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Die
Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Traggestell aus einem rohrförmigen
Profil, wobei das Traggestell zwei voneinander im Abstand angeordnete
U-förmige Rahmenseiten, sowie mindestens eine flächenförmige
oder mindestens zwei stabförmige Quertraversen zur Verbindung
der zwei Rahmenseiten aufweist, und mit einer an dem Traggestell
abnehmbar befestigten einstückigen Sitzschale aus einem
biegsamen, elastisch verformbaren Material, insbesondere Kunststoff,
welche an ihrer Unter- und/oder Rückseite einstückig
mit im Wesentlichen senkrecht zur Schalenoberfläche verlaufenden
Verstärkungsstegen versehen ist, wobei die Verstärkungsstege
Befestigungsmittel zur Befestigung der Sitzschale am Traggestell
aufweisen, die zumindest teilweise als elastische Rastmittel ausgeführt
sind, welche bei der Montage der Sitzschale am Traggestell selbsttätig
verrasten.
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In
jüngerer Zeit steht bei den Anforderungen an die Ergonomie
derartiger Stühle, insbesondere für eine Verwendung
als Schülerstuhl, wie schon früher bei Bürostühlen
die Forderung im Vordergrund, durch Beweglichkeit und Elastizität
des Stuhls ein bewegtes Sitzen mit häufigem Wechsel der
Sitzposition zu ermöglichen. Für diese Art des
Sitzens hat sich als Begriff das dynamische Sitzen eingebürgert.
Speziell für Schülerstühle müssen
aufgrund der Kosten und der erforderlichen Robustheit die Forderungen
aufgrund des dynamischen Sitzens aber mit einfachsten und sichersten
mechanischen Mitteln gewährleistet werden können
und gleichzeitig müssen die Sitzschalen, die bei dieser
Verwendung oft einem mehr oder weniger natürlichen Verschleiß unterliegen,
schnell und einfach austauschbar sein.
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Allgemein
eignen sich hierfür Stühle mit einem Traggestell
aus Rohrrahmen und mit einer daran befestigten elastischen Sitzschale
aus Kunststoff am besten, weil sowohl der Rohrrahmen als auch die
Sitzschale bei geeigneter Gestaltung eine hohe Elastizität
aufweisen. Problemstellen dabei sind jedoch grundsätzlich
die Verbindungsstellen zwischen Traggestell und Sitzschale, bei
denen die durch eine federnde Belastung des Traggestells und durch
eine federnde Belastung der Sitzschale auftretenden Materialspannungen über
relativ starre Befestigungsvorrichtungen und/oder Befestigungsmittel übertragen
werden müssen. Dabei entstehen durch große Steifigkeitssprünge
Materialspannungsspitzen, die vor allem an den Sitzschalen aus Kunststoff auf
Dauer zu Rissen oder Brüchen führen können.
Die Belastung ist dabei an Sitzschalen mit angeformten Rückenlehnen
besonders groß und kann mit zunehmender Bewegung und Dynamik
beim Sitzen noch weiter ansteigen.
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Bei
einem nach der Deutsche Auslegeschrift
DE 1 299 818 B bekannten
Stuhl ist die federnde Sitzschale aus Kunststoff mit breiten Rastansätzen
versehen, die in Domen direkt an der Unterseite der Sitzschale einstückig
angeformt sind. Die Sitzschale lässt sich dadurch leicht
montieren und die Rastverbindungen besitzen aufgrund des Umgreifens
des Rohrprofils in eine Richtung auch eine gewisse elastische Flexibilität,
gleichzeitig ergeben sich für die anderen Belastungsrichtungen
und vor allem für eine Torsionsbelastung der Sitzschale
jedoch hohe Spannungsspitzen durch die Steifigkeitssprünge,
die zu Rissen und Dauerbrüchen führen, weshalb
sich eine solche Ausführung für den Schulbetrieb
nicht eignet.
