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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdeckeln von Honigwaben,
wobei die Vorrichtung ein Gestell mit einer Halterung zum Fixieren
eines mit den Honigwaben gefüllten Wabenrahmens in einer vorbestimmten
Lage sowie ein Werkzeug zum Abheben oder Entfernen der Wabendeckel
von den Honigwaben umfaßt, wobei das Werkzeug auf einer
am Gestell angebrachten Schwenkachse sitzt, um die es schwenkbar
und längs dieser verschiebbar ist, und die Schwenkachse
quer zu ihrer Achsenrichtung über einer von einer Wabenoberseite
gebildeten Wabenebene verschiebbar ist.
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Bekanntermaßen
legen Bienen als Nahrungsreserve für sich und ihren Nachwuchs
mit Honig gefüllte Waben an, welche sie mit Wachsdeckeln
verschließen. Zum Aufbau dieser Waben bietet der Imker
den Bienen Wachsplatten an, die in einem meist hölzernen
Wabenrahmen befestigt sind. Auf diesen Platten bauen die Bienen
die Waben auf, füllen sie mit Honig und verschließen
sie mit den Wachsdeckeln. Ein Imker, der den Honig ernten möchte,
ist somit gezwungen, die Wachsdeckel der im Wabenrahmen liegenden
Waben zu öffnen oder zu entfernen. Zum Öffnen
oder Entfernen der Wachsdeckel (auch als „Abdeckeln” bezeichnet)
haben sich verschiedenste händisch bediente oder automatisierte
Hilfsmittel und Geräte durchgesetzt, wie beispielsweise Entdeckelungsgabeln
und -messer oder Entdeckelungsvorrichtungen.
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Doch
egal ob händisches oder automatisiertes Entdeckeln, der
Imker richtet sein Augemerk bei der Wahl seiner Geräte
und Hilfsmittel stets auf eine einfache Handhabung und eine Reduzierung
des erforderlichen Zeit- und Kraftaufwandes, wobei er insbesondere
eine Mehrfach- bzw. Nacharbeitung der Honigwaben vermeiden möchte.
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Zudem
sollten möglichst die Wabendeckel abgehoben werden, ohne
die darunterliegenden Waben zu beschädigen, da die Bienen
sonst kräftezehrende Reparatur- oder Neuaufbauarbeiten
durchführen müßten.
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Aus
der
AT 406816 B ist
eine elektrische Vorrichtung zum Abdeckeln von Honigwaben bekannt, bei
der ein beheizbares Metallband die Wabendeckel entfernt. Über
die in einen Grundrahmen eingesetzten Honigwaben wird das beheizte
Metallband geführt, welches die über den Wabenrahmen
hervorstehenden Deckel bzw. Honigwaben abschneidet bzw. -schmelzt.
Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist jedoch, daß Honigwaben,
die nicht über den Wabenrahmen hinausragen, deren Deckel
also unterhalb des Wabenrahmens liegen, nicht entdeckelt werden können.
Ein händisches Nacharbeiten ist kaum vermeidbar. Zudem
kann das schmelzende Wachs die Honigwaben – zumindest teilweise – wieder
verschließen, und das Ernten des Honigs erschweren. Weiter
sind thermische Beschädigungen der Waben nicht auszuschließen.
Auch ist eine elektrische Stromquelle erforderlich.
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Ein
Gerät zum Öffnen der Wachsdeckel von Honigwaben
ist aus der
AT 176393 bekannt.
Das dort beschriebene Gerät umfaßt eine Walze,
an deren Umfang radial nach außen ragende Stifte angebracht sind.
Zum Öffnen der Wachsdeckel wird die Walze auf die Honigwaben
aufgesetzt und über diese gerollt, wodurch die Stifte die
Deckel aufstechen bzw. aufschlitzen. Ein wesentlicher Nachteil dieses
Vorgehens ist, daß die Deckel nicht entfernt werden und der
Honig ausschließlich durch die kleinen Öffnungen im
Deckel geerntet werden muß. Es ist daher unvermeidlich,
daß Honig in der Wabe verbleibt.
