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Die Erfindung betrifft ein Betonfertigbauteil zur Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos und eine Seitenwand für ein Fahrsilo insbesondere für landwirtschaftliche Silageprodukte.
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Betonbauteile zur Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. So wird beispielsweise in der
DE 20 2006 006 064 U1 ein Montagebauteil für die Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos unter Verwendung vorgefertigter Seitenwandplatten beschrieben. Das Montagebauteil weist zwei einander zugeneigte Halteteile auf, die durch ein sich horizontal erstreckendes Fußteil sowie ein gegenüber dem Fußteil kürzeres Kopfteil miteinander verbunden sind. Zur Erstellung einer Seitenwand für ein Fahrsilo werden quer zur Längsrichtung der Seitenwand in Richtung der Seitenwand fluchtend und mit Abstand zueinander vorbeschriebene Montagebauteile in Form von Spanten der zu erstellenden Seitenwand aufgestellt. Zur Bildung der Seitenwand werden dann vorgefertigte Seitenwandplatten links und rechts an die Halteteile der Montagebauteile angelehnt und an diesen fixiert. Die Montagebauteile können ein plattenförmig gebildetes Fußteil aufweisen, wodurch ihre Aufstellung und Ausrichtung erleichtert wird. Nachteilig bei dieser Lösung sind die Vielzahl der notwendigen Arbeitsschritte, insbesondere auch Betonierarbeiten zur Erstellung der Seitenwand für Fahrsilos. Hinzu kommt, dass besonders bei großen Fahrsilowandhöhen, d. h. bei Fahrsilowandhöhen von mehr als 3,00 m, zur Aufnahme der auf eine Fahrsilowand wirkenden Kräfte die Bauteile und speziell die Seitenwandplatten in den Fahrsiloboden versenkt werden müssen, was einer ortsfesten, nur mit erheblichem Aufwand demontierbaren bzw. umsetzbaren Fahrsilowand entspricht. Weiterhin ist das Anbringen von Abdeckungen über das Silageprodukt insbesondere bei großen Fahrsilowandhöhen problembehaftet.
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In der
DE 35 06 038 A1 wird ein Betonfertigbauteil zur Errichtung eines Fahrsilos beschrieben, das im Querschnitt die Form eines auf den Kopf gestellten V aufweist. Das Bauteil ist an einer Giebelseite geschlossen mit einer in Dachfirstlängsrichtung vorspringenden, dem inneren lichten Querschnitt angepassten Abschlusswand ausgebildet. Zur Errichtung einer Fahrsilowand können mehrere dieser Betonfertigbauteile in Reihe aneinandergesetzt werden, wobei die stirnseitige Abschlusswand eines Betonfertigbauteiles in den inneren Hohlraum zwischen den Seitenwänden des folgenden Betonfertigbauteiles eingreift. Die Betonfertigbauteile werden so in Längsrichtung der Fahrsilowand fluchtend ausgerichtet und in ihrer Lage gegenseitig stabilisiert. Gemäß der Beschreibung der Erfindung können die Betonfertigbauteile bei Bedarf auf einfache Weise versetzt bzw. umgestellt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine ausreichende Stabilität einer wie vorbeschrieben errichteten Fahrsilowand insbesondere bei großen Fahrsilowandhöhen zur Aufnahme der auf die Fahrsilowand wirkenden Kräfte nur erreicht werden kann, wenn die Betonfertigbauteile im Boden verankert bzw. durch die Fahrsilobodenplatte gegen Verrutschen gesichert werden. Die Errichtung einer vorbeschriebenen Fahrsilowand erfordert daher Betonierarbeiten vor Ort.
