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Die
Erfindung betrifft einen Kalander für eine Faserbahnbearbeitungsmaschine,
insbesondere Papier- oder Kartonmaschine, nach der im Oberbegriff von
Anspruch 1 näher definierten Art.
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Derartige,
auch als Bandkalander bezeichnete Kalander sind beispielsweise aus
der
WO 01/83884 A1 bekannt
und werden von der Anmelderin als ValZone-Kalander bezeichnet. Zur
Durchführung der Spitzenaufführung der Faserbahn
in den Walzenspalt des Kalanders werden geeignete Einrichtungen
eingesetzt, wobei in jedem Fall ein Teil der Papierbahn abgeschnitten
wird, um ein leichteres Aufführen der Papierbahn zu ermöglichen.
Dieser beispielsweise mittels eines Wasserstrahls oder eines umlaufenden
Messers abgeschnittene Teil der Papierbahn muss als Ausschuss einem
Pulper zugeführt werden. Für den Transport dieses
Ausschusses werden separate Vorrichtungen eingesetzt, die meist eine
beträchtliche Größe aufweisen und häufig
weit von dem Kalander entfernt und damit nicht in dessen Steuerung
integriert sind, wodurch das Spitzenaufführen oftmals zu
einem aufwändigen Vorgang wird. Zusätzlich ist
bei den bekannten Vorrichtungen nicht gewährleistet, dass
der von der Papierbahn abgetrennte Streifen auf der Transporteinrichtung
verbleibt, so dass häufig auch noch Zeit für das
Entsorgen des Ausschusses investiert werden muss.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kalander für
eine Faserbahnbearbeitungsmaschine zu schaffen, welcher eine derartige Transporteinrichtung
für den beim Spitzenaufführen abgetrennten Ausschuss
der Papierbahn aufweist, dass ein sicheres Abführen des
Ausschusses gewährleistet ist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße wenigstens eine Transporteinrichtung
mit dem luftdurchlässigen Riemen und der unterhalb des
Riemens angeordneten Unterdruckerzeugungseinrichtung wird sichergestellt,
dass der durch die Schwerkraft zu der Transporteinrichtung gelangende Ausschuss
auf der Transporteinrichtung verbleibt und auf sichere Art und Weise
zu dem Pulper geleitet wird. Auf diese Weise werden Störungen
sowohl beim Ausschusstransport als auch beim Spitzenaufführen
vermieden und das Spitzenaufführen kann erheblich schneller als
bislang bekannt durchgeführt werden, wodurch sich eine
kürzere Spitzenaufführungszeit und damit eine
höhere Produktivität ergibt.
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Des
weiteren ist es mit Hilfe der vorliegenden Erfindung möglich,
die Steuerung des gesamten Ablaufs des Spitzenaufführens
in die Steuerung des Kalanders zu integrieren, wodurch die Möglichkeit
von Fehlern erheblich reduziert wird.
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Die
erfindungsgemäße Transporteinrichtung ist besonders
gut geeignet für einen Kalender, der als Bandkalender mit
einer Walze und mit einem mit der Walze einen Walzenspalt bildenden
Band ausgebildet ist.
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In
einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die wenigstens eine Unterdruckerzeugungseinrichtung als
Foil ausgebildet ist. Diese Ausführungsform der Unterdruckeinrichtung
ist zum Einen sehr zuverlässig und erfordert zum Anderen
nur einen relativ geringen Aufwand zum Erzeugen des Unterdrucks.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kalanders mit der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung;
und
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2 eine
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kalanders mit der erfindungsgemäßen Transporteinrichtung.