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Die
DE 20109592 U1 beschreibt
eine Vorrichtung zum Abdeckeln von Honigwaben, bei der ein Elektromesser
die Wabendeckel entfernt. Das Elektromesser weist eine oszillierende
Klinge auf, die an einem Messerantriebsgehäuse schwenkbar
befestigt ist. Das Messerantriebsgehäuse ist wiederum in
einer Platte montiert, welche auf einer Schwenkachse verschwenkbar
ist. Die Schwenkachse ist auf zwei Rundstäben geführt
und dadurch quer zu ihrer Achsenrichtung verschiebbar. Die oszillierende
Klinge ist somit um zwei Achsen schwenkbar gehalten, wodurch eine
exakte Einstellung der Entdeckelungshöhe schwierig einzustellen
ist. Die Gefahr der Wabenbeschädigung durch zu tiefes Abtragen
der Honigwaben ist deshalb groß. Ferner können
Schwankungen der Wabenhöhe innerhalb eines Wabenrahmens
aufgrund der zweifachen Verstellbarkeit des Elektromessers für
den Benutzer nur mühsam ausgeglichen werden. Zudem ist
eine Reinigung des Elektromessers schwer und erfordert ein Abnehmen
des Messerantriebsgehäuses mit anschließender
Neueinstellung. Eine solche Reinigung tritt im Betrieb aber häufig
auf, da das Wabendeckenmaterial regelmäßig von der
oszillierenden Klinge entfernt werden muß.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Abdeckeln von Honigwaben
zu schaffen, mit der die Nachteile der vorbeschriebenen Entdeckelungsgeräte,
insbesondere die Wabenbeschädigungsgefahr, der Nacharbeitsbedarf
sowie schlechte Reinigung des Werkzeuges vermieden werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst,
bei der am Gestell eine Führung der Schwenkachse vorgesehen ist,
welche die Schwenkachse in festem Abstand über der Wabenebene
führt, wenn die Schwenkachse sich über dem Wabenrahmen
befindet, und bei der der Abstand zwischen der Wabenebene und der Schwenkachse
verringerbar ist, wenn die Schwenkachse über einen Rand
des Wabenrahmens hinaus verschoben ist. Daraus ergibt sich der Vorteil,
daß das Werkzeug beim Abdeckeln sicher über die
Honigwaben geführt wird und dennoch für eine Reinigung
gut zugänglich ist.
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Erfindungsgemäß ist
die Schwenkachse querverschiebbar. Dazu ist jedes Ende der Schwenkachse
an einem neben dem Wabenrahmen verschiebbaren Wagen oder Gleiter
befestigt, der in einer die Querverschieberichtung der Schwenkachse festlegenden
Längsführung geführt sind. So kann beim
Verschieben der Abstand der Schwenkachse zur Wabenebene relativ
einfach festgelegt werden und die Gefahr der Wabenbeschädigung
ist gering.
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Bei
einer Weiterbildung der Vorrichtung ist die Längsführung
so ausgebildet, daß die Wagen zum Verringern des Abstandes
zwischen der Schwenkachse und der Wabenebene um eine parallel zur
Schwenkachse verlaufende Kippachse kippbar sind, wenn die Schwenkachse über
den Rand des Wabenrahmens hinaus verschoben ist. Vorteilhafterweise
ist die Schwenkachse so auch beim Verkippen sicher geführt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung laufen die Wagen auf Rädern,
wobei die Längsführung eine Kulisse aufweist,
welche die Räder führt, so daß die Wagen
sicher und reibungsarm geführt werden.
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Eine
Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, daß die Kippachse
jedes Wagens durch ein in der Kulisse laufendes Rad oder eine Kante
des Gleiters definiert ist.
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In
einer Ausgestaltung hat die Kulisse unterhalb des Wabenrahmens eine
Aufweitung, um ein Kippen der Wagen oder Gleiter zu ermöglichen.
