-
Anwendungsgebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, der zunächst
eine Sitzschale mit einer Benutzerseite und einer Unterseite sowie
einer Sitzfläche hat, die in eine Rückenlehne
und die beiden Seitenlehnen übergeht. Ferner hat der Stuhl
an der Sitzschale zu befestigende Hinterbeine. Jedes Hinterbein
liegt als separates Bauteil vor und hat am oberen Ende ein konturiertes
Andockteil. An der Sitzschale sind im hinteren Bereich des Stuhls
zwei äusserlich zugängliche konturierte Aufnahmen
vorhanden, die zur formschlüssigen Verbindung mit jeweils einem
Andockteil eines Hinterbeins bestimmt sind.
-
Stand der Technik
-
Der
Stuhl gemäss der
EP
0 835 619 A1 setzt sich aus einem Sitzteil, einem Lehnenteil
und den stangenförmigen Füssen zusammen. Das Sitzteil weist
als Sitzfläche eine Sitzschale auf, mit an den Eckbereichen
im Prinzip vertikal angeordneten Rohrstücken. Am Lehnenteil
sind zu den Rohrstücken komplementäre Rohrstutzen
vorhanden, die jeweils ein Innengewinde haben. Im montierten Zustand durchragt
das obere Stangenteil des Fusses das zugehörige Rohrstück
und der am oberen Ende jedes Fusses vorhandene Aussengewindeabschnitt
ist mit dem Innengewinde in Eingriff.
-
Die
DE 202 19 476 U1 hat
einen Stuhl zum Gegenstand, der eine Sitzschale besitzt, welche
sich einteilig von der Rückenlehne, über die Sitzfläche
bis zu den beiden Vorderfüssen erstreckt. Unterhalb der Sitzfläche
sind von der Stuhlrückseite zugängliche Steckaufnahmen
vorhanden. Die Hinterfüsse werden von einem nach unten
offenen, U-förmigen Rohrgestell gebildet, welches zwei
Fortsätze hat, die zum Fixieren in den Steckaufnahmen bestimmt
sind.
-
Das
in der
DE 20 2006
005 440 U1 offenbarte Stuhlgestell hat zunächst
ein Basisteil, das mit einer Sitzbespannung versehen ist und so
die Sitzfläche bildet. Das Basisteil wird von Vorder- und
Hinterbeinen getragen. Ein Lehnenbügel ist mit einer Lehnenbespannung
versehen und bildet so die Rückenlehnenfläche.
Die Vorderbeine und die Hinterbeine stützen sowohl das
Basisteil als auch den Lehnenbügel. Das Basisteil ist als
geschlossener Ring ausgebildet, vorzugsweise von nicht-kreisrunder
Geometrie, wobei das Basisteil und der Lehnenbügel aus Rohrmaterial
bestehen. Jedes Vorderbein hat eine Steckaufnahme zum Einstecken
eines Endabschnitts des Lehnenbügels und ein Tragelement
zur Abstützung des Basisteils. Jedes Hinterbein besitzt
ein erstes Tragelement zur Abstützung des Basisteils und ein
zweites Tragelement zur Abstützung des Lehnenbügels.
-
Der
Stuhl nach der
WO
2005/120292 A1 hat einen einteiligen Rahmen mit der horizontalen
Sitzfläche, von der sich vorne zwei Vorderbeine und hinten
eine aufwärts ragende Rückenlehne erstrecken. In
den Rahmen lassen sich zwei separate Hinterbeine einstecken und
fixieren, von denen jeweils ein nicht rotationssymmetrisches Einsteckteil
seitlich abgeht. Am Rahmen ist dafür seitlich im hinteren
Bereich der Sitzfläche, je eine äusserlich zugängliche Öffnung
für die formschlüssige Aufnahme des Einsteckteils
vorhanden. Das Einsteckteil ist von elliptischem Querschnitt, wobei
sich dieser in Richtung freies Ende konisch verjüngt. Die
im Rahmen vorhandene Öffnung hat einen zum Einsteckteil
komplementären elliptischen Querschnitt, der sich zum Eintritt
der Öffnung hin aufweitet. Die Einsteckteile haben an ihren
Aussenflächen eine zirkulär umlaufende äussere
Verzahnung, wobei die Öffnungen an ihren Innenflächen
mit einer inneren Verzahnung versehen sind, die zu der Verzahnung
an den Einsteckteilen komplementär ist.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Basierend
auf dem insoweit vorbekannten Stand der Technik, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl mit einer Sitzschale und daran angebrachten
Füssen vorzuschlagen, wobei die Gestaltung einerseits der
Fussaufnahmen an der Sitzschale und andererseits der Füsse,
im miteinander verbundenen Zustand, eine optimale Kraftverteilung an
den Bauteilen bewirken. Hierdurch soll ermöglicht werden,
den Stuhl gewichtssparsam und kostengünstig aus Kunststoff
herstellen zu können. Der Stuhl soll sich effizient in
Serie mit möglichst geringem Montageaufwand herstellen
lassen und ein originelles Design aufweisen.