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Um
die beschriebenen Belastungen zu verringern, schlägt die
Deutsche Patentanmeldung
DE 10 2006 043 006 A1 vor, eine Sitzschale
als doppelschalige Kunststoffform auszuführen, die wesentlich
steifer ist als eine einschalige Kunststoffform. Insgesamt ist die
Herstellung einer solchen hohlen Kunststoffsitzschale aber sehr
viel aufwendiger und teurer als beispielweise die Herstellung einer
ebenfalls geeigneten einschaligen Sitzschale mit Verstärkungsstegen,
wie sie z. B. in der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 2 402 644 A offenbart
ist. Bei diesen beiden bekannte Lösungen ergibt sich aber
das Problem, dass zwar die Sitzschale an sich relativ steif ist,
aber die Befestigungsstellen in schwächeren Bereichen der
Sitzschale angeordnet sind, wodurch sich bei der mehrdimensionalen
Verformung der Schale beim dynamischen Sitzen eine größere Spannung
in diese Bereiche der Befestigung verlagert, was wiederum genau
zu den vorher beschriebenen Dauerproblemen führen kann.
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Besser
ist es daher, die Befestigungsstellen ebenfalls in steiferen Bereichen
der Sitzschale anzuordnen und den Steifigkeitsanstieg von den flexiblen
Bereichen der Sitzschale dorthin durch geeignete Gestaltung von
Verstärkungsstegen abzufangen. In der Österreichischen
Patentschrift
AT 304
808 B wird dazu die mögliche Verformung der Sitzfläche
durch eine Versteifung der Schale mittels eines umlaufenden Randes
verringert, der dabei auch die Funktion eines Verstärkungssteges
erfüllt. Gleichzeitig ist die Sitzschale über
diesen Randsteg mittels einer flexibel beweglichen Rastverbindung
seitlich mit dem Rohrrahmengestell verbunden, sodass die Sitzschale
leicht montiert werden kann. Allerdings kann diese durch einfache
Krafteinwirkung auf die Schale genauso leicht wieder demontiert
werden. Insgesamt verringert hier die Beweglichkeit der Rastverbindung
bei dieser bekannten Lösung zwar die Spannungen in der
Verbindungsstelle, weil sich der senkrechte Randsteg durch das gro ße
seitliche Spiel weit verformen kann, aber es besteht dadurch eine
große Gefahr, dass bei entsprechend unruhigem dynamischen
Sitzen und/oder beim Hin- und Herrücken dieser Stühle
sich die Rastverbindung aufgrund der großen Verformbarkeit
auch wieder lösen, d. h. ungewollt entrasten kann. Dadurch
können dann Schäden am Stuhl oder schlimmer noch
Klemmungen oder Verletzungen des Benutzers entstehen.
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Für
die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen eingangs
beschriebenen Stuhl so zu gestalten, dass bei auch bei hoher Belastung
durch dynamisches Sitzen ein ungewolltes Entrasten der Rastverbindung
zwischen Traggestell und Sitzschale sicher vermieden werden kann.
Eine zusätzliche Schraubverbindung kann dadurch vermieden
werden, und die Herstellung, Montage und Demontage des Stuhls kann
entsprechend einfacher und preiswerter werden. Außerdem
kann einer Gefahr, die sich bei einem Vergessen einer Schraube bei
der Montage für die Benutzung ergeben würde, dadurch
entgegengewirkt werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Stuhl mit einem Traggestell aus einem rohrförmigen
Profil, wobei das Traggestell zwei voneinander im Abstand angeordnete
U-förmige Rahmenseiten, sowie mindestens eine flächenförmige
oder mindestens zwei stabförmige Quertraversen zur Verbindung
der zwei Rahmenseiten aufweist, und mit einer an dem Traggestell
abnehmbar befestigten einstückigen Sitzschale aus einem
biegsamen, elastisch verformbaren Material, insbesondere Kunststoff,
welche an ihrer Unter- und/oder Rückseite einstückig
mit im Wesentlichen senkrecht zur Schalenoberfläche verlaufenden
Verstärkungsstegen versehen ist, wobei die Verstärkungsstege
Befestigungsmittel zur Befestigung der Sitzschale am Traggestell aufweisen,
die zumindest teilweise als elastische Rastmittel ausgeführt
sind, welche bei der Montage der Sitzschale am Traggestell selbsttätig
verrasten. Die erfindungsgemäße Lösung
zeichnet sich dabei dadurch aus, dass das Traggestell Anschläge
aufweist, welche die bei Belastung der Sitzschale auftretenden Verformungen der
die Rastmittel tragenden senkrechten Verstärkungsstege
im Bereich der Rastmittel entgegengesetzt der Rastbewegung auf ein
geringeres Maß als ein zum Entrasten der Rastmittel notwendiges
Maß begrenzen.
