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Die
Erfindung betrifft ein Lenticularbild mit einem auf die Rückseite
einer Lenticularfolie aufgedruckten, allgemeinen Motiv.
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Lenticularbilder
werden auch als Prismenrasterbilder, Refraktivbilder oder Linsenrasterbilder bezeichnet
und sind grundsätzlich bekannt (z. B.
EP 0 965 972 A1 ,
EP 1 647 878 B1 ,
PCT-WO 02/051611 A1 ).
Man versteht unter ihnen ein Bild, das einen visuellen Effekt ohne
Hilfsmittel, wie etwa 3D-Brillen, erzeugt. Insbesondere ist es bei
Lenticularbildern bekannt, eine Bildänderung, etwa eine
Bewegung oder einen Bildwechsel, durch Änderung des Betrachtungswinkels
zu erzeugen. Solche Bilder werden daher auch als Wechselbilder oder ”Wackelbilder” bezeichnet.
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Der
visuelle Effekt eines Lenticularbildes wird durch ein Streifenbild
und eine transparente Lenticular- oder Linsenrasterfolie erzeugt,
die beispielsweise aus parallel angeordneten Zylinderlinsen besteht,
die von einem Bildrand zum anderen reichen. Unterhalb dieser Lenticularfolie
ist das Streifenbild angeordnet, das aus mindestens zwei Einzelbildern
zusammengesetzt ist. Die Einzelbilder werden dazu in Streifen geschnitten
und dann alternierend zusammengefügt, so dass die Einzelbilder
danach in der Regel nicht mehr erkennbar sind. Wird das zusammengefügte
Streifenbild jedoch so hinter der Lenticularfolie angeordnet, dass
die Streifen parallel zu den Zylinderlinsen verlaufen, dann ist
durch die Brechungswirkung der Linsen in einem bestimmten Winkelbereich
das eine Einzelbild und in einem anderen Winkelbereich das andere
Einzelbild sichtbar. Der Vorgang des Aufbereitens der Einzelmotive bzw.
des Schneidens in Streifen wird auch als ”Interlacing” bezeichnet.
Dieser Vorgang erfolgt in der Regel mittels einer geeigneten Software,
die die Einzelmotive in Streifen schneidet und alternierend zusammenfügt.
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Die
Breite der Streifen hängt im Wesentlichen von den Einzelmotiven
und der gewünschten Qualität des Lenticularbildes
ab. Entsprechend zu der Streifenbreite und der Anzahl der Einzelmotive bzw.
-bilder ist die Breite der Linsen der Lenticularfolie zu wählen.
Gemessen wird diese in der Einheit ”Lpi” (Linsen
pro inch). Gängig sind Werte von 10 Lpi bis zu 200 Lpi
und mehr.
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Grundsätzlich
ist es auch bekannt, mehr als zwei Einzelbilder vorzusehen, so dass
bei entsprechender Bewegung des Lenticularbildes ein Bewegungs-
oder Filmeffekt hervorgerufen wird. Ferner kann durch geeignete
Aufnahme eines Gegenstandes aus zwei Perspektiven, die in etwa dem
Augenabstand entsprechen, und passende Anordnung eines aus diesen
Aufnahmen zusammengesetzten Streifenbildes hinter der Lenticularfolie
der Eindruck erweckt werden, als werde ein dreidimensionales Motiv
betrachtet.
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Selbstverständlich
sind auch andere Linsenanordnungen denkbar, um gemäß den
Grundprinzipien der Optik Lenticularbilder bereitzustellen.
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Die
Herstellung eines Lenticularbildes erfolgt beispielsweise dadurch,
dass das errechnete Motiv auf die flache Rückseite der
Lenticularfolie gedruckt wird, wohingegen die mit den Wölbungen
der Linsen versehene Vorderseite nicht bedruckt wird. Unter ”Rückseite” ist
im Rahmen dieser Beschreibung diejenige Seite der Lenticularfolie
zu verstehen, die eben und entgegengesetzt zu den Wölbungen
der Linse angeordnet ist. Durch die direkte Bedruckung der Lenticularfolie
wird in der Regel eine höhere Genauigkeit und Qualität
gegenüber der Alternative erreicht, ein Papier oder eine
Folie zu bedrucken und diese passergenau hiner der Lenticularfolie
anzubringen.
