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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gehwagen mit zwei Unterstreben und zwei einklappbaren Stützstangen. Derartige Gehwagen sind auch unter der Bezeichnung „Rollator” bekannt. Die vorderen und hinteren Räder sind an den Unterstreben über Halterungen bzw. Drehlager befestigt. Die Stützstangen sind an den Unterstreben im Wesentlichen vertikal verlaufend angebracht und weisen an ihren oberen Enden nach hinten vorstehende Abwinklungsteile mit Griffen auf. Der Schwerpunkt liegt stets vor den hinteren Rädern und hinter den vorderen Rädern, damit eine hohe Kippsicherheit gegeben ist. Zusätzlich weisen derartige Gehwagen eine Sitzplattform, z. B. in Form eines Faltbrettes, auf, das an den Stützstangen befestigt ist, so dass sich die gehbehinderte Person, die einen solchen Gehwagen nutzt, auch hinsetzen und ausruhen kann. Vorderseitig und oberhalb des Sitzes ist in der Regel auch eine Rückenlehne in Form eines bogenförmigen Rückenbandes an den Stützsäulen befestigt.
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 201 13 163 U1 beschreibt einen vierrädrigen Gehwagen, bei dem die beiden hinteren Räder an langen, einklappbaren Stangen befestigt sind.
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Aus der
DE 20 2006 006 621 U1 ist ein Rollator mit einem Hauptrahmen, der zwei Buchsen aufweist, die jeweils an der rechten bzw. linken Seite der Unterstreben des Hauptrahmens befestigt sind, bekannt. An den Unterstreben sind Stützstangen befestigt, die jeweils in eine Buchse eingefügt sind. An den Stützrohren sind P-förmige Armlehnen mit rückseitig vorstehenden Griffen befestigt. Der vorne überstehende Teil der P-förmigen Armlehnen trägt eine quer verlaufende Rückenlehne. An den Unterstreben sind Vorderradbaugruppen und Hinterradbaugruppen angebracht. Zwischen den beiden Stützstangen ist eine Sitzkomponente, die einen Sitzhauptteil mit einem mittigen Faltmechanismus enthält, vorgesehen. Zwischen den beiden seitlichen Lagern der Sitzkomponente und den beiden Unterstreben ist ein Kreuzgestänge vorgesehen, über das die beiden Seitenteile des Gehwagens zusammenführbar und auseinanderdrückbar sind. Eine Spreizsicherung durch die Sitzkomponente verhindert ein unbeabsichtigtes Zusammenfahren des Gehwagens. Bei dieser Ausführung lassen sich die Stützstangen nicht verschwenken.
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Aus der
DE 43 28 875 C1 ist eine zusammenfaltbare Gehhilfe in Form eines Gehwagens bekannt, der beidseitig vordere und hintere Streben zur Aufnahme von Vorder- und Hinterrädern aufweist, wobei die jeweilige vordere Strebe im Bereich ihres dem zugeordneten Vorderrad abgewandten Ende einen Schiebegriff aufnimmt und mit der diese zugeordnete hintere Strebe verschwenkbar verbunden ist. Zwischen den beiden Seitenteilen ist als Spreizgestänge eine Querverstrebung vorgesehen. Hierfür kann eine Faltstrebe und/oder eine Doppelschere zur Anwendung kommen. Auch bei diesem Stand der Technik ist ein mittig nach oben aufklappbares Sitzelement vorgesehen, das beim seitlichen Zusammenfahren des Gehwagens die Arretierung aufhebt, um über die Schere beide Teile zusammenführen zu können.
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Es ist ferner ein Rollator mit Unterstreben bekannt, an denen hinten und vorne Radanordnungen vorgesehen sind. Die vorderen Radhalter an den Unterstreben weisen zudem Befestigungspunkte für Stützstangen auf und sind um eine hintere Achse schwenkbeweglich an den vorderen Endbereichen der Unterstreben befestigt, so dass nach dem Lösen vorgesehener Arretierungen die Stützstangen in Richtung der Unterstreben verschwenkbar sind, wodurch die Vorderradanordnungen nach oben verschwenken. Eine zwischengefügte Schere und ein faltbarer Sitz ermöglichen gleichzeitig auch ein seitliches Zusammenfahren der Seitenteile. Dabei soll durch Verschwenken der Stützstangen in Richtung der Unterstreben automatisch ein Zusammenfahren der Seitenteile bewirkt werden.
