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Die
Erfindung betrifft ein Lamellenfenster mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1. Es ist als Dachfenster vorgesehen, d. h. das Lamellenfenster
weist vorzugsweise eine Neigung auf oder ist horizontal angeordnet.
Trotz der Bezeichnung als Dachfenster kann das Lamellenfenster auch
an einer schrägen
Wand angeordnet sein. Ein vertikales Lamellenfenster schließt die Erfindung
nicht aus.
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Lamellenfenster
sind bekannt. Sie weisen mindestens eine, üblicherweise eine Anzahl schwenkbarer
Lamellen auf, die übereinander
angeordnet sind und mit einer Schwenkmechanik zwischen einer Offen-
und einer Schließstellung
um insbesondere horizontale Schwenkachsen hin- und herschwenkbar
sind, wobei Zwischenstellungen möglich sind.
Es können
auch Lamellen nebeneinander bzw. in einem Raster über- und
nebeneinander angeordnet sein. In der Schließstellung verschließen die
Lamellen eine Fensteröffnung,
wobei sie bündig
in einer Fläche
oder schuppenartig nach Art von Dachziegeln einander überlappend
angeordnet sein können.
In der Offenstellung sind die Lamellen vorzugsweise nach außen geschwenkt
und geben die Fensteröffnung
abhängig
von ihrer Schwenkstellung mehr oder weniger stark frei. Die Lamellen
sind um bis zu etwa 90 Grad aus der Schließstellung in die Offenstellung schwenkbar,
wobei ein größerer Schwenkwinkel nicht
ausgeschlossen ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist, Zugluft durch geöffnete Lamellen bei Wind zu
verringern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Lamelle bzw. Lamellen des erfindungsgemäßen Lamellenfensters weisen
einen plattenförmigen
Windabweiser auf, der in einer Radialebene zur Schwenkachse der Lamelle
angeordnet ist und von einer Innenseite der Lamelle absteht. Durch
die Anordnung in einer Radialebene zur Schwenkachse der Lamelle
bewegt sich der plattenförmige
Windabweiser beim Schwenken der Lamelle in einer von ihm definierten
Ebene. Die Innenseite der Lamelle ist bei geschlossener Lamelle einer
Gebäudeinnenseite
zugewandt, beim Öffnen der
Lamelle in eine beispielsweise horizontale Stellung weist die Innenseite
der Lamelle nach unten. Bei geöffneter
Lamelle bildet der erfindungsgemäße Windabweiser
ein Strömungshindernis
für schräg zum Lamellenfenster
wehenden Wind.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist der Windabweiser an einem Seitenrand
der Lamelle angeordnet und schirmt eine Öffnung des Lamellenfensters, die
die Lamelle in der Schließstellung
abdeckt und in der Offenstellung freigibt, auf einer Seite ab. Bevorzugt
sind an beiden Seitenrändern
der Lamelle erfindungsgemäße Windabweiser
angeordnet, um die Öffnung
des Lamellenfensters gegen Wind, der schräg von der einen oder der anderen
Seite auf das Lamellenfenster weht, abzuschirmen. Windabweiser können auch
zwischen den Seitenrändern
der Lamelle vorgesehen sein, insbesondere zusätzlich zu Windabweisern an
den Seitenrändern,
allerdings ist auch eine Anordnung eines oder mehrer Windabweiser
zwischen den Seitenrändern
der Lamelle möglich,
wenn die Lamelle keine Windabweiser an ihren Seitenrändern aufweist.
Windabweiser zwischen den Seitenrändern der Lamelle verbessern
die Abschirmung gegen schräg
von der Seite wehenden Wind insbesondere bei breiten Lamellen. Windabweiser zwischen
den Seitenrändern
können
beispielsweise neben Pfosten des Lamellenfensters zwischen den Seitenrändern der
Lamellen vorgesehen sein. An den Pfosten des Lamellenfensters sind
die Lamellen schwenkbar angebracht und üblicherweise ist auch die Schwenkmechanik
bzw. sind die Schwenkmechaniken für die Lamellen an den Pfosten
des Lamellenfensters gelagert oder geführt.
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Die
Schwenkachse der Lamelle befindet sich vorzugsweise im Bereich eines
oberen Randes der Lamelle also an oder nahe am oberen Rand der Lamelle.