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Die
Bedruckung der Lenticularfolien erfolgt überwiegend im
Offsetdruck, um kostengünstig hohe Stückzahlen
in guter Qualität zu ermöglichen. Da im Offsetdruck
lasierende Farben eingesetzt werden, wird die Rückseite
der bedruckten Lenticularfolie z. B. mit Deckweiß abgedeckt.
Dies kann ebenfalls im Offsetdruck oder auch im Siebdruck geschehen.
Anschließend wird ein Papier, Karton oder beliebiges Substrat
auf der Rückseite der Lenticularfolie angebracht, insbesondere
durch Kaschieren, das dem Lenticularbild die gewünschte
Festigkeit verleiht und/oder als Durchsichtsperre wirkt. Die Techniken des
Offsetdrucks und des Kaschierens sind Fachleuten des Druckereiwesens
allgemein bekannt, so dass weitere Erläuterungen insoweit
nicht erforderlich sind.
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Neuerdings
besteht zunehmend ein Interesse an sogenannten ”individualisierten” (oder ”personalisierten”),
d. h. an solchen Lenticularbildern, die mit personen- oder firmenbezogenen
Daten oder Motiven wie z. B. Namen, Codes, Zahlen, Geburtsdaten, speziellen
Grafiken od. dgl. versehen sind. Derartige Produkte, die z. B. im
Postkartenformat angeboten werden könnten, haben beim Empfänger
eine hohe Aufmerksamkeitswirkung und können einen derartigen
Mehrwert mit sich bringen, dass sie sogar zum Aufheben und Sammeln
anregen.
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Individualisierte
Lenticularbilder, die in der Regel in sehr kleinen Auflagen oder
sogar als Einzelstücke hergestellt werden, können
mit Offsetdruckmaschinen od. dgl. nicht wirtschaftlich hergestellt werden,
da hierzu entsprechend vorbereitete Druckplatten benötigt
werden und diese für jede Kleinstserie gewechselt werden
müssten. Denkbar wäre zwar die Anwendung einer
Digitaldrucktechnik, die keine feste Druckvorlage erfordert, sondern
eine Übertragung des Druckbildes direkt von einem Rechner
in eine Digitaldruckmaschine vorsieht. In diesem Fall erfordert
jedoch das Interlacing hohe Rechenkapazitäten mit entsprechend
großen Rechenzeiten, so dass ein schneller Wechsel individualisierender
Motive nicht möglich ist und eine volle wirtschaftliche
Auslastung einer Digitaldruckmaschine nicht erreicht werden kann.
Mit den heute verfügbaren Maschinen sind mehr als 60 Wechsel
(interlaced) pro Stunde kaum erreichbar.
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Ein
besonderer Nachteil der bisherigen Techniken wird außerdem
darin gesehen, dass die individualisierten Lenticularbilder unter
Angabe der individualisierenden Motive bei einer Druckerei od. dgl. in
Auftrag gegeben werden müssen. Das schränkt die
Nachfrage nach individualisierten Lenticularbildern bereits aus
Kostengründen stark ein und lässt dem Empfänger
nur wenig Spielraum für eine beliebige Gestaltung und einen
häufigen Wechsel der individualisierenden Motive.
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Ausgehend
davon besteht das technische Problem der Erfindung darin, ein Lenticularbild
zur Verfügung zu stellen, das auf einfache Weise und damit
kostengünstig mit einem zusätzlichen Motiv, insbesondere
einem individualisierenden oder personalisierenden Motiv versehen
werden kann.
