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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für Container nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beim Transport von Containern ergibt sich Problematik, dass zum Aufladen der Container auf Transportfahrzeuge und auch zum Abladen der Container spezielle Kräne oder aufwändig gestaltete Hubvorrichtungen benötigt werden.
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Aus der
DE 102 10 815 B4 ist eine Transportvorrichtung bekannt, bei der an einem Container vier vertikal verschiebbare Hubstützen angeordnet sind. Die Hubstützen sind an einem Schwenkausleger gehalten, der am Container um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar befestigt ist. Die Schwenklausleger sind in Schwenldagern montiert, die über eine Schraubverbindung am Container befestigt sind. Die Hubstützen sind hier zum dauernden Verbleib an dem Container konzipiert und können nur mit einem erheblichen Montageaufwand ab- bzw. angebaut werden. Außerdem ist die Befestigung der Hubstützen relativ aufwändig und nicht für Container in Leichbauweise geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine autarke und vielseitig einsetzbare Transportvorrichtung zu schaffen, die schnell und einfach an Containern montierbar bzw. demontierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Transporteinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung können die Hubeinrichtungen über einen Kupplungsmechanismus schnell und einfach an dem Container montiert bzw. von diesem wieder abgenommen werden. Die Transporteinrichtung ist dadurch äußerst mobil und kann je nach Bedarf an unterschiedlichen Containern eingesetzt werden. Die Hubeinrichtungen können z. B. auf einem Transportfahrzeug mitgeführt oder auf einem gesonderten Anhänger ggf. zusammen mit einem weiteren Fahraggregat transportiert werden. Die Hubeinrichtungen können aber auch während des Transports des Containers an diesem verbleiben, wodurch sich Zeitvorteile beim Abladen bzw. Aufladen des Containers ergeben.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführung weist der Kupplungsmechanismus ein mit einem Kugelkopf versehenes Anschlussteil und eine Verriegelungsvorrichtung zur verriegelbaren Halterung des Anschlussteils auf. Das Anschlussteil kann fest oder verschwenkbar dem Container angebracht sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mobil einsetzbar und kann z. B. auf einem als Anhänger ausgeführten Transportwagen befördert werden. Auf dem Transportwagen können neben den Hubeinrichtungen auch weitere Zusatzaggregate wie z. B. Seilwinden, mobile Fahreinrichtungen oder dgl. transportiert werden.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1: einen in Sandwich-Bauweise hergestellten Container mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung;
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2: Detailansichten der Transportvorrichtung von 1;
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3 bis 5: Detailansichten eines Kupplungsmechanismus;
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6: eine Querstütze mit Rädern und einer Lenkeinrichtung;
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7: eine Detailansicht der Querstütze mit Rad;
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8: eine Detailansicht der Querstütze mit Lenkeinrichtung;
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9: einen Container in Stahlbauweise mit einer zweiten Ausführung einer Transportvorrichtung;
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10 und 11: Detailansichten der Transportvorrichtung von 9;
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12: einen Transportwagen für die erfindungsgemäße Transportvorrichtung;
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13 bis 15: eine weitere Variante eines Transportwagens;
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16: eine Detailansicht eines Containers mit einer Hubeinrichtung und
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17 und 18: einen Container mit dem Transportwagen der 13 bis 15.
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In
1 ist ein in Sandwich-Bauweise hergestellter Container
1 gezeigt. Ein derartiger Container
1, der nicht nur als Transportcontainer, sondern auch als Raumelement für Kühlräume, Kühlzellen, Klimaräume, mobile Wohnräume, Schiffsaufbauten, Raum-im-Raum-Konzepte oder andere Raumkonstruktionen eingesetzt werden kann, ist in der
DE 10 2008 031 855 B3 offenbart. In dieser Druckschrift sind der Aufbau und die Herstellung eines solchen Containers ausführlich beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird daher bezüglich der Merkmale des Containers ausdrücklich Bezug genommen.
