DE202009005016U1 - Modular aufgebauter Bahnsteig - Google Patents

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    • E01CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
    • E01FADDITIONAL WORK, SUCH AS EQUIPPING ROADS OR THE CONSTRUCTION OF PLATFORMS, HELICOPTER LANDING STAGES, SIGNS, SNOW FENCES, OR THE LIKE
    • E01F1/00Construction of station or like platforms or refuge islands or like islands in traffic areas, e.g. intersection or filling-station islands; Kerbs specially adapted for islands in traffic areas

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Abstract

Begehbarer oder befahrbarer Bahnsteig mit auf Gründungselementen (2) derart angeordneten Bahnsteigplatten (1), dass diese gleisseitig einen Fluchtraum (16) bilden, wobei die Wand (8) und die Decke (9) des Fluchtraums (16) mit Schall absorbierenden Oberflächen (6, 7) versehen sind.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen modular aufgebauten begehbaren und/oder befahrbaren Bahnsteig.
  • Vielfach sind in herkömmlicher Bauweise Bahnsteige als ortsfeste Bauwerke ausgeführt. Zur Vereinfachung der Bauweise hat es in der Vergangenheit Entwicklungen gegeben, mit Fertig-Bausätzen Bahnsteig-Systeme aufzubauen.
  • Beispielsweise beschreibt die EP-357 161 einen Bahnsteig, welcher im Wesentlichen aus drei Grundelementen aufgebaut ist. Dabei handelt es sich zunächst um einen U-förmigen Betonsockel, welcher in festen Abständen parallel zum Schienenverlauf gesetzt wird. Auf die senkrechten Schenkel der U-förmigen Betonsockel werden sodann von Sockel zu Sockel zwei Längsbalken gelegt, welche parallel zur Schiene verlaufen. Abschließend werden die Längsbalken nach oben mit rechteckigen Bahnsteigplatten abgedeckt und sämtliche Verbindungen und Fugen geschlossen und verklebt. Ein derartiges Bahnsteigsystem reduziert zwar die Bauzeit eines Bahnsteiges im Vergleich zur festen Bauweise, jedoch ist die Handhabung der massiven Längsbalken immer noch verhältnismäßig aufwendig. Ferner ist wegen der dauerhaft angelegten Verbindung der Bauelemente der Bahnsteig für einen späteren Umbau, insbesondere die Anpassung der Höhe des Bahnsteiges, nicht geeignet.
  • Auch in der DE-43 16 203 wird ein Bahnsteigbausatz beschrieben, welcher Ortbetonfundamente, Querbalken und Bahnsteigplatten enthält. Dabei werden die Querbalken an den Ortbetonfundamenten befestigt und sodann von Querbalken zu Querbalken Bahnsteigplatten gelegt, welche an ihrer Unterseite kastenförmig angeformte Auflagebalken enthalten. Bei diesem System ist keine Maßanpassung und Höhenverstellbarkeit vorgesehen. Die feste Verbindung der Bauteile zueinander führt zu einem Bauwerk, welches nicht nachträglich leicht veränderbar ist.
  • In der DE 42 05 192 A1 ist ein Bahnsteig beschrieben, bei welchem sog. Distanzelemente auf in Abstand entlang der Schiene gegründeten Ortbetonfundamenten verschiebefest angeordnet werden. Von Distanzelement zu Distanzelement werden sodann parallel zu den Schienen und parallel zueinander Längsträger verlegt, die schließlich eine Ortbetonplatte aus Bahnsteigplattformen tragen. Alle Elemente sind mittels durchgreifender Bolzen oder ähnlicher Maßnahmen gegen seitliches Verschieben gesichert. Als Vorteil wird hervorgehoben, dass die Distanzelemente gegen andere austauschbar sind. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist es, dass es sich um die Ausbildung eines Bahnsteiges als komplette steife Platte handelt. Diese Platte kann nur ausgebaut werden, indem man den Beton schneidet. Durch Zerstörung der Bewehrung ist die Wiederverwendbarkeit der Teile jedoch ausgeschlossen.