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Gelöst
wird dieses Problem erfindungsgemäß mit einem
Lenticularbild, das ein allgemeines Motiv und wenigstens eine in
diesem vorgesehene Freifläche derart aufweist, dass zumindest
ein Teil des allgemeinen Motivs nur aus bestimmten ersten Betrachtungswinkeln
und die mindestens eine Freifläche aus zweiten Betrachtungswinkeln
sichtbar ist und dass die bedruckte Rückseite der Lenticularfolie mit
einer transparenten Kleberschicht und einer an dieser zwar haftenden,
aber leicht abziehbaren Abdeckschicht versehen ist.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, anstelle eines fertigen, individualisierten
Lenticularbildes lediglich ein Zwischenprodukt in Form eines ”unfertigen” Zwischenprodukts
anzubieten. Dieses Zwischenprodukt enthält zwar eine mit
einem allgemeinen Motiv bedruckte Lenticularfolie, weist aber in dem
allgemeinen Motiv wenigstens eine Freifläche auf, die vom
Käufer des unfertigen Lenticularbildes nachträglich
individuell gestaltet und mit einem beliebigen, insbesondere individualisierenden
Motiv ergänzt werden kann. Dadurch ist es einerseits den Druckereien
möglich, qualitativ hochwertige, mit einem allgemeinen
Motiv versehene Lenticularbilder in hohen Stückzahlen durch
Offsetdruck od. dgl. und daher auch kostengünstig herzustellen.
Andererseits kann der Käufer eines solchen Zwischenprodukts selbst
entscheiden, in welchen Stückzahlen er das erworbene Lenticularbild
mit einem zusätzlichen Motiv seiner Wahl, d. h. mit einem
individuell von ihm ausgewählten und/oder gestalteten Motiv
kombinieren möchte. Insbesondere ist es dem Erwerber natürlich
möglich, individuelle Einzelstücke herzustellen, ohne
dass hierdurch die Kosten pro Zwischenprodukt steigen.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 und 2 die
Herstellung eines allgemeinen Motivs für ein Lenticularbild
sowie den Aufbau eines mit diesem Motiv versehenen Lenticularbildes
nach dem Stand der Technik; und
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3 und 4 die
Herstellung und den Aufbau von zwei Ausführungsbeispielen
eines erfindungsgemäßen Lenticularbildes.
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In 1 ist
zur besseren Verdeutlichung der Erfindung gegenüber dem
Stand der Technik dargestellt, wie ein allgemeines Motiv gemäß dem
Stand der Technik erzeugt wird. Danach werden z. B. ein erstes Einzelmotiv
oder Einzelbild 1 und ein zweites Einzelmotiv oder Einzelbild 2 mittels
einer entsprechenden Software in Streifen geschnitten (”Interlacing”)
und alternierend zu einem allgemeinen Motiv 3 bzw. ”Streifenbild” zusammengefügt.
Das Streifenbild 3 enthält daher Streifen A des
Einzelbildes 1 und Streifen B des Einzelbildes 2.
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Die
Breite der Streifen ist dabei abhängig von den darzustellenden
Einzelmotiven und wird entsprechend fein gwählt.
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2 zeigt,
wie ein entsprechendes Lenticularbild 4 üblicherweise
hergestellt wird. Hierzu werden die einzelnen Streifen A und B des
allgemeinen Motivs 3 in der aus 1 ersichtlichen
Verschachtelung auf die Rückseite einer Lenticularfolie 5 gedruckt.
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Zu
diesem Zweck entspricht die Breite von Linsen 6 der Lenticularfolie 5 einem
n-fachen der Breite der Druckstreifen A, B des allgemeinen Motivs 3,
so dass abhängig von dem jeweiligen Betrachtungswinkel
entweder der durch die Streifen A gebildete Teil des Einzelmotivs 1 oder
der durch die Streifen B gebildete Teil des Einzelmotivs 2 sichtbar
ist. Dabei entspricht n der Anzahl der gemischten Einzelmotive.
Im Beispiel der 1 und 2 bedeutet das,
dass die Breite einer Linse 6 der Summe der Breiten der
Streifen A und B entspricht, wie in 2 ganz oben
und ganz unten angedeutet ist.