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In der
DE 88 08 638 U1 wird ein aus bewehrtem Beton bestehendes transportables Bauteil für die Erstellung einer Fahrsilowand beschrieben, das einen trapezförmigen Querschnitt aufweist und von zwei nach oben zu konvergierenden Schenkeln und einer diese Schenkel verbindenden waagerechten Deckplatte gebildet wird. An der vorderen Stirnseite des Bauteiles sind positive und an der rückwärtigen Stirnseite negative Verzahnungselemente vorgesehen. Die Bauteile können mit ineinandergreifenden Verzahnungselementen, fluchtend eine Fahrsilowand bildend, aneinandergereit werden, wobei an die Unterseiten der Schenkel fundamentbildende, nach außen vorkragende durchgehende Fußleisten anbetoniert werden. Seitlich an den Schenkeln und auf den vorkragenden äußeren Enden der Fußleisten sind trapezförmige Leisten anbetoniert, die stumpf an die Bodenplatte des Fahrsilos anstoßen. Die errichtete Fahrsilowand ist somit fest im Boden verankert und wird durch die Fahrsilobodenplatte gegen Verrutschen gesichert. Zur Errichtung der Fahrsilowand sind auch bei dieser Lösung Betonierarbeiten vor Ort erforderlich, wobei der Aufwand zur Verankerung der Fahrsilowand durch das Anbetonieren fundamentbildender Schenkel sowie von stumpf an die Bodenplatte des Fahrsilos anstoßender Leisten mit zunehmender Höhe der Fahrsilowand steigt.
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In der
DE 77 22 863 U1 wird ein vorfabriziertes Bauteil aus bewehrtem Beton zur Bildung einer Fahrsilowand beschrieben, welches einen die Druckkräfte des Siloinhaltes aufnehmenden Fußteil und einen sich vom Fußteil senkrecht nach oben weg erstreckenden und im Schnitt konisch verjüngenden Wandteil aufweist, wobei sich das Fußteil links und rechts des Wandteiles erstreckt und eine solche Breite aufweist, dass die von der Belastung des Fahrsilos herrührenden, resultierenden Kippmomente abgestützt werden. Das Bauteil ist einstückig ausgebildet und weist die Form eines auf den Kopf gestellten T auf. Stirnseitig weist das Wandteil eine bis zum Fußteil reichende Nut auf, durch die beim Aneinanderreihen von Wandteilen zur Bildung einer Fahrsilowand ein Hohlraum gebildet wird, in den ein angepasstes Fertigteil zur Abdichtung der aneinanderstoßenden Wandteile einsteckbar ist. Es hat sich gezeigt, dass mit dem in der
DE 77 22 863 U1 beschriebenen Bauteil Fahrsilos mit Fahrsilowandhöhen von größer 2,50 m nicht ausreichend standsicher errichtet werden können. Weiterhin ist das Anbringen von Abdeckungen über das Silageprodukt insbesondere bei großen Fahrsilowandhöhen problembehaftet.
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Schließlich wird in der
DE 297 09 108 U1 ein Fahrsilo aus Siloelementen trapezförmigen Querschnittes mit schrägen auf einer Fundamentleiste aufsitzenden Seitenwänden beschrieben, bei dem die die kurze Trapezseite bildende, oben zwischen den schrägen Seitenwänden verlaufende Decke soweit unterhalb der Oberkante der Seitenwände angesetzt ist, dass deren überstehende Teile Schutzwände als Absturzsicherung bilden. Die Fahrsilowand wird dabei aus Silowandelementen in Form von schräg stehenden Wandplatten mit angeformter Deckenhälfte gebildet, die vor Ort auf die Fundamentleisten so aufgestellt ist, dass die Deckenhälften aneinanderliegen. Aus den einander zugewandten Seiten der Deckenhälften ragt Bewehrung heraus. Die beiden Deckenhälften werden durch Verbetonieren miteinander dauerhaft verbunden. Auch dieser Lösung haftet der Nachteil an, dass zur Errichtung einer Fahrsilowand eine Vielzahl von Arbeitsschritten notwendig sind und die Fahrsilowand ortsfest errichtet wird. Ein nachträgliches Versetzen der Fahrsilowand ist nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Betonfertigbauteil zur Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos bereitzustellen, das die Erstellung von Fahrsilowänden mit einer Höhe größer 3,00 m erlaubt. Aufgabe der Erfindung ist weiterhin eine Silowand für ein Fahrsilo, die mit wenigen Arbeitsschritten aus den erfindungsgemäßen Betonfertigbauteilen erstellt werden kann, wobei eine einfache Demontage der Fahrsilowand und eine Errichtung an einer anderen Stelle möglich sein soll.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Betonfertigbauteil zur Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos, das die im Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist, und ein Fahrsilo, das die im Anspruch 7 angeführten Merkmale aufweist, gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen des Betonfertigbauteiles sind in den Ansprüchen 2 bis 6 und eine zweckmäßige Weiterbildung des Fahrsilos im Anspruch 8 beschrieben.