  • Einen in der Höhe verstellbaren Bahnsteig für Straßenbahnen beschreibt der Artikel „versenkbare Verkehrsinseln" (Verkehrstechnik, Heft 24, 20.12.1935, Seite 666). Hierbei ruht die Bahnsteigplatte im Normalzustand auf vier Holzklötze. Durch Entfernung der Holzklötze kann sie im Boden versenkt werden, d. h. auf Straßenniveau angeglichen werden.
  • Ein höhenverstellbarer Bahnsteig ist schließlich auch aus der DE 14 813 2 bekannt.
  • Ebenso wird in der EP 086 5540 B1 ein horizontal und vertikal verstellbarer Bahnsteig dargestellt. Dieser ist komplett modular aufgebaut und aus austauschbaren Einzelelementen ohne dauerhafte Verbindung zusammengesetzt. Die Bahnsteigplatten haben an ihrer Unterseite Stützbereiche, innerhalb derer sie an beliebiger Stelle auf Stützpunkte des Bahnsteigunterbaus aufgesetzt werden können. Zur Höhenverstellbarkeit sind Distanzelemente vorgesehen. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist, dass auf jeden Fall ein Bahnsteigunterbau zusätzlich benötigt wird.
  • Problematisch ist ferner bei den bisherigen Bahnsteiganlagen die Lärmbelästigung. Diese rührt vor allem von den rollenden Rädern der Züge und insbesondere dem Quietschen beim Bremsen her. Die betreffenden Problematiken sind bisher nicht ausreichend beachtet oder gar gelöst worden. In der EP 0865 540 B1 wird lediglich an untergeordneter Stelle erwähnt, dass die Randbalken des Bahnsteigs mit Schall absorbierenden Oberflächen nach außen hin beaufschlagt sein können. Nähere Ausführungen zur Art der Konstruktion und zur Wirkungsweise werden jedoch nicht gemacht.
  • Die vorliegende Erfindung hat sich nunmehr die Aufgabe gestellt, modular aufgebaute, begehbare oder befahrbare Bahnsteige zur Verfügung zu stellen, mit denen das Problem der Lärmbelästigung durch die rollenden Züge erheblich abgemildert werden kann. Weiterhin hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, die Montage und den Aufbau der Bahnsteige weiter zu optimieren, so dass der laufende Bahnverkehr möglichst geringfügig belastet wird. Es sollen in der Höhe verstellbare Bahnsteige zur Verfügung gestellt werden, welche in zeit- und kostengünstiger Weise einen Aufbau sowie die Auswechslung von Bauteilen ermöglichen und die nachträgliche Veränderung der Bahnsteighöhe erlauben.
  • Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein begehbarer oder befahrbarer Bahnsteig mit auf Gründungselementen derart angeordneten Bahnsteigplatten, dass diese gleisseitig einen Fluchtraum bilden, welcher zur Gleisseite hin offen ist und dessen Wand und optional auch Decke mit Schall absorbierenden Oberflächen versehen ist.
  • In den Bahnhöfen sind zwischen Gleis und Bahnsteig sog. Fluchträume vorgesehen. Diese müssen einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestraum zur Verfügung stellen. Derzeit sind dies Maße von 70 × 70 cm. Erfindungsgemäß werden die betreffenden Fluchträume zwischen Gleis und Bahnsteig durch die Anlage der Bahnsteigplatten im senkrechten Winkel zu den Gründungselement gebildet. D. h. die auf den Gründungselementen angeordneten Bahnsteigplatten ragen in Richtung Gleis über den Randbereich des Gründungselementes derart hinaus, dass ein zur Gleisseite hin offener Raum gebildet wird. Die Bahnsteigplatten bilden gewissermaßen die Decke dieses Raumes, während die Wand von dem Gründungselement gebildet wird. Wand und ggf. auch die Decke sind mit Schall absorbierenden Oberflächen versehen. Die Gründungselemente können derart angeordnet sein, dass sie zur Gleisseite hin keine geschlossene Wand bilden, sondern in Abständen zueinander stehen. In diesem Falle können einesteils an der zu der Gleisseite hin zeigenden Fläche die Schallschutzelemente angebracht werden. Zwischen den Gründungselementen können ebenfalls Schallschutzelemente angeordnet sein. Diese werden vorteilhafterweise jeweils mit geeigneten Befestigungsvorrichtungen an den Gründungselementen und ggf. an der Unterseite der Bahnsteigfläche angeordnet.