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1 zeigt
einen Teil einer in ihrer Gesamtheit nicht dargestellten Faserbahnbearbeitungsmaschine,
insbesondere einer Papier- oder Kartonmaschine. In der Maschine
läuft eine Faserbahn 1, insbesondere eine Papier-
oder Kartonbahn, in der mit ”x” bezeichneten Richtung
zuerst durch eine Trockenpartie 2 und gelangt dann, geführt
von mehreren Leit- bzw. Regulierwalzen 3, zu einem Kalander 4. Der
Kalander 4 ist im vorliegenden Fall als sogenannter Metallbandkalander
ausgebildet und weist eine Kalanderwalze 5 sowie ein um
mehrere Umlenkwalzen 6 umgelenktes Metallband 7 auf,
welches zusammen mit der Kalanderwalze 5 einen Walzenspalt bzw.
Nip 8 bildet. Bei dem Walzenspalt 8 handelt es sich
also um einen verlängerten Nip bzw.
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es
sich also um einen verlängerten Nip bzw. Langnip bzw. Langspalt.
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Wenn
eine neue Faserbahn 1 hergestellt wird oder im Falle eines
Bahnbruchs muss ein sogenanntes Spitzenaufführen der Faserbahn 1 in
den Walzenspalt 8 durchgeführt werden. Da das
Verfahren des Spitzenaufführens und die dabei verwendeten
Vorrichtungen an sich bekannt sind, wird an dieser Stelle nicht
näher darauf eingegangen. Bei der Durchführung
des Spitzenaufführens wird meist auf einer Seite der Faserbahn 1 ein
Teil derselben abgeschnitten und muss als Ausschuss einem unterhalb des
Laufs der Faserbahn 1 angeordneten Pulper 9 zugeführt
werden. Dieses Transportieren des Ausschusses von dem Kalander 4 zu
dem Pulper 9 wird mittels einer nachfolgend näher
beschriebenen Transporteinrichtung 10 durchgeführt.
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Wie
in 1 zu erkennen ist, ist die Transporteinrichtung 10 unterhalb
des Kalanders 4 angeordnet, so dass der von derselben durch
die Schwerkraft nach unten fallende Ausschuss auf die Transporteinrichtung 10 gelangt.
Die Transporteinrichtung 10 ist des weiteren so angeordnet,
dass der auf dieselbe gelangende Ausschuss in den Pulper 9 geleitet wird.
Hierzu ist im vorliegenden Fall die Transporteinrichtung 10 um
einen gewissen Winkel gegen die Horizontale geneigt.
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Die
Transporteinrichtung 10 weist einen im vorliegenden Fall
auf zwei Umlenkrollen 11 und 12 geführten,
umlaufenden Riemen 13 auf, der außerdem luftdurchlässig
ist. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Perforierung
des Riemens 13 erreicht werden. Innerhalb einer der beiden
Umlenkrollen, im vorliegenden Fall innerhalb der dem Pulper 9 abgewandten
Umlenkrolle 11, ist ein vorzugsweise als Druckluftmotor
ausgebildeter Antriebsmotor 14 angeordnet, der die Umlenkrolle 11 antreibt.
Durch die Rotation der Umlenkrolle 11 wird auch der Riemen 13 angetrieben
und bewegt sich so in der mit ”y” bezeichneten
Richtung, um den auf den Riemen 13 gelangenden Ausschuss
zu dem Pulper 9 zu transportieren.
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Die
Transporteinrichtung 10 weist des weiteren im vorliegenden
Fall zwei Unterdruckerzeugungseinrichtungen 15 auf, welche
auf der dem Kalander 4 abgewandten Seite des Riemens 13 innerhalb
der Transporteinrichtung 10 angeordnet sind und welche
auf der dem Kalander 4 zugewandten Seite des Riemens 13 einen
Unterdruck erzeugen. Dies ist aufgrund der Durchlässigkeit
des Riemens 13 für Luft möglich und führt
zu einem Anhaften des von dem Kalander 4 kommenden Ausschusses
an dem Riemen 13. Zusätzlich kann der Riemen 13 eine aufgeraute
obere Fläche aufweisen, um eine bessere Anhaftung des Ausschusses
an dem Riemen 13 zu gewährleisten. Selbstverständlich
ist auch eine andere Anzahl an Unterdruckerzeugungseinrichtungen 15 für
die Transporteinrichtung 10 denkbar.