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Ein Betonfertigbauteil zur Erstellung von Seitenwänden für Fahrsilos besitzt eine sich horizontal erstreckende Fußplatte und zwei von der Fußplatte nach oben aufeinanderzulaufende Seitenwandteile, wobei die Breite der Fußplatte größer als die Höhe der Seitenwandteile ist und die Fußplatte jeweils seitlich über den Bereich, in dem die Seitenwandteile mit der Fußplatte verbunden sind, hinausragt. Unterhalb der Oberkante der Seitenwandteile ist, die Seitenwandteilen miteinander verbindend, ein Riegel angeordnet. Der Riegel ist als horizontale Fläche zwischen den Seitenwandteilen ausgebildet und weist eine solche Breite auf, dass er zwischen den Seitenwandteilen eine ebene Gehfläche bildet. Er ist außerdem in einem solchen Abstand zur Oberkante der Seitenwandteile angeordnet, dass die überstehenden Seitenwandteile eine beidseitig der Gehfläche verlaufende Brüstung mit einer ausreichenden Brüstungshöhe bilden, wobei als ausreichend eine Brüstungshöhe von ca. 80 cm angesehen wird. In den Stirnseiten der Seitenwandteile ist eine sich über die gesamte Höhe der Seitenwandteile erstreckende Nut ausgebildet. Bevorzugt laufen die Seitenwandteile mit einem Winkel zwischen 5° bis 20° zur Senkrechten aufeinander zu. Zwischen den Seitenwandteilen entsteht so ein im Querschnitt trapezförmiger Hohlraum, wobei die längere Grundseite des Trapezes durch den Bereich der Fußplatte zwischen den Seitenwänden und die kürzere Grundseite des Trapezes durch den die Seitenwände verbindenden Riegel gebildet wird. Oberhalb des Riegels entsteht ein im Querschnitt ebenfalls trapezförmiger Hohlraum, dessen kürzere Grundseite offen ist.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausbildung ist das Betonfertigbauteil zweiteilig ausgebildet, wobei die Teilung entlang der Längsachse der Fußplatte und entlang der Längsachse des Riegels verläuft. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Teilung mittig entlang der Längsachse der Fußplatte und des Riegels verläuft, weil so zwei formgleiche Betonfertigbauteilhälften entstehen, wodurch die Fertigung der Betonfertigbauteilhälften vereinfacht wird. Entlang der Teilung des Riegels und der Fußplatte sind bevorzugt plane Stoßflächen ausgebildet. Ein Betonfertigbauteil wird von zwei Betonfertigbauteilhälften gebildet, indem diese bezüglich der vertikalen Achse spiegelsymmetrisch aneinandergestellt werden, und zwar derart, dass die Stoßflächen der Riegelabschnitte und die Stoßflächen der Fußplattenabschnitte der Betonfertigbauteilhälften aneinanderstoßen.
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Bevorzugt sind an den Riegelabschnitten der Betonfertigbauteilhälften Mittel zur Verbindung, und zwar zweckmäßig zur lösbaren Verbindung, der Riegelabschnitte der beiden Betonfertigbauteilhälften angeordnet. Diese Mittel können beispielsweise in der Ebene der Stoßflächen liegende, durchbohrte Metallplatten sein, die mittels einer oder mehrerer Schrauben miteinander lösbar verbunden werden können.
