß die Höhe über dem Flur bei der
Unterfläche der Führung 16 wenige Millimeter geringer ist als bei den obersten Punkten
der Rollen 11, so daß der Stikkenwagen ein wenig angehoben wird, wenn man ihn mit
der Führung 16 auf die Führung 9 aufschiebt. Die Höhendifferenz ist so gering, daß
schon die Rollenrundung ausreichen würde, um eine im wesentlichen stoßfreie Anhebung
zu gewährleisten. Zusätzlich kann aber auch das die Führung 16 bildende Profil,
wie in der Darstellung gezeigt, an den Enden 17 ein wenig hochgebogen sein, um eine
Auflaufschräge zu bilden.
-
Der lichte Abstand zwischen den Rollen 15 am Querholm 14 ist etwas
größer als die Breite des Stikkenwagens. Die Höhe des Querholms 14 ist selbstverständlich
höher als die des eingeschobenen Stikkenwagens; jedoch ist die Höhe der Rollen 15
etwas geringer, so daß sie den Stikkenwagen seitlich abstützen.
-
Bei 18 ist der Drehkreis der Stützführung 9 veranschaulicht, der auch
dem Drehkreis des Stikkenwagens 6 entspricht. Darunter bei 19 ist derselbe Kreis
auf den Boden des Backraums 2 projiziert dargestellt.
-
Leerseite