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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines individualisierten Lenticularbildes und ein Lenticularbild.
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Lenticularbilder werden auch als Prismenrasterbilder, Refraktivbilder oder Linsenrasterbilder bezeichnet und sind grundsätzlich bekannt. Man versteht unter ihnen ein Bild, das einen visuellen Effekt ohne Hilfsmittel, wie etwa 3D-Brillen, erzeugt. Ebenso ist bei Lenticularbildern bekannt, eine Bildänderung, etwa eine Bewegung oder einen Bildwechsel, bei Änderung des Blickwinkels zu erzeugen. Diese Bilder werden auch als Wechselbilder oder ”Wackelbilder” bezeichnet. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, ein solches Lenticularbild mit personen- oder firmenbezogenen Daten bzw. Motiven zu versehen und so zu individualisieren. Ein solches Lenticularbild wird als individualisiertes Lenticularbild bezeichnet.
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Der visuelle Effekt eines solchen Lenticularbildes wird durch ein Streifenbild und eine Lenticular- oder Linsenrasterfolie erzeugt, die beispielsweise aus parallel angeordneten Zylinderlinsen besteht, die von einem Bildrand zum anderen reichen. Unterhalb dieser Lenticularfolie ist das Streifenbild angeordnet, das aus mindestens zwei Einzelbildern zusammengesetzt ist. Die Einzelbilder werden dabei in Streifen geschnitten und dann alternierend zusammengefügt. Wird dieses zusammengefügte Streifenbild nun so hinter der Lenticularfolie angeordnet, dass die Streifen parallel zu den Zylinderlinsen verlaufen, ist durch die Brechungswirkung der Linsen in einem bestimmten Winkelbereich das eine Einzelbild und in einem anderen Winkelbereich das andere Einzelbild sichtbar.
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Grundsätzlich ist auch bekannt, mehr als zwei Einzelbilder vorzusehen, so dass bei entsprechender Bewegung des Lenticularbildes ein Bewegungs- oder Filmeffekt hervorgerufen wird.
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Durch geeignete Aufnahme eines Gegenstandes aus zwei Perspektiven, die in etwa dem Augenabstand entsprechen, und passende Anordnung eines aus diesen Aufnahmen zusammengesetzten Streifenbildes hinter der Lenticularfolie, kann der Eindruck erweckt werden, eine dreidimensionale Abbildung zu betrachten.
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Selbstverständlich sind auch andere Linsenanordnungen denkbar, um gemäß den Grundprinzipien der Optik Lenticularbilder bereitzustellen.
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Ein zentraler Schritt bei der Herstellung eines Lenticularbildes ist die Aufbereitung der Bilddaten. Wie bereits voranstehend beschrieben wurde, wird ein aus mehreren Einzelmotiven zusammengesetztes neues Motiv bzw. Lenticularbild erstellt. Aus diesem neuen Motiv sind ohne eine entsprechende Lenticularfolie die ursprünglichen Einzelmotive in der Regel nicht mehr erkennbar. Der Vorgang des Aufbereiten der Einzelmotive bzw. des Schneidens in Streifen wird auch als ”Interlacing” bezeichnet. Der Vorgang erfolgt in der Regel mittels einer geeigneten Software, die die Einzelmotive in Streifen schneidet und alternierend zusammenfügt.
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Die Breite der Streifen hängt dabei von den Einzelmotiven und der gewünschten Qualität des Lenticularbildes ab. Entsprechend zu der Streifenbreite und der Anzahl der Einzelmotive bzw. -bilder ist die Breite der Linsen der Lenticularfolie zu wählen. Gemessen wird diese in der Einheit ”Lpi” (Linsen pro inch). Gängig sind Werte von 10 Lpi bis zu 200 Lpi und mehr.
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Die Herstellung des Lenticularbildes erfolgt dann beispielsweise, indem das errechnete Motiv auf die flache Rückseite der Lenticularfolie gedruckt wird, wohingegen die mit den Wölbungen der Linsen versehene Vorderseite nicht bedruckt wird.
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Unter ”Rückseite” ist im Rahmen dieser Beschreibung also diejenige Seite der Lenticularfolie zu verstehen, die eben und entgegengesetzt zu den Wölbungen der Linse angeordnet ist. Durch die direkte Bedruckung der Lenticularfolie wird in der Regel eine höhere Genauigkeit und Qualität gegenüber der Alternative erreicht, ein Papier oder eine Folie zu bedrucken und diese hinter der Lenticularfolie anzubringen.
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Die Bedruckung der Lenticularfolien erfolgt überwiegend im Offsetdruck, um hohe Stückzahlen in guter Qualität zu erzeugen. Da im Offsetdruck lasierende Farben eingesetzt werden, ist die Rückseite der bedruckten Lenticularfolie mit Deckweiß abzudecken. Dies kann ebenfalls im Offsetdruck oder im Siebdruck geschehen. Anschließend wild ein Papier, Karton oder beliebiges Substrat auf der Rückseite der Lenticularfolie angebracht, insbesondere kaschiert, um dem Lenticularbild die gewünschte Festigkeit zu verleihen.
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Unter Kaschieren ist dabei gemäß allgemeinem Verständnis das Verbinden mehrerer Lagen von gleichen oder verschiedenen Materialien mit Hilfe geeigneter Kaschiermittel zu verstehen. Geeignete Kaschiermittel sind etwa Klebstoffe, Lack, Leim oder Wachs. Grundsätzlich sind auch andere Folienverbindungsmöglichkeiten möglich, wie etwa Verschweißen.
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Grundsätzlich lassen sich die beschriebenen Effekte auch erzeugen, indem das Streifenbild in einem Digitaldruckverfahren auf Folien aufgebracht und diese entsprechend hinter eine Lenticularfolie kaschiert werden.
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Die Techniken des Offsetdrucks und des variablen und des statischen Digitaldrucks sind Fachleuten des Druckereiwesens bekannt.
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Die
DE 2 230 037 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Hervorrufen von Bewegungsbildern mit einer Schicht aus Linsen und einer Bildfläche, die Bereiche unterschiedlicher Helligkeit oder Farbigkeit aufweist, und die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Linsenschicht aus sphärischen oder rotations-sphärischen Linsen, z. B. Ellipsoide, Plankonvex-, Bikonvex- oder Konkavkonvexlinsen, besteht und vorzugsweise relativ zur Bildfläche parallel zu dieser beweglich ist.
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In einer weiteren Anwendung dieser Technik zeigt
EP 1 067 503 C1 eine Displayeinheit zur Darstellung zweier oder mehr sich aufeinander folgend ändernder Bilder, die eine gekrümmte, linsenartige Platte mit Vorder- und Rückseiten, einem verschiebbaren, leichtgewichtigen, bildtragenden Film, der entlang der Rückseite ausgebreitet ist, einen elektrischen Antrieb, der mit dem Film gekoppelt ist, um ihn periodisch über die Linsenplatte zu verschieben, und eine Führungseinrichtung zur Erleichterung der Bewegung des Films umfasst.
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Des weiteren ist z. B. gemäß
EP 1 647 878 B1 ein Mousepad für eine Rollballmouse bekannt, das mindestens eine erste Kunststofffolie mit einer Oberseite umfasst, wobei auf der Oberseite der ersten Kunststofffolie eine zweite Kunststofffolie angeordnet ist, und das dadurch gekennzeichnet ist, dass die erste Kunststofffolie eine Linsenrasterfolie ist und die zweite Kunststofffolie auf der Oberseite der einzelnen Linsen der Linsenrasterfolie angeordnet ist und die Linsenrasterfolie an ihren Rändern mit der zweiten Kunststofffolie ebenfalls an ihren Rändern thermisch verschweißt ist, wobei die zweite Kunststofffolie über die Linsenrasterfolie gespannt ist und auf den Oberseiten der Linsen aufliegt und deshalb für eine Benutzung mit einer optischen Mouse geeignet ist.
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Des weiteren zeigt
EP 0 965 972 A1 ein Refraktivbild, das insbesondere zur Verwendung als Währungsumrechnungstabelle vorgesehen ist, und dadurch gekennzeichnet ist, dass es ein Rückenelement aufweist, auf dem eine Mehrzahl von Bildern gedruckt ist, wobei eine Linse über dem Rückenelement angeordnet ist, und die Mehrzahl von Bildern eine Währungsumrechnungstabelle bereitstellt.
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Das Erstellen der Streifenbilder (Interlacing) bedarf eines hohen Rechenaufwands und dauert eine gewisse Zeitspanne. Auch werden, abhängig von der Bildqualität, große Datenvolumen erzeugt, die im Digitaldruck zu der Digitaldruckanlage übertragen werden müssen.
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Grundsätzlich ist es im variablen Digitaldruck möglich, bei jeder Zylinderumdrehung ein neues Bild zu erzeugen und zu drucken. Dabei werden ein- oder mehrfach verschieden personalisierte Motive auf einem Druckbogen gedruckt. Jeder Einzeldruck oder jeder Bogen wird verschieden voneinander mit individualisierten Bilddaten, wie etwa Namen, Codes, Zahlen, Geburtsdaten oder Grafiken personalisiert. Kern Druck gleicht dabei dem anderen. Diese gedruckten Produkte haben beim Empfänger eine sehr hohe Aufmerksamkeitswirkung und einen Mehrtwert, der zum Aufheben und Sammeln verleitet. Dadurch erhält der Werbende bzw. Vertreibende oder das Produkt einen hohen Wert. Bei Rundschreiben können beispielsweise in einer automatisierten Anwendung für jeden Kunden individualisierte Postkarten oder ähnliches gedruckt werden.
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Zur Erzeugung eines Lenticularbildes ist jedoch für jedes individualisierte Bild wie voranstehend beschrieben wurde, vorab mittels Interlacing aus Einzelmotiven ein Streifenbild zu erstellen. Rechenzeit und Datenübertragung brauchen dabei aber eine so hohe Zeitspanne, dass es im Digitaldruck nicht möglich ist, bei jeder Zylinderumdrehung ein neues Bild zu drucken. Eine Digitaldruckmaschine kann daher nicht voll ausgelastet werden.
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Des weiteren bietet allein der Offsetdruck direkt auf die Rückseite der Lenticularfolie eine hochqualitative Auflösung und Bildqualität. Auch die Offsetdrucktechnik, die an sich die Lenticularbilder mit der besten Qualität liefert, lässt sich für derart individualisierte Bilder nicht wirtschaftlich verwenden, da jeweils individuelle Druckplatten notwendig sind.
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Ein technisches Problem der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung individualisierter Lenticularbilder, das qualitativ hochwertige Lenticularbilder liefert und wirtschaftlich durchgeführt werden kann, und ein entsprechendes Lenticularbild bereitzustellen
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Erfindungsgemäß wird daher ein Verfahren zur Herstellung eines individualisierten Lenticularbildes nach Anspruch 1 und ein Lenticularbild nach Anspruch 7 bereitgestellt. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Ansprüchen 2 bis 6 und 8 bis 12.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte des Bedruckens einer Rückseite einer Lenticularfolie mit einem allgemeinen Motiv mittels einer Offsetdrucktechnik, wobei mindestens eine unbedruckte Freifläche vorgesehen wird, des Bedruckens eines Substrats mit einem individualisierten Motiv mittels einer Digitaldrucktechnik und des Kaschierens des Substrats auf die Rückseite der Lenticularfolie, so dass das individualisierte Motiv durch die mindestens eine Freifläche mindestens aus einem bestimmten Winkelbereich sichtbar ist.
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Unter einem ”allgemeinen Motiv” ist dabei ein mittels ”Interlacing” erstelltes Streifenbild ohne individuelle Bestandteile zu verstehen. Es kann grundsätzlich aus lediglich einem oder mehreren Einzelmotiven gewonnen werden, je nachdem ob verschwindende Bilder, Wackelbilder, 3D-Effekte, Filmeffekte usw. erzeugt werden sollen.
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Dabei können bedruckte Bereiche der Rückseite der Lenticularfolie mit einer Deckweißschicht bedruckt werden, bevor das Substrat kaschiert wird. Des weiteren kann das allgemeine Motiv so in mehreren Druckstreifen auf die Rückseite der Lenticularfolie gedruckt werden, dass es nur aus mindestens einem bestimmten Winkelbereich durch die Lenticularfolie sichtbar ist.
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Es können mehrere Freiflächen zwischen jeweils zwei der Druckstreifen vorgesehen werden. Auch kann genau eine zusammenhängende Freifläche vorgesehen werden.
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Das allgemeine Motiv kann aus mindestens zwei allgemeinen Einzelmotiven so zusammengesetzt werden, dass jedes Einzelmotiv aus einem bestimmten Winkelbereich sichtbar ist.
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Ein erfindungsgemäßes Lenticularbild umfasst eine Lenticularfolie, auf deren Rückseite mittels einer Offsetdrucktechnik ein allgemeines Motiv aufgedruckt ist, wobei auf der Rückseite mindestens eine unbedruckte Freifläche vorgesehen ist, und ein auf die Rückseite der Lenticularfolie kaschiertes Substrat, das mittels einer Digitaldrucktechnik mit einem individualisierten Motiv bedruckt ist, so dass das individualisierte Motiv durch die mindestens eine Freifläche mindestens aus einem bestimmten Winkelbereich sichtbar ist.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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1 zeigt die Erzeugung eines allgemeinen Motivs gemäß einem Verfahren nach dem Stand der Technik.
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2 zeigt den Aufbau eines Lenticularbildes mit dem allgemeinen Motiv in 1 gemäß dem Stand der Technik.
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3 zeigt die Erzeugung eines allgemeinen Motivs gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
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4 zeigt den Aufbau eines Lenticularbildes mit dem allgemeinen Motiv in 3 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
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5 zeigt die Erzeugung eines allgemeinen Motivs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
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6 zeigt den Aufbau eines Lenticularbildes mit dem allgemeinen Motiv in 5 gemäß einer zweiten Ausführugsform der Erfindung.
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In 1 ist zur besseren Verdeutlichung der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik dargestellt, wie ein allgemeines Motiv gemäß dem Stand der Technik erzeugt wird.
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Ein erstes Einzelmotiv oder Einzelbild 122 (Motiv ”A”) und ein zweites Einzelmotiv oder Einzelbild 124 (Motiv ”B”) werden mittels einer entsprechenden Software in Streifen geschnitten (”Interlacing”) und alternierend zu einem Motiv 120 (”allgemeines Motiv” bzw. ”Streifenbild”) zusammengefügt.
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Die Breite der Streifen ist dabei abhängig von den darzustellenden Einzelmotiven und wird entsprechend fein gewählt.
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2 zeigt, wie ein entsprechendes Lenticularbild 150 gemäß dem Stand der Technik aufgebaut ist.
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Das erzeugte allgemeine Motiv 120 wird auf die Rückseite einer Lenticularfolie 110 gedruckt.
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Die Breite der Linsen 111 der Lenticularfolie 110 entspricht dabei einem n-fachen der Breite der Druckstreifen des allgemeinen Motivs 120, so dass abhängig von dem jeweiligen Betrachtungswinkel entweder das Einzelmotiv 122 oder das Einzelmotiv 124 sichtbar ist. Dabei entspricht n der Anzahl gemischten Einzelmotive.
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Auf das allgemeine Motiv 120 wird in einem zweiten Druckvorgang eine Deckweißschicht 130 aufgetragen.
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Anschließend wird ein Substrat 140 auf die Rückseite der Lenticularfolie 110 kaschiert, um dem Lenticularbild 150 eine gewünschte Festigkeit zu verleihen.
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Demgegenüber zeigen die 3 und 4 ein erfindungsgemäßes Lenticularbild 50 in einer ersten Ausführungsform und werden im Folgenden figurenübergreifend beschrieben.
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Das fertige Lenticularbild 50 soll dabei einen individualisierten Bestandteil, im dargestellten Beispiel den Namen ”Horst”, enthalten. Dieser wird jedoch nur als Einzelstück oder in geringer Stückzahl benötigt. Grundsätzlich soll es möglich sein, dass je nach Auftragslage in jedem Lenticularbild 50 ein anderer individualisierter Bestandteil, im vorliegenden Beispiel ein anderer Name, erscheint.
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Zunächst wird das allgemeine Motiv 20, d. h. der Bestandteil des Lenticularbildes 50, der allen individualisierten Lenticularbildern 50 gemein ist, erzeugt.
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Dabei wird das allgemeine Einzelmotiv 22 (Motiv ”A”) mit einem Leerbild 24 (Motiv ”B) gemischt (”interlaced”), insbesondere vollflächig. Als Ergebnis erhält man ein allgemeines Motiv 20, in dem Streifen des Einzelmotivs 22 mit transparenten Freiflächen 26 alternieren.
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In einem ersten Herstellungsschritt zur Erzeugung des individualisierten Lenticularbildes 50 wird nun eine Rückseite 12 entgegengesetzt zu Linsen 11 einer Lenticularfolie 10 mit dem allgemeinen Motiv 20 bedruckt, wobei entsprechend die unbedruckten Freiflächen 26 transparent verbleiben.
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In einem darauffolgenden Herstellungsschritt kann mm der bedruckte Bereich mit einer Deckweißschicht 30 bedruckt werden. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn das allgemeine Motiv 20 mittels einer Offsetdrucktechnik auf die Lenticularfolie 10 aufgebracht wird, um die eingesetzten lasierenden Farben abzudecken.
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Entsprechend sind nun lediglich die Freiflächen 26 transparent, so dass aus mindestens einem bestimmten Winkelbereich das allgemeine Motiv 20 sichtbar ist und aus mindestens einem anderen Winkelbereich durch die Freiflächen 26 und damit die Lenticularfolie 10 gesehen werden kann.
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In einem weiteren Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Substrat mit einem individualisierten Motiv 40 bedruckt. Das individualisierte Motiv 40 enthält den individualisierten Bestandteil, im vorliegenden Fall den Namen ”Horst”.
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Die Bedruckung des Substrats kann dabei in vorteilhafter Weise mittels einer Digitaldrucktechnik erfolgen, wobei die Bedruckung des Substrats vollflächig, d. h. ohne ein vorher durchzuführendes ”Interlacing”, vorgenommen werden kann.
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In einem letzten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das bedruckte Substrat auf die Rückseite 12 der Lenticularfolie 10 kaschiert.
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Das fertiggestellte Lenticularbild 50 erzeugt nun den gewünschten Lenticulareffekt.
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In einem bestimmten Winkelbereich ist dabei das allgemeine Einzelmotiv 22 sichtbar, in einem anderen bestimmten Winkelbereich kann durch die Freiflächen 26, die erzeugt wurden, indem als allgemeines Einzelmotiv 24 ein Leerbild vorgesehen wurde, das auf das Substrat gedruckte individualisierte Motiv 40 betrachtet werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren können somit die Vorteile beider Drucktechniken miteinander kombiniert werden.
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Die Bedruckung der Lenticularfolie kann mit einer Offsetdrucktechnik erfolgen, so dass hohe Stückzahlen gefertigt und eine hohe Druckqualität und Passgenauigkeit auf der Rückseite der Lenticularfolie erreicht wird. Aufgrund der hohen Druckqualität und Passgenauigkeit zu der Linsenanordnung wird ein qualitativ hochwertiger Lenticulareffekt erzeugt.
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Da auf die Rückseite 12 der Lenticularfolie 10 lediglich das allgemeine Motiv 20 gedruckt wird, kann eine Druckplatte für sämtliche individualisierten Lenticularbilder 50 verwendet werden.
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Die individualisierten Motive 40 können mittels einer Digitaldrucktechnik ohne vorheriges ”Interlacing” flächig auf das Substrat gedruckt werden. Damit kann der Vorteil der Digitaldrucktechnik, mit jeder Zylinderumdrehung ein anderes, individualisiertes Motiv auf das Substrat aufzutragen, voll ausgenutzt werden.
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Dabei wird die Qualität des Lenticularbildes nicht beeinflusst, da diese maßgeblich von der Passgenauigkeit des Offsetdruckbildes auf der Rückseite der Lenticularfolie 10 bestimmt wird.
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Somit können die Vorteile hinsichtlich Qualität und Geschwindigkeit beider Druckverfahren, d. h. des Offsetdrucks und des Digitaldrucks, kombiniert und ein Lenticularbild 50 erzeugt werden, das die Qualität eines Lenticularbildes erreicht, bei dem die Rückseite der Lenticularfolie 10 vollflächig mittels Offsetdrucktechnik bedruckt wurde.
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Die 5 und 6 zeigen die Herstellung eines erfindungsgemäßen Lenticularbildes 50' in einer zweiten Ausführungsform und werden im Folgenden figurenübergreifend beschrieben.
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Ähnliche Elemente weisen dabei die gleichen, jedoch gestrichenen, Bezugszeichen auf.
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Das allgemeine Motiv 20' ist in der zweiten Ausführungsform aus einem ersten Einzelmotiv 22' (Motiv ”A”) und einem zweiten Einzelmotiv 24' (Motiv ”B”) zusammengesetzt. Aus den Einzelmotiven 22' und 24' wird mittels ”Interlacing” ein allgemeines Motiv 20' erzeugt. An einer Stelle, an der für einen Betrachter des Lenticularbilds 40' ein individualisiertes Motiv 40' erscheinen soll, wird eine Freifläche 26' vorgesehen. Die Freifläche 26' ist als zusammenhängende Freifläche ausgebildet.
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Das so erzeugte allgemeine Motiv 20' wird in einem ersten Schritt des Herstellungsverfahrens nun auf die Rückseite 12' einer entsprechenden Lenticularfolie 10' gedruckt. Insbesondere kann dafür eine Offsetdrucktechnik verwendet werden.
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Die bedruckten Bereiche der Rückseite 12' der Lenticularfolie 10' werden nun in einem weiteren Schritt mit einer Deckweißschicht 30' versehen, um die bedruckten Bereiche des allgemeinen Motivs 20' abzudecken.
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Ein Substrat wird mit einem individualisierten Motiv 40' bedruckt, das im vorliegenden Fall ein Geburtsdatum ist. Insbesondere kann dafür eine Digitaldrucktechnik verwendet werden.
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Nun wird abschließend das Substrat auf die Rückseite 12' der Lenticularfolie 10' kaschiert. Das individualisierte Motiv 40' ist nun durch die Freifläche 26' für einen Betrachter stets sichtbar.
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Um das durch die Lenticularfolie 10' sichtbare individualisierte Motiv 40' herum, quasi in der Art eines Passepartouts, ist ein gewünschter Lenticulareffekt, beispielsweise ein 3D- oder Wackelbildeffekt sichtbar.
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Erneut werden die Vorteile der Offsetdrucktechnik und Digitaldrucktechnik bei der Erzeugung eines individualisierten Lenticularbildes kombiniert und ein Lenticularbild von hoher Qualität unter voller Ausnutzung der Kapazitäten der jeweiligen Druckanlagen und -techniken gefertigt.
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Es versteht sich, dass die voranstehend beispielhaft genannten individualisierten Motive auch auf andere Art, beispielsweise als Grafik, Code, Bildbestandteil, usw., ausgestaltet sein können.
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Des weiteren kann das allgemeine Motiv 20, 20' grundsätzlich auch aus mehr als zwei Einzelmotiven zusammengesetzt sein. Beispielsweise können mehr als zwei Einzelmotive vorgesehen sein, um einen Filmeffekt zu erzeugen. Grundsätzlich können die Einzelmotive 22, 24, 22', 24' auch bis auf den individualisierten Bestandteil identisch sein. Des weiteren sind neben reinen Wackelbildeffekten natürlich auch Lenticularbilder denkbar, die einen im einleitenden Teil der Beschreibung dargelegten 3D-Effekt erzeugen.
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Letztlich sind auch andere geeignete Drucktechniken, beispielsweise Thermodruck, verwendbar. Auch ist es grundsätzlich alternativ möglich, sowohl die Lenticularfolie 10, 10' als auch das Substrat, d. h. sowohl das allgemeine Motiv 20, 20' als auch das individuelle Motiv 40, 40', mittels einer Digitaldrucktechnik zu bedrucken. Insbesondere kann die Lenticularfolie mittels einer statischen Digitaldrucktechnik bedruckt werden.