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Das
Werkzeug kann eine Gabel aufweisen. Diese kann zur leichteren Austauschbarkeit
nach Gabelzinkenbruch mehrere Gabelfelder umfassen, die an einem
Gabeltisch der Gabel lösbar befestigt sind.
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Vorzugsweise
weist die Gabel eine Aufgleitrundung auf, die die abgehobenen oder
entfernten Wabendeckel von der Schwenkachse wegleitet, so eine Beschmutzung
der Schwenkachse verhindert und die Funktionssicherheit der Vorrichtung
erhöht wird.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß neben der Wabenrahmenhalterung
und unterhalb der Wabenebene ein Abstreifer am Gestell befestigt
ist und der verringerte Abstand der Schwenkachse zur Wabenebene
ein Abstreifen der an der Gabel haftenden Wabendeckel am Abstreifer
ermöglicht. Dadurch ist es einem Benutzer der Vorrichtung
möglich, das Werkzeug schnell und ohne zusätzliche
Hilfsmittel oder Geräte zu säubern.
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Am
Gestell kann eine, vorzugsweise manuell betätigbare, Zugmechanik
vorgesehen sein, die die Schwenkachse verschiebt, so daß ein
Benutzer der Vorrichtung schnell und kraftschonend die Honigwaben
abdeckelt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung fixiert die Halterung den Wabenrahmen
in einer pultartigen Schrägstellung, wodurch ein Benutzer
der Vorrichtung den Wabenrahmen besser überblicken und
ergonomisch günstig arbeiten kann. Vorteilhafterweise weist
die Halterung Anschläge für den Wabenrahmen auf,
so daß ein Verrutschen des Wabenrahmens verhindert wird.
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Soweit
hier als für das Abdeckeln verwendetes Werkzeug eine Gabel
beschrieben wird, ist dies nur exemplarisch zu verstehen. Andere
Werkzeuge, z. B. Messer etc., sind möglich.
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Nachfolgend
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung im Prinzip
beispielhaft erläutert. Es zeigen
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1 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung zum Abheben oder Entfernen von Wabendeckeln von
Honigwaben,
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2 eine
Frontansicht der Vorrichtung aus 1,
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3 und 4 Ansichten,
die den der 1 bzw. 2 entsprechen,
allerdings mit in die Vorrichtung eingesetztem Wabenrahmen,
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5 eine
Gabel der Vorrichtung der 1–4 in
Draufsicht und
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6 die
Gabel der 5 in Seitenansicht.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Vorrichtung 1 zum Abheben oder Entfernen von Wabendeckeln von
Honigwaben. Diese Honigwaben befinden sich auf der Vorderseite oder
Rückseite einer Wachsplatte, die in einen Wabenrahmen gehalten
ist. Der Wabenrahmen ist in der Regel ein rechtwinkliger Holz- oder
Kunststoffrahmen, der die Honigplatte hält. Auf beiden
Seiten der Honigplatte haben die Bienen Honigwaben aufgebaut und
mit Wabendeckeln verschlossen. Der Wabenrahmen hat also eine Vorder- und
Rückseite, auf der sich jeweils verschlossene Honigwaben
befinden, deren Wabendeckel zur Honigernte abgenommen werden müssen.
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Die
dafür vorgesehene Vorrichtung 1 umfaßt ein
Gestell mit einer Halterung zum Haltern des Wabenrahmens in einer
pultartigen Neigung. Die 1 zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht,
die 2 in Frontansicht. Die Darstellungen der 3 und 4 entsprechen
denen der 1 und 2, allerdings ist
zusätzlich noch ein in die Halterung eingelegter Wabenrahmen 30 dargestellt.