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Es kann aus Gründen des Transportes und des Handlings der Betonfertigbauteilhälften zweckmäßig sein, wenn die Breite des in Richtung des Riegels weisenden Fußplattenabschnittes einer Betonfertigbauteilhälfte kürzer ist als die Breite des entsprechenden Fußplattenabschnittes einer kompletten Betonfertigbauteilhälfte. Zur Erstellung eines Betonfertigbauteiles werden in diesem Falle, wie bereits beschrieben, zwei Betonfertigbauteilhälften spiegelsymmetrisch bezüglich der vertikalen Achse aneinandergestellt, so dass die Stoßflächen der Riegelabschnitte aneinanderstoßen. In der Fußplatte des Betonfertigbauteiles verbleibt bei dieser Ausbildung der Betonfertigbauteilhälften ein Spalt zwischen den Stoßflächen der Fußplattenabschnitte. In diesen Spalt sind Fußplattenzwischenteile einzustellen, die jeweils an die Stoßflächen der Fußplattenabschnitte der Betonfertigbauteilhälften anstoßen, um so eine mechanisch geschlossene Fußplatte zu erzeugen.
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Eine Seitenwand für ein Fahrsilo besteht aus mindestens zwei, in der Regel jedoch deutlich mehr, Betonfertigbauteilen, die in Längsrichtung zueinanderfluchtend auf einem verdichteten Planum aus Kies oder Schotter aufgestellt sind. In dem Hohlraum, der von den in den Stirnseiten der Seitenwandteile ausgebildeten Nuten gebildet wird, ist jeweils ein stabförmiges Dicht- und Halteelement angeordnet. Dieses Dicht- und Halteelement kann nach dem Aufstellen der Betonfertigbauteile von oben in den vorgenannten Hohlraum eingeschoben werden. Zweckmäßig ist es auch, wenn an den horizontal liegenden Abschnitten der Stirnseiten zweier fluchtend aneinanderstehender Betonfertigbauteile zwischen diesen eine Abdichtung, beispielsweise mittels Quellband, angebracht ist.
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Der besondere Vorteile der Erfindung liegt darin, dass eine Fahrsiloseitenwand mit wenigen Arbeitsschritten erstellt werden kann. Es ist nicht erforderlich, vorbereitend ein Betonfundament zu erreichten oder die Betonfertigbauteile in anderer Weise, z. B. durch Betonierarbeiten, in ihrer Lage zu fixieren oder zu sichern. Als vorbereitende Arbeit ist lediglich die Schaffung eines ausreichend bemessenen und ausreichend verdichteten Planums aus Kies oder Schotter erforderlich. Die Betonfertigbauteile werden zur Erstellung einer Seitenwand für ein Fahrsilo nur mit ihrer Fußplatte auf dieses Planum aufgestellt. Die Ausbildung der Betonfertigbauteile, insbesondere die Fußplatte und der im oberen Bereich zwischen den Seitenwandteilen angeordnete Riegel, bewirken eine ausreichende Stabilität der erstellten Fahrsiloseitenwand zur Aufnahme der auf eine Seitenwand wirkenden Kräfte beim Einbringen, Verdichten und Lagern des Silageproduktes. Dadurch wird erreicht, dass der Fahrsiloboden nicht als starre Platte zur Aufnahme horizontal wirkender Kräfte ausgebildet sein muss. Er kann daher beispielsweise aus Asphalt bestehen. Hierin liegt ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung.
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Ein anderer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Seitenwand für ein Fahrsilo besteht darin, dass sie auf einfache Weise demontierbar ist, d. h. wieder in einzelne Betonfertigbauteile aufgeteilt werden kann, die dann an einem gewünschten anderen Ort mit wenigen Arbeitsschritten und auf einfache Weise wieder zur Erstellung einer Fahrsiloseitenwand verwendet werden können.