  • Im einfachsten Falle werden erfindungsgemäß Schalldämmelemente z. B. Schalldämmplatten angeordnet. Die Schalldämmplatten können beispielsweise mit Dübeln und Stahlwinkeln – je nach statischen Erfordernissen – zwischen den Schachtrahmen befestigt werden. Alternative Befestigungsmöglichkeiten des Schalldämmelements erfolgen mittels Dübeln vor dem Schachtrahmen, je nach statischen Erfordernissen.
  • Als Materialien für die Schalldämmelemente kommen Stahl, Beton, PVC und ähnliche Stoffe in Betracht, die der Fachmann üblicherweise für Schallschutzzwecke einsetzt. Vorzugsweise werden Schalldämmplatten eingesetzt, welche derart ausgestaltet sind, dass sie mit handelsüblichen Mitteln zwischen den Schachtrahmen, gegen den Schachtrahmen und an der Unterseite der Bahnsteigplatte je nach gewähltem Material angedübelt, an Stahlwinkeln befestigt oder an dem Schachtrahmen oder der Bahnsteigplattenunterseite angeklebt werden können. Beispiele für einsetzbare Produkte ist der Systemschutz REDUNOISE (R) RMTF 63 der Metall-CON GmbH oder Schalldämmfolien Typ 2/Typ 5 der RIGA Schallschutz-GmbH & Co. KG.
  • Mit der erfindungsgemäßen Anordnung der Schallabsorbierenden Oberflächen an Decke und Wand des Fluchtraums wird eine überraschend optimierte Schalldämmung von den Rädern der Züge ausgehenden Geräusche erreicht. Zugleich wird eine möglichst geringfügige optische Beeinträchtigung vermieden. Damit wird die Lärmbelästigung der Fahrgäste optimal minimiert.
  • Die erfindungsgemäßen Bahnsteigplatten ruhen auf einem Gründungselement. Dieses Gründungselement wird mittels eines sog. Schachtrahmens aufgebaut. Dieser Schachtrahmen ist in der Regel ein rechteckig ausgebildeter Träger, dessen Seitenwände einen Hohlraum umschließen. Vorzugsweise bestehen die Schachtrahmen aus Betonplatten. Jedoch sind auch andere geeignete ausreichend stabile Materialien denkbar.
  • Der Schachtrahmen wird vor Ort montiert. In der Regel wird dieser Schachtrahmen in das Erdreich teilweise eingelassen, um eine ausreichende Stabilität und Frostsicherheit zu gewährleisten. Sodann wird der Schachtrahmen mit Füllmaterial verfüllt. Besonders vorteilhaft ist das Befüllen mit Beton.
  • Sobald der Schachtrahmen vollständig befüllt ist, werden an der Oberfläche des Füllmaterials sog. Dollen eingeführt. Solche Dollen sind in der Regel aus PVC, Stahl oder Edelstahl gefertigt. Die Dollen ragen aus der Oberfläche des Füllmaterials heraus und bilden dadurch dort dornenförmige Gebilde Die Oberflächen des Materials der Dollen sind vorzugsweise mit Struktur, d. h. rauh oder mit Gewinde versehen. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Beton des Gründungselements an den Dollen anhaftet. Die Dollen werden derart eingebracht, dass sie mit ihrem oberen Ende in Form eines Dornvorsatzes aus dem befüllten Schachtrahmen, d. h. aus dessen Auflagefläche für die Bahnsteigplatten herausragen.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzten Bahnplatten weisen Aussparungen auf. Es handelt sich hierbei um von der Oberseite zur Unterseite der Bahnplatten durchgehende Öffnungen. Die Bahnsteigplatten werden derart auf den Schachtrahmen aufgelegt, dass in die Öffnungen die dornartigen Fortsätze der in den Schachtrahmen eingebrachten Dollen ragen. Nachdem die Bahnsteigplatten aufgelegt sind, wird die Öffnung in den Bahnsteigplatten mit einem geeigneten Material aufgefüllt. Besonders vorteilhaft ist der Verguss mit Mörtel oder Beton. Abschließend wird mit einer Verschlussplatte die Öffnung abgedeckt. Die Verschlussplatte weist die Oberfläche des Bahnsteiges auf. Sie wird eingeklebt und ringsum verfugt.