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Das
Gestell weist eine Schwenkachse 2 auf, auf der ein Werkzeug 3 befestigt
ist. Die Schwenkachse 2 ist zwischen zwei Wangen 4 verschieblich geführt,
die am Gestell angebracht sind. Durch diesen Aufbau ist das Werkzeug 3 über
dem Wabenrahmen 30, der entsprechend der pultartigen Neigung schräg
geneigt in das Gestell eingelegt ist, verfahrbar.
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Das
Werkzeug 3 dient zum Abheben der Wabendeckel, die die Honigwaben
verschließen. Das Werkzeug 3 ist als Gabel mit
Gabelzinken oder einem Kamm ausgebildet und verfügt an
seinem anderen Ende über einen Handgriff. Das Werkzeug 3 ist auf
der Schwenkachse 2 schwenkbar und darauf verschiebbar befestigt,
wie in 2 dargestellt (Richtung x). Zudem ist die Schwenkachse 2 quer
zu ihrer Achsenrichtung parallel zu einer von der Wabenoberseite
gebildeten Wabenebene verschiebbar (2, Richtung
y). Das in den 1–4 gezeigte
Koordinatensystem ist so ausgerichtet, daß es die Koordinatenachsen
x und y eine der pultartigen Neigung parallele Fläche aufspannen,
siehe 1.
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Die
Vorrichtung 1 ist bevorzugt so ausgebildet, daß sie
sowohl eigenständig genutzt als auch auf verschiedenen
Vorratsbehältern oder z. B. einer Bienenzuchtbox fixiert
werden kann.
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Die
Vorrichtung haltert den Wabenrahmen 30 zwischen den zwei
seitlichen Wangen 4. Dabei ist ein oberes Querholz 31 des
Wabenrahmens zwischen einem oberen Anschlag 6 der Halterung
und den Oberkanten der Wangen 4 eingehängt. Der
Wabenrahmen liegt mit seinen seitlichen Leisten 32 auf Auflagestegen 5 auf,
die an den Wangen 4 angebracht sind. Durch diese Halterung
zwischen den Wangen 4, der Auflage auf den Auflagestegen 5 und das
eingehängte Querholz 31 wird der Wabenrahmen 30 am
Verrutschen in x- oder y-Richtung gehindert. Auch können
zusätzlich noch untere Anschläge 7 vorgesehen
sein.
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Damit
Wabenrahmen 30 unterschiedlicher Abmessung verwendet werden
können, ist es bevorzugt, daß die Halterung, z.
B. die Anschläge 6, verstellbar ausgebildet sind.
Um ein unerwünschtes Anheben bzw. Abheben des Wabenrahmens
von den Auflagestegen 5 zu verhindern, ist zudem auf jeder Seite
eine lösbare Sicherung 8 vorgesehen, welche vorzugsweise
auch verstellbar ist und die seitlichen Leisten 32 auf
die Auflagestege 5 drückt. Somit können
Wabenrahmen verschiedener Größe in der Halterung
des Gestells zuverlässig gesichert werden.
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Ist
der Wabenrahmen 30 ordnungsgemäß in die
Vorrichtung 1 eingelegt und fixiert, befindet sich die
abzudeckelnde Wabenoberseite auf der Pultoberseite und ist zugänglich.
Der Abstand der so definierten Wabenebene zu den Auflagestegen 5 entspricht in
etwa der doppelten Wabenhöhe.
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Die
Schwenkbewegung des Werkzeuges 3 erlaubt es, die Gabelzinken
in einstellbarem Abstand über die Waben zu führen.
Dazu muß lediglich der Handgriff gegenüber der
Wabenebene angehoben oder abgesenkt werden. Bewegt man das Werkzeug nach
oben, werden zugleich die Gabelzinken über die Wabenoberseite
geführt. Somit kann man auf einfache Art und Weise mit
den Gabelzinken die Wabendeckel abheben und die Verschiebung des
Werkzeuges 3 längs der Schwenkachse 2 ermöglicht
das Abdeckeln über die volle Breite des Wabenrahmens, auch
wenn dieser breiter ist als die Gabel.
