DE202010000478U1

DE202010000478U1 - Versorgungseinheit für einen Schulungsraum mit Energie und Daten

Info

Publication number: DE202010000478U1
Application number: DE201020000478
Authority: DE
Original assignee: HOELLDOBLER JOHANN; Holldobler Johann Dipl-Ing (fh)
Current assignee: HOELLDOBLER JOHANN; Holldobler Johann Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2010-03-26
Filing date: 2010-03-26
Publication date: 2010-07-08
Anticipated expiration: 2020-03-27

Abstract

Versorgungseinheit (10) zur Versorgung eines in einem Raum in einem Gebäude befindlichen Arbeitsplatzes mit Energie und Daten, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungseinheit (10) über einen Bedien- und Anschlussraum (22) für die Aufnahme von Bedienelementen (38), Sicherungselementen (40) und/oder Anschlusselementen (42) und/oder einen Installations- und Einbauraum (24) für die Aufnahme von Signaleinheiten (28) und Steuergeräten (54) verfügt.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Versorgungseinheit für Energie und Daten, insbesondere für die Verwendung in Schulungsräumen und Klassenzimmern.
Stand der Technik
Es sind verschiedenste Systeme bekannt, die Energie und Daten geordnet an verteilte Verwendungsstellen in Gebäuden führen. Energie- und Datenleitungen werden beispielsweise in Installationskanälen auf oder in Wänden geführt. Solche Leitungsführungssysteme sind beispielsweise vom Hersteller OBO Bettermann in vielen verschiedenen Ausführungen bekannt.
Bestimmte Ausführungen von Installationskanälen können dabei auch mit Einbaugeräten sowie Geräte- oder Anschlussdosen bestückt werden, welche mit Buchsen oder Steckdosen für Energie und Daten versehen sind. Diese Kanäle werden als Geräteeinbaukanäle bezeichnet, eine von OBO Bettermann bekannte Ausführung ist der Geräteeinbaukanaltyp „GEK Rapid 45” (OBO-Katalog „Leitungsführungssysteme", S. 194 ff, per Download von „http://www.obo-bettermann.com/downloads/de/kataloge/lfs_gekk_45.pdf").
In größeren Büros erfolgt die gesamte Arbeitsplatzversorgung mit Energie und Daten über Unterflurkanalsysteme, die in den Fußbodenaufbau integriert sind. Solche Unterflurkabelkanalsysteme verfügen in gewissen Abständen über Anschlussdosen als Schnittstellen, um einen oder mehrere Arbeitsplätze an das Energienetz und meist mehrere Datennetze anzuschließen. Eine von OBO bekannte Ausführung ist das estrichbündige Kanalsystem „EBK” (OBO-Katalog „Leitungsführungssysteme", S. 98 ff, per Download von „http://www.obo-bettermann.com/downloads/de/kataloge/ufs_ebk.pdf").
Zum Anbinden von frei in einem Büro aufgestellten Arbeitsplätzen werden auch Installations- oder Mediensäulen verwendet. Eine solche Säule ist beispielsweise aus der EP 1912302 A2 bekannt. Hier werden die Energie- und Datennetze und die dazugehörigen Leitungen oberhalb der Arbeitsplätze geführt. Ein Träger- und Montagekanal ist in eine abgehängte Decke integriert und damit an beliebiger Stelle zugänglich. Dadurch kann an quasi beliebiger Stelle ein Anschlussgerät oder ein anderes Einbaugerät montiert werden. Die Verbindung zum Arbeitsplatz hin erfolgt von dem Träger- und Montagekanal herab über geeignete Anschlusskabel, welche in einer Mediensäule geführt werden. Diese Mediensäule kann sich von dem in der Decke integrierten Montagekanal bis zum Arbeitsplatz oder auch über die gesamte Raumhöhe bis zum Boden erstrecken.