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Da vor Ort keine Betonierarbeiten zur Errstellung einer erfindungsgemäßen Seitenwand für ein Fahrsilo erforderlich sind, ist ihre Demontage sehr einfach und rückstandsfrei möglich. Auch der Kies oder Schotter des Planums kann ausgekoffert und erneut verwendet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausbildung einer Seitenwand für ein Fahrsilo besteht diese aus mindestens zwei, in der Regel jedoch deutlich mehr, zweiteilig ausgebildeten Betonfertigbauteilen, wobei die Betonfertigbauteilhälften bezüglich der vertikalen Achse spiegelsymmetrisch aneinandergestellt sind, und zwar derart, dass die Stoßflächen der Riegelabschnitte und die Stoßflächen der Fußplattenabschnitte der Betonfertigbauteilhälften aneinanderstoßen. Die Betonfertigbauteile, respektive die Betonfertigbauteilhälften, sind zur Erstellung einer Fahrsiloseitenwand, wie bereits beschrieben, in Längsrichtung zueinander fluchtend auf einem verdichteten Planum aus Kies oder Schotter aufgestellt, wobei die sich spiegelsymmetrisch bezüglich der vertikalen Achse gegenüberstehenden Betonfertigbauteilhälften in Längsrichtiung der Fahrsiloseitenwand gegeneinander versetzt sind, so dass die Stoßflächen der Riegelabschnitte und die Stoßflächen der Fußplattenabschnitte der einander zugewandten Betonfertigbauteilhälften in Längsrichtung der Fahrsilowand gegeneinander versetzt sind. Eine Stoßfläche eines Riegelabschnittes bzw. eines Fußplattenabschnittes stößt damit an entsprechende Stoßflächen von zwei spiegelsymmetrisch bezüglich der vertikalen Achse aufgestellte Betonfertigbauteilhälften an. Dadurch wird erreicht, dass sich die auf eine Betonfertigbauteilhälfte einer Fahrsiloseitenwand, insbesondere beim Einbringen und Verdichten des Silageproduktes mit einer landwirtschaftlichen Maschine, wirkenden, örtlich begrenzten hohen Kräfte bzw. Kraftspitzen auf insgesamt drei Betonfertigbauteilhälften verteilen und von diesen aufgenommen bzw. über die Fußplattenabschnitte von drei Betonfertigbauteilhälften in das Planum eingeleitet werden. Eine so ausgebildete Seitenwand für ein Fahrsilo kann somit erheblich höhere örtlich begrenzte Kräfte bzw. Kraftspitzen aufnehmen, ohne zu Verrutschen oder beschädigt zu werden oder das Planum zu beschädigen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen in:
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1: eine perspektivische Darstellung eines Betonfertigbauteiles, in
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2: zwei Betonfertigbauteilhälften eines zweigeteilten Betonfertigbauteiles, in
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3: ein durch Aneinanderstellen von zwei Betonfertigbauteilhälften gebildetes Betonfertigbauteil, in
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4: ein Betonfertigbauteil mit Fußplattenzwischenteilen, in
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5: eine aus Betonfertigbauteilen gebildete Seitenwand für ein Fahrsilo und in
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6: eine weitere aus Betonfertigbauteilen gebildete Seitenwand für ein Fahrsilo.