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Damit
das Werkzeug 3 beim Abdeckeln nicht den Wabenrahmen berührt,
kann die maximale Verschiebung des Werkzeuges 3 längs
der Schwenkachse 2 mit Anschlägen begrenzt werden.
Gleiches gilt für die Verschiebung der Schwenkachse 2.
So wird die Verschiebung des Werkzeuges 3 längs
der Schwenkachse 2 durch die Anschläge 9, 10 begrenzt,
welche beispielsweise in Richtung der Schwenkachse 2 über
die Schwenkachse 2 gestülpte Hülsen sind,
die auf der Schwenkachse 2 fixiert werden können.
Vorzugsweise sind die Hülsen und die Schwenkachse 2 mit
einem Gewinde versehen, so daß sie miteinander verschraubt
und/oder gegeneinander gekontert werden können.
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Die
Schwenkachse 2 liegt parallel zur Wabenebene und ist von
dieser um einen Abstand beabstandet. Die Führung der Schwenkachse
ist dabei so gestaltet, daß, solange sich die Schwenkachse 2 über
dem Wabenrahmen befindet, ihr Abstand zur Wabenebene festliegt.
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Dazu
ist die Schwenkachse 2 an ihren Enden jeweils auf einem
mit den Wangen 4 zusammenwirkenden Verschiebemechanismus
befestigt, der als Längsführung wirkt und z. B.
Wagen 11 umfaßt. Die Verschiebung erfolgt längs
des Wabenrahmens, also i. d. R. längs der Halterung in
einer Verschieberichtung (y in 1). Die
Verschieberichtung wird durch eine Längsführung
festgelegt, die bei der in den Figuren gezeigten Vorrichtung 1 durch
die Wangen 4 realisiert ist. Damit die Wagen 11 beim
Verschieben stets sicher geführt werden, ist in jeder der
Wangen 4 eine Kulisse 12 gebildet. Die Wagen 11 weisen
vorzugsweise Räder 13 auf, die in der jeweiligen
Kulisse 12 laufen. Somit ist die Schwenkachse 2 sicher
und reibungsarm längs quer über den Wabenrahmen 30 verschiebbar.
Optional ist eine Gleitführung möglich.
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Wie
die Verschiebung des Werkzeuges 3 entlang der Schwenkachse 2,
ist vorzugsweise auch die Verschiebung der Schwenkachse 2 über
der Wabenebene durch einen Anschlag 14 begrenzt. Besonders
bevorzugt ist dieser Anschlag 14 in die Längsführung,
z. B. die Kulisse 12 integriert, und kann dort auf den
jeweiligen Verschiebemechanismus (z. B. den Wagen 11) einwirken.
Vorzugsweise umfaßt der Anschlag 14 eine Schraube
bzw. einen Bolzen mit einer entsprechenden Kontermutter.
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Ein
einer bevorzugten Weiterbildung der Längsführung
der Schwenkachse ist das untere Ende (also die dem Anschlag 14 der
Längsführung gegenüberliegende Seite)
der Kulisse 12 so aufgeweitet, daß die Schwenkachse 2 auf
bzw. sogar unter den Wabenrahmen gekippt werden kann. Die Kulisse erlaubt
dazu, daß jeder Wagen 11 der Kulisse um eine Kippachse 15 verkippt
werden kann. Bei der seitlichen Darstellung der Vorrichtung in 1 ist dies
durch einen Pfeil angedeutet. Hier fällt die Kippachse 15 mit
einer Achse eines unteren Wagenrades 13 zusammen.
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Die
durch den Pfeil angedeutete Kippbewegung K des Wagens 11 findet
in 1 im Uhrzeigersinn statt und führt zu
einer Verringerung des Abstandes zwischen der Schwenkachse 2 und
der durch die Wabenoberseite gebildete Wabenebene. Damit eine Berührung
des Werkzeuges 3 mit dem Wabenrahmen ausgeschlossen werden
kann, ist die Aufweitung der Kulisse 12 so angeordnet,
daß der Wagen 11 erst verkippt werden kann, wenn
die Schwenkachse 2 zuvor über das untere Ende
des Wabenrahmens hinausbewegt wurde. Durch das Verkippen kann das Werkzeug 3,
z. B. dessen Gabelzinken, an einen Abstreifer 16 geführt
werden. Dadurch ist ein Reinigen des Werkzeuges 3 einfach
möglich. Als Abstreifer 16 können vorzugsweise
einfache Kant- oder Rundprofile verwendet werden.