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Bei allen diesen Vorrichtungen tritt das Problem auf, dass diese auch im eingeklappten Zustand vergleichsweise sperrig sind und sich daher schlecht transportieren lassen. Zudem sind zum Zusammenklappen der jeweiligen Vorrichtungen viele Handgriffe nötig.
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Es ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, einen zusammenklappbaren Gehwagen zu verbessern, damit dieser leichter zusammenklapp- und transportierbar ist, beispielsweise im Kofferraum eines Fahrzeugs. Dabei soll der Gehwagen über eine Mitkopplung beim Niederdrücken der Stützstangen nach hinten und unten aus der aufgestellten Gebrauchsstellung in eine zusammengeklappte Verstaustellung verbracht werden können.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gehwagen mit zwei Unterstreben und zwei einklappbaren Stützstangen gelöst, wobei zwischen den zwei Unterstreben und den unteren Enden der einklappbaren Stützstangen ein Spreizgestänge zum Unterstützen einer Einklappbewegung der Stützstangen und zur vertikalen und horizontalen Stabilisierung des Gehwagens im aufgestellten Zustand angeordnet ist und die Stützstangen in einem definierten Abstand zu den Unterstreben verschwenkbar an an den Unterstreben angebrachten Zwischenholmen angelenkt sind.
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Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass der Gehwagen von einem Benutzer mit wenigen Handgriffen in eine kompakte Form gebracht werden kann. Wenn eine Entriegelung erfolgt, z. B. ein Faltbrett als Sitzkomponente bekannter Art nach oben verschwenkt wird, wird beim Niederdrücken der Stützstangen der Gehwagen automatisch sowohl in vertikaler als auch horizontaler Richtung zusammengeklappt. Weitere Schritte sind nicht notwendig. Dies wird dadurch erreicht, dass die Stützstangen oberhalb der Unterstreben schwenkbar an Zwischenholmen angelenkt sind, die an den Unterstreben befestigt oder an diesen ebenfalls angelenkt sind. Beim Niederdrücken der Stützstangen durch Druckausübung auf die Griffe wird das überstehende, untere Ende der Stützstangen nach vorne verschwenkt und übt dabei gleichzeitig auf das Spreizgestänge eine Kraftkomponente aus, die die beiden Seiten des Gehwagens aufeinander zu bewegt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen zwei Verbindungsholme, deren eines Ende drehbar an den Unterstreben befestigt ist und deren anderes Ende drehbar an den Stützstangen befestigt ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Stützstangen sich parallel zu den Unterstreben einklappen lassen und der Gehwagen in der Verstauposition einen noch geringeren Platzbedarf aufweist.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform sind zwei Stangen des Spreizgestänges drehbar mit dem unteren Ende der Stützstangen verbunden. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich die Stützstangen automatisch beim Zusammenlegen des Gehwagens einklappen.
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In einer anderen, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen ein weiteres Spreizgestänge, das zwischen den Stützstangen angeordnet ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich die Stabilität des Gehwagens erhöht.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen zwei Radholme, die drehbar mit dem unteren Ende der Stützstangen und den Unterstreben verbunden sind. Dadurch wird erreicht, dass sich die Vorderräder beim Zusammenlegen des Gehwagens automatisch einklappen und sich der Radabstand im zusammengeklappten Zustand des Gehwagens verringert und die Gesamtlänge von der Grundlänge der Stützstangen abhängig ist. Die Stützstangen können selbstverständlich auch als Teleskopstangen ausgeführt sein. Im Falle des Zusammenklappens des Wagengestells sind sie ineinander zu schieben.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen ein um eine Mittenlängsachse nach oben zusammenklappbares Faltbrett, das abnehmbar oder über Drehgelenke einerseits und über Drehgelenke an faltbaren Abstandsstangen andererseits an den Stützstangen befestigt ist oder seitlich auf vorstehende Bolzen an den Stützstangen aufrastbar und über Drehgelenke an den faltbaren Abstandsstangen befestigt ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich die Einsatzmöglichkeiten des Gehwagens erhöhen und dieser zugleich als Sitzgelegenheit verwendet werden kann. Zudem erhöht das Faltbrett die Stabilität des Gehwagens und der Stützholme und bewirkt eine Arretierung des Spreizgestänges im aufgestellten Zustand.