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Das in 1 gezeigte Betonfertigbauteil 1 besteht aus bewehrtem Beton, besitzt eine sich horizontal erstreckende, geschlossen ausgebildete Fußplatte 2 mit einer Breite b ≈ 4,70 m, zwei von der Fußplatte 2 unter einem Winkel α ≈ 15° zur Sekrechten nach oben aufeinanderzulaufende Seitenwandteile 3 und einen die Seitenwandteile 3 im oberen Bereich miteinander verbindenden Riegel 4. Die Seitenwandteile 3 haben eine Höhe h ≈ 4,00 m. Die Höhe h der Seitenwandteile 3 ist kleiner als die Breite b der Fußplatte 2. Der Riegel 4 ist horizontal in einem Abstand c ≈ 90 cm zur Oberkante der Seitenwandteile 3 angeordnet und als geschlossene Fläche zwischen den Seitenwandteilen 3 ausgebildet. Er bildet eine Gehfläche zwischen den oberen Bereichen der Seitenwandteile 3, wobei die oberen Bereiche der Seitenwandteile 3 eine beidseitig der Gehfläche verlaufende Brüstung bilden. Die Seitenwandteile 3 sind in einem solchen Abstand zueinander an der Fußplatte 2 angeordnet, dass die Breite des Riegels 4 und damit die Breite der Gehfläche zum Begehen durch eine Person ausreichend bemessen ist. Die Fußplatte 2 weist damit einen zwischen den Seitenwandteilen 3 liegenden Fußplattenabschnitt 2.1 und zwei seitlich der Seitenwandteile 3 liegende Fußplattenabschnitte 2.2 auf. Die Breite des zwischen den Seitenwandteilen 3 liegenden Fußplattenabschnittes 2.1 ergibt sich aus der Breite und der Anordnung des Riegels 4 sowie der Höhe h der Seitenwandteile 3 und dem Winkel α. Die Breite der Fußplattenabschnitte 2.2 ergibt sich aus der Breite b der Fußplatte 2 abzüglich der Breite des Fußplattenabschnittes 2.1. geteilt durch zwei. Die oberen Kanten der Seitenwandteile 3 sind abgerundet. Zwischen der Fußplatte 2 und dem Riegel 4 wird ein seitlich von den Seitenwandteilen 3 begrenzter im Querschnitt trapezförmiger Hohlraum gebildet. Bei den vorgenannten Abmessungen des in 1 dargestellten Betonfertigbauteiles 1 ist dieser Hohlraum begehbar. Es sei jedoch an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die vorgenannten Abmessungen nur Beispielcharakter tragen. Erfindungsgemäße Betonfertigbauteile können Höhen h der Seitenwandteile 3 zwischen 1,50 m ≤ h ≤ 4,50 m bei Breiten b der Fußplatte zwischen 1,65 m ≤ b ≤ 4,60 m aufweisen, wobei die Bedingung h < b erfüllt sein muss. In den Stirnseiten der Seitenwandteile 3 ist eine Nut 5 zur Aufnahme eines Dicht- und Halteelementes augebildet.
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2 zeigt zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 eines vertikal zweigeteilten Betonfertigbauteiles 1, wobei die Teilungslinie entlang der Längsachse der Fußplatte 2 und entlang der Längsachse des Riegels 4 verläuft, und zwar derart, dass durch die vertikale Teilung zwei gleich ausgebildete Betonfertigbauteilhälften 1.1 entstehen, die jeweils gleich augebildete Riegelabschnitte 4.1 und gleich ausgebildete Fußplattenabschnitte 2.1.1 aufweisen. An den Riegelabschnitten 4.1 und den Fußplattenabschnitten 2.1.1 sind entlang der Teilungslinie plane Stoßflächen 6 ausgebildet. An den Stoßflächen 6 der Riegelabschnitte 4.1 sind mit einer Plattenoberfläche in der Ebene der Stoßfläche 6 liegend Metallplatten 7 angebracht. Die Metallplatten 7 sind durchbohrt und in einer solchen Position an den Riegelabschnitten 4.1 angeordnet, dass beim Aneinanderstellen der Betonfertigbauteilhälften 1.1 mit aneinanderliegenden Stoßflächen 6 der Riegelabschnitte 4.1 und der Fußplattenabschnitte 2.1.1, jeweils korrespondierend die Metallplatten 7 an den Riegelabschnitten 4.1 der aneinandergestellten Betonfertigbauteilhälften 1.1 aneinanderliegen und durch die Bohrung in den jeweils aneinanderliegenden Metallplatten 7 miteinander verschraubt werden können. Durch die Verschraubung wird erreicht, dass die aneinanderliegenden Stoßflächen 6 der Riegelabschnitte 4.1 bei Belastung eines Betonfertigbauteiles 1, das aus zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 durch Zusammenstellen dieser gebildet wird, nicht gegeneinander verrutschen.
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3 zeigt ein solches Betonfertigbauteil 1, das aus zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 durch Zusammenstellen dieser gebildet wird.
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Die Teilung eines Betonfertigbauteiles 1 in zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn aufgrund der Größe des Betonfertigbauteiles 1 dessen Transport und Handling sehr aufwendig ist. Dies kann isnbesondere bei Betonfertigbauteilen 1 mit Höhen h der Seitenwandteile > 3,00 m der Fall sein.