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Der in 1 gezeigte Container 1 ist aus gebogenen Sandwichplatten 2 hergestellt und enthält einen Tragrahmen mit stabförmigen Abstützelementen, die an ihren Enden über in den acht Raumecken angeordnete Eckstücke 3 miteinander verbunden sind. Wie aus den Detailansichten der 2 hervorgeht, ist an jedem Eckstück 3 jeweils ein Anschlussteil 4 mit einem in den Schnittansichten von 2c und 2f erkennbaren Kugelkopf 5 um eine Vertikalachse schwenkbar angelenkt. An zwei übereinander angeordneten Anschlussteilen 4 kann über eine Verriegelungseinrichtung 6 jeweils eine von insgesamt vier Hubeinrichtungen 7 angekuppelt werden. Durch die Anschlussteile 4 und die entsprechenden Verriegelungseinrichtungen 6 wird ein einfach bedienbarer Kupplungsmechanismus zur schnellen und einfachen Montage der Hubeinrichtungen an dem Container 1 gebildet.
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Bei der gezeigten Ausführung enthalten die Hubeinrichtungen 7 jeweils eine Stütze 8 und einen aus dieser ausfahrbaren bzw. in die Stütze 8 einfahrbaren Hubfuß 9. Die Stütze 8 ist als hohle Rechteckstütze ausgebildet und über einen oberen und unteren Verriegelungsmechanismus 6 mit einem oberen und unteren Anschlussteil 4 koppelbar. Innerhalb der Stütze 8 ist der Hubfuß 9 verschiebbar geführt und kann über einen in der Detailansicht 2c gezeigten Hubzylinder 10 oder einen anderen Hubantrieb aus- bzw. eingefahren werden. Zweckmäßigerweise kann der Hubfuß 9 über einen Hydraulikzylinder oder einen anderen Hydraulikmotor verfahren werden, so dass der Antrieb über die bei Zugmaschinen üblicherweise vorhandenen Hydraulikaggregate versorgt werden kann. Der Hubfuß 9 könnte aber auch pneumatisch, elektrisch oder von Hand verstellt werden.
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In den 3 bis 5 ist eine für die lösbare Befestigung der Hubeinrichtungen 7 an den Anschlussteilen 4 konzipierte Verriegelungseinrichtung 6 in Detailansichten gezeigt. Die in 3 dargestellte obere Verriegelungseinrichtung 6 und die in 5 gezeigte untere Verriegelungseinrichtung 6 sind identisch aufgebaut und lediglich um 180° gedreht montiert. Beide Verriegelungseinrichtungen 6 enthalten ein rohrförmiges Außenteil 11 und ein stufenförmiges Innenteil 12, die an der Stütze 8 befestigt sind. An der vorderen runden Öffnung 13 des rohrförmiges Außenteils 11 ist eine untere bzw. obere schlitzartige Ausnehmung 14 zur Einführung einer stangenförmigen schlanken Bereichs 15 des Anschlussteils 4 vorgesehen. Innerhalb des rohrförmigen Außenteils 9 ist ein den Kugelkopf 5 des Anschlussteils 4 umgreifendes halbkugelförmiges Gabelstück 16 mit einem seitlichen Schlitz 17 und einem hinteren Schwenkansatz 18 zwischen einer in 3 gezeigten Lösestellung und einer in 4 gezeigten Verriegelungsstellung schwenkbar geführt. In der Lösestellung von 3 gibt das vordere Ende 19 des halbkugelförmigen Gabelstücks 14 die runde Öffnung 13 des rohrförmigen Außenteils 11 frei, so dass der Kugelkopf 5 in die Öffnung des halbkugelförmigen Gabelstücks 16 gelangen kann, wenn das rohrförmige Außenteil 11 auf den Kugelkopf 5 aufgesetzt wird. Wird das Gabelstück 16 durch Verschiebung des hinteren Schwenkansatzes 18 gemäß 4 gedreht, gelangt der in der Schnittansicht von 4 nicht erkennbare untere Teil des Gabelstücks 16 in die Öffnung 13 des rohrförmigen Außenteils 11 und schließt diese zumindest zum Teil, so dass der Kugelkopf 5 innerhalb des rohrförmigen Außenteils 9 verriegelt gehalten wird.