  • In einer Variante der Erfindung werden in die Bahnsteigplatten noch zusätzlich Gewindehülsen, z. B. Pfeifergewindehülsen beispielsweise Gewindehülse 8.8 FY oder ähnliche Produkte eingelassen. Vor dem Aufsetzen der Bahnsteigplatten auf die Gründungselemente werden in diese Gewindestangen eingeschraubt. Diese ragen unten, d. h. aus der Auflagefläche zum Gründungselement aus der Bahnsteigplatte heraus. Vorzugsweise beträgt die Länge des herausragenden Elementes 10 bis 30, besonders bevorzugt 15 bis 20 cm. Bei dem Verguss der Dollen werden diese Elemente vorzugsweise mit vergossen.
  • In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Dollen und die Gewindestangen mit einer Plastikhülle versehen. Hierdurch wird erreicht, dass nur die Plastikhülle sich mit dem Vergussmaterial, z. B. Beton, verbindet. Aufgrund dessen ist es möglich, die Bahnsteigplatten nachträglich wieder herauszulösen, um z. B. eine Höhenverstellbarkeit zu erreichen.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzten Plastikhüllen werden über die Gewindestange bzw. die Dolle geschoben. Die Plastikhülle umfasst Gewindestange und Dolle aber nur im Bereich bis zur Unterkante der Stahlbeton-Fertigteilplatte. Im Bereich der Bahnsteigplatte wird üblicherweise keine Plastikhülse vorgesehen, damit sich bei dem Verguss des Betons bzw. Mörtels mit dem Gewindestab oder den Dollen eine kraftschlüssige Verbindung ergibt. Andererseits soll gewährleistet sein, dass im Bereich der Plastikhülse die Dollen bzw. Gewindestäbe zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit herausgezogen werden können. Dies kann durch Anheben der Stahlbeton-Fertigbahnsteigplatten erreicht werden, in denen die Dollen bzw. Gewindestangen nach dem Verguss fest verankert sind.
  • Die Plastikhülle ist vorzugsweise aus PVC oder anderen geeigneten Materialien, insbesondere aus Kunststoff, gefertigt. Sie sind ähnlich einem Dübel gefertigt, d. h. an der Außenfläche geriffelt oder rauh. Dadurch verbleibt die Plastikhülle beim Ziehen der Dollen bzw. der Gewindestäbe im Bauteil. Die innere Wandung ist glatt, so dass ein Herausziehen der Dollen bzw. Gewindedübel aus der Plastikhülle gewährleistet ist.
  • Die Dollen- bzw. Gewindestangenbefestigung wird vorzugsweise nur an einem Bahnsteigplattenende vorgesehen, damit sich sich das Bahnsteigelement bei Wärmedehnung am anderen Plattenende verschieben (ausdehnen) kann.