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Wenn das Faltbrett schwenkbeweglich an den Stützstangen einerseits und an den Abstandsstangen andererseits angelenkt ist, ist ersichtlich, dass beim Zusammenklappen des Gehwagens das Faltbrett nicht abgenommen werden muss und automatisch in den Zwischenraum zwischen den beiden Seitenteilen einschwenkt.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen eine ansteckbare Rückenlehne. Dadurch wird eine Verbesserung der Stabilität des Gehwagens erreicht und ein Sitz gebildet, auf den eine Person sich entgegengesetzt der Schieberichtung setzen kann.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform des Gehwagens umfasst jeder der Radholme ein Gelenk, an dem eine vordere Rollvorrichtung angeordnet ist. Diese besteht z. B. aus einem Rad, das in einer schrägen Gabel gelagert ist, die über einen senkrechten Zapfen oder Bolzen in eine Lagerhülse verschwenkbar gelagert ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich die Manövrierbarkeit des Gehwagens insbesondere beim Befahren einer Kurve erhöht.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform sind die vorderen Rollvorrichtungen einzelne Räder oder Doppelradanordnungen, die an Gabeln gelagert sind, die schräg verlaufen und mit einem Bolzen im Wesentlichen vertikal in dem Gelenk drehbar oder gegen Verdrehen gesichert gehalten sind. Dadurch ist der Vorteil gegeben, dass die Geländegängigkeit des Gehwagens verbessert und ein Einsinken in loser Boden verhindert wird. Ferner kann wahlweise eine Geradeausfahrt eingestellt werden oder es erfolgt eine automatische Ausrichtung beim Kurvenfahren. Auch können mit den Rollvorrichtungen Bremseinrichtungen gekoppelt sein, um mindestens ein Räderpaar, beispielsweise die hinteren Räder, bremsen oder feststellen zu können.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst das Spreizgestänge jeweils vier über Drehpunkte verbundene Spreizstangen. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich ein Ein- und Ausklappen des Gehwagens mit einfachen, konstruktiven Mitteln erzielen lässt.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Gehwagen zwei Freilaufnaben. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass ein Rückwärtsrollen des Gehwagens verhindert wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Gehwagen im aufgeklappten Zustand in perspektivischer Ansicht von Vorne,
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2 den erfindungsgemäßen Gehwagen im aufgeklappten Zustand in perspektivischer Ansicht von Hinten,
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3 den erfindungsgemäßen Gehwagen im teilweise eingeklappten Zustand,
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4 den erfindungsgemäßen Gehwagen im vollständig eingeklappten Zustand, und
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5 den erfindungsgemäßen Gehwagen im teilweise eingeklappten Zustand in der Seitenansicht.
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1 zeigt einen Gehwagen oder Rollator 1 in perspektivischer Ansicht von schräg vorne, der als eine fahrbare Gehhilfe dient, während 2 den Gehwagen 1 in perspektivischer Ansicht von schräg hinten zeigt.
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Der Gehwagen 1 dient gehbehinderten oder körperlich schwachen Personen als fortwährende Stütze beim Gehen und kann mit weiterem Zubehör ausgestattet sein, wie Transportkörben oder -taschen, Regenschirm oder Klemme für einen Gehstock. Um die Sicherheit zu gewähren kann der Gehwagen 1 mit feststellbaren Bremsen ausgestattet sein. In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Gehwagen 1 einen Elektromotor zum Unterstützen der Gehbewegung und Antreiben des Gehwagens 1. Dazu können an den Griffen Sensoren angeordnet sein, die erfassen, in welche Richtung eine Person den Gehwagen steuern will. Der Gehwagen 1 wird üblicherweise aus Metallrohren gefertigt und ist universell einsetzbar.
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Der Gehwagen 1 besteht aus einem Metallrahmen oder -Gestell mit vier Rädern 8 und 9 an den unteren Rahmenteilen und zwei Handgriffen 14 an den oberen Rahmenenden. Die Bodenberührungspunkte der Räder 8, 9 sind in Form eines Vierecks angeordnet. Im Unterschied zu einem Gehstock oder zu Unterarmgehstützen muss diese Gehhilfe zu keinem Zeitpunkt vom Boden abgehoben werden. Der Gehwagen 1 lässt sich für den Transport im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln oder zum Verstauen im häuslichen Bereich bei Nichtgebrauch leicht zusammenklappen.