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Auf
das allgemeine Motiv 3 wird anschließend eine
undurchsichtige Sperrschicht 7 aufgebracht, die vorzugsweise
aus einer in einem zweiten Druckvorgang gedruckten Deckweißschicht
oder einer durch Kaschieren aufgebrachten, weißen Folie besteht.
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Abschließend
wird ein Substrat 8 auf die bedruckte Rückseite
der Lenticularfolie 5 kaschiert, um das Lenticularbild 4 bei
Bedarf völlig undurchsichtig zu machen und/oder einer gewünschten
Festigkeit zu versehen. Im untersten Teil der 2 ist
angedeutet, dass aus bestimmten Betrachtungswinkeln nur das Einzelmotiv 1 nach 1 und
aus anderen bestimmten Betrachtungswinkeln nur das Einzelmotiv 2 nach 1 sichtbar
ist.
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Demgegenüber
wird durch die Erfindung vorgeschlagen, in dem Lenticularbild wenigstens
eine Freifläche vorzusehen, die Platz für ein
individualisierendes Motiv schafft, ohne dass die Notwendigkeit besteht,
das individualisierende Motiv bereits beim Druck anzubringen oder
in Streifen zu schneiden. Zwei mögliche Ausführungsbeispiele
eines solchen Lenticularbildes sind in 3 und 4 gezeigt.
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Im
Ausführungsbeispiel nach 3 wird zunächst
wie in 1 und 2 ein allgemeines Motiv 9 auf
die Rückseite der Lenticularfolie 5 gedruckt,
wobei das Motiv 9 aus den Streifen A und B von zwei, in 3 ganz
unten angedeuteten, im Übrigen aber nicht näher
dargestellten Einzelmotiven 10 und 11 zusammengesetzt
ist.
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Abweichend
von 2 wird in dem allgemeinen Motiv 9 dort,
wo das Lenticularbild ein individualisierendes Motiv erhalten soll,
eine Freifläche 14 vorgesehen, die zweckmäßig
eine zusammenhängende, transparente Fläche mit
einer weitgehend beliebig gestaltbaren Umfangskontur ist. Drucktechnisch definiert
die Freifläche 14 auf der Rückseite der
Lenticularfolie 5 einen Bereich, der nicht bedruckt wird.
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Das
derart ausgebildete allgemeine Motiv 9 wird nun in einem
ersten Schritt z. B. mittels einer Offsetdruckmaschine oder einer
analogen, eine Druckplatte, einen Druckzylinder od. dgl. benötigende Drucktechnik
auf die Rückseite der Lenticularfolie 5 gedruckt.
Im Anschluss daran werden die bedruckten Bereiche für den
Fall, dass der Druck mit einer lasierenden Farbe erfolgt, mit einer
undurchsichtigen bzw. deckenden Sperrschicht 15 hinterlegt,
die vorzugsweise aus einer Deckweiß-Schicht besteht, um
die bedruckten Bereiche der Lenticularfolie 5 von der Rückseite
her abzudecken. Die Sperrschicht 15 kann z. B. unter Anwendung
derselben Offsetdruckmaschine auf die Rückseite der Lenticularfolie 5 gedruckt
werden. Dort, wo sich im Motiv 9 die Freifläche 14 befindet,
wird die Sperrschicht 15 nicht aufgebracht, weshalb sie
in 3 schematisch mit einer entsprechenden Freifläche 16 versehen
ist.
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Auf
die derart bedruckte Rückseite der Lenticularfolie 5 wird
nun eine Abdeckschicht 17 kaschiert. Hierzu wird auf die
bedruckte und mit der Sperrschicht 15 versehene Rückseite
der Lenticularfolie 5 zunächst eine transparente
Kleberschicht 18 aufgebracht und diese dann mit der Abdeckschicht 17 belegt.