Dadurch schwenkt die Lamelle im Wesentlichen über ihre gesamte Höhe nach
außen
und der Windabweiser kann sich über
die volle oder jedenfalls nahezu die volle Höhe der Lamelle und damit über die
volle oder jedenfalls nahezu die volle Höhe der Öffnung des Lamellenfensters
erstrecken, die die Lamelle in der Schließstellung abdeckt und in der
Offenstellung freigibt. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen
kreisbogenförmigen
Rand des plattenförmigen
Windabweisers vor, dessen Zentrum auf oder zumindest nahe an der
Schwenkachse der Lamelle liegt. Der kreisbogenförmige Rand des Windabweisers
bewegt sich dadurch beim Öffnen
und Schließen der
Lamelle auf einer kreisbogenförmigen,
von ihm selbst definierten Bahn, weder nähert noch entfernt sich der
kreisbogenförmige
Rand beim Öffnen
und Schließen
der Lamelle von einem unteren Rand der Öffnung des Lamellenfensters,
die die Lamelle in der Schließstellung
abdeckt und in der Offenstellung frei gibt und weder nähert noch
entfernt sich der kreisbogenförmige
Rand des Windabweisers beim Öffnen und
Schließen
der Lamelle von der nächsten
unterhalb der Lamelle angeordneten Lamelle.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Windabweiser um
nahezu eine Höhe
der Öffnung
des Lamellenfensters, die die Lamelle in der Schließstellung
abdeckt und in der Offenstellung frei gibt, von der Schwenkachse
der Lamelle absteht. Grund für
die etwas kleinere Höhe
des Windabweisers im Verhältnis
zur Öffnung
des Lamellenfensters ist, dass der Windabweiser beim Öffnen und
Schließen
nicht streift.
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Der
oder die Windabweiser sind vorzugsweise seitlich neben Pfosten des
Lamellenfensters angeordnet, an denen die Lamellen schwenkbar befestigt
sind.
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Bei
voll geöffneter
Lamelle reichen der oder die Windabweiser in bevorzugter Ausgestaltung
der Erfindung mindestens bis zu den Pfosten des Lamellenfensters,
so dass bei voll geöffneter
Lamelle kein Spalt zwischen dem Windabweiser und dem Pfosten seitlich
in der Ebene des Lamellenfensters auf das Lamellenfenster gesehen
besteht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Lamellenfensters; und
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2 und 3 Querschnitte
im Bereich von Pfosten des Lamellenfensters aus 1.
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Das
in 1 gezeigte, erfindungsgemäße Lamellenfenster 1 weist
eine Anzahl übereinander angeordnete
Lamellen 2 auf, die um horizontale Achsen 3 an
ihren oberen Rändern 4 schwenkbar
sind. 1 zeigt die Lamellen 2 in einer Offenstellung,
in der sie fast senkrecht von Pfosten 5 abstehen, an denen
die Lamellen 2 (mittelbar) schwenkbar befestigt sind. Das
Lamellenfenster 1 ist ein Dachfenster, d. h. das Lamellenfenster
und seine Pfosten 5 weisen eine Neigung auf, die einer
Dachschräge
entspricht. Die Neigung des Lamellenfensters 1 kann größer als
dargestellt sein, das Lamellenfenster 1 kann auch horizontal
angeordnet sein. Eine Anwendung der Erfindung auf ein Wandfenster,
also ein vertikal stehendes Lamellenfenster 1, ist nicht
ausgeschlossen.
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Im
Ausführungsbeispiel
weisen die Lamellen 2 ein Zweischeiben-Isolierglas auf,
was nicht zwingend für
die Erfindung ist. Zum Öffnen
und Schließen der
Lamellen 2 ist in jedem Pfosten 5 eine Stellstange 6 in
Längsrichtung
des Pfostens 5 verschiebbar geführt. An den Stellstangen 6 sind
stabförmige
Halter 7 starr befestigt, die senkrecht in Richtung einer
Außenseite,
also in Richtung der Lamellen 2, von den Stellstangen 6 abstehen.
An den Haltern 7 sind die oberen Ränder 4 der Lamellen 2 schwenkbar
befestigt. Durch Auf- und Abbewegen bzw. Hin- und Herbewegen der
Stellstangen 6 synchron in den Pfosten 5 werden
die oberen Ränder 4 der
Lamellen 2 in Längsrichtung
der Pfosten 5 auf- und abbewegt bzw. hin- und herbewegt.
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An
den Pfosten 5 sind unter den Haltern 7 Hebel 8 schwenkbar
angelenkt, die mit Abstand von den Schwenkachsen 3 ebenfalls
schwenkbar an den Lamellen 2 befestigt sind. Die schwenkbare
Befestigung der Hebel 8 an den Pfosten 5 ist unbeweglich, so
dass die Lamellen 2 beim Hin- und Herbewegen der Stellstangen 6 und
damit der oberen Ränder 4 der
Lamellen 2 zwischen einer Schließ- und einer in 1 gezeichneten
Offenstellung hin- und hergeschwenkt werden. In der Schließstellung,
die in 2 und 3 dargestellt ist, befinden
sich die Lamellen 2 in einer Ebene parallel zu den Pfosten 5 auf
bzw. vor einer Vorder- bzw. Außenseite
der Pfosten 5. In der Offenstellung sind die Lamellen 2 nach
außen/oben
geschwenkt und stehen nach außen
von dem Pfosten 5 ab.