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Es kann auch zweckmäßig oder notwendig sein, die Fußplatte 2 einer Betonfertigbauteilhälfte 1.1 noch weiter zu verkleinern, und zwar derart, dass die Stoßflächen 6 der zwischen den Seitenwandteilen 3 liegenden Fußplattenabschnitte 2.1.1 beim Zusammenstellen von zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 zu einem Betonfertigbauteil 1 nicht mehr aneinanderliegen. Zwischen diesen Stoßflächen 6 verbleibt ein Spalt, der mit Fußplattenzwischenteilen 8 ausgefüllt wird, wie in 4 gezeigt. Die Fußplattenzwischenteile sind dabei so ausgebildet und angeordnet, dass sie mit ihren seitlichen Flächen jeweils an den Stoßflächen 6 der Fußplattenabschnitte 2.1.1 anliegen. Zweck dieser Maßnahme ist die für die Erreichung einer ausreichenden Standfestigkeit eines Betonfertigbauteiles 1 notwendige Ausbildung einer mechanisch geschlossenen Fußplatte 2, was bedeutet, dass bei Belastung der Seitenwandteile 3 eines in einer Seitenwand 9 eines Fahrsilos angeordneten Betonfertigbauteiles 1 beim Einbringen, Verdichten und Lagern eines Silageproduktes die auftretenden Kräfte über die gesamte Grundfläche der Fußplatte 2 abgeleitet werden.
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Eine aus Betonfertigbauteilen 1 gebildete Seitenwand 9 für ein Fahrsilo ist in 5 gezeigt. Die Seitenwand 9 wird von in Längsrichtung zueinander fluchtend aufgestellten Betonfertigbauteilen 1 gebildet. Die Betonfertigbauteile 1 stoßen dabei mit Ihren Stirnseiten aneinander. In dem Hohlraum, der von den in den Stirnseiten der Seitenwandteile 3 ausgebildeten Nuten 5 gebildet wird, ist jeweils ein stabförmiges Dicht- und Halteelement angeordnet, welches nach dem Aufstellen der Betonfertigbauteile 1 von oben in den vorgenannten Hohlraum eingeschoben wurde. Das Dicht- und Halteelement besteht aus einem hinreichend festen, dabei aber noch elastischen Kunststoff. Zwischen den horizontal liegenden Abschnitten der Stirnseiten zweierfluchtend aneinanderstehender Betonfertigbauteile 1, d. h. den Stirnseiten der Fußplatte 2 und des Riegels 4, ist zur Abdichtung Quellband eingebracht. Jedes in der Seitenwand 9 angeordnete Betonfertigbauteil 1 wird, wie zu 2 und 3 beschrieben, von zwei Betonfertigbauteilhälften 1.1 gebildet, die bezüglich der vertikalen Achse spiegelsymmetrisch aneinandergestellt sind. Die an den Riegelabschnitten 4.1 angeordneten Metallplatten 6 der aneinandergestellten Betonfertigbauteilhälften 1.1 sind miteinanderverschraubt. Die Betonfertigbauteile 1 sind auf einem von einer verdichteten Schotterschicht 10 gebildeten Planum mit einer Druckfestigkeit ≥ 150 kN/m2 aufgestellt. Der Siloboden 11 ist als Asphaltschicht ausgebildet. Er schließt sich seitlich an die Fußplattenteile 2.1 der Betonfertigbauteile 1 an. Er ist auf einem ebenfalls von einer verdichteten Schotterschicht 12 gebildetem Planum aufgebracht.