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Damit
dem Benutzer eine gleichmäßige, schnelle und dennoch
kraftschonende Verschiebung der Schwenkachse 2 über
die Wabenoberseite möglich ist, sind die Verschiebemechanismen
(z. B. die Wagen 11) mit einer Zugmechanik verbunden. Bei der
in den 1 und 2 dargestellten Vorrichtung 1 weist
die Zugmechanik einen U-förmigen Zughebel 17 sowie
zwei verschwenkbar damit verbundene Umlenkhebel 18 auf.
Jeweils ein Ende eines Umlenkhebels 18 ist verschwenkbar
an einem Ende des Zughebels 17 und mit dem anderen Ende
verschwenkbar mit einem der Wagen 11 verbunden. Wie in 1 und 2 zusehen
ist, stützt sich der Zughebel 17 an der Vorrichtung 1 ab.
Damit ein Benutzer der Vorrichtung 1 ermüdungsfrei
und kraftsparend arbeiten kann, ist der Zughebel 17 leicht
in Richtung des Benutzers gekröpft. Der Griff des Werkzeuges dient
in dieser Variante also nur noch zum Einstellen der Höhe,
mit der die Gabelzinken über die Waben bewegt werden. Diese
Bewegung wird über die Zugmechanik bewirkt.
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Bevorzugt
ist als Werkzeug 3 eine Gabel mit einer Breite bK, für die 1/2 bW < bK < bW gilt,
wobei bW die lichte Breite des Wabenrahmens 30 mit
den Honigwaben darstellt. Dann kann mit max. zwei Durchläufen
eine Seite eines Wabenrahmens bearbeitet werden. Um die Vorrichtung
an verschieden große Wabenrahmen anpassen zu können,
kann vorzugsweise das Werkzeug 3 ausgewechselt werden.
Zudem weist die Gabel eine Aufgleitrundung 19 auf, die abgetragene,
entlang der Gabelzinken gleitende Deckel oder Wabenbestandteile
von der Schwenkachse 2 wegleitet, um ein Verschmutzen der
Schwenkachse 2 zu verhindern.
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Das
Werkzeug 3 ist in den 5 und 6 gezeigt.
Das Werkzeug 3 ist als Gabel ausgebildet, die eine Vielzahl
(z. B. 58) von Gabelzinken 40 aufweist. Diese werden so über
die Waben geführt, daß die Wabendeckel durch die
Zinken 40 abgehoben werden. Die Zinken 40 sind
an einem Gabeltisch 41 angebracht, der auf der Schwenkachse 2 befestigt ist.
Am bezogen auf die Schwenkachse den Zinken 40 gegenüberliegenden
Ende des Gabeltisches ist ein Stiel 42 angebracht, der
im bereits erwähnten Griff 43 endet.
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Das
Werkzeug 3 ist auf der Schwenkachse 2 in Hülsen 43 geführt,
die am Gabeltisch 41 über nicht näher
bezeichnete Schrauben befestigt sind. Die Lage der Schwenkachse 2 ist
in 5 durch eine gestrichelte Linie im Bereich der
Hülsen 43 veranschaulicht.
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Bei
Benutzung des Werkzeugs 3 kann es passieren, daß Zinken 40 abbrechen,
beispielsweise wenn sie mit dem Holz des Wabenrahmens 30 kollidieren.