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An
ihren Seitenrändern
weisen die Lamellen 2 plattenförmige Windabweiser 9 auf,
die senkrecht und in Radialebenen zu den Schwenkachsen 3 von Innenseiten
der Lamellen 2 abstehen. In der Schließstellung sind die Innenseiten
der Lamellen 2 den Pfosten 5 zugewandt. Die Windabweiser 9 sind
von den Seitenrändern
der Lamellen 2 etwas nach innen versetzt, sie befinden
sich in der Schließstellung
seitlich neben den Pfosten 5 (2). Im Ausführungsbeispiel
sind die Windabweiser 9 Bleche mit einer Abkantung entlang
eines Randes, mit der sie an den Innenseiten der Lamellen 2 an
deren Seitenrändern
befestigt, beispielsweise angeklebt sind. Da sich die Windabweiser 9 in
Radialebenen zu den Schwenkachsen 5 befinden, bleiben sie
beim Schwenken der Lamellen 2 in diesen Radialebenen. In
der Schließstellung
befinden sich die Windabweiser 9 seitlich neben den Pfosten 5 und
können
ein Stück
weit über die
Pfosten 5 hinweg in Richtung eines Gebäudeinneren überstehen, wie es in 2 und 3 zu
sehen ist.
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Die
Windabweiser 9 weisen einen geraden Rand 10 auf,
der senkrecht zur Lamelle 2 verläuft und versatzfrei oder mit
einem kleinen Versatz von wenigen Millimetern auf den oberen Rand 4 der
Lamellen 2 zu verläuft.
Außerdem
weisen die Windabweiser 9 einen kreisbogenförmigen Rand 11 auf,
dessen Mittelpunkt auf den Schwenkachsen 3 liegt. In Seitenansicht
haben die plattenförmigen
Windabweiser 9 die Form eines Viertelkreis. In der Offenstellung
schirmen die Windabweiser 9 Öffnungen des Lamellenfensters 1,
die die Lamellen 2 in der Schließstellung abdecken und in der
Offenstellung frei geben, an beiden Seiten ab, zusammen mit der
Lamelle 2 schirmen die Windabweiser 9 die Öffnung auf
drei Seiten und zusammen mit der nächsten Lamelle 2 auf
allen vier Seiten ab. Der Radius des kreisbogenförmigen Randes 11 ist
etwas kleiner als eine Höhe
der Öffnung
des Lamellenfensters 1, die die Lamelle 2 in der Schließstellung
abdeckt und in der Offenstellung freigibt, so dass der kreisbogenförmige Rand 11 des Windabweisers 9 einen
kleinen Spalt zur nächsten Lamelle 2 aufweist
und nicht an dieser streift.
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In 2 ist
auf der anderen Seite des Pfostens 5 wie der Windabweiser 9 ein
feststehender Blendrahmen 12 seitlich an die Lamelle 2 anschließend fest
am Pfosten 5 angebracht. Die Lamelle 2 ist in 2 und 3 in
der Schließstellung
gezeigt. In einem vierkantrohrförmigen
Hohlraum des Pfostens 5 ist in 2 und 3 ein
Antriebsmotor (Elektromotor) zum Antrieb der Stellstange 6 zu
sehen, der hier nicht näher
erläutert
werden soll. Die Stellstange 6, die Halter 7 und
die Hebel 8 bilden eine Schwenkmechanik zum Öffnen und
Schließen
der Lamellen 2.
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3 zeigt
einen Pfosten 5, der zwischen den Pfosten 5 an
den Seitenrändern
der Lamellen 2 angeordnet ist. Er weist ebenso eine in
seiner Längsrichtung
verschiebbare Stellstange 6, an der Halter 7 starr
befestigt sind sowie schwenkbar am Pfosten 5 und an den
Lamellen 2 befestigte Hebel 8 auf. Eine oder mehrere
solche Pfosten 5 zwischen den Pfosten 5 an den
Seitenrändern
der Lamellen 2 sind bei breiten Lamellen 2 vorgesehen.
Im Bereich des Pfostens 5 sind innere Glasscheiben 14 der
Lamellen 2 unterbrochen. Eine äußere Glas scheibe 15 ist
durchgehend. Seitlich des oder der Pfosten 5 zwischen den Seitenrändern der
Lamellen 2 ist wie an den Seitenrändern der Lamellen 2 ein
Windabweiser 9 vorgesehen. Seine Anordnung und Funktion
stimmen mit der Anordnung und Funktion der Windabweiser 9 an
den Seitenrändern
der Lamellen 2 überein.
Es werden die vorstehenden Ausführungen
zu den Windabweisern 9 in Bezug genommen. Bei breiten Lamellen 2 wird die
Wirkung der Windabweiser 2 verbessert, wenn zwischen den
Windabweisern 9 an den Seitenrändern der Lamellen 2 ein
oder mehrere weitere Windabweiser 9 angeordnet sind.