  • Die Verstellung der Höhe wird dadurch erreicht, dass zwischen Gründungselement und Bahnsteigplatte Distanzelemente eingesetzt werden. Damit ist insbesondere eine Anpassung an neue Zuggenerationen und somit geändertem Einstiegsniveau ein behindertengerechter Einstieg ermöglicht.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform kann schließlich zwischen den Außenwänden des Gründungselementes und der Bahnsteigplatte eine Verbindung hergestellt werden, in dem ein Winkel an der Außenwand des Gründungselements und der Unterseite der Bahnsteigplatten angeschraubt wird. Hierdurch wird eine zusätzliche bzw. alternative Stabilisierung der Bahnsteigplatten erreicht.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mithin eine Reihe von Vorteilen auf, die aus dem Stand der Technik, insbesondere in dieser Kombination, nicht bekannt sind. So wird ermöglicht, dass die Montage innerhalb kurzer Zeit erledigt werden kann. Es ist nicht notwendig, große Teile zu transportieren. Der Schachtrahmen kann vor Ort aufgebaut, zusammengesetzt und befüllt werden. Es sind auch keine zusätzlichen Tragbalken erforderlich, da die Bahnsteigplatten mit auf die Gründungselemente aufgelegt werden, welche in Abstand zueinander entlang der Gleisstrecke aufgebaut sind.
  • Die Bahnsteigelemente können in jeder Breite und Länge gemäß den Erfordernissen des zu realisierenden Bahnsteigs verwendet werden. Die Maximalmaße sollten jedoch vorzugsweise in ihrer Ausdehnung so festgelegt sein, dass sie ohne Erschwernis und Transport-Auflagen des Straßenverkehrsamtes mit dem LKW vom Lieferwerk zur Einbaustelle transportiert werden können. D. h. maximal sollten Länge und Breite 3 m nicht überschreiten. Bevorzugte maximale Längen bzw. Breiten liegen bei 6 m. Bei üblichen größeren und breiteren Bahnsteigen wird das Bahnsteigplattenelement in zwei oder drei Teile vorzugsweise aufgeteilt.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Bahnsteigplattenelemente mit einer Länge von 4 bis 4,50 m und einer Breite von 2,50 m bis 2,75 m. Es handelt sich mithin um relativ kleine handliche Elemente, welche gut zu transportieren sind. Durch die gewählte Systemlänge und durch die Verwendung von Leicht- und Zuschlagsstoffen sind die Bauteile vom Gewicht her so reduziert, dass sie mit Zwei-Wege-Baggern bewegt und montiert werden können. Die Reduzierung des Gewichts kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass für den Zuschlagsstoff Sand nicht der übliche Rhein-Sand, sondern Berwilit-Sand 0/4 verwendet wird. Die Rohdichten beider Stoffen weichen nämlich sehr voneinander ab:
    Rohdichter Rhein-Sand = 2,63
    Rohdichter Berwilit-Sand = 1,55
  • Durch den Einsatz des Berwilit-Sands kann demgemäß das Gewicht um ca. 10% reduziert werden.
  • Der Besteller hat durch die werksmäßig vorgefertigten Bauteile weniger Bauüberwachungszeiten auf der Baustelle abzudecken. Durch den hohen Anteil an werksmäßiger Vorfertigung ist die Baudurchführung nahezu witterungsunabhängig möglich. Montage, Justierung und Befestigung der Bahnsteigplatten können beispielsweise nachts (in Betriebszeiten) durchgeführt werden, ohne den Regelbetrieb zu beeinträchtigen.
  • Die Möglichkeit der nachträglichen Anhebung des Bahnsteigs auf ein gewünschtes Einstiegsniveau ist ein weiterer erheblicher Vorteil der vorliegenden Erfindung. Ohne größeren Aufwand kann z. B. von 55 auf 76 cm eine Erhöhung erreicht werden. Gleichwohl bewirken die Anordnung der Dolle und der Gewindestangen eine Stabilisierung, insbesondere eine Verhinderung von seitlichen Verschiebungen der Bahnsteige.
  • Die werksseitig vorgefertigte Bahnsteigoberfläche gewährleistet eine homogene, sehr maßgenaue witterungsunabhängige Vorfertigung und Auslieferungsqualität. Selbst Sinusrille und die Bahnsteigkante in Matrizen gefertigter Fischgrät- oder Noppenstruktur sind mit dem übrigen Belag in einem Guss gefertigt. Die bei konventionellen Bahnsteigen oft vorkommenden Stolperstufen an Schächten, hinter den Abdeckplatten oder an anderen schlecht zur Verdichtung zugänglichen Stellen treten bei dem erfindungsgemäßen System nicht auf. Die laufenden Unterhalts- und Sanierungskosten werden dadurch erheblich reduziert.