Diese bekannten Anschlusseinrichtungen sind mit verschiedenen Nachteilen behaftet, wenn es um die Verwendung in Schulungsräumen oder Klassenzimmern geht, dort insbesondere im Bereich der Tafel. Unter anderem verfügen sie nicht über abschließbare Abdeckungen, welche bestimmte Steuergeräte und Anschlüsse dem Zugriff durch Nichtberechtigte entziehen. Außerdem erlauben sie nicht die geordnete Installation einer großen Vielzahl von Steuergeräten und Bedien-, Sicherungs- und Anschlusselementen bei gleichzeitiger Minimierung der erforderlichen Rohinstallation im Raum.
Aufgabenstellung
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe dieser Erfindung darin, eine Versorgungseinheit insbesondere für Schulungsräume und Klassenzimmer bereitzustellen, welche die Vielzahl der erforderlichen Anzeige- und Steuergeräte aufnimmt und Anschluss-, Bedien- und Steuerelemente einheitlich, geordnet und bei Bedarf zugriffsgesichert zur Verfügung stellt. Die Rohinstallation im Raum sowie die Montage der vielen Geräte und Elemente sollte möglichst schnell, einfach und kostengünstig erfolgen können.
Durch eine vorgefertigte Versorgungseinheit mit immer gleicher Aufteilung soll eine einheitliche Umgebung in allen Räumen in einem Schulgebäude hergestellt werden und damit den Lehrern die Arbeit in wechselnden Räumen vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Versorgungseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen einer solchen Versorgungseinheit, sowie aus den anschließenden Ansprüchen.
Ausführungsbeispiel
Es zeigen:
1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Versorgungseinheit
2 eine schematische perspektivische Ansicht eines Details der Versorgungseinheit
3 eine schematische perspektivische Ansicht des geöffneten Bedien- und Anschlussraums einer Versorgungseinheit
4 eine schematische perspektivische Ansicht des geöffneten Installationsraumes einer Versorgungseinheit
5 eine schematische perspektivische Ansicht des geöffneten Bedien- und Anschlussraums einer Versorgungseinheit
6 eine schematische perspektivische Ansicht mehrerer Ausführungsformen der Versorgungseinheit
1 zeigt die Versorgungseinheit 10, bestehend aus einem Korpus 12, der beispielsweise als pulverbeschichteter Blechkorpus ausgeführt ist und damit die EMV-Abschirmung verbessert, sowie einem unteren Abdeckelement 14 und einem oberen Abdeckelement 16, beide hier als Türen ausgeführt. Der Korpus 12 kann wahlweise aufputz an einer Wand oder versenkt unter Verwendung eines Fugenabdeckprofils in die Wand installiert werden.
Das untere Abdeckelement 14 verfügt zudem über ein Schließelement 20, welches den hinter dem Abdeckelement 14 befindlichen großzügig dimensionierten Bedien- und Anschlussraum 22 gegen den Zugriff Nichtberechtigter, insbesondere Schüler, schützt und für zugriffsberechtigte Lehrer einen schnellen und einfachen Zugriff ermöglicht.
In das obere Abdeckelement 16 sind für Klassenzimmer und Schulungsräume typische Signaleinheiten 28, wie beispielsweise Lautsprecher und Uhr, integriert.
2 zeigt ein Detail einer Ausführung der Versorgungseinheit 10, bei der unteres 14 und oberes Abdeckelement 16 nicht unmittelbar aneinander anschließen. Dadurch bildet sich zwischen oberem Abdeckelement 16 und unterem Abdeckelement 14 eine offene Nische 26 aus, in welcher hier ein Telefon 30 angebracht ist.
3 zeigt den Bedien- und Anschlussraum 22 bei geöffnetem unterem Abdeckelement 14, welches, wie auch das obere Abdeckelement 16, über Scharnierelemente 18 mit dem Korpus 12 so verbunden ist, dass sie in eine geöffnete und eine geschlossene Position gebracht werden können. Dieser Anschlussraum 22 wird durch zwei Leitungsschächte 44 links und rechts sowie eine Rückwand 46 gebildet.