-
Übersicht über die Erfindung
-
Der
Stuhl hat zunächst eine Sitzschale mit einer Benutzerseite
und einer Unterseite sowie einer Sitzfläche, die in eine
Rückenlehne und die beiden Seitenlehnen übergeht.
Ferner hat der Stuhl an der Sitzschale zu befestigende Hinterbeine.
Jedes Hinterbein liegt als separates Bauteil vor und hat am oberen
Ende ein konturiertes Andockteil. An der Sitzschale sind im hinteren
Bereich des Stuhls zwei äusserlich zugängliche
konturierte Aufnahmen vorhanden, die zur formschlüssigen
Verbindung mit jeweils einem Andockteil eines Hinterbeins bestimmt
sind. Die Sitzschale ist von einer unregelmässigen, geflechtartigen,
teilweise ineinander greifenden Verästelung durchzogen,
die auf der Sitzfläche im Prinzip horizontal verläuft,
der Benutzerseite als eine flächige Bandstruktur zugewandt
ist, zur Rückenlehne sowie den Seitenlehnen aufsteigt und
zwischen sich unregelmässige Freiräume belässt. Über
jeder Aufnahme läuft die Verästelung in einem
Knotenbereich zusammen. Die Aufnahme ist eine nach unten offene, von
einem Kragen umgebene Vertiefung, welche eine unregelmässige
Sternform hat, deren Vorsprünge der in verschiedene Richtungen
abzweigenden Verästelung folgen. Das Andockteil hat Vorsprünge, die
sich in die Vorsprünge der Aufnahme einfügen.
-
Die
nachfolgenden Merkmale beziehen sich auf spezielle Ausführungen
der Erfindung: Die Sitzschale bildet mit den sich aus ihrem Frontbereich, von
der Unterseite der Sitzschale erstreckenden Vorderbeinen, einen
einteiligen Torso. Torso und Hinterbeine bestehen aus Kunststoff.
Die Verästelung weist an der Unterseite Verstärkungsrippen
auf und ist auf der Benutzerseite als flächige Bandstruktur
beschaffen. Die Verästelung hat mit den Verstärkungsrippen somit
einen T-förmigen Querschnitt.
-
Die
Befestigung des Andockteils des Hinterbeins an der Aufnahme erfolgt
mittels einer Klebverbindung. In der Aufnahme befindet sich ein
Gewindezapfen und im Andockteil ein Durchgangsloch, so dass sich
eine Schraube zur Her stellung einer Schraubverbindung einsetzen
lässt. Diese Schraubverbindung dient der Fixierung der
zuvor erzeugten Klebverbindung im noch nicht verfestigten Zustand. Im
Bereich der Aufnahme münden die Verstärkungsrippen
in den Kragen ein. Die Sitzschale ist von einem umlaufenden Aussenrand
umgeben, in den Ausläufer der Verästelung einmünden.
Dieser Aussenrand bietet sich zur Abstützung für
die Arme des Benutzers an.
-
Kurzbeschreibung der beigefügten
Zeichnungen
-
Es
zeigen:
-
1A – einen
erfindungsgemässen Stuhl als Ganzes, in Perspektivansicht
von vorne;
-
1B – den
Stuhl gemäss 1A, in Seitenansicht;
-
1C – den
Stuhl gemäss 1A, in Perspektivansicht von
hinten;
-
1D den
Stuhl gemäss 1A, in Rückansicht;
-
1E – den
Stuhl gemäss 1A, in Draufsicht;
-
1F den
Stuhl gemäss 1A, in Unteransicht;
-
2A – ein
Hinterbein des Stuhls gemäss 1A, in vergrösserter
Perspektivansicht;
-
2B – das
Hinterbein gemäss 2A, in gewechselter
Perspektivansicht;
-
3A – den
Stuhl gemäss 1A, ohne Hinterbeine, in Unteransicht;
-
3B – das
vergrösserte Detail X aus 3A; und
-
3C – den
Stuhl gemäss 1A mit angenäherten
Hinterbeinen, in Perspektivansicht von vorne.
