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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme von Anbauteilen für Medienversorgungseinrichtungen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, Laboratorien über eine Vielzahl von Zuführungsleitungen mit den benötigten Medien, z. B. Gasen, Wasser, Elektrizität etc. zu versorgen. Hierfür ist es bekannt, die Installation für die Zuführungen und ebenso für die Abführungen unter dem Fußboden oder unter der Decke zu verlegen. Diese Art der Installation stellt somit einen Bestandteil des Labortisches dar.
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Es ist auch schon bekannt, bei in mehreren Geschossen übereinander angeordneten Laborräumen die Zuführungsleitungen ununterbrochen vertikal durch die Räume zu führen und an eine solche Leitungsbatterie die Labortische zu stellen. Eine solche Anlage hat den Nachteil einer fest stehenden Raumaufteilung und einer starren Anordnung der Labortische. Notwendige Änderungen und Veränderungen lassen sich nur unter einem hohen Aufwand durchführen.
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Es ist auch schon bekannt, von oben kommende Versorgungsanschlüsse mit Labortischen zu verbinden. Solche Anordnungen sind nicht nur optisch unschön, sondern weisen den weiteren Nachteil auf, dass tischinterne Verrohrungen notwendig sind, wodurch Veränderungsmöglichkeiten der Einrichtung im Raum ebenfalls schwierig zu realisieren sind.
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Es ist auch schon ein die Medien zusammenfassendes Anschluss- und Versorgungselement in Form eines lösbaren Hängerahmens von U-förmiger Gestalt vorgeschlagen worden. Hierbei findet die Medienversorgungseinrichtung Anschluss an die Versorgungstrassen im abgehangenen Deckenbereich über den Funktionsgrundriss und nicht, wie sonst üblich, unter dem Laborgrundriss. Es wird dabei vorgeschlagen zwei im Abstand voneinander angeordnete Hängesäulen und eine mit den freien Enden der Säulen verbundene Traverse vorzusehen. An dieser Medientraverse sollen die Medienauslässe an der Unterseite der Traverse und die Elektrizitätsanschlüsse an den Seitenwänden angeordnet sein. Es handelt sich hier also um eine Medienversorgung von Labortischen, die als Anschluss- oder Auslasselement über einem Labortisch ohne Verbindung zur Tischfläche frei im Raum hängt. Eine solche, getrennt vom Labortisch angeordnete Energieversorgung soll zu erheblichen Verbesserungen im Funktionsbetrieb eines Labors führen (vergleiche
DE 1947727 ).
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Aus der
DE 20 2010 000 478 U1 ist eine vorgefertigte Versorgungseinheit zur Versorgung eines in einem Raum in einem Gebäude befindlichen Arbeitsplatzes mit Energie und Daten bekannt. Diese Versorgungseinheit verfügt über einen Bedien- und Anschlussraum für die Aufnahme von Bedienelementen, Sicherungselementen und/oder Anschlusselementen und/oder einen Installations- und Einbauraum für die Aufnahme von Signaleinheiten und Steuergeräten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine neuartige Einrichtung zur Aufnahme von Anbauteilen einer Medienversorgungseinrichtung und von anderen Bauteilen anzugeben, durch die die Medienversorgung einfacher, flexibler und variabler erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Unter Medien werden u. a. vor allem elektrischer Strom, Daten aus der Informationstechnik o. ä. und fluide Medien etc. verstanden, die für den Betrieb eines Labors, einer Werkstatt etc. benötigt werden.
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Die Erfindung schlägt als Einrichtung zur Aufnahme von Anbauteilen der Medienversorgung und anderen Bauteilen Medienkassetten vor, die Rasterabmessungen in der Höhe und Breite aufweisen und mit Steckdosen, Schaltern, Armaturen etc. zur Versorgung mit Medien bestückt sind oder leer als Blenden verwendbar sind. Das Besondere der Erfindung besteht darin, dass für die Einrichtung zur Aufnahme von Anbauteilen für Medienversorgungseinrichtungen eine Rasterbauweise vorgeschlagen wird, durch die eine leichte Austauschbarkeit und Nachrüstbarkeit und verbesserte Mobilität der für die Medienversorgung vorgesehenen Teile erreichbar sind.
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Die Kassetten sind insbesondere geeignet zur Verwendung in Verbindung mit Mediensäulen und Medienblöcken. Die Versorgung mit Medien gestaltet sich durch die austauschbaren Kassetten besonders flexibel.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel zeigt, näher erläutert werden.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Medienkassette,
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2a eine Halteeinrichtung für die Medienkassette nach 1 in einer perspektivischen Vorderansicht,
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2b eine Vorderansicht der Halteeinrichtung nach 2a,
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3 die Halteeinrichtung nach den 2a und 2b mit eingerasteter bzw. eingehakter Medienkassette in einer perspektivischen Vorderansicht,
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4 die Anordnung nach 3 in einer perspektivischen Rückansicht,
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4a eine vergrößerte Darstellung einer Verbindungsstelle „W” zwischen Halteeinrichtung und Medienkassette nach 4 mit detaillierter Darstellung von an der Halteeinrichtung und der Medienkassette vorgesehenen miteinander verrastbaren Mitteln (Vorsprung an der Medienkassette und Ausnehmung an der Halteeinrichtung) mit eingehakter Kassette,
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4b eine vergrößerte Darstellung einer Verbindungstelle „X” zwischen Halteeinrichtung und Medienkassette nach 4 und 4a mit detaillierter Darstellung von an der Halteeinrichtung und der Kassette vorgesehenen miteinander verrastbaren Mitteln mit eingehakter und verrasteter Medienkassette,
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5 eine Rückansicht einer Anordnung ähnlich 4 mit unvollständig eingesetzter Medienkassette,
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5a eine vergrößert dargestellte Verbindungsstelle „Y” einer Seite der Anordnung Halteeinrichtung/Medienkassette mit noch nicht eingerasteten Verrastungsmitteln von Halteeinrichtung und Medienkassette sondern im miteinander ausgerichteten Zustand vor dem Einrasten,
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5b eine vergrößert dargestellte Verbindungsstelle „Z” zwischen Halteeinrichtung und Medienkassette in einem Zustand, in dem die Rastmittel eingerastet und miteinander formschlüssig verbunden sind.