  • Schließlich ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass eine Reduzierung der Lärmbelastungen aus dem Eisenbahntriebwerk in optimaler Weise erreicht wird, ohne dass zusätzliche Aufbauten auf oder am Rande des Bahnsteiges erforderlich sind. Die Schall absorbierenden Flächen werden unsichtbar in den Fluchträumen angeordnet, ohne den Mindestquerschnitt einzuengen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben.
  • 1 zeigt einen Bahnsteig mit Gleisen in der erfindungsgemäß vorgesehenen Form. Hierbei ist der Bahnsteig entlang dem Gleis 14 angeordnet. Auf dem Gründungselement 2 sind die Bahnsteigplatten 1 angebracht. Das Gründungselement 2 besteht aus dem Schachtrahmen 3, welcher mit Beton gefüllt ist. In den Bahnsteigplatten sind die Aussparungen 4 vorgesehen, in welche die Dollen 5 mit ihrem aus dem Schachtrahmen 3 herausragenden Ende 15 hineinragen. Der gleisseitige Fluchtraum 16 ist mit den Schalldämmelementen 6 und 7 ausgestattet. Die von dem Zug 24 ausgehenden Geräusche werden hierdurch weitgehend absorbiert. Die gleisabgewandte Seite des Bahnsteigs kann mit dem Geländer 17 ausgestattet werden.
  • In 2 ist der erfindungsgemäße Bahnsteig in der Detailansicht zu erkennen. Der Schachtrahmen 3 umschließt den Hohlraum 31, welcher mit Beton befüllt ist und bildet somit eine verlorene Schalung. In dem Beton sind die Dollen 5 angelassen, welche mit ihrem oberen Ende 15 aus der Oberfläche 26 des Gründungselements 2 herausragen. Die Aussparungen 4 in der Bahnsteigplatte 1 sind als durch die Bahnplatten 1 durchgehende Öffnungen ausgestaltet. Die Bahnsteigplatten 1 sind passgenau auf das Gründungselement 2 aufgesetzt und justiert, so dass die Dollen 5 mit ihren Enden 15 in die Aussparungen 4 hineinragen. Die Aussparungen 4 werden nach dem Aufsetzen der Bahnplatte verfüllt und mit dem Verschlussteil 11 abgedeckt.
  • Der Fluchtraum 16 ist zur Gleisseite 20 hin offen. Die geschlossene Rückwand 27 des Fluchtraums wird durch das Gründungselement 2 gebildet. Die Decke 28 des Fluchtraums 16 wird durch das überstehende Ende 29 der Bahnsteigplatte 1 gebildet. An der die Decke 28 des Fluchtraums 16 bildenden Unterseite der Bahnsteigplatte 1 ist das Schallschutzelement 7 angeordnet. An der Rückwand 27 ist das Schallschutzelement 6 angebracht.
  • In 3 ist im Detail die Anordnung der Dollen 5 dargestellt. Die Dollen werden nach dem Einfüllen des Betons in den Schachtrahmen 3 in den Frischbeton eingedrückt. Nach dem Abbinden des Betons werden die Bahnsteigplatten 1 so aufgelegt, dass die aus dem Gründungselement herausragenden Enden 15 der Dollen 5 in die Aussparung 4 hineinragen. Im Anschluss daran erfolgt ein Verguss der Aussparungen 4 mit Mörtel und ein Verschließen durch Auflegen des Verschlussteils 11 auf die Auflagefläche 10.