-
Ausführungsbeispiel
-
Anhand
der beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels zum erfindungsgemässen Stuhl.
-
Für
die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind
in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern
enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht
erläutert, so wird auf deren Er wähnung in vorangehenden
Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit
wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden
Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar
ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.
-
1A bis 3C
-
Der
Stuhl besteht zunächst aus einer Sitzschale 1 und
den sich davon aus deren Frontbereich erstreckenden beiden Vorderbeinen 2,
die zusammen einen einteiligen Torso 5 ergeben. Die unteren Enden
der Schaftteile 20 der Vorderbeine 2 sind zum Aufsetzen
auf einem Untergrund bestimmt. Die Verbindung zwischen dem oberen
Ende eines Schaftteils 20 und der Sitzschale 1 wird
von einem zum jeweiligen Vorderbein 2 gehörenden Übergang 21 gebildet.
Die Sitzschale 1 wird von einem umlaufenden Aussenrand 10 umfasst.
Der Innenraum der Sitzschale 1 ist von einer unregelmässigen,
geflechtartigen Verästelung 11 durchzogen, die
auf der Sitzfläche im Prinzip horizontal verläuft
und zur Rückenlehne sowie den Seitenlehnen aufsteigt, so
dass auf der Benutzerseite 18 eine Sitzform entsteht. Zwischen der
teilweise ineinander greifenden Verästelung 11 verbleiben
unregelmässige Freiräume 14. In den Armzonen
bietet sich der Aussenrand 10 zur Abstützung für
den Benutzer an. Die Übergänge 21 münden im
Frontbereich von der Unterseite 19 in den Aussenrand 10.
An der Unterseite 19 weist die Verästelung 11 Verstärkungsrippen 12 auf,
wobei der Benutzerseite 18 die flächige Bandstruktur
der Verästelung 11 zugewandt ist und die Verästelung 11 mit
den Verstärkungsrippen 12 einen T-förmigen
Querschnitt ergibt.
-
In
den beiden Eckzonen, welche zwischen der Sitzfläche und
den daran angrenzenden Rücken- und Seitenlehnen entstehen,
ist jeweils eine als Vertiefung gestaltete Aufnahme 13 angeordnet,
die eine unregelmässige Sternform mit Vorsprüngen 16 hat und
von einem Kragen 120 umrandet ist. Die Verstärkungsrippen 12 münden
in den Kragen 120 ein. Die Vorsprünge 16 folgen
der in verschiedene Richtungen abzweigenden Verästelung 11.
Im Bereich jeder Aufnahme 13 läuft die Verästelung 11 zu
einem Knotenbereich 17 zusammen, so dass für die
Aufnahme 13 eine grössere Fläche zur
Verfügung steht. Aus der Aufnahme 13 heraus erhebt
sich ein Gewindezapfen 15.
-
An
den Aufnahmen 13 ist jeweils ein Hinterbein 3 mit
seinem Andockteil 33 befestigt, nämlich mittels
einer Klebverbindung. Die Schraube 4, die durch ein im
Andockteil 33 vorgesehenes Durchgangsloch 34 in
den zugehörigen Gewindezapfen 15 eingreift, ist
zur Herstellung einer Schraubverbindung bestimmt, die der Fixierung
der zuvor hergestellten, aber noch nicht verfestigten Klebverbindung
dient. Vom Andockteil 33 erstreckt sich das zum Aufsetzen auf
dem Untergrund bestimmte Schaftteil 30, das zuunterst mit
einem Bodenelement 39, z. B. ein Gleiter, versehen sein
kann. Das Andockteil 33 hat Vorsprünge 36,
die sich in die Vorsprünge 16 der Aufnahme 13 einfügen.
Die Ausbildung der Aufnahme 13 mit den Vorsprüngen 16 und
des Andockteils 33 mit den daran vorhandenen Vorsprüngen 36 bewirken
im miteinander verbundenen Zustand eine optimale Kraftverteilung
an den Bauteilen, was besonders bei Verwendung von Kunststoff relevant
ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0835619
A1 [0002]
- - DE 20219476 U1 [0003]
- - DE 202006005440 U1 [0004]
- - WO 2005/120292 A1 [0005]