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Gleiche und einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren der Zeichnung mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Zeichnung zeigt in der 1 eine erfindungsgemäße Einrichtung 2 in Form einer Medienkassette zur Aufnahme von Anbauteilen einer Medienversorgungsanlage und anderen Bauteilen. Die Medienkassette 2 wird in eine Halteeinrichtung 6 eingesetzt, die in der Zeichnung nur grob schematisch dargestellt ist und bspw. in zwei benachbarten Bereichen von Längskanten-Profilen eines quaderförmigen Gerüstes einer Mediensäule (nicht dargestellt) ausgebildet ist.
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Die Medienkassette 2 weist rückseitig Vorsprünge 10 auf, die vorliegend doppelhakenähnlich oder T-förmig ausgebildet sind und in zugeordnete als Schlitze ausgebildete Ausnehmungen 12 der Halteeinrichtung 6 einrastbar sind, vgl. 2, 4, 4a, 4b und 5, 5a, 5b.
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Die Medienkassetten 2 sind symmetrisch aufgebaut und durch formschlüssige von der Sichtseite her nicht sichtbare Verbindungen in jeder Einbaulage durch Einrasten der Vorsprünge bzw. Haken 10 in die Schlitze 12 mit der Halteeinrichtung 6 verbindbar. Es ist praktisch jede Einbaulage möglich, senkrecht, waagerecht, über Kopf nach unten zeigend, über Kopf nach oben zeigend und in jeder anderen beliebigen Position. Dies wird erreicht durch eine zwischen Medienkassette 2 und Halteeinrichtung 6 angepasste Rasterbauweise, die sicherstellt, dass die Ausnehmungen bzw. Schlitze 12 der Halteeinrichtung 6 hinsichtlich der Stärke und der Gestalt sowie räumlichen Anordnung den Vorsprüngen bzw. den Haken 10 angepasst sind und in einem definierten Rasterabstand in Übereinstimmung mit dem Rasterabstand der Vorsprünge bzw. Haken angeordnet sind.
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Das Material der Medienkassette besteht aus einem elastisch verformbaren Werkstoff, z. B. Stahlblech. Das Einrasten der Medienkassetten 2 in die Halteeinrichtung 6 erfolgt über eine elastische Verformung des Kassettenmaterials. Dazu werden die Vorsprünge bzw. Haken 10 der Medienkassette 2 zum Einrasten im elastischen Bereich des Materials der Medienkassette mit einem geeigneten Werkzeug verformt und wird die Medienkassette gegen die Halteeinrichtung 6 gedrückt. Die Vorsprünge bzw. Haken federn zurück und rasten dabei in die Schlitze bzw. Ausnehmungen 12 der Halteeinrichtung formschlüssig ein.
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Die 3 zeigt eine in die Halteeinrichtung 6 eingerastete Medienkassette 2 in einer perspektivischen Außenansicht, in der die komplementären Rastelemente von Medienkassette und Halteeinrichtung nicht sichtbar sind.
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In den 4, 4a, 5, 5a ist die Lage der an der Halteeinrichtung und der Medienkassette vorgesehenen miteinander verbindbaren oder verrastbaren Mittel (Vorsprung an der Medienkassette und Ausnehmung an der Halteeinrichtung) in unterschiedlichen Verbindungszuständen relativ zueinander dargestellt.
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Die 5 zeigt eine Halteeinrichtung 6 mit auf einer Seite 20 noch nicht in die Ausnehmungen oder Schlitze 12 der Halteeinrichtung 6 eingehakten und noch nicht mit den Ausnehmungen oder Schlitzen verrasteten T-förmigen Vorsprünge 10 der Medienkassette 2, vgl. den Verbindungsbereich „Y” der Seite 20 der Halteeinrichtung/Medienkassettenanordnung gemäß 5a. Der Haken oder der T-förmige Vorsprung 10 ist noch nicht in die Ausnehmung oder den Schlitz 12 eingeführt, sondern nur mit dem Schlitz ausgerichtet.
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Für die Verbindungsstelle „W” der Halteeinrichtung 6 gemäß 4a und für die Verbindungsstellen „X” und „Z” der anderen Seite 22 der Halteeinrichtung 6 ist der Haken 10 bereits vollständig in den Schlitz 12 eingeführt, vgl. 4a, 4b und 5b. Für die Verbindungsstellen „X” und „Z” der anderen Seite 22 sind die Haken 10 der Medienkassette 2 und die Schlitze 12 der Halteeinrichtung 6 miteinander verrastet dargestellt.
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Nach dem vollständigen Einführen der Rastelemente (Vorsprünge) 10 der Medienkassette 2 in die Rastgegenelemente (Schlitze) 12 der Halteeinrichtung 6 rastet die Medienkassette mit ihren Rastelementen nach der Verformung der Medienkassette 2 und dem Andrücken der Medienkassette gegen die Halteeinrichtung formschlüssig in die Rastgegenelemente 12 der Halteeinrichtung 6 ein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1947727 [0005]
- DE 202010000478 U1 [0006]