Um den Austausch zu erleichtern, weist das Werkzeug 3 mehrere,
im hier dargestellten Ausführungsbeispiel drei Gabelfelder 44, 45, 46 auf,
die über eine Klemmplatte 47 (oder mehrere Klemmplatten)
am Gabeltisch 41 angeklemmt sind. Bei Zinkenbruch kann
somit einfach das entsprechende Gabelfeld ersetzt werden, indem
die entsprechende Klemmschraube gelöst und das Gabelfeld
gewechselt wird. Weiter ermöglicht diese Bauweise eine
kostengünstige Realisierung des Werkzeugs 3, da
als Gabelfelder Einsätze verwendet werden können,
die aufgrund der vergleichsweise geringeren Breite billiger gefertigt
werden können, z. B. von bekannten Handgabel stammen.
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Unter
der Halterung für den Wabenrahmen, dessen Waben abgedeckelt
werden, ist eine Auffangschale vorgesehen, so daß bereits
beim Abdeckeln austretender Honig und auch der am Abstreifer 16 vom
Werkzeug 3 abgestriffene Honig und die Wabendeckel aufgefangen
werden. Um den Honig von den Wabendeckeln trennen zu können,
weist die Auffangschale ein Sieb 21 auf, welches die Wabendeckel
abtrennt und nur den Honig durchläßt. Über
eine schließbare Ablaßöffnung 22 kann
dann auch dieser Honig einfach aus dem Vorratsbehälter 20 entnommen
werden.
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Wie
oben bereits erwähnt, kann die Vorrichtung 1 in
Verbindung mit einem Wabenvorratsbehälter genutzt werden
(vgl. 1 und 3). In diesem Wabenvorratsbehälter
können vorzugsweise noch abzudeckelnde oder bereits abgedeckelte
Wabenrahmen 30 zwischengelagert werden. Vorzugsweise befindet
sich der Wabenvorratsbehälter so über der Auffangschale,
daß Honig aus bereits abgedeckelten Wabenrahmen 30 in
die Auffangschale 20 läuft.
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Mit
der beschriebenen Vorrichtung 1 ist ein schnelleres und
kraftschonenderes Abdeckeln von Honigwaben möglich, als
dies bei den bisherigen Hilfsmitteln möglich war. Die Kombination
der Längsführung und Wabenrahmenfixierung in den
Wangen 4 bewirkt eine kompakte und gewichtsparende Bauweise.
Die manuell betätigbare Zugmechanik gestattet dem Benutzer
ein schnelles und kräfteschonendes Arbeiten, obwohl auf
einen elektrischen Antrieb verzichtet wird. Zudem wirkt die am Zughebel 17 aufgebrachte
Kraft auch in Richtung Unterlage bzw. Untergestell, und verbessert
so auch die Standsicherheit der Vorrichtung. Die gegenseitige Trennung
von Bewegung über die Wabenoberseite (per Zughebel) und
von Einstellung der Zinkenhöhe über den Waben (per
Griff 43) erlaubt zudem ein präzises Arbeiten und
reduziert damit Verletzungen der Waben beim Abdeckeln.
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Da
die Vorrichtung 1 im Lebensmittelbereich eingesetzt wird,
sind natürlich für die Lebensmittelbereiche freigegebene
Materialien verwendet. Solche sind im Stand der Technik bekannt
und umfassen verschiedenste Kunststoffe sowie Edelstahl.
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Im
folgenden wird beispielhaft die Benutzung eines Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung 1 beim Abdeckeln beschrieben:
Ein
Benutzer legt einen Wabenrahmen 30 mit den abzudeckelnden
Honigwaben so auf die Auflagestege 5, zwischen die Wangen 4 und
Anschläge 35 der Vorrichtung 1, daß die
abzudeckelnde Wabenoberseite oben liegt. Der Wabenrahmen 30 ist
durch die vorzugsweise verstellbaren Anschläge 35 gegen
Verrutschen und durch die betätigte Sicherung 8 gegen
Anheben gesichert. Die Wabenoberseite bildet eine Wabenebene, deren
Abstand zu den Auflagestegen 5 der Vorrichtung 1 von
der Wabenhöhe abhängt. Die Anschläge 35 sind
Madenschrauben, die in Gewindelöchern 34 sitzen.