Im Bedien- und Anschlussraum 22 sind hier beispielsweise untereinander und mit Abstand voneinander mehrere getrennte und schutzisolierte Bereiche angebracht, beispielsweise ein Bedienbereich 32, ein Sicherungsbereich 34 und ein Anschlussbereich 36. Die Bestückung dieser Bereiche kann in der Regel mit Standardinstallationsmodulen erfolgen.
Gebräuchliche Bedienelemente 38 in einem Klassenzimmer oder Schulungsraum können Schalter für Raumlicht, Tafellicht, Sonnenschutz, Leinwand oder Verdunkelung sein.
Als Sicherungselemente 40 können übliche Fehlerstromschutzschalter oder Leitungsschutzschalter für die einzelnen Geräte oder Stromkreise im Raum dezentral angebracht werden, wodurch die Kabelmengen und damit Brandlasten im Gebäude reduziert werden.
Typische Anschlusselemente 42 können Anschlüsse für Notebook oder Computer einschließlich der Peripheriegeräte Drucker, Projektor, Monitor sein, z. B. Cinch-, DVI-, HDMI-, VGA-Anschlüsse für Video- und Audiosignale, Ethernet-, USB- und ähnliche Anschlüsse für Daten und viele andere mehr. Weitere Anschlusselemente 42 können Antennen- oder SAT-Anschlüsse für Fernsehgeräte oder Receiver sein und natürlich Schukosteckdosen für das 230 V-Netz, gegebenenfalls farblich gekennzeichnet, beispielsweise in roter Farbe, für durch eine ununterbrochene Stromversorgung oder ähnliches speziell abgesicherte Stromkreise.
Angeschlossene Kabel und Leitungen werden hinter dem Abdeckelement 14 zwangsweise bis zum Boden geführt und können damit keine Stolperfallen im Raum darstellen.
4 zeigt den Installations- und Einbauraum 24 bei geöffnetem oberen Abdeckelement 16. Dieser ebenfalls sehr großzügig dimensionierte Einbauraum 24 kann nur vom Haustechniker, gegebenenfalls mit Werkzeug, geöffnet werden und wird wie der Bedien- und Anschlussraum 22 durch zwei Leitungsschächte 48 links und rechts sowie eine Rückwand 50 gebildet.
Im Installations- und Einbauraum 24 ist auf der Rückwand 50 als Befestigungselement 52 beispielsweise eine Normalschiene angebracht, auf der dann Steuergräte 54 durch Aufschnappen befestigt werden. Bei diesen Steuergeräten 54 kann es sich um einfache Klemmen, Installations-Busmodule, Heizungsregler, Sonnenschutzsteuergeräte, Buskoppler, WLAN-Router, Netzwerkswitche oder ähnliche handeln.
Optional können bei Bedarf Installationsgeräte auch auf dem oberen 16 oder unteren Abdeckelement 14 angebracht werden, beispielsweise Not-Aus-Taster in Fachräumen.
Nachrüstungen mit Steuergeräten 54, Bedien-, Sicherungs- und Anschlusselementen 38, 40, 42 können jederzeit durch Leitungen oder Kabel in den gut zugänglichen Leistungsschächten 48 von der Decke oder vom Boden her in jeden Bereich der Versorgungseinheit 10 erfolgen.
Je ein Leitungsschacht 48 wird für die verschiedenen Spannungsebenen verwendet. Da beide durchgehend von der Decke bis zum Boden ausgeführt sind, können sie auch als Steigschächte zwischen zwei Etagen verwendet werden.
5 zeigt ähnlich 3 den Bedien- und Anschlussraum 22 bei geöffnetem unteren Abdeckelement 14. Hier werden die Bedien-, Sicherungs- und Anschlussbereiche 32, 34, 36 zudem als Ablage für lose Teile wie Fernbedienungen 44, nicht verwendete Anschlusskabel 46 usw. genutzt.
6 schließlich zeigt verschiedene Ausführungsformen der Versorgungseinheit 10 mit unterschiedlich gestalteten Abdeckelementen 14, 16. Durch vielfältige Oberflächengestaltung der Designelemente 56 wie Lackieren, Bedrucken oder als Holzfront kann die Versorgungseinheit 10 architektonisch in den Raum eingepasst werden.