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Der Gehwagen 1 weist im unteren Bereich die beiden Unterstreben 2 auf. Die Unterstreben 2 können aus einem gebogenen oder geraden Metallrohr bestehen oder aus einem geeigneten stabilen Kunststoffprofil hergestellt sein. Insbesondere ist die Verwendung von Aluminiumrohren vorteilhaft, da diese ein geringes Gewicht besitzen und sich der Gehwagen 1 dadurch leichter als bei der Verwendung von Stahlrohren von einer Person bewegen lässt. Die Rohre der Unterstreben 2 können ebenfalls als Hohlrohre mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sein. Im Allgemeinen können die Unterstreben 2 jedoch auch eine andere Querschnittsform aufweisen und aus einem beliebigen Material bestehen, solange die Unterstreben 2 eine ausreichende Festigkeit besitzen, um eine von Stützstangen 5 ausgeübte Kraft aufnehmen und an die Rollvorrichtungen 8 und 9 übertragen zu können.
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Mit dem vorderen Ende der Unterstreben 2 sind Radholme 6 um eine horizontale Drehachse drehbar verbunden. Die Radholme 6 bestehen aus Hohlstangen oder Profilen, an deren vorderen Ende ein Gelenk 4 angeordnet ist. Ebenso wie für die Unterstreben 2 kann für die Radholme 6 im Allgemeinen ebenfalls ein beliebiges Material eingesetzt werden, solange dieses eine ausreichende Stabilität und Haltbarkeit gewährleistet.
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Die Radholme 6 weisen an ihrem vorderen Ende eine über das Gelenk 4 verbundene Rollvorrichtung 9 auf. Das hintere Ende der Radholme 6 ist über eine horizontale Drehachse 3 mit dem unteren Ende der Stützstange 5 außenseitig verbunden. Zusätzlich sind die Radholme 6 drehbar an den Unterstreben 2 gelagert. Die Drehachse 3 kann beispielsweise aus einem Bolzen oder einer Schraube bestehen, die sich sowohl durch den Radholm 3 als auch die Stützstange 5 erstreckt und die mit einer Mutter gesichert ist. Alternativ kann die Drehachse 3 zwischen Stützstange 5 und Radholm 6 oder Unterstrebe 2 jedoch auch durch andere Vorrichtungen gebildet sein.
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Die Lagerung der Radholme 6 an den Stützstangen 5 und den Unterstreben 2 weist den Vorteil auf, dass sich beim Zusammenlegen des Gehwagens 1 die Radholme 6 automatisch in Richtung der Unterstreben 2 nach unten und hinten verdrehen, so dass die Kompaktheit des Gehwagens 1 erhöht wird.
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Die Gelenke 4 dienen zur drehbaren Lagerung der vorderen Rollvorrichtungen 9, so dass sich die Rollvorrichtungen 9 in ihrer Richtung verändern können und sich die Richtung des Gehwagens 1 durch einen Benutzer ändern lässt. Dazu umfasst die Rollvorrichtung 9 eine radübergreifende Gabel, zwischen deren Schenkeln sich eine Achse erstreckt, auf der das Rad gelagert ist. Die Gabel ist mit dem Gelenk 4 um eine vertikale Achse drehbar verbunden. Typischerweise besteht das U-förmige Teil aus einem gebogenen Stahl- oder Metallstück.
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An dem hinteren Ende der Unterstreben 2 sind Rollvorrichtungen 8 angeordnet. Die Rollvorrichtungen 8 und 9 können dabei jeweils einzelne, frei drehbare und auf einer horizontalen Achse gelagerte Räder sein, wie beispielweise Felgenräder mit einer Felge aus Kunststoff. Um gute Rolleigenschaften zu gewährleisten, können die Räder Reifen aus Vollgummi sein oder Luftreifen und Kugellager umfassen.
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Im Gegensatz zu den vorderen Rädern 9 sind die beiden hinteren Räder 8 derart an den Unterstreben 2 befestigt, dass diese geradeaus laufen und ihre Ausrichtung beibehalten. Dadurch wird ein seitliches Wegrollen des Gehwagens 1 verhindert und die Stabilität des Gehwagens 1 beim Abstützen einer Person verbessert. Alternativ können die Rollvorrichtungen 8 und 9 mit Freilaufnaben 18 versehen sein, so dass sich der Gehwagen 1 nur in eine Vorwärtsrichtung bewegen lässt. Dadurch wird die Stabilität des Gehwagens 1 beim Gebrauch weiter verbessert und eine Rückwärtsbewegung des Gehwagens 1 kann verhindert werden, so dass dieser beispielsweise an einer Neigung abstellbar ist, ohne davon zu rollen.