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Dadurch
kann ein ungewolltes selbsttätiges Entrasten, angetrieben
durch eine Verformung des die Rastmittel tragenden senkrechten Verstärkungssteges
nicht vorkommen, denn der Verstärkungssteg kann sich nicht
soweit verformen, dass der notwendige Weg für das Entrasten
des Rastmittels erzeugt wird. Dieser Weg kann nur durch eine gewollte
manuelle Be tätigung des Rastmittels eigens in Richtung
des Entrastens in einen Freiraum neben oder in den Anschlägen
für den Verstärkungssteg erfolgen.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn mindestens ein Anschlag entgegengesetzt
der Rastbewegung nahe dem betreffenden Rastmittel angeordnet ist,
weil dadurch der Einfluss der Stegbewegung auf das Rastmittel gering bleibt
und trotzdem der notwendige Bewegungsweg durch das Rastmittel selbst
ermöglicht werden kann.
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Eine
hierfür noch günstigere Ausführungsform
ergibt sich, wenn beidseitig nahe dem betreffenden Rastmittel mehrere
Anschläge entgegengesetzt der Rastbewegung angeordnet sind,
wobei der Abstand der Anschläge größer
ist als die Breite des Rastmittels und das Rastmittel für
das Entrasten gewollt manuell in den Abstandsraum hinein bewegbar
ist.
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Weiterhin
ist es auch denkbar, dass ein Anschlag unmittelbar an dem betreffenden
Rastmittel entgegen der Rastbewegung angeordnet ist, wobei der Anschlag
dann eine Ausnehmung für das Rastmittel aufweist, und das
Rastmittel für das Entrasten gewollt manuell in diese Ausnehmung
hinein bewegbar ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zumindest ein Anschlag entgegen der Rastbewegung
an mindestens einer fest mit den U-förmigen Rahmenseiten
verbundenen Quertraverse angeordnet ist.
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Ein
Anschlag in Richtung der Rastbewegung kann auch durch Abschnitte
des Rohrprofils selbst gebildet werden.
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Für
die vorteilhafte Herstellung und Montage des erfindungsgemäßen
Stuhls ist es besonders günstig, wenn die mit Anschlägen
versehene Quertraverse mittels Werkzeugunterstützung lösbar
an den U-förmigen Rahmenseiten angeordnet ist. Dadurch
kann das Traggestell beispielsweise für die Verwendung
verschiedener Sitzschalenausführungen leicht angepasst
werden.
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Für
die Ausführung einer mit Anschlägen versehene
Quertraverse gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jedoch
alle die erfindungsgemäße Aufgabe erfüllen.
In einer Ausführung kann die Quertraverse stabförmig mit
schmetterlingsähnlichen, die Stabbreite verändernden
Ansätzen oder Einkerbungen ausgeführt sein, deren
Breitenansätze zumindest einen Anschlag entgegen der Rastbewegung
bilden. Dabei können die Breitenansätze, die den
Anschlag bilden, auch gegenüber dem eigentlichen Stabprofil
leicht verschränkt oder durchgesetzt werden, um eine bessere
Anlage an dem senkrechten Verstärkungssteg zu erzielen.
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Eine
besonders robuste, aber etwas aufwändigere Ausführung
ist die Gestaltung einer mit Anschlägen versehenen Quertraverse
als Hohlprofil, U-Profil oder L-Profil, von dem wenigstens ein in
Richtung zur Unterseite der Sitzschale hin verlaufender Wandsteg
zumindest einen Anschlag entgegen der Rastbewegung bildet. Ein Freiraum
für die gewollte manuelle Bewegung des Rastmittel für
das Entrasten befindet sich dann neben bzw. zwischen den Wandstegen.