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Eine wie in 5 gezeigte Seitenwand 9 für ein Fahrsilo kann mit wenigen Arbeitsschritten aufgestellt werden und bedarf weder besonderer vorbereitender Arbeiten, wie der Herstellung eines Betonfundamentes, noch sind bei der Erstellung aufwendige Betonierarbeiten erforderlich. Sie ist darüber hinaus aus vorgenannten Gründen leicht demontierbar, wobei die einzelnen Betonfertigbauteile 1 bzw. die einzelnen Betonfertigbauteilhälften 1.1 voll funktionsfähig erhalten bleiben, so dass sie ahne Restauration oder Überarbeitung erneut zur Erstellung einer Seitenwand 9 für ein Fahrsilo verwendet werden können. Die Seitenwand 9 weist eine hinreichende Stabilität zur Aufnahme der beim Einbringen, Verdichten und Lagern eines Silageproduktes auf die Seitenwand einwirkenden Kräfte auf. Sie ist gegenüber den vorgenannten Belastungen rutsch- und kippsicher. Bewirkt werden diese Vorteile durch die besondere erfindungsgemäße Ausbildung der Betonfertigbauteile 1, insbesondere die Größe bzw. Breite b der Fußplatte 2 im Verhältnis zur Höhe h der Seitenwandteile 3 und dem im oberen Bereich zwischen den Seitenwandteilen 3 angeordneten Riegel 4.
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In 6 ist eine weitere Ausbildung einer Seitenwand 9 für ein Fahrsilo dargestellt. Auch hierbei sind Betonfertigbauteile 1 auf einem durch eine verdichtete Schotterschicht 10 gebildeten Planum in Längsrichtung zueinanderfluchtend aufgestellt. Jedoch sind im Unterscheid zu der in 5 gezeigten Seitenwand 9 die bezüglich der vertikalen Achse spiegelsymmetrisch zueinander stehenden Betonfertigbauteilhälften 1.1 in Längsrichtiung der Seitenwand 9 gegeneinander versetzt, so dass die Stoßflächen 6 der Riegelabschnitte 4.1 und die Stoßflächen 6 der Fußplattenabschnitte 2.1.1 der einander zugewandten Betonfertigbauteilhälften 1.1 in Längsrichtung der Seitenwand 9 gegeneinander versetzt sind. Der Versatz der spiegelsymmetrisch zueinander stehenden Betonfertigbauteilhälften 1.1 in Längsrichtiung der Seitenwand 9 beträgt bevorzugt eine halbe Länge des Betonfertigbauteiles 1 so dass die Stoßfläche 6 eines Riegelabschnittes 4.1 bzw. eines Fußplattenabschnittes 2.1.1 an entsprechende Stoßflächen 6 von zwei spiegelsymmetrisch bezüglich der vertikalen Achse aufgestellte Betonfertigbauteilhälften 1.1 anstößt. Dadurch wird erreicht, dass sich die auf eine Betonfertigbauteilhälfte 1.1 einer Seitenwand 9, insbesondere beim Einbringen und Verdichten des Silageproduktes mit einer landwirtschaftlichen Maschine, wirkenden örtlich begrenzten hohen Kräfte bzw. Kraftspitzen auf insgesamt drei Betonfertigbauteilhälften 1.1 verteilen und von diesen aufgenommen bzw. über die Fußplattenabschnitte 2.1, 2.1 von drei Betonfertigbauteilhälften 1.1 in die Schotterschicht 10 eingeleitet werden. Am Anfang und am Ende der Seitenwand 9 sind Betonfertigbauteilhälften 1.1 mit einer halben Länge in die Seitenwand eingestellt, um einen Abschluss der Seitenwand zu bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betonfertigbauteil
- 1.1
- Betonfertigbauteilhälften
- 2
- Fußplatte
- 2.1, 2.1.1, 2.2
- Fußplattenabschnitt
- 3
- Seitenwandteil
- 4
- Riegel
- 4.1
- Riegelabschnitt
- 5
- Nut
- 6
- Stoßfläche
- 7
- Metallplatte
- 8
- Fußplattenzwischenteil
- 9
- Seitenwand
- 10, 12
- Schotterschicht
- 11
- Siloboden
- b
- Breite
- c
- Abstand
- h
- Höhe
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006006064 U1 [0002]
- DE 3506038 A1 [0003]
- DE 8808638 U1 [0004]
- DE 7722863 U1 [0005, 0005]
- DE 29709108 U1 [0006]