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Als Rollvorrichtungen 8 und 9 können jedoch auch Doppelräder verwendet werden, die aus zwei parallel nebeneinander angeordneten Einzelrädern bestehen. Insbesondere bei den vorderen Rollvorrichtungen 9 ist die Verwendung von um die vertikale Achse drehbar gelagerten Doppelrädern vorteilhaft, da dadurch die Kurvengängigkeit verbessert und die Stabilität des Gehwagens 1 erhöht wird. Ein derartiges Doppelrad kann beispielsweise aus zwei im Abstand von ca. 6 cm bis 10 cm angeordnet, um die gleiche vertikale Achse drehbar gelagerten Rädern bestehen. Alternativ können die beiden Einzelräder jedoch auch in anderen Abständen angeordnet sein.
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Zum Abstützen des Gewichts einer Person bei der Benutzung des Gehwagens 1 dienen die Stützstangen 5. Diese befinden sich im aufgestellten Zustand des Gehwagens 1 in nahezu senkrechter Position. Die beiden Stützstangen 5 können beispielsweise aus hohlen Metallrohren gebildet sein, die jeweils an ihrem oberen Ende derart abgebogen sind, dass daran Griffe 14 befestigbar sind. An diesem Griff stützt sich eine Person ab, die den Gehwagen 1 verwendet. Die Stützstangen 5 dienen dabei zum Übertragen einer Stützkraft, die von einer Person auf den Gehwagen 1 ausgeübt wird, so dass sich die Stützkraft über die Unterstreben 2 auf die Räder 8 und 9 überträgt.
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Alternativ können die Stützstangen 5 jedoch auch aus geraden Rohren bestehen, an deren oberen Ende über Winkelstücke oder eine entsprechende Befestigungsvorrichtung Griffe 14 angebracht sind. Beim Zusammenlegen des Gehwagens 1 verschwenken die Stützstangen 5 in Richtung der Unterstreben 2, wodurch die Stützstangen 5 in eine Position parallel zu den Unterstreben 2 verbringbar sind. Zu diesem Zweck sind die Stützstangen 5 mit den Unterstreben 2 über Zwischenholme 7 verbunden. Die Zwischenholme 7 sind im Ausführungsbeispiel sowohl an den Unterstreben 7 als auch den Stützstangen 5 um horizontale Achsen drehbar gelagert und dienen zur Führung der Stützstangen 6 beim Verschwenken.
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Die Griffe 14 bestehen aus einem profilierten Gummi- oder Kunststoffkörper, der derart ausgeformt ist, dass dieser dem Benutzer des Gehwagens 1 einen guten Halt bietet und ein Abrutschen der Hand verhindert. Der Gummi- oder Kunststoffkörper wird auf das gebogene Ende der Stützstange 5 aufgeschoben.
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Entsprechende Drehverbindungen zwischen den Zwischenholmen 7 und den Stützstangen 5 können beispielsweise über Schellen mit Lagerstellen hergestellt werden, die zum einen U-förmig um einen Rohrabschnitt greifen, mit dem eine Drehverbindung hergestellt werden soll und zum anderen innerhalb der U-Form eine Drehachse aufweisen, an der ein weiteres Rohr drehbar gelagert werden kann. Die Drehachse kann hierbei beispielsweise durch eine Schraube oder einen Niet gebildet werden, die oder der gleichzeitig zum Befestigen der U-förmigen Schelle an einem der Rohre dient. Daneben kann aber auch eine weitere Schraube oder ein Niet vorgesehen sein, die oder der durch die U-förmige Schelle und eine Bohrung im Rohrabschnitt gesteckt wird und die zum Fixieren der Schelle dient. Alternativ können jedoch auch andere Vorrichtungen verwendet werden, durch die eine drehbare Verbindung zwischen den Zwischenholmen 7, den Stützstangen 5 und den Unterstreben 2 hergestellt werden kann.