  • In 4 ist eine weitere Option der Erfindung dargestellt. Hierbei ist in der Bahnsteigplatte 1 ein zu deren Unterseite offenes Gewinde 12 angeordnet. Dieses Gewinde 12 ermöglicht es, dass von unten in die Bahnsteigplatte 1 eine Gewindestange 21 eingeschraubt werden kann. Diese reicht mit ihrem aus der Unterseite der Bahnsteigplatten 1 herausragenden Ende 30 in das Gründungselement 2 hinein.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden sowohl die Dolle 5 als auch die Gewindestangen mit einer Plastikhülse umgeben (nicht dargestellt). D. h. die Dolle 5 mit ihrem aus dem Gründungselement herausragenden Ende 30 werden mit einem Plastik umhüllt. In gleicher Weise wird das Ende 21 der Gewindestange 21 umhüllt. Durch diese Konstruktion wird erreicht, dass im Bedarfsfall die Bahnsteigplatte herauslösbar ist und durch Zwischenschieben von Distanzelementen an ein neues Niveau angeglichen werden kann. Die Distanzelemente werden zwischen Gründungselement 3 und Bahnsteigplatte 1 angebracht. Damit sind die Elemente in der Höhe verstellbar, gleichwohl aber insbesondere gegen seitliches Verrutschen gesichert.
  • In gleicher Weise ist ein Ansteuern der Bahnsteigplatte möglich. Außerdem können die Bahnsteigplatten auch komplett demontiert werden und an anderer gewünschten Stelle wieder aufgebaut werden. Die Wiederverwendbarkeit für ein anderes Projekt ist somit gegeben und spart Recourcen und schont somit die Umwelt.
  • In 5 ist der Fluchtraum 16 im Detail dargestellt. Zu erkennen ist eine Seitenwand des Schachtrahmens 3 und ein Teil der Bahnsteigplatte 1 mit ihrem zum Gleis gerichteten Ende 9. Bahnsteigplatte 1 und Schachtrahmen 2 bilden den geschlossenen Teil des Fluchtraums 16, welcher mit der Seite 20 zum Gleis 14 hin offen ist. An der Unterseite der Bahnsteigplatten 1 ist ein Schalldämmelement 7 angeordnet, während das Schalldämmelement 6 an dem gleisseits gerichteten Teil des Schachtrahmens 3 angeordnet ist. Der Boden 22 des Fluchtraums 16 wird durch üblichen Schotter (gebrochenes Material) gebildet. Durch diese Art der Konstruktion werden durch von den Rädern 23 des Zuges 24 ausgehenden Geräusche weitgehend schallreduziert.
  • In 6 ist die Ansicht des erfindungsgemäßen Bahnsteigs von der Gleisseite her dargestellt. Zu erkennen sind die Bahnsteigplatten und das Geländer 17. Die Bahnsteigplatten ruhen auf den Gründungselementen 2. Zwischen den Gründungselementen spannt sich das Schallschutzelement 6.
  • In 7 ist im Schnitt 1-1 die erfindungsgemäße Ausführung zu erkennen. Hierbei ist ersichtlich, dass zwischen den Gründungselementen 2 das Schalldämmelement 6 gespannt ist.
  • In 8 ist der Schnitt A-A der 6 dargestellt. Dort ist zu erkennen, dass das Schallschutzelement 7 mit Abstand zur Bahnsteigplatte 1 angeordnet ist. Die Befestigung erfolgt mit den Dübeln 32 und den Winkelelementen 33. Eine Variante der Befestigung der Schallschutzelemente an der Bahnplatte 1 ist in 8a dargestellt. Dort sind die Schallschutzelemente direkt an der Unterseite der Bahnplatte angeordnet. Die Befestigung erfolgt hier mit Isoliernägeln/Dornen je nach Erfordernissen im frischen Beton.
  • In 9 ist im Schnitt B-B der Bahnsteig gemäß 6 dargestellt. Zu erkennen ist die Bahnsteigplatte 1 und das Geländer 17. Das Gründungselement 2 umfasst den Schachtrahmen 3 und ist mit den Dollen 5 versehen. Deren Befestigung erfolgt wie in 2 beschrieben.
