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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft einen Helm, insbesondere einen Fahrradhelm, wie
er beispielsweise beim Fahrradfahrer zum Schutz seines Kopfes benutzt wird.
Der Helm besitzt einen Körper aus stoßabsorbierendem
Material, insbesondere aus Kunststoffmaterial. Oftmals wird ein
solcher Körper – beispielsweise durch eine Dekorschale – außen
optisch ansprechend verkleidet. Die Dekorschale vermindert die Reibung
mit der Sturzoberfläche, so dass das Sturzsystem Mensch
mit einheitlicher Verzögerung auf der Sturzoberfläche
entlang rutscht.
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Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Schutzblende, die lösbar
an einem solchen Helm befestigt werden kann.
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STAND DER TECHNIK
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Helme
der eingangs genannten Art sind in vielfältigsten Ausführungen
bekannt. Beispielsweise aus der
DE 202 09 611 U1 ist ein Helm bekannt, bei dem
an der Dekorschale frontseitig ein zusätzliches kleines
Schild befestigt ist. Dieses Schild ist etwa waagrecht nach vorne
reichend vorhanden, vergleichbar dem Schild einer Baseballkappe.
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Aus
der
DE 20 2008
001 838 U1 ist ein Helm mit einer Vorderlichteinrichtung
bekannt. Die Vorderlichteinrichtung ist an einer Frontverkleidung
des Helmes befestigt, welche in Art eines Visiers ausgebildet ist.
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Derartige
Visiereinrichtungen sind regelmäßig aus einem
undurchsichtigen Material, so dass sie den Träger eines
entsprechenden Helmes zwar beispielsweise vor direktem Sonnenlicht
schützen können, gleichzeitig jedoch das Sichtfeld
begrenzen und verdunkeln. Diese Verdunkelung kann insbesondere bei
schlechten Sichtverhältnissen, beispielsweise bei Nacht,
zu einer erhöhten Gefährdung des Trägers des
Helmes führen, da das wenige noch vorhandene Licht durch
die Visiereinrichtung abgehalten wird.
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Insbesondere
beim Fahrradfahren wird der Kopf regelmäßig zum
Boden geneigt, um die Augen vor dem direkten Fahrtwind zu schützen.
Ein nach vorne gerichtetes Schild als Visiereinrichtung an dem Helm
führt dabei zu einer massiven Einschränkung des
Sichtfeldes. Durch diese Einschränkung des Sichtfeldes
können entgegenkommende Personen oder Fahrzeuge oft erst
relativ spät entdeckt werden; eine vorausschauende Fahrweise
wird dadurch erschwert.
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Einige
Visiereinrichtungen sind daher mit mehr oder weniger großen
Durchbrüchen versehen, durch die der Träger eines
Helmes beispielsweise bei gesenktem Kopf blicken kann. Diese Durchbrüche führen
dann allerdings dazu, dass die Augen wieder direkt mit der Zugluft
in Berührung kommen, auch ein Schutz vor direktem Sonnenlicht
ist nicht mehr möglich.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Helm mit Visiereinrichtung anzugeben.
Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Visiereinrichtung in Form eines Schutzschildes
anzugeben, das lösbar oder unlösbar an einem Helm
befestigt werden kann.
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Der
erfindungsgemäße Helm ist durch die Merkmale des
Hauptanspruchs 1 gegeben. Die erfindungsgemäße
Visiereinrichtung ist durch die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs
8 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
von sich daran jeweils anschließenden weiteren Ansprüchen.
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Der
erfindungsgemäße Helm besitzt einen Grundkörper
und eine Schutzblende. Die Schutzblende kann frontseitig an dem
Grundkörper befestigt werden und besitzt zumindest ein
Fensterelement, an dem zumindest eine transparente Schutzscheibe angeordnet
ist.
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Die
erfindungsgemäße Schutzblende besitzt einen Blendenkörper,
an dem zumindest ein Fensterelement vorhanden ist. An dem zumindest
einen Fensterelement ist zumindest eine transparente Schutzscheibe
angeordnet. Die erfindungsgemäße Schutzblende
eignet sich damit zum Nachrüsten eines Helmes, beispielsweise
eines Fahrradhelmes.