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Die
beiden Unterdruckerzeugungseinrichtungen 15 sind jeweils
als Foils 15a ausgebildet, welche einen dem Riemen 13 zugewandten
Foilkopf 16, eine sich an den Foilkopf 16 anschließende
Düse 17 und ein sich an die Düse 17 anschließendes
Luftleitelement 18 aufweisen. Durch das Blasen von komprimierter
Luft aus der Düse 17 wird unterhalb des Riemens 13 ein
Unterdruck erzeugt, was als Foileffekt bezeichnet wird. Dieser Foileffekt
ermöglicht es, bei sehr geringem Luft- und Energieverbrauch
ein hohes Unterdruckniveau zu erreichen. Beispielsweise kann mit
einer Luftversorgung von 4 bar eine Unterdruck von 7.000 Pa erreicht
werden. Zur Erzeugung des Foileffekts mittels des Foils 15a wird
der Foilkopf 16 in Kontakt oder annähernd in Kontakt
mit dem sich bewegenden Riemen 13 gebracht, da dann die
Luft an dem Rand des Foils 15a nach unten gerichtet ist und
sich ein Unterdruck an der Auslassfläche des Foilkopfes 16 ergibt.
Das Luftleitelement 18 verstärkt zusätzlich
den durch den Foilkopf 16 erzeugten Unterdruckeffekt und
führt die Luftströmung, indem die einströmende
Luft an dem Luftleitelement 18 entlang strömt
und aufgrund der Ausbildung des Luftleitelements 18 in
der Art eines Flugzeugflügels einen Saugeffekt an dem Riemen 13 erzeugt.
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Die
Foils 15 mit den Foilköpfen 16 und den Düsen 17 sind
in einem abwärts gerichteten Winkel angebracht, so dass
eine Lufteinströmung durch den Riemen 13 erzeugt
werden kann. Um die Höhe des Unterdrucks zu regulieren,
kann vorgesehen sein, dass der Winkel der beiden Foils 15a eingestellt
werden kann. Zusätzlich kann auch der Antriebsmotor 14,
der ja, wie oben ausgeführt, als Druckluftmotor ausgebildet
ist, über entsprechende Kanäle mit den Foils 15a verbunden
sein, um den Unterdruck zu verstärken.
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Zusätzlich
kann auch eine der beiden Umlenkrollen 11 bzw. 12 luftdurchlässig
ausgeführt und mit einer Unterdruckerzeugungseinrichtung
versehen sein.
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Die
in 2 dargestellte Ausführungsform des Kalanders 4 entspricht
im wesentlichen derjenigen von 1 und es
werden für gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet.
Im Unterschied zu 1 sind bei der Ausführungsform
von 2 f 1 ausführlich beschriebenen
Transporteinrichtungen 10 hintereinander vorgesehen, was
beispielsweise dazu dienen kann, eine längere Strecke zu überbrücken.
Gegebenenfalls könnten auch mehr als die zwei Transporteinrichtungen 10 vorgesehen
sein. Die Transporteinrichtungen 10 sind in diesem Fall auch
in einem Winkel zueinander angeordnet, so dass auch Höhenunterschiede
zwischen dem Kalender 4 und dem Pulper 9 ausgeglichen
werden können.
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In
den beiden beschriebenen Ausführungsformen ist bzw. sind
die Transporteinrichtung bzw. die Transporteinrichtungen 10 seitlich
versetzt zu der Faserbahn 1 angeordnet, um sicherzustellen,
dass der von der Faserbahn 1 abgetrennte Ausschuss auf
der- bzw. denselben landet. Zusätzlich können
die Transporteinrichtungen 10 auch in Maschinenquerrichtung,
also in einer Ebene senkrecht zu der Blattebene von 1,
verstellt werden, beispielsweise um in ihre Arbeitsposition gebracht
zu werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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