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Über eine derartige Verriegelungseinrichtung 6 kann eine schnelle und dennoch sichere Befestigung der Hubeinrichtungen 7 an einem Container 1 erfolgen. Wird der Container 1 auf die mit den Hubfüßen 9 versehenen Stützen 8 aufgestellt, wirkt die Gewichtskraft des Containers 1 über den Kugelkopf 5 auf den unteren Teil des Gabelstücks 16, so dass der Kugelkopf 5 in dem Gabelstück 16 liegt. Bei der in 3 bis 5 gezeigten Ausführung ist das Anschlussteil 4 mit dem Kugelkopf 5 fest an dem Eckstück 3 des Containers 1 montiert. Das Anschlussteil 4 kann aber auch um eine Vertikalachse schwenkbar am Container angebracht sein, wie dies in 2 gezeigt ist. Die Verdrehung des Gabelstücks 16 kann z. B. durch einen Seilzug, einen Schieber oder dgl. über eine Bohrung 20 im Innenteil 12 erfolgen. Die Verdrehung des Gabelstücks 16 kann auch über einen Schwenkhebel 21 erfolgen, wie dies in 2 angedeutet ist.
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Wie aus den 2d bis 2f und den 6 bis 8 hervorgeht, können die beiden Stützen 8 der Hubeinrichtungen 7 an der Vorder- und Rückseite des Containers zu dessen Stabilisierung auch durch einen Querträger 22 miteinander verbunden werden. Auch hier kann die Verbindung des Querträgers 22 mit den Stützen 8 über Anschlussteile 4 mit Kugelkopf 5 an den Stützen 8 und eine Verriegelungseinrichtung 6 an den Enden der Querträgers 22 erfolgen.
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Um den Container 1 auch im abgesenkten Zustand z. B. auf den letzten Metern zu einem gewünschten Standort transportieren zu können, besteht die Möglichkeit, an der Unterseite des Querträgers 22 entsprechende Räder 23 zu montieren. Die Räder 23 können als Lenkräder ausgebildet und gemäß 8 durch einen Anhängemechanismus oder eine Lenkstange 24 miteinander verbunden sein. Während eines Transports des Containers 1 auf einem Lastwagen oder einem anderen Transportfahrzeug können die Räder 23 auch auf der Oberseite des Querträgers 22 zur sicheren Verstauung angebracht werden, wie dies in 7 gezeigt ist. Auch die Räder 23 können durch Anschlussteile 4 mit Kugelkopf 5 und eine vorstehend beschriebene Verriegelungseinrichtung 6 an den Querträger 22 lösbar befestigt werden.
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In den 9 bis 14 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Transportvorrichtung dargestellt. Diese Transportvorrichtung ist für handelsübliche Container 1 aus Metall mit einer so genannten Twist-Lock-Verbindung konzipiert. Derartige Container 1 weisen an den Ecken entsprechende Eckstücke 25 mit oberen und seitlichen Öffnungen 26 auf. Bei der gezeigten Ausführung besteht der Kupplungsmechanismus aus zwei an den oberen und unteren Eckstücken 25 des Containers 1 montierbaren Schwenkhebeln 27 und 28, die über einen In den 10 und 11 schematisch dargestellten Schnellverschluss 29 oder eine Schraubverbindung an den seitlichen Öffnungen 26 der Eckstücke 25 um eine Horizontalachse schwenkbar montierbar sind. An den freien Enden eines oberen und unteren Schwenkhebels 27 und 28 ist eine Stütze 8 einer Hubeinrichtung 7 über eine Gelenk 30 schwenkbar angelenkt ist. Wie bei der vorstehend beschrieben Ausführung ist auch hier innerhalb der Stütze 8 ein Hubfuß 9 verschiebbar geführt und kann über nicht erkennbaren Hubzylinder oder einen anderen Hubantrieb aus- bzw. eingefahren werden. Bei der hier dargestellten Ausführung sind an der Unterseite der Hubfüße 9 entsprechende Rollen bzw. Räder 31 angebracht. Zur vereinfachten Montage der Hubeinrichtungen an dem Container 1 kann an den Stützen 8 außerdem auch eine Seilwinde 32 befestigt sein.
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Wie aus den 10 und 11 hervorgeht, sind die beiden oberen und unteren Schwenkhebel 27 und 28 über ein Abspannseil 33 miteinander verbunden. Das Abspannseil 32 ist an dem oberen Schwenkhebel 27 fest angebracht und kann z. B. über eine Schlaufe 34 an dem untern Schwenkhebel 28 eingehängt werden. Zum Ein- und Ausschwenken der Hubeinrichtungen 7 kann das Abspannseil 32 ausgehängt und in der ausgeschwenkten Stellung zur Stabilisierung der Schwenkhebel 27 und 28 wieder eingehängt werden.