Ein Anschlag in Richtung der Rastbewegung kann dabei auch durch
Abschnitte des Rohrrahmens selbst unterhalb der Sitzschale gebildet
werden. Umgekehrt ist es aber auch möglich, dass ein Abschnitt
des Rohrrahmens unterhalb der Sitzschale einen Anschlag entgegen
der Rastbewegung bildet. Voraussetzung dafür ist, dass
der senkrechte Verstärkungssteg bzw. das Rastmittel mindestens so
hoch ist wie das Rohrprofil. Dann nämlich kann der Durchmesser
des Rohres eine durchgehende Anschlagkante für den senkrechten
Verstärkungssteg entgegen der Rastbewegung bilden, und
der Freiraum, in welchen das Rastmittel für das Entrasten
gewollt manuell hinein bewegbar ist, wird dann durch die zurückweichende
Rohrmantelfläche aufgrund des Kreisbogens gebildet. Das
Rastmittel kann dabei für das Entrasten federnd an das
Rohr bzw. teilweise um das Rohr gebogen werden. Dieses ist dadurch
möglich, dass der Anschlag entgegen der Rastrichtung dann
nicht nahe seitlich neben, sondern nahe oberhalb neben des Freiraums
für das Entrasten des Rastmittels angeordnet ist. Damit
wird je nach Ausführung eine Bewegungsrichtung für
ein Entrasten des Rastmittels zur Stuhlmitte hin oder aber zum Stuhlrand
hin möglich, sodass eine einfache Anpassung an die Gestaltung
der Sitzschale durchführbar ist.
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Für
eine weitere Ausführungsform ist es auch denkbar, dass
die profilförmige Quertraverse wenigstens einen Schlitz
aufweist, durch den jeweils ein senkrechter Verstärkungssteg
der Sitzschale mit geringem Spiel zumindest teilweise hindurchgeführt
wird, wobei wenigstens ein Wandsteg des Profils die begrenzenden
Anschläge in und/oder entgegen der Rastbewegung für
die Rastmittel tragenden Verstärkungsstege bildet, und dass
die profilförmige Quertraverse entgegen der Rastbewegung
einen Freiraum für das Rastmittel aufweist, in welchen
für das Entrasten das Rastmittel gewollt manuell bewegbar
ist. Das geringe, aber doch vorhandene Spiel sorgt dabei dafür,
dass die Spannungsspitzen bei der Lastübertragung niedrig
gehalten werden, wobei aber gleichzeitig der Verformungsweg ebenfalls
klein gehalten wird, so dass kein ungewolltes selbsttätiges Entrasten
des Rastmittels möglich ist.
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Eine
weitere besonders einfache und robuste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Stuhls zeichnet sich dadurch
aus, dass ein querverlaufender Verstärkungssteg der Sitzscha le
als hakenförmige Verbindung oder elastische Schnappverbindung
ausgebildet ist oder daran angeformt ist, welche eine Quertraverse zumindest
teilweise umgreift und weiterhin im Abstand dazu Rastmittel in den
längsverlaufenden Verstärkungsstegen der Sitzschale
angeordnet sind, welche bei der Montage der Sitzschale mit korrespondierenden Rastöffnungen
des Traggestells und/oder einer Quertraverse selbsttätig
verrasten. Dadurch wird die Montage der Sitzschale wesentlich erleichtert,
da zunächst die hakenförmige oder Schnappverbindung
auf eine Quertraverse aufgesetzt wird, die dazu in günstiger
Weise ebenfalls als Rohrprofil ausgebildet werden kann. Dann wird
die Sitzschale um diese Verbindung herum in Richtung zu den mit
Abstand angeordneten Rastmitteln geschwenkt, die dann selbsttätig
einrasten können, da sie in Richtung der Rastbewegung einen
Bewegungsraum haben und entgegen der Rastbewegung durch ein Auflaufen
des Rastkopfes auf die Kante der Rastöffnung in den entsprechenden
Freiraum oder die Ausnehmung hinein bewegbar sind.