Für die Kleberschicht 18 kann z. B. ein Dispersions-,
Lösemittel- oder Acrylkleber verwendet werden, während
für die Abdeckschicht 17 ein Abdeckmaterial wie
z. B. Karton, Papier oder Folie verwendet wird, das zumindest auf
der der Kleberschicht 18 zugewandten Seite silikonisiert
oder auf andere Weise abweisend gegenüber dem verwendeten
Kleber gemacht worden ist. Das bedeutet im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, dass die Abdeckschicht 17 zwar einerseits auf
der Kleberschicht 18 haften bleibt, solange sich das beschriebene
Lenticularbild noch im ”unfertigen” Zustand befindet,
d. h. als Zwischenprodukt vorliegt. Andererseits kann die Abdeckschicht 17 jedoch
aufgrund eines vergleichsweise gering eingestellten Releasewertes
bei Bedarf leicht von der Kleberschicht 18 abgezogen werden,
ohne die Kleberschicht 18 oder gar auf die Lenticularfolie 5 aufgedruckte
Farbpartikel mitzureißen.
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Das
beschriebene, in 3 bis zu einer gestrichelten
Linie 20 vorbereitete Zwischenprodukt kann nun in den Handel
gelangen, z. B. an Kiosken zum Verkauf angeboten werden und dazu
mit einer Lochung versehen und/oder in eine Verpackungsfolie eingeschweißt
sein.
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Die
Individualisierung des beschriebenen Lenticularbildes erfolgt abweichend
vom Stand der Technik beim Verbraucher/Anwender/Käufer.
Dieser kann die Abdeckschicht 17 problemlos vom erworbenen
Zwischenprodukt abziehen und anschließend auf die noch
vorhandene Kleberschicht 18 irgendein Motiv 21 seiner
Wahl aufbringen. Das Motiv 21 hat zweckmäßig
eine Kontur, die der Kontur der Freifläche 16 entspricht,
und wird passergenau zu dieser auf die erhalten gebliebene Kleberschicht 18 geklebt.
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Bei
der Betrachtung des auf diese Weise fertiggestellten Lenticularbildes
ist einerseits analog zu 1 und 2 je nach
Betrachtungswinkel entweder der von den Streifen A gebildete Teil
des Motivs 11 oder der von den Streifen B gebildete Teil
des Motivs 12 sichtbar. Andererseits ist aber auch das
individualisierte Motiv 21 sichtbar, und zwar aus jedem
Betrachtungswinkel, da es im Gegensatz zu den Motiven 11 und 12 hinter
der Freifläche 14 angeordnet und nicht in Streifen
geschnitten ist. Daraus folgt außerdem, dass sich das individualisierende
Motiv 21 ohne Nachteil auch über die gesamte,
vom allgemeinen Motiv 9 abgedeckte Fläche erstrecken
kann, da alle außerhalb der Freiflächen 14, 16 befindlichen Bereiche
mit der Sperrschicht 15 abgedeckt sind und daher das individualisierende
Motiv 21 nicht durchscheinen kann.
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Auf
diese Weise wird durch die Erfindung ein Lenticularbild geschaffen,
das vom Erwerber individualisiert werden kann und somit ein Bastelprodukt für
jedermann darstellt. Dadurch ergibt sich für den Hersteller
des Zwischenprodukts der Vorteil, dass er Lenticularbilder mit unterschiedlichen
allgemeinen Motiven in großen Stückzahlen und
damit kostengünstig herstellen und diese z. B. in Form
von Post-, Einladungs- oder Grußkarten in den Handel bringen kann.
Dagegen ergibt sich für den Erwerber der Vorteil, dass
er ein Zwischenprodukt mit einem allgemeinen Motiv seiner Wahl erwerben
und dieses dann auf einfache und beliebige Weise individualisieren
kann.
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In
einer Weiterbildung des Ausführungsbeispiels nach 3 kann
vorgesehen sein, in den allgemeinen Motiven 9 mehrere,
voneinander unabhängige Freiflächen 14 der
beschriebenen Art vorzusehen, in denen je ein separates, individuelles
Motiv erscheinen kann.
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Das
Ausführungsbeispiel nach 4 unterscheidet
sich von dem nach 3 nur durch die Art des allgemeinen
Motivs und der Freifläche.
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Gemäß 4 wird
ein allgemeines Motiv 23 aus einem einzigen, in Streifen 24 geschnittenen
Einzelmotiv gebildet. Die Streifen 24 werden analog zur obigen
Beschreibung auf die Rückseite der Lenticularfolie 5 gedruckt
und anschließend mit einer Sperrschicht 25 hinterlegt,
die hier aus einer der Streifenzahl und Streifenform entsprechenden
Anzahl von beispielsweise mit Deckweiß gedruckten Segmenten besteht.
Zwischen den Streifen 24 bleibt das gedruckte Bild transparent,
d. h. zwischen je zwei Streifen 24 entsteht je eine Freifläche 26.
Im Anschluss daran wird die bedruckte Rückseite der Lenticularfolie 5 analog
zu 3 mit der Kleberschicht 18 und der Abdeckschicht 17 versehen.
Dadurch entsteht ein Zwischenprodukt, von dem aus bestimmten ersten
Betrachtungswinkeln nur ein durch die Streifen 24 gebildeter
Teil des allgemeinen Motivs 23 und aus bestimmten zweiten
Betrachtungswinkeln nur die Freiflächen 26 sichtbar
sind.
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Das
beschriebene, bis zu einer Linie 27 in 4 vorbereitete
Zwischenprodukt kann analog zu 3 in den
Handel gebracht werden.
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Der
Verbraucher/Erwerber/Käufer eines Zwischenproduktes nach 4 kann
die Abdeckschicht 17 entfernen und z. B. ein schematisch
angedeutetes, individuelles Motiv 28 auf die Kleberschicht 18 kleben.
Dadurch wird ein Endprodukt derart erhalten, dass aus bestimmten
ersten Betrachtungswinkeln das allgemeine Motiv 23 bzw.
dessen Streifen 24 und aus bestimmten zweiten Betrachtungswinkeln
das individualisierende Motiv 28 bzw. dessen unter den Freiflächen 26 angeordneten
Teile sichtbar ist. Das gelingt, obwohl das allgemeine Motiv 23 zumindest teilweise
vom Motiv 28 überlappt wird, weil die überlappenden
Teile durch die streifenförmig aufgebrachte Sperrschicht 25 für
diejenigen Betrachtungswinkel abgedeckt werden, aus denen heraus
das allgemeine Motiv 23 sichtbar sein soll. In diesem Ausführungsbeispiel
bilden somit das allgemeine Motiv 23 und das individualisierende
Motiv 28 ein Wackelbild, wohingegen in 3 die
Einzelmotive 11 und 12 ein Wackelbild bilden und
das individualisierende Motiv 12 aus allen Betrachtungswinkeln
heraus sichtbar ist.
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Erfindungsgemäß ist
daher vorgesehen, das Lenticularbild mit einem ersten, allgemeinen
Motiv 11, 12 oder 23 und einem zweiten,
individualisierten oder personalisierten Motiv 21, 28 zu
versehen. Unter einem ”allgemeinen” Motiv wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein auf die Lenticularfolie 5 gedrucktes
Motiv verstanden, das entsprechend der Linsenanordnung in Streifen
geschnitten und mit wenigstens einer Freifläche 14, 26 versehen
ist. Im Fall der 3 ist das allgemeine Motiv aus
zwei Einzelmotiven 11, 12 zusammengesetzt, die
jeweils in Streifen geschnitten und verschachtelt angeordnet (interlaced)
sind, während die Freifläche 14 eine
vorzugsweise zusammenhängende Fläche in dem allgemeinen
Motiv darstellt. Dagegen ist in 4 das allgemeine
Motiv 23 ein in Streifen geschnittenes Motiv, bei dem die
Freiflächen 26 durch die Zwischenräume zwischen
den Streifen gebildet sind. In beiden Fällen wird das allgemeine
Motiv 11, 12 bzw. 23 vorzugsweise in
großen Stückzahlen hergestellt. Im Unterschied dazu
wird unter einem ”individualisierten” bzw. ”personalisierten” Motiv
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Motiv verstanden, das vorzugsweise
vom Verbraucher/Erwerber/Käufer mit dem das erste Motiv
aufweisenden Zwischenprodukt verbunden wird und sich vom erstem
Motiv 11, 12 bzw. 23 dadurch unterscheidet,
daß es nicht in Streifen geschnitten werden braucht, sondern
zunächst separat als Einzelstück oder in kleinen
Auflagen hergestellt oder ausgewählt werden kann, bevor
es zusätzlich mit dem Lenticularbild verbunden wird und
dann durch die Freiflächen hindurch sichtbar ist.
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Beide
beschriebenen Ausführungsbeispiele bringen außerdem
den Vorteil mit sich, dass der Verbraucher/Erwerber/Käufer
des Zwischenprodukts keine streifenförmige Verschachtelung
seines individualisierenden Motivs mit dem im Zwischenprodukt vorhandenen,
allgemeinen Motiv vornehmen muss und das individualisierende Motiv
daher z. B. ein beliebiges Bild, aber auch eine Fotografie, eine
Grafik, eine Zeitung, ein Schriftzug, ein Zifferncode od. dgl. sein
kann.
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In 3 und 4 sind
die verschiedenen Motive jeweils innerhalb eines Rahmens 30 angeordnet.
Dieser Rahmen 30 hat z. B. die Größe
einer Postkarte, und dieselbe Größe kann die Lenticularfolie 5 haben.
Mit dem Rahmen 30 soll angedeutet werden, dass sich die
verschiedenen Motive sowohl über die ganze Rahmenfläche,
aber auch nur über einen Teil davon erstrecken können.
Entsprechend kann sich die Sperrschicht 15 über
die ganze Rahmenfläche oder nur einen Teil davon erstrecken,
ausgenommen derjenigen Bereiche, die die Freiflächen 16 bw. 26 bilden.
Außerdem können die in 3 und 4 nicht
mit Motiven ausgefüllten Zonen des Rahmens 30 auch
mit anderen, nicht der Bildung eines Lenticularbildes dienenden
Bildern, Farben od. dgl. bedruckt werden und außerhalb
des für die Erfindung wichtigen Bereichs liegen, der dann
nicht von der Lenticularfolie bedeckt sein braucht. Entsprechend
können auch zusätzliche Freiflächen oder
Teile der Freiflächen 16, 26 außerhalb
der von den Lenticularbildern eingenommenen Flächen liegen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, die auf vielfache Weise abgewandelt werden
können. Das gilt insbesondere für die Art, Größe
und Umfangskontur der beschriebenen Freiräume 16 und 26.
Weiter ist klar, dass die Abdeckschicht 17 vorzugsweise
mit einer über einen Rand der Lenticularfolie 5 hinausragenden
Lasche od. dgl. versehen werden kann, die das Abziehen der Abdeckschicht 17 vom übrigen
Teil des Lenticularbildes erleichtert. Der Verbraucher/Erwerber/Käufer
kann diese Abdeckschicht 17 nach dem Aufbringen des individualisierenden
Motivs durch irgendein geeignetes, insbesondere die Stabilität
oder Undurchsichtigkeit des Lenticularbildes erhöhendes Material
ersetzen, das z. B. durch Kleben aufgebracht wird. Weiterhin können
die allgemeinen Motive auch aus mehr als zwei Einzelmotiven zusammengesetzt
sein, beispielsweise um einen Filmeffekt oder spezielle 3D-Effekte
zu erzeugen. Ferner können andere Drucktechniken als die
Offsetdrucktechnik zum Bedrucken der Lenticularfolie 5 verwendet werden,
beispielsweise Flexo- oder Digitaldrucktechniken oder ähnliche
Techniken. Schließlich versteht sich, dass die verschiedenen
Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten
Kombinationen angewendet werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0965972
A1 [0002]
- - EP 1647878 B1 [0002]
- - WO 02/051611 A1 [0002]