  • In 9a ist die Detailansicht bezüglich der Befestigung des Schachtrahmens 3 zu erkennen. Dem ist zu entnehmen, dass eine zusätzliche Sicherung des Schachtrahmens mittels Winkelelement 33 und Schrauben 34 erfolgt.
  • In 10 ist das Detail A gemäß Schnitt B-B nach 9 zu erkennen. Im Detail ist hier die Befestigung des Gründungselements 2 dargestellt. Dargestellt sind ferner die Dollen 5 mit ihrem Ende 15, welches in die Öffnung 4 des Bahnsteigselements 1 hineinragt.
  • Verschlossen ist nach dem Vergießen mit Beton oder Mörtel die Öffnung 4 mit dem Verschlussteil 11. Ferner ist dargestellt die Variante, bei welcher eine Gewindehülse 12 unten in die Bahnsteigplatte eingelassen ist. In diese Gewindehülse wird die Gewindestange 21 eingeschraubt. In der 10a sind die Einzelteile nochmals im Detail abgebildet. Zu erkennen ist die Gewindestange 21 und die ggf. zu verwendende Kunststoffhülle 21a. Ferner ist dargestellt das Verschlussteil 11 sowie die optional einsetzbare Gewindehülse 12.
  • In 12 ist das Detail B gemäß 7 abgebildet. Zu erkennen ist das Schalldämmelement 6, welches an dem Gründungselement 2 mittels des Winkels 33 und Schrauben 34 befestigt ist. Eine alternative Darstellung ist 13 zu entnehmen. Dort ist das Schalldämmelement 6 mittels Schrauben 34 an der zur Gleisseite hin zeigenden Seite 27 des Gründungselements befestigt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 357161 [0003]
    • - DE 4316203 [0004]
    • - DE 4205192 A1 [0005]
    • - DE 148132 [0007]
    • - EP 0865540 B1 [0008, 0009]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Artikel „versenkbare Verkehrsinseln” (Verkehrstechnik, Heft 24, 20.12.1935, Seite 666) [0006]

Claims (12)

  1. Begehbarer oder befahrbarer Bahnsteig mit auf Gründungselementen (2) derart angeordneten Bahnsteigplatten (1), dass diese gleisseitig einen Fluchtraum (16) bilden, wobei die Wand (8) und die Decke (9) des Fluchtraums (16) mit Schall absorbierenden Oberflächen (6, 7) versehen sind.
  2. Bahnsteig nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die schallabsorbierenden Oberflächen von auf den Wänden (8) und Decken (9) befestigten Schalldämmelemente gebildet werden.
  3. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Schalldämmelemente (6) zwischen den Gründungselementen (2) derart gespannt sind, dass sie die Wand (8) des Fluchtraumes (16) bilden.
  4. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnsteigplatten (1) auf einem Schachtrahmen (3) angeordnet sind.
  5. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Schachtrahmen (3) einen Hohlraum (31) umschließt.
  6. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Schachtrahmen (3) mit Verfüllmaterial ausgefüllt ist.
  7. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Verfüllmaterial Beton enthält oder aus Beton besteht.
  8. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnsteigplatten (1) Aussparungen (4) aufweisen.
  9. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in die Gründungselemente Dolle (5) mit aus deren Oberfläche (26) nach oben hervorstehenden Enden (15) aufweisen, welche in die Aussparungen (4) der Bahnsteigplatten (1) hineinragen.
  10. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in Bahnsteigplatten (1) zu deren Unterseite (28) offene Gewindehülsen eingelassen sind, in welche Gewindestangen (21) derart eingeschraubt sind, dass sie mit ihren Enden (30) unten aus den Bahnsteigplatten (1) herausragen.
  11. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (15) der Dolle (5) und die Enden (21) der Gewindestangen (13) mit einer Plastikhülse umhüllt sind derart ausgebildet sind, dass sie nach dem Betonienvorgang zu einem späteren Zeitpunkt zerstörungsfrei aus dem Beton herausziehbar sind.
  12. Bahnsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gründungselement 2 und Bahnsteigplatte 1 Distanzelemente eingesetzt sind.
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Cited By (4)

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