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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl, der ein Sitzelement und beidseits
des Sitzelements jeweils ein Stuhlbeinelement sowie eine Kopplungseinrichtung zur
Verkettung mit einem Stuhl gleicher Bauart umfasst.
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Derartige
Stühle sind aus der Praxis bekannt und können
insbesondere zum Aufbau verketteter Stuhlreihen genutzt werden.
Beispielsweise können derartige Stühle als Kopplungseinrichtung
Armlehnen aufweisen, die bei einer Verkettung mit einem Stuhl gleicher
Bauart mit einer Armlehne dieses Stuhls koppelbar sind, wobei dann
die Armlehne auf einer Seite des Sitzelements komplementär
zu der Armlehne auf der anderen Seite des Sitzelements ausgebildet
ist, so dass die Armlehnen benachbarter Stühle miteinander
verschränkt werden können. Diese Art der Verkettung
ist aber bei armlehnenfreien Stühlen nicht anwendbar. Für
armlehnenfreie Stühle ist es vielmehr bekannt, eine seitlich
vorstehende, hakenartige Lasche vorzusehen, die bei einer Verkettung
mit einem Stuhl gleicher Bauart in eine Aufnahme des anzubindenden
Stuhls eingreift, welche ebenfalls seitlich neben dem Sitzelement
ausgebildet ist. Die Lasche stört aber insbesondere bei
einer unverketteten Nutzung des Stuhls dessen Erscheinungsbild.
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Aus
der
DE 199 44 503
C1 ist ein verketteter Stuhl bekannt, bei dem eine Verbindungsstrebe
zwischen vorderen Stuhlbeinen einen abfallenden und einen ansteigenden
Endbereich hat, so dass die Gestelle baugleicher Stühle
miteinander verschränkt werden können.
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Aus
der
WO 2008/048092 ist
ein verkettbarer Stuhl bekannt, bei dem ein Stuhlgestell so ausgebildet
ist, dass ein Zwischenraum zwischen dem Sitzbereich und den Stuhlbeinen
verbleibt. Damit können Stuhlbeine eines baugleichen Stuhls
zum Verketten in den Zwischenraum eingeführt werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der einleitend
genannten Gattung zu schaffen, der eine optimierte Kopplungseinrichtung
zur stabilen Verkettung mit einem Stuhl gleicher Bauart bei gleichzeitig
ansprechendem Erscheinungsbild aufweist.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Stuhl mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung hat mithin einen Stuhl zum Gegenstand, der ein Sitzelement,
beidseits des Sitzelements jeweils ein Stuhlbeinelement, das zwei
Stuhlbeine bildet, sowie eine Kopplungseinrichtung zur Verkettung
mit einem Stuhl gleicher Bauart umfasst. Die Stuhlbeinelemente sind
zur Ausbildung der Kopplungseinrichtung jeweils profilartig ausgebildet und
mit einem hakenartigen Querschnitt versehen. Der Querschnitt des
einen Stuhlbeinelements öffnet sich in Bodenrichtung. Der
Querschnitt des anderen Stuhlbeinelements öffnet sich in
der dem Boden abgewandten Richtung. Die Querschnitte der beiden Stuhlbeinelemente
korrespondieren derart miteinander, dass der Querschnitt eines Stuhlbeinelements
in einen Querschnitt des anderen Stuhlbeinelements eines Stuhl gleicher
Bauart zur Verkettung der beiden Stühle formschlüssig
eingreifen kann.
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Bei
der Verkettung des Stuhls nach der Erfindung mit einem Stuhl gleicher
Bauart erfolgt die Verkettung also direkt über die Stuhlbeinelemente.
Die beiden Stuhlbeinelemente bilden durch das Ineinandergreifen
zumindest hinsichtlich des optischen Erscheinungsbilds ein gemeinsames
Stuhlbeinelement, das zwei gemeinsame Stuhlbeine bildet. Die beiden
Stuhlbeinelemente des Stuhls nach der Erfindung sind also komplementär
zueinander ausgebildet, so dass das Stuhlbeinelement eines Stuhls
an dem komplementär ausgebildeten Stuhlbeinelement eines
benachbarten Stuhls eingehängt werden kann, wobei sich
durch die Verkettung ein ansprechendes, vorzugsweise homogenes Erscheinungsbild
ergibt.
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Das
bezogen auf eine Längsmittelebene des Stuhls rechts angeordnete
Stuhlbeinelement hat also ein Profil, das sich von dem Profil des
links angeordneten Stuhlbeinelements unterscheidet, und zwar derart,
dass sich die beiden Stuhlbeinelemente zu einem Profil ergänzen,
das vorzugsweise als gemeinsames Stuhlbeinelement miteinander verketteter Stühle
wirkt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des Stuhls nach der Erfindung
ergänzen sich die korrespondierenden Querschnitte ineinandergreifender Stuhlelemente
benachbarter Stühle zu einem zumindest annähernd
rechteckigen, runden oder ovalen Querschnitt. Die ineinandergreifenden
Stuhlbeinelemente überdecken sich also derart, dass sich
ein optisch harmonisches Erscheinungsbild ergibt.
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Um
eine stabile Verbindung zwischen den beiden Stuhlbeinelementen aneinandergrenzender Stühle
bei deren Verkettung zu erreichen, haben die Stuhlbeinelemente vorzugsweise
jeweils über die gesamte Profillänge einen hakenartigen
Querschnitt.
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Zur
Stabilisierung des Stuhls nach der Erfindung sind die beiden Stuhlbeinelemente
bei einer zweckmäßigen Ausführungsform über
Querstreben miteinander verbunden, die an der Unterseite des Sitzelementes
angeordnet sind.