10: Versorgungseinheit
12: Korpus
14: unteres Abdeckelement
16: oberes Abdeckelement
18: Scharnierelement
20: Schließelement
22: Bedien- und Anschlussraum
24: Installations- und Einbauraum
26: Nische
28: Signaleinheit
30: Telefon
32: Bedienbereich
34: Sicherungsbereich
36: Anschlussbereich
38: Bedienelement
40: Sicherungselement
42: Anschlusselement
44: Fernbedienung
46: Anschlusskabel
48: Leitungsschacht
50: Rückwand
52: Befestigungselement
54: Steuergerät
56: Designelement

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1912302 A2 [0005]

Zitierte Nicht-Patentliteratur

- OBO-Katalog „Leitungsführungssysteme”, S. 194 ff, per Download von „http://www.obo-bettermann.com/downloads/de/kataloge/lfs_gekk_45.pdf” [0003]
- OBO-Katalog „Leitungsführungssysteme”, S. 98 ff, per Download von „http://www.obo-bettermann.com/downloads/de/kataloge/ufs_ebk.pdf” [0004]

Claims

Versorgungseinheit (10) zur Versorgung eines in einem Raum in einem Gebäude befindlichen Arbeitsplatzes mit Energie und Daten, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungseinheit (10) über einen Bedien- und Anschlussraum (22) für die Aufnahme von Bedienelementen (38), Sicherungselementen (40) und/oder Anschlusselementen (42) und/oder einen Installations- und Einbauraum (24) für die Aufnahme von Signaleinheiten (28) und Steuergeräten (54) verfügt.
Versorgungseinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein unteres Abdeckelement (14) und ein oberes Abdeckelement (16) vorhanden sind, welche über Scharnierelemente (18) mit einem Korpus (12) verbunden sind, so dass sie in eine offene und geschlossene Stellung gebracht werden können und damit den Bedien- und Anschlussraum (22) und den Installations- und Einbauraum (24) öffnen oder verschließen.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Abdeckelement (14) und/oder das obere Abdeckelement (16) über Schließelemente (18) verfügt, welche den Bedien- und Anschlussraum (22) und/oder den Installations- und Einbauraum (24) vor dem Zugriff durch Unberechtigte schützt.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch unterschiedliche Schließelemente (18) für das untere und obere Abdeckelement (14, 16) für den Installations- und Einbauraum (24) ein höherer Zugriffsschutz bei kleinerer Anzahl an Zugriffsberechtigten erreicht wird.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Abdeckelement (14) und das untere Abdeckelement (16) den Korpus (12) frontseitig vollständig abdecken.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Abdeckelement (14) und das untere Abdeckelement (16) den Korpus (12) frontseitig nicht vollständig abdecken, sondern im Korpus (12) ein Bereich zwischen beiden Abdeckelementen (14, 16) als offene Nische (26) ausgebildet ist.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der offenen Nische (26) ein Telefon (30) montiert oder abgestellt ist.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das obere Abdeckelement (16) Signaleinheiten (28) eingebaut sind, beispielsweise eine Uhr und/oder ein Lautsprecher.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedien- und Anschlussraum (22) und der Installations- und Einbauraum (24) gebildet werden durch den Korpus (12), der aus einer Rückwand (46) sowie zwei Leitungsschächten (48) besteht, welche vorzugsweise raumhoch ausgeführt sind, also vom Boden bis zur Raumdecke.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bedien- und Anschlussraum (22) hinter dem unteren Abdeckelement (14) vorzugsweise voneinander getrennt und isoliert ein Bedienbereich (32) für die Aufnahme von Bedienelementen (38), ein Sicherungsbereich (34) für die Aufnahme von Sicherungselementen (40) und/oder ein Anschlussbereich (36) für die Aufnahme von Anschlusselementen (42) vorhanden sind.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Abdeckelement (14) nicht ganz bis zum Boden geführt ist und der Bedien- und Anschlussraum (22) nach unten offen ausgeführt ist.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Installations- und Einbauraum (24) hinter dem oberen Abdeckelement (16) auf der Rückwand (50) ein Befestigungselement (52) für Steuergeräte (54) befestigt ist.
Versorgungseinheit (10) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unteres und oberes Abdeckelement (14, 16) durch Designelemente (56) architektonisch an den Raum angepasst werden.