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In 9 ist erkennbar, dass die Hubeinrichtungen 7 über die Schwenkhebel 27 und 28 an beiden Außenseiten der Eckstücke montiert werden können.
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In 12 ist ein als Anhänger ausgebildeter Transportwagen 35 zum Transport der vorstehend beschriebenen Vorrichtung gezeigt. Der Transportwagen 35 enthält eine Anhängedeichsel 36 und eine Ladefläche 37, auf der nicht nur die als Hubstützen ausgebildeten Hubeinrichtungen 7, sondern auch eine mobile und ggf. motorisch angetriebene Fahreinrichtung 38 und ggf. Seilwinden oder Antriebsaggregate zur Montage und zum Betrieb der Hubeinrichtungen 7 transportiert werden können. Über die mobile Fahreinrichtung 38 kann z. B. ein von einem Transportfahrzeug abgeladener Container 1 auf den letzten Meter zu einem vorgesehenen Standplatz transportiert werden.
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Die 13 bis 18 zeigen eine weitere Variante eines Transportwagens 35 zur Bildung einer selbst fahrenden Transporteinheit. Bei der gezeigten Ausführung sind an einem Tragrahmen 39 ein mittels eines Antriebmotors 40 drehbares Antriebrad 41 und zwei schwenkbare Stützräder 42 zusammen mit einer hydraulischen Antriebs- und Versorgungseinheit 43 zur Versorgung des Antriebmotors 40 und der als Hubstützen ausgebildeten Hubeinrichtungen 7 angebracht. Das Antriebsrad 41 ist über einen motorisch drehbaren Drehkranz 44 an dem Tragrahmen 39 befestigt, so dass der Transportwagen 35 gelenkt verfahren werden kann. Der Antrieb des Antriebrads 40 kann z. B. über einem hydraulisch betätigten Nabenmotor mit integrierter Bremse erfolgen. Die Bremse kann als hydraulisch lösbare Federbremse ausgelegt sein, so dass die Bremse zum Verfahren der Transporteinrichtung zunächst hydraulisch gelöst werden muss und bei Ausfall der Hydraulik automatisch bremst. Dadurch kann eine hohe Sicherheit gewährleistet werden.
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Wie aus den 13 bis 15 ersichtlich ist, können auf dem Tragrahmen 39 die als Hubstützen ausgebildeten Hubeinrichtungen 7, die Querträger 22 und gegebenenfalls eine hier nicht gezeigte Hubeinrichtung zur Aufstellung der als Hubstützen ausgeführten Hubeinrichtungen 7 abgelegt werden. An dem Tragrahmen 43 können außerdem weitere Steuer- und Versorgungseinrichtungen für die ggf. ferngesteuerte Bewegung des Transportwagens 35 angebracht sein. Der Tragrahmen 39 mit dem über den
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Über den in 15 gezeigten Transportwagen 35 können die die als Hubstützen ausgebildeten Hubeinrichtungen 7 und die Querträger 22 zu einem Container 1 transportiert und dort über ggf. auf dem Transportwagen 35 mittransportierte Aufstellhilfen an dem Container 1 montiert werden. Anschließend kann der Container 1 durch Ausfahren der als Hubstützen ausgebildeten Hubeinrichtungen 7 angehoben werden. An den unteren Enden der innerhalb der Stützen 8 verschiebbaren Hubfüße 9 der in 17 links angeordneten Hubeinrichtungen 7 sind in 18 dargestellte untere Tragstützen 45 axial verschiebbar geführt. Diese Tragstützen 45 werden zum Anheben des Containers 1 ausgefahren. Nach dem Anheben des Containers 1 kann der Tragrahmen 39 mit dem über den Antriebmotor 40 drehbaren Antriebrad 41 und den beiden Stützrädern 42 dann unter das eine Ende des Containers 1 verfahren und über einen Querträger 22 mit den Stützen 8 verbunden werden. Die Stützräder 42 können dann von dem Transportwagen 35 abgenommen und über einen Querträger 22 an dem unteren Enden der in 7 linken Stützen 8 montiert werden, wie dies in 18 gezeigt ist. Durch Einfahren der Hubfüße 9 und der Tragstützen 45 kann dann der Container 1 mit Hilfe des motorisch dreh- und lenkbaren Antriebrads 41 an eine gewünschte Stelle verfahren werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10210815 B4 [0003]
- DE 102008031855 B3 [0022]