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Einen wesentlichen Bestandteil der Erfindung bilden die beiden Spreizgestänge 16 und 17. Die Spreizgestänge 16 und 17 umfassen mehrere, miteinander gelenkig verbundene, stabförmige Stangen, die Bewegungen und Kräfte übertragen. Dabei sind die einzelnen Stangen und deren Drehpunkte zueinander derart angeordnet, dass sich die Spreizgestänge 16 und 17 ziehharmonikaförmig auseinanderziehen lassen. Beim Auseinanderziehen der Spreizgestänge 16 und 17 verändert sich jeweils der Abstand zwischen den beiden Enden der äußeren Stangen. Wird beispielsweise das Spreizgestänge 17 auseinandergezogen, verkleinert sich der Abstand zwischen den Enden der äußeren Stangen. Die hier zur Anwendung kommenden Doppelscherengestänge ermöglichen bei kurzen Stangen eine große Spreizweite und bilden nach dem Zusammenziehen einen relativ schmalen Stangenstapel.
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Da das eine dieser Enden an den Unterstreben 2 angebracht ist und das andere dieser Enden drehbar an dem unteren Ende der Stützstangen 5 gelagert ist, findet beim Auseinanderziehen des Spreizgestänges 17 eine automatische Aufrichtung der Stützstangen 5 in eine nahezu senkrechte Position statt. Die durch das Spreizgestänge 17 bewirkte Aufrichtung der Stützstangen 5 sorgt zudem gleichzeitig für ein Ausklappen der drehbar gelagerten Radholme 6. Wird umgekehrt das Spreizgestänge 17 zusammengeschoben, vergrößert sich der Abstand zwischen den äußeren Enden der Stangen des Spreizgestänges 17 und die unteren Ende der Stützstangen 5 werden nach vorne geschoben. Diese Bewegung wird durch die drehbar verbundenen Zwischenholme 7 unterstützt. Dadurch drehen sich beim Zusammenschieben des Spreizgestänges 17 die Stützstangen 5 in Richtung der Unterstreben 2 und die Radholme 6 klappen sich ein.
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Das vordere Spreizgestänge 16 dient zum Erhöhen der Stabilität zwischen den beiden Stützstangen 5. Beim Auseinanderziehen des vorderen Spreizgestänges 16 verkleinert sich der Abstand zwischen den äußeren Enden der Stangen. Die Stangen des Spreizgestänges 16 sind einerseits an den unteren Enden der Stützstangen 5 drehbar gelagert. Andererseits sind die Stangen des Spreizgestänges 16 an weiteren Drehpunkten an den Stützstangen 5 gelagert, die ihre Position entlang der Stützstangen 5 verändern können. Derartige Drehpunkte können beispielsweise durch auf den Stützstangen 5 gleitende Schellen 19 realisiert werden, an denen die Stangen des Spreizgestänges 16 drehbar gelagert sind. Um ein gutes Gleiten der Schellen 19 zu ermöglichen, können diese beispielsweise aus einem Kunststoffkörper gebildet sein, der sich spielfrei entlang der Stützstangen 5 verschieben lässt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform stoßen die gleitend gelagerten Schellen 19 des Spreizgestänges 16 beim Ausklappen des Gehwagens 1 an die Schellen der Zwischenholme 7. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass sich ein Anschlag beim Auseinanderziehen des Gehwagens 1 bildet, der die vollständig ausgezogene Position des Gehwagens 1 definiert und die Stabilität des Gehwagens 1 erhöht wird.
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Ein derartiges Spreizgestänge 16 oder 17 besteht beispielsweise aus vier einzelnen Stangen. Jeweils zwei dieser Stangen weisen einen gemeinsamen, in der Mitte der Stangen befindlichen Drehpunkt auf. Die Enden der Stangen sind entweder mit einem Ende einer anderen Stange oder mit einem Rohr der Gehwagenkonstruktion drehbar verbunden, beispielsweise durch einen Bolzen oder einen Niet. Durch die Verwendung von vier Stangen ergibt sich der Vorteil, dass mit einfachen mechanischen Mitteln ein Spreizgestänge realisiert werden kann, dessen Enden beim Zusammenschieben den Abstand verändern, so dass eine Ein- oder Ausklappbewegung des Rahmens des Gehwagens 1 unterstützt wird. In einer alternativen Ausführungsform des Spreizgestänges 16 oder 17 weist das Spreizgestänge 16 oder 17 stattdessen sechs entsprechend angeordnete Einzelstangen auf. Dadurch kann der Vorteil erzielt werden, dass sich der Abstand zwischen den beiden Unterstreben 2 im auseinandergezogenen Zustand des Gehwagens 1 vergrößert. Durch diese Konstruktion wird der Vorteil erreicht, dass sich durch einfaches Auseinanderziehen der Unterstreben 2 der Gehwagen 1 vollständig entfalten lässt.