Sie erlauben es, die Vorrichtung auf individuelle Wabenrahmenbreiten
anzupassen.
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Nach
dem Fixieren des Wabenrahmens 30 sind die die Verschiebung
des Werkzeuges in Richtung der Schwenkachse begrenzenden Anschläge 9, 10 zu
prüfen. Hierzu verschiebt man das Werkzeug 3 entlang
der Schwenkachse 2, um sicherzustellen, daß das
Werkzeug 3 den abzudeckelnden Bereich des Wabenrahmens überstreifen
kann. Vorzugsweise verschwenkt man das Werkzeug beim Einstellen der
Anschläge 9, 10 derart, daß das
Werkzeug 3 nicht unerwünscht die Wabenoberseite
oder den Wabenrahmen berührt. Darauffolgend ist der Anschlag 14 in
Verschieberichtung der Wagen 11 zu prüfen und ggf.
einzustellen. Hierzu betätigt man die Zugmechanik durch
Ziehen am Zughebel 17. Ist die Gabel bis zum Wabenrand
verschoben, prüft der Benutzer den Anschlag 17 und
stellt ihn ggf. ein. Selbstredend kann die Überprüfung
bzw. Einstellung der Anschläge in umgekehrter Reihenfolge
erfolgen, oder entfallen, wenn bereits eine für die Größe
des Wabenrahmens 30 passende Einstellung vorliegt.
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Zum
Abdeckeln schwenkt man den Griff 43 der Gabel so, daß die
Gabelzinken in einer gewünschten Abdeckelungshöhe
in die Honigwaben eingreifen. Mit einer Hand zieht man nun am Zughebel 17,
und verschiebt so die Schwenkachse 2 mit dem Werkzeug in
Richtung der y-Achse über die Waben. Mit der anderen Hand
führt der Benutzer den Griff 43 und korrigiert
ggf. die Abdeckelungshöhe. Die Zinken 40 heben
die Wabendeckel der Honigwaben ab, die sich über die Zinken 40 schieben.
Die Aufgleitrundung 19 leitet die Wabendeckel von der Schwenkachse 2 weg
und verhindert deren Verschmutzung.
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Haben
die Wagen den Anschlag 14 erreicht, schwenkt der Benutzer
den Griff, so daß die Zinken 40 die Waben nicht
mehr berühren und schiebt das Werkzeug wieder zurück
in die Ausgangsposition. Um weitere Honigwaben im Wabenrahmen abzudeckeln,
verschiebt man das Werkzeug 3 auf der Schwenkachse 2 (x-Achse)
und verfährt wie zuvor beschrieben. Bei einem an den Wabenrahmen
angepaßten Kamm, hat man die Honigwaben eines Wabenrahmens 30 mit
wenigen (z. B. nur zwei) solchen Durchläufen bzw. Bahnen
abgedeckelt.
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Muß der
Kamm gereinigt werden, verschiebt man die Schwenkachse 2 in
die unterste Position. In dieser ist die Schwenkachse 2 über
den Wabenrahmen 30 hinausbewegt und die Wagen 11 können
in die Kipprichtung K verkippt werden. Auf diese Weise verringert
man den Abstand der Schwenkachse 2 zur Wabenebene und der
Kamm ist für die Reinigung leichter zugänglich.
Vorzugsweise weist die Vorrichtung 1 einen Abstreifer 16,
wie beispielsweise ein Kant-Profil, auf, an dem der Kamm durch die
Verkippung vorbeigeführt wird. Dem Benutzer ist es somit möglich,
die Gabelzinken durch das Verkippen an den Abstreifer 16 zu
führen und dort säubern, ohne daß ein
zusätzliches Hilfsmittel benötigt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - AT 406816
B [0005]
- - AT 176393 [0006]
- - DE 20109592 U1 [0007]