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Die
im vorigen beschriebenen Vorzüge des erfindungsgemäßen
Stuhles gelten für alle Stühle mit Rohrrahmen,
deren Traggestell zwei voneinander im Abstand angeordnete U-förmige
Rahmenseiten aufweist, also auch für Stühle, bei
denen die beiden Schenkel eines auf dem Kopf stehenden U jeweils
ein Stuhlbein bilden.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße
Lösung jedoch für Stühle, die dadurch
gekennzeichnet sind, dass die U-förmigen Rahmenseiten durch
je einen unteren horizontalen Standschenkel und einen mit diesem
durch einen vertikal oder schräg nach oben verlaufenden
Stegschenkel verbundenen, im Wesentlichen die Sitzhöhe
bestimmenden oberen Tragschenkel gebildet werden. Wenn die Stegschenkel
annähernd in Verlängerung der Rückenlehne
verlaufen, nennt man solche Stühle allgemein Konsolenstühle.
Die U-förmigen Rahmenseiten werden dabei quasi durch ein
liegendes U gebildet, dessen Basisschenkel im Bereich der Stuhllehne
angeordnet ist. Dass man einen solchen Rahmen oft auch als C-Rahmen
bezeichnet, tut der Tatsache keinen Abbruch, dass es sich dabei
ebenfalls um U-förmige Rahmenseiten im Sinne der Erfindung
handelt.
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Das
gleiche gilt auch für Stühle, bei denen die Stegschenkel
im vorderen Bereich unter der Sitzkante, also auf der entgegengesetzten
Seite zur Lehne angeordnet sind. Solche Stühle bezeichnet
man allgemein als Freischwinger. Auch hier sind die Rahmenseiten
U-förmig im Sinne der Erfindung entsprechend einem auf
der Seite liegenden U mit dem Basisschenkel auf der zur Stuhllehne
entgegengesetzten Seite.
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Die
beiden letztgenannten Rahmenausführungen eignen sich ganz
besonders für ein dynamisches Sitzen, da die Rohrrahmen über
eine hohe eigene Federrate verfügen und zudem durch das
Biegen von abgelängten Rohrprofilen festigkeitsmäßig
und kostenmäßig günstig herstellbar sind.
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Werden
sie dabei so ausgeführt, dass ebenso wie die zwei U-förmigen
Rahmenseiten auch eine diese verbindende Quertraverse aus rohrförmigem
Material hergestellt ist, so können die zwei U-förmigen
Rahmenseiten und die diese verbindende Quertraverse sogar aus einer
einzigen Rohrlänge mittels Biegen hergestellt werden, was
sich nicht nur auf die Kosten, sondern vor allem auch günstig
auf die Haltbarkeit dieser dynamisch schwingend belasteten Traggestelle
auswirkt.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den
Unteransprüchen und möglichen Kombinationen oder
Variationen daraus.
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In
den Zeichnungen werden beispielhaft einige Ausführungsbeispiele
gezeigt.
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1 zeigt
einen Stuhl in der Ausführung als Konsolenstuhl in montiertem
Zustand in einer Seitenansicht
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2 zeigt
einen Stuhl wie aus 1 mit Sitzschale bei der Montage
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3 zeigt
einen Stuhl wie aus 1 in einer Ansicht schräg
von links unten
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4 zeigt
einen Stuhl wie aus 2 in einer Ansicht schräg
von rechts unten
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5 zeigt
in einem Ausschnitt schräg von rechts unten den Verbindungsbereich
zwischen Traggestell und Sitzschale mit Rastmitteln, deren Rastbewegung
in Richtung der Stuhlaußenkante gerichtet ist.
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6 zeigt
in einem Ausschnitt schräg von rechts unten den Verbindungsbereich
zwischen Traggestell und Sitzschale mit Rastmitteln, deren Rastbewegung
in Richtung der Stuhlmitte gerichtet ist.
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7 bis 11 zeigen
verschiedene Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen
Quertraversen
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1 zeigt
einen Stuhl 1 mit einem Traggestell 2 aus einem
rohrförmigen Profil 21, wobei das Traggestell 2 zwei
voneinander im Abstand angeordnete U-förmige Rahmenseiten 3, 3' aufweist,
wobei die U-förmigen Rahmenseiten 3, 3' durch
je einen unteren horizontalen Standschenkel 31, 31' und
einen mit diesem durch einen vertikal oder schräg nach
oben verlaufenden Stegschenkel