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Weiter umfasst der Gehwagen 1 ein Faltbrett 10, das als eine Sitzgelegenheit für eine Person dient, die den Gehwagen 1 verwendet. Das Faltbrett 10 kann in der Mitte zusammengeklappt werden. Dadurch ist der Gehwagen 1 universell nicht nur als Unterstützung beim Gehen verwendbar, sondern der Gehwagen 1 kann ebenfalls als Vorrichtung zum Sitzen verwendet werden, wenn der Benutzer z. B. erschöpft ist.
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Das Faltbrett 10 weist in der Sitzmitte ein Scharnier auf, so dass das Faltbrett 10 nach oben zusammenlegbar ist, ein Falten nach unten jedoch vermieden wird. Das Scharnier verbindet zwei Ebenen des Faltbretts 10 an einer Kante beweglich. Das Scharnier nimmt die Last der beweglichen Teile und die Kraft einer Drehbewegung auf und dient als Lager mit einem Freiheitsgrad. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich das sperrige Faltbrett 10 zusammenklappen lässt. Zugleich stellt das Faltbrett eine Aufstellarretierung des Gehwagens 1 sicher. Insbesondere ist das Faltbrett aus einem leichtgewichtigen Material hergestellt, das aber trotzdem eine hohe Festigkeit aufweist, beispielsweise Kunststoff oder ein mit Karbonfasern verstärktes Material.
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Zum Abstützen des Faltbretts 10 dienen Drehlager 15 an den Stützstangen einerseits und Abstandsstangen 11 andererseits, die sich diagonal zwischen den Stützstangen 5 und dem Faltbrett 10 erstrecken. Eine auf das Faltbrett 10 wirkende Gewichtskraft wird durch die Abstandsstange 11 diagonal in die Stützstangen 5 übergeleitet. Die Abstandsstange 11 besteht aus zwei Teilen, von denen eines an den Stützstangen 5 und das andere an dem Faltbrett 10 drehbar gelagert ist. Zwischen den beiden Teilen der Abstandsstange 11 befindet sich eine weitere Drehverbindung 12, die durch eine Arretierungsvorrichtung derart arretierbar ist, dass eine starre Verbindung zwischen der Seite des Faltbretts 10 und der Stützstrebe 5 hergestellt wird und der Abstand durch die Abstandstange 11 aufrechterhalten wird. Beim Zusammenklappen des Gehwagens 1 wird die Arretierungsvorrichtung der Abstandsstange 11 gelöst, so dass sich die beiden Teile der Abstandsstange 11 an ihrem Verbindungspunkt drehen können und das Faltbrett 10 zwischen die beiden Stützstangen 5 klappbar ist. Dies ermöglicht die drehbare Lagerung mittels Drehgelenke 15 an den Stützstangen 5 einerseits und der Abstandsstangen 11 andererseits. Alternativ kann jedoch auch eine einteilige Abstandsstange 11 verwendet werden, die in die Stützstange 5 und das Faltbrett 10 im ausgeklappten Zustand eingesetzt wird. Die faltbaren Abstandsstangen 11 können auch bei aufgestelltem Gehwagen eingeklappt werden, wenn das Faltbrett 10 als Sitz nicht benötigt wird. Das Faltbrett schwenkt dann um die Drehlager 15 an den Stützstangen 5 nach unten in eine nahezu senkrechte Lage.
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Weiter kann zur Verbesserung der Sitzqualität zwischen den beiden Stützstangen 5 eine Rückenlehne 13 angebracht sein. Die Rückenlehne 13 erstreckt sich zwischen beiden Stützstangen 5 und dient einer auf dem Faltbrett 10 sitzenden Person als Rückenstütze. Die Rückenlehne 13 kann dabei aus einem elastischen Material, wie beispielsweise einem biegbaren Band bestehen, dessen beide Enden an den Stützstangen 5 befestigt sind, wie beispielsweise einem elastischen Kunststoffband oder ein Leder- oder Stoffband. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich trotz der Verwendung der Rückenlehne 13 der Gehwagen 1 zusammenklappen lässt.
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In einer alternativen Ausführungsform der Rückenlehne 13, besteht diese aus einem festen Material, wie beispielsweise Kunststoff oder Aluminium und lässt sich in der entsprechenden Höhe bei Bedarf an die beiden Stützstange 5 stecken oder klemmen. Dazu umfasst die Rückenlehne 13 an beiden Enden Klemm- oder Einhakvorrichtungen, die an die Form der Stützstangen 5 angepasst sind und die ein Anstecken der Rückenlehne 13 an die Stützstangen 5 ermöglichen. Dadurch entsteht der Vorteil, dass die Rückenlehne 13 zusätzlich zur Erhöhung der Stabilität des Gehwagens 1 dient.
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3 zeigt den erfindungsgemäßen Gehwagen 1 in teilweise eingeklappten Zustand. In diesem Zustand hat sich der Abstand der äußeren Enden des Spreizgestells 16 vergrößert und die Gleitschellen 19 haben sich entlang der Stützstangen 5 nach oben bewegt. Durch das Zusammenklappen wird zudem bewirkt, dass sich der Abstand der äußeren Enden des unteren Spreizgestänges 17 vergrößert und sich die unteren Enden der Stützstangen 5 nach vorne bewegen. Dabei bewirken die Zwischenholme 7, dass sich die Stützstangen 5 in Richtung der Unterstreben 2 drehen. Außerdem werden die Radholme 6 ebenfalls in Richtung der Unterstreben 2 eingedreht. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass sich die Abmessungen des Gehwagens 1 in eingeklappten Zustand weiter verringern. Die Arretierungsvorrichtung der Abstandsstange 11 ist gelöst, so dass sich das Faltbrett 10 zwischen den beiden Stützstangen 5 zusammenfalten kann.
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4 zeigt den erfindungsgemäßen Gehwagen 1 in vollständig eingeklappten Zustand. In diesem Zustand liegen die Stützstangen 5 parallel zu den Unterstreben 2 und die Radholme 6 sind vollständig eingeklappt. Das Faltbrett 10 liegt zusammengefaltet zwischen den beiden Stützstangen 5 und den Unterstreben 2. Die Spreizgestänge 16 und 17 sind zusammengeschoben, wobei der Abstand der äußeren, an dem Gestell des Gehwagens 1 befestigten Enden der Stangen am größten ist. Die vorderen, eingeklappten Rollvorrichtungen 9 liegen an den eingeklappten Stützstangen 5 und den Unterstreben 2 an, so dass diese in ihrer Position gehalten werden. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass im eingeklappten Zustand des Gehwagens 1 keine lose beweglichen Teile vorliegen. In diesem Zustand weist der Gehwagen seine geringsten Abmessungen auf und ist besonders leicht transportierbar.
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5 zeigt den erfindungsgemäßen Gehwagen im teilweise eingeklappten Zustand in Seitenansicht. In diesem Zustand wird das untere Ende der Stützstangen 5 durch die äußeren Enden des Spreizgestänges 17 nach vorne gedrückt. Im Zusammenspiel mit den Zwischenholmen 7 ergibt sich eine Bewegung der Stützstangen 5 in Richtung der Unterstreben 2. Dabei gleiten die Gleitschellen 19 entlang der Stützstangen 5 in Richtung des Faltbretts 10. Durch die Einklappbewegung der Stützstangen 5 werden zudem gleichzeitig die Radholme 6 eingeklappt. Die zwei Teile der Abstandsstange 11 sind abgewinkelt und ermöglichen eine Drehung des Faltbretts zwischen die beiden Stützstangen 5.
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Alle gezeigten Ausführungsformen und Merkmale lassen sich in geeigneter Weise miteinander kombinieren, um vorteilhafte Wirkungen der Erfindung zu realisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehwagen
- 2
- Unterstreben
- 3
- Drehachse
- 4
- Gelenke
- 5
- Stützstangen
- 6
- Radholme
- 7
- Zwischenholme
- 8
- Räder
- 9
- Räder
- 10
- Faltbrett
- 11
- Abstandsstange
- 12
- Drehverbindung
- 13
- Rückenlehne
- 14
- Handgriffe
- 15
- Drehgelenk
- 16
- Spreizgestänge
- 17
- Spreizgestänge
- 18
- Freilaufnaben
- 19
- Gleitschellen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20113163 U1 [0002]
- DE 202006006621 U1 [0003]
- DE 4328875 C1 [0004]