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Bei
einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform
des Stuhls nach der Erfindung sind die Stuhlbeinelemente und das
Sitzelement einstückig hergestellt, und zwar beispielsweise
aus Kunststoff nach einem Spritzgießverfahren. Hierbei
können auch an der Unterseite des Stuhlbeinelements verlaufende
Querstreben bzw. Verrippungen integriert werden, die beispielsweise
die Stuhlbeinelemente miteinander verbinden.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform des Stuhls nach der
Erfindung sind die Stuhlbeinelemente Bestandteil eines Stuhlgestells,
an dem das Sitzelement befestigt ist. Das Stuhlgestell kann aus
Metall oder Kunststoff gefertigt sein.
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Des
Weiteren können die Stuhlbeinelemente jeweils eine Armlehne
umfassen. In diesem Falle bildet vorzugsweise die Armlehne eine
obere Querstrebe, die die beiden Stuhlbeine eines Stuhlbeinelements
miteinander verbindet und die ebenfalls einen hakenartigen Querschnitt
hat und die Bestandteil des das Stuhlbeinelement bildenden Profils
ist.
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Vorzugsweise
weiten sich die Stuhlbeinelemente jeweils in Bodenrichtung auf.
Damit liegen sogenannte V-Füße vor, die ein Stapeln
mehrerer Stühle gleicher Bauart zulassen und die eine einfache Verkettung
von Stühlen gleicher Bauart ermöglichen, da hierzu
der Stuhl mit dem übergreifenden Stuhlbeinelement nur geringfügig,
das heißt um die Breite des das Stuhlbeinelements bildenden
Profils angehoben werden muss.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Schutzansprüchen
entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel eines Stuhls nach der Erfindung ist
in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Draufsicht auf einen Stuhl nach der Erfindung;
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2 eine
zweite perspektivische Draufsicht des Stuhls;
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3 eine
perspektivische Unteransicht des Stuhls;
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4 eine
Detailansicht des Stuhls im Bereich eines Stuhlbeinelements vor
dem Verketten mit einem Stuhl gleicher Bauart und dem Querschnitt zum
Koppeln der Stuhlelemente;
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5 den
Stuhl im verketteten Zustand mit dem Stuhl gleicher Bauart und dem
Querschnitt der gekoppelten Stuhlbeinelemente;
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6 eine
perspektivische Ansicht der beiden miteinander verketteten Stühle;
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7 eine
zweite perspektivische Ansicht der beiden miteinander verketteten
Stühle; und
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8 mehrere
Stühle im gestapelten Zustand.
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In
den 1 bis 3 ist in Alleinstellung ein
Stuhl 10 dargestellt, der als Stapelstuhl ausgebildet ist
und der eine Sitzschale 12 umfasst, welche ein Sitzelement 14 und
eine Rückenlehne 15 aufweist. Bezogen auf eine
Stuhllängsmittelebene ist die Sitzschale 12 im
Bereich des Sitzelements 14 beidseits jeweils mit einem
Stuhlbeinelement 16A bzw. 16B versehen. Die Stuhlbeinelemente 16A und 16B sind jeweils
im Wesentlichen umgekehrt V-förmig ausgebildet und bilden
jeweils zwei Stuhlbeine 18A und 20A bzw. 18B und 20B.
Die Stuhlbeine 18A und 20A des Stuhlbeinelements 16A sind über
einen Schenkel 22A miteinander verbunden. Die Stuhlbeine 18B und 20B des
Stuhlbeinelements 16B sind über einen Schenkel 22B miteinander
verbunden.
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Wie 3 zu
entnehmen ist, ist an der Unterseite des Sitzelements 14 des
Weiteren eine Querverstrebung bzw. Verrippung 24 integriert,
die den Aufbau des Stuhls 10 stabilisiert.
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Der
Stuhl 10 ist ein Kunststoffspritzgießteil, bei
dem die Sitzschale 12, die Stuhlbeinelemente 16A und 16B sowie
die Verstrebung 24 einstückig ausgebildet sind.
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Der
Stuhl 10 ist als Kettenstuhl ausgebildet und weist zur
Ausbildung einer Kopplungseinrichtung, die zur anhand der 4 bis 7 dargestellten
Verkettung mit einem Stuhl 10' gleicher Bauart dient, die
beiden Stuhlbeinelemente 16A und 16B auf. Diese
sind jeweils profilartig ausgebildet und haben einen hakenartig
bzw. U-förmigen Querschnitt.
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Die
Querschnitte der beiden profilartig ausgebildeten Stuhlbeinelemente 16A und 16B sind komplementär
zueinander ausgebildet, wobei sich der Querschnitt des Stuhlbeinelements 16A in
der dem Boden abgewandten Richtung öffnet und sich der
Querschnitt des Stuhlbeinelements 16B in Bodenrichtung öffnet.
Damit kann das Stuhlbeinelement 16B des Stuhls 10 von
oben an dem Stuhlbeinelement 16A' des Stuhls 10' eingehängt
werden, so dass die beiden Stuhlbeinelemente 16A' des Stuhls 10' und 16B des
Stuhls 10 über ihre gesamte Profillänge
formschlüssig ineinandergreifen. In dem miteinander verketteten
Zustand bilden die beiden komplementär zueinander ausgebildeten
Stuhlbeinelemente 16A' und 16B einen im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt, wie insbesondere 5 zu entnehmen
ist. Das resultierende Erscheinungsbild ist ein Stuhlbeinelement,
das sich die beiden miteinander verketteten Stühle 10 und 10' teilen.
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Wie
insbesondere 8 zu entnehmen ist, können
die Stühle 10, 10' und 10'' aufgrund
der umgekehrt V-förmigen Ausbildung der Stuhlbeinelemente
in einfacher Weise gestapelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19944503
C1 [0003]
- - WO 2008/048092 [0004]