DE202010008877U1 - Möbeltürbeschlag mit Gleitbeschlag - Google Patents
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Abstract
wobei die Tür durch Scharnierbeschläge mit einer Wange oder einem Korpus des Möbels verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Tür (5) eine Nut (7) vorgesehen ist,
in der Nut (7) ein Gleitbeschlag (8) angeordnet ist, der mittels wenigstens eines Langlochs (16) eine Relativbewegung zwischen dem Gleitbeschlag (8) und der Tür (5) ermöglicht,
und die Scharnierbeschläge (6) türseitig an dem Gleitbeschlag (8) befestigt sind.
Description
- Die Neuerung betrifft ein Möbel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Möbel mit Türen sind aus der Praxis weithin bekannt, wobei als Türen im Sinne des vorliegenden Vorschlages sowohl um aufrechte Achsen schwenkbare Türen als auch um liegende Achsen schwenkbare, als Klappen bezeichnete Möbelteile bezeichnet werden. Die Verbindung zwischen der Möbeltür und dem übrigen Möbel, beispielsweise den aufrechten Wangen eines Kastenmöbels oder eines Regalsystems, erfolgt üblicherweise mit Scharnierbeschlägen, die als so genannte Topfbeschläge ausgestaltet sind.
- Insbesondere, wenn die Möbeltür als Massivholztür ausgestaltet ist, also nicht aus einem Holzwerkstoff besteht, der aus zerkleinertem Massivholz in Art einer Spanplatte, MDF-Platte o. dgl. aufgebaut ist, können sich witterungsbedingt erhebliche Änderungen in den Abmessungen der Tür ergeben, da das Holz als Naturwerkstoff „arbeitet”. Da diese Maßänderungen des Holzes längs und quer zur Faserrichtung des Holzes sehr unterschiedlich ausfallen, kann je nach Ausrichtung des Faserverlaufs bei einer Massivholztür eine erhebliche Belastung auf die Scharnierbeschläge einwirken, da diese zusammengezogen bzw. auseinander gedrückt werden, so dass es letztlich zu einer Lockerung der Möbeltür kommen kann, die vom Benutzer des Möbels als Hinweis auf eine handwerklich nachteilige Qualität des Möbels missverstanden wird. Zudem können sich bei benachbarten Türen die Beschläge unterschiedlich lockern, so dass ein ungleichmäßiges Fugenbild neben den Türen resultiert.
- Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Möbel dahingehend zu verbessern, dass auch bei witterungsbedingtem Arbeiten der Möbeltür ein stets gleichbleibend fester Sitz der Scharnierbeschläge an der Möbeltür sichergestellt wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Möbel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, die Bewegungen, welche die Möbeltür beim witterungsbedingten Arbeiten vollführt, von den Scharnierbeschlägen zu entkoppeln, indem ein Gleitbeschlag zwischen den Scharnierbeschlägen und der Möbeltür vorgesehen ist. Hierzu ist in der Tür eine Nut vorgesehen, die den Gleitbeschlag aufnimmt. Der Gleitbeschlag ist in der Nut angeordnet und ermöglicht mithilfe wenigstens eines Langlochs eine Relativbewegung zwischen dem Gleitbeschlag und der Tür. Der Gleitbeschlag seinerseits trägt die Scharnierbeschläge, die türseitig an diesem Gleitbeschlag befestigt sind und somit eine dauerhaft gleiche Position beibehalten, während die demgegenüber „arbeitende” Türfläche auf dem Gleitbeschlag hin und her wandern kann, sich also ausdehnen oder zusammenziehen kann, ohne dass dieses die Position der Scharnierbeschläge am Gleitbeschlag ändert. Auf diese Weise sind Lockerungen der Scharnierbeschläge an der Tür zuverlässig ausgeschlossen.
- Der Gleitbeschlag kann in besonders einfacher, wirtschaftlich vorteilhafter und technisch zufriedenstellender Ausgestaltung als Profilschiene ausgestaltet sein, die einen U-förmigen Querschnitt aufweist, also zwei parallele Schenkel und eine diese Schenkel verbindende Basis. Mit den freien Enden der Schenkel liegt dieser Gleitbeschlag dem Material der Tür an. Die Schenkel tauchen also in die Nut ein und halten die Basis im Abstand vom Nutgrund. Dadurch, dass lediglich die freien Enden der Schenkel dieses U-förmigen Profils dem Türmaterial anliegen, ergibt sich eine sehr schmale Kontaktfläche, die ein problemloses Gleiten beider Bauteile aneinander entlang begünstigt, so dass das Material der Tür problemlos arbeiten kann, ohne dass es zu unzulässigen Spannungen, Verwerfungen o. dgl. kommt. Die Maße des U-förmigen Profilquerschnitts der Profilschiene können derart gewählt sein, dass die aus der Praxis bekannten so genannten Topfbeschläge, die als Scharnierbeschläge Verwendung finden, problemlos in diesen Freiraum des U-Profils und damit in die Nut innerhalb der Möbeltür eintauchen können.
- Vorteilhaft kann der Gleitbeschlag an einer Stelle ortsfest an der Tür festgelegt sein. Es kann also vorgesehen sein, wenigstens ein Langloch im Gleitbeschlag vorzusehen, so dass beispielsweise mittels einer Schraube, die sich durch dieses Langloch bis in das Material der Tür erstreckt, der Gleitbeschlag beweglich an der Tür festgelegt ist. An einer anderen Stelle jedoch weist der Gleitbeschlag lediglich eine Bohrung auf, so dass er hier ortsfest mit der Tür verbunden ist und an dieser Stelle in technischer Hinsicht ein Festlager geschaffen wird, während das eine oder die mehreren anderen Langlöcher demgegenüber Loslager darstellen. Wenn beispielsweise mehrere Möbeltüren übereinander oder nebeneinander vorgesehen sind, und wenn die „Festlager” stets an gleicher Stelle vorgesehen sind, so erfolgen Ausdehnungen oder Schrumpfungen der Türen stets gleich weit ausgehend von diesen Festlagern, so dass auf diese Weise die Ausgestaltung der Spaltmaße zu den benachbarten Türen möglichst gleich, d. h. mit einem möglichst symmetrischen Erscheinungsbild, erfolgt.
- Je nach Anordnung der Tür kann die Position des Festlagers gewählt werden, um beispielsweise möglichst gleichmäßige Fugenmaße zu bewirken. Wenn beispielsweise ein Sideboard oder ein ähnlich halbhohes Möbel vorgesehen ist, so kann sich vorteilhaft dieses Festlager am oberen Ende des Gleitbeschlages befinden, so dass beispielsweise ein Spaltmaß zwischen der Tür und einem Deckel des Möbels stets gleich bleibt. Wenn die Tür sich ausdehnt oder schrumpft, verändert sich dementsprechend lediglich das viel weniger ins Auge fallende Abstandsmaß zwischen der Türunterkante und beispielsweise dem Boden, auf dem das Möbel aufsteht.
- Vorteilhaft kann der Gleitbeschlag durch eine Abdeckung nach außen, also zur Innenseite der Möbeltür hin, erfolgen, wobei hier „außen” bedeutet, dass bei geöffneter Möbeltür der Gleitbeschlag nicht unmittelbar sichtbar ist, sondern durch die Abdeckung verdeckt ist. Auf diese Weise sind weder die Befestigungsmittel, mit denen der Gleitbeschlag an der Möbeltür befestigt ist, noch die Langlöcher sichtbar.
- In besonders wirtschaftlicher und ästhetisch vorteilhafter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eigene Befestigungsmittel der Abdeckung nicht sichtbar sind und tatsächlich auch auf derartige eigene Befestigungsmittel verzichtet wird. Dies reduziert nicht nur die Bauteile für den gesamten Möbelbeschlag, sondern erleichtert und beschleunigt auch die Montage des Möbelbeschlages, da diese entsprechenden Befestigungsmittel nicht betätigt werden müssen. Vielmehr kann eine klemmende Festlegung der Abdeckung vorgesehen sein, wenn die Scharnierbeschläge türseitig mit dem Gleitbeschlag verbunden werden. Dabei kann die Abdeckung einfach durch Klemmung zwischen den türseitigen Elementen der Scharnierbeschläge und dem Gleitbeschlag festgelegt werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 eine perspektivische Ansicht auf ein Möbel mit geöffneter Möbeltür, -
2 eine Draufsicht auf einen Gleitbeschlag, -
3 eine Ansicht in Längsrichtung des Gleitbeschlages auf dessen Stirnfläche, und -
4 eine Draufsicht auf eine Abdeckung. - In den Zeichnungen ist mit
1 insgesamt ein Möbel bezeichnet, welches einen Korpus2 mit Wangen3 und einem Deckel4 aufweist, und welches eine demgegenüber scharnierbewegliche Tür5 aus Massivholz aufweist. Die Tür5 ist mithilfe von mehreren Scharnierbeschlägen6 um eine aufrechte Achse schwenkbeweglich, und die Scharnierbeschläge6 sind als handelsübliche so genannte Topfbeschläge ausgestaltet. - In die Tür
5 ist eine Nut7 eingebracht, die über einen erheblichen Anteil der Höhe der Tür5 verläuft. Über einen erheblichen Anteil der Länge dieser Nut7 erstreckt sich ein Gleitbeschlag8 , der anhand der2 und3 näher erläutert wird. - Der Gleitbeschlag
8 ist, wie insbesondere3 zeigt, als U-förmige Profilschiene ausgestaltet, die zwei parallele Schenkel9 aufweist, die durch eine Basis10 miteinander verbunden sind. In der Basis10 sind Topfbohrungen11 vorgesehen, in welche die türseitigen Beschlagelemente der Scharnierbeschläge6 eintauchen können, wobei die Tiefe der Nut7 und dementsprechend auch die Schenkellänge der beiden Schenkel9 des Gleitbeschlages8 daran angepasst bemaßt sind, um diese türseitigen Beschlagelemente der Scharnierbeschläge6 aufnehmen zu können. - Um jede Topfbohrung
11 herum sind Befestigungsbohrungen12 vorgesehen, die zur Festlegung der Scharnierbeschläge6 am Gleitbeschlag8 dienen. Wenn die Profilschiene des Gleitbeschlages8 beispielsweise aus Stahl besteht, können die Befestigungsbohrungen12 ein Innengewinde aufweisen, so dass die Scharnierbeschläge6 unmittelbar mit dem Gleitbeschlag8 verschraubt werden können. Ansonsten kann hinter der Basis10 , zwischen den beiden Schenkeln9 , der dort vorgesehene Innenraum des Gleitbeschlages8 genutzt werden, um beispielsweise Muttern aufzunehmen, so dass die Befestigungsbohrungen12 in einem derartigen Fall lediglich als Durchgangsbohrungen für Schrauben dienen können, die sich durch diese Befestigungsbohrungen12 bis zu den erwähnten Muttern erstrecken. - Die Befestigung des Gleitbeschlages
8 an der Tür5 erfolgt mithilfe von Schrauben, die sich durch Montageöffnungen14 erstrecken. Die oberste Montageöffnung14 ist als Bohrung15 ausgestaltet, während die drei unteren Montageöffnungen14 als Langlöcher16 ausgestaltet sind. Mittels der Bohrung15 kann also der Gleitbeschlag8 ortsfest an der Tür5 fixiert werden, so dass demgegenüber die Tür nach unten witterungsbedingt arbeiten kann und sich nach unten ausdehnen oder von unten her zusammenziehen kann. - Die Montageöffnungen
14 weisen eine stufige Umfangskontur auf, so dass Schraubenköpfe der verwendeten Befestigungsschrauben in einem oberen weiteren Teil der Montageöffnungen14 aufgenommen werden können und insofern nicht über die Oberfläche des Gleitbeschlages8 hinausragen. Dementsprechend kann der Gleitbeschlag8 mithilfe einer aus4 ersichtlichen Abdeckung17 verdeckt werden. Die Abdeckung17 weist ebenfalls Topfbohrungen11 auf sowie um die Topfbohrungen11 herum angeordnete Durchgangsbohrungen18 . - Da die Scharnierbeschläge
6 türseitig lediglich zwei Befestigungsschrauben vorsehen, ist auch in der Abdeckung17 lediglich die Anordnung von zwei Durchgangsbohrungen18 vorgesehen. - Eigene Befestigungsmittel sind für die Abdeckung
17 nicht vorgesehen. Diese wird vielmehr dadurch gehalten, dass sie zwischen den Scharnierbeschlägen6 und dem Gleitbeschlag8 festgeklemmt wird, wenn die Scharnierbeschläge6 mit dem Gleitbeschlag8 verschraubt werden.
Claims (5)
- Möbel, mit einer Tür, wobei die Tür durch Scharnierbeschläge mit einer Wange oder einem Korpus des Möbels verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Tür (
5 ) eine Nut (7 ) vorgesehen ist, in der Nut (7 ) ein Gleitbeschlag (8 ) angeordnet ist, der mittels wenigstens eines Langlochs (16 ) eine Relativbewegung zwischen dem Gleitbeschlag (8 ) und der Tür (5 ) ermöglicht, und die Scharnierbeschläge (6 ) türseitig an dem Gleitbeschlag (8 ) befestigt sind. - Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitbeschlag (
8 ) als Profilschiene mit einem U-förmigen Querschnitt ausgestaltet ist, wobei die Profilschiene zwei parallele Schenkel (9 ) und eine die Schenkel (9 ) verbindende Basis (10 ) aufweist, und mit den freien Enden seiner Schenkel (9 ) in die Nut (7 ) eintauchend angeordnet ist, derart, dass sich die Basis (10 ) im Abstand vom Nutgrund befindet. - Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitbeschlag (
8 ) an einer Stelle ortsfest an der Tür (5 ) festgelegt ist. - Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitbeschlag (
8 ) durch eine Abdeckung (17 ) nach außen verdeckt ist. - Möbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (
17 ) unter Verzicht auf eigene, die Abdeckung (17 ) fixierende Befestigungsmittel durch Klemmung zwischen den Scharnierbeschlägen (6 ) und dem Gleitbeschlag (8 ) festgelegt ist.
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2010
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