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Die
Schutzblende kann folglich als Visiereinrichtung wirken und die
Augen des Trägers eines solchen Helmes vor direkter Sonneneinstrahlung
und Zugluft schützen. Durch die in beziehungsweise an den
Fensterelementen angeordneten transparenten Schutzscheiben ist jedoch
nach wie vor eine uneingeschränkte Sicht möglich,
so dass das Sichtfeld nicht eingegrenzt wird.
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Die
Fensterelemente können rahmenförmig ausgebildet
sein. Die Fensterelemente können jedoch auch lediglich
U-förmig ausgebildet sein. Grundsätzlich werden
als Fensterelemente auch solche Einrichtungen an der Schutzblende
bezeichnet, die prinzipiell dazu geeignet sind, eine transparente Schutzscheibe
aufzunehmen. Folglich kann auch ein Befestigungselement für
eine tranparente Schutzscheibe ein Fensterelement in diesem Sinne
darstellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann zumindest eine der
Schutzscheiben lösbar an dem zumindest einen Fensterelement
befestigt sein. Durch die Auswechselbarkeit der Schutzscheiben können
diese an wechselnde Lichtverhältnisse angepasst werden,
um einen optimalen Schutz der Augen zu ermöglichen. Darüber
hinaus können alte, zerkratzte Schutzscheiben problemlos
gegen neue Schutzscheiben ausgetauscht werden, ohne die Schutzblende
oder gar den gesamten Helm austauschen zu müssen.
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Die
lösbare Befestigung der Schutzscheiben an dem Fensterelement
kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Schutzscheiben
an dem Fensterelement eingerastet oder festgeclipst werden. Alternativ
dazu können die Schutzscheiben auch in das Fensterelement
eingeschoben werden. In diesem Fall könnte das Fensterelement
einen U-förmigen Rahmen aufweisen. Die Befestigung der Schutzscheiben
an dem Fensterelement sollte vorzugsweise von der Unterseite der
Schutzblende her erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können zumindest
zwei Fensterelemente in der Schutzblende vorhanden sein. Diese beiden
Fensterelemente können vorzugsweise so angeordnet sein, dass
sie etwa im Bereich der Augen eines Helmträgers zu liegen
kommen. Insbesondere bei einer nach vorne geneigten Kopfstellung
bietet diese Ausführungsform die Möglichkeit,
durch die beiden Fensterelemente nach vorne zu sehen, was eine vorausschauende
Fahrweise ermöglicht.
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Vorzugsweise
kann zumindest eine der Schutzscheiben farbig ausgebildet sein.
Bei einer lösbaren Befestigung der Schutzscheiben an der Schutzblende
und der sich dadurch ergebenden Auswechselbarkeit der Schutzscheiben
können diese aufgrund unterschiedlicher Farben und Tönungen optimal
an wechselnde Lichtverhältnisse angepasst werden. Dadurch
können die Schutzscheiben auch gefährliche UV-Strahlung
abhalten und die Schutzblende kann für jede Situation passend
ausgebildet werden.
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Vorzugsweise
kann die Schutzblende lösbar an dem Grundkörper
des Helmes befestigt werden. Diese lösbare Befestigung
der Schutzblende ermöglicht ein einfaches Auswechseln der
Schutzblende, sollte diese beschädigt werden. Darüber
hinaus kann damit ein Nachrüsten bereits vorhandener Helme durch
eine erfindungsgemäße Schutzblende ermöglicht
werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen
ferner angegebenen Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel
zu entnehmen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung wird im Nachfolgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer den erfindungsgemäßen Helm
tragenden Person,
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2 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Schutzblende und
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3 eine
leicht von oben gesehene Frontansicht einer den erfindungsgemäßen
Helm tragenden Person gemäß 1.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
den Kopf 10 eines Fahrradfahrers, der mit einem Helm 12 geschützt
ist. Im vorliegenden Beispielsfall handelt es sich bei dem Helm 12 um
einen Fahrradhelm. Der Helm 12 besitzt einen Grundkörper 14,
der von einer Dekorschale 16 größtenteils
bedeckt ist. Die Dekorschale 16 ist aus einem flexiblen
dünnen Plastikmaterial, während der Grundkörper 14 aus
einem stoßabsorbierenden Kunststoffmaterial besteht. Mittels
eines Befestigungsgurtes 18, der zwischen dem Grundkörper 14 und
der Dekorschale 16 entlang läuft und unter dem
Kinn des Trägers verriegelt werden kann, lässt
sich der Helm 12 fest und doch lösbar am Kopf 10 befestigen.
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An
der Frontseite des Helmes 12 ist eine Schutzblende 20 angeclipst
befestigt. Die Schutzblende 20 besitzt einen Blendenkörper 22,
der im vorliegenden Beispielsfall etwa sichelförmig ausgebildet ist.
Der Blendenkörper 22 besitzt an seinem Endbereich
beidseitig jeweils einen Clips-Verschluss 24, mittels dem
die Schutzblende 20 an dem Helm 12 lösbar
befestigt werden kann.
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In
dem Blendenkörper 22 befinden sich im vorliegenden
Beispielsfall zwei rahmenförmige Fensterelemente 26,
die im vorliegenden Beispielsfall vollständig von transparenten
Schutzscheiben 28 ausgefüllt sind. Die Schutzscheiben 28 können über
hier nicht dargestellte Befestigungsmittel lösbar an dem Fensterelement 26 befestigt
werden. Die Schutzscheiben 28 könnten beispielsweise
von unten in das Fensterelement 26 eingerastet oder eingeclipst
werden. Alternativ dazu könnten die Schutzscheiben 28 auch
in das Fensterelement 26 eingeschoben werden. Dazu müsste
das Fensterelement 26 mit entsprechenden Schlitzhaltern
ausgestattet sein.
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Die
Schutzscheiben 28 können in verschiedenen Farben
und Tönungen vorhanden sein. Durch das lösbare
Befestigen der Schutzscheiben 28 an den Fensterelementen 26 kann
die Schutzblende 20 und damit der Helm 12 gut
an verschiedene Lichtverhältnisse angepasst werden. Die
Schutzscheiben 28 verhindern darüber hinaus, dass
die Augen des Trägers direkt mit Zugluft in Kontakt kommen.
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Die
Schutzblende 20 ist etwa horizontal ausgerichtet, so dass
der Träger des Helmes 12 unten an der Schutzblende 20 vorbei
nach vorne sehen könnte (1). Bei gesenktem
Kopf 10 (3) kann der Träger
durch die Schutzscheiben 28 und damit durch die Schutzblende 20 hindurch
sehen. Das Sichtfeld wird somit nicht durch die Schutzblende 20 eingeschränkt.
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Im
vorliegenden Beispielsfall weist der Blendenkörper 22 zwei
Versteifungsrippen 30 auf, die im äußeren
Bereich des Blendenkörpers 22 jeweils seitlich
neben den Fensterelementen 26 angeordnet sind. Darüber
hinaus besitzt der Blendenkörper 22 eine U-förmige
Versteifungsrippe 32, die etwa mittig des Blendenkörpers 22 und
damit zwischen den beiden Fensterelementen 26 angeordnet
ist. Im Gegensatz zu dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel könnte
auf die Versteifungsrippen 30, 32 auch verzichtet
werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform könnte auf
die mittlere, U-förmige Versteifungsrippe 32 verzichtet
werden. In diesem Fall könnte ein einziges Fensterelement
vorgesehen werden, dass so groß ausgebildet ist, dass es über
den mittleren Bereich hinaus geht und beide Augen des Trägers überspannt. Das
Fensterelement könnte in diesem Fall rahmenförmig
ausgebildet sein.
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Im
Gegensatz zu dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
müssen die Fensterelemente 26 nicht rahmenförmig
ausgebildet sein. Die Fensterelemente 26 können
auch lediglich U-förmig ausgebildet sein, so dass die Schutzscheibe 28 in
das U-förmige Fensterelement eingeschoben werden könnte.
Die Schutzscheibe könnte dabei von der dem Helm abgewandten
Seite oder von der dem Helm zugewandten Seite her in das U-förmige
Fensterelement eingesetzt werden.
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Darüber
hinaus könnte das Fensterelement auch lediglich aus einer
Befestigungseinrichtung bestehen, an der dann entsprechend eine
oder zwei Schutzscheiben befestigt werden können. Beispielsweise
könnte die Schutzblende aus einem schmalen, sichelförmigen
Blendenkörper bestehen, der Befestigungsmittel – beispielsweise
Rastverschlüsse – aufweist, an denen dann eintsprechend
die eine oder die beiden beispielsweise sichelförmigen
Schutzscheiben befestigt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20209611
U1 [0003]
- - DE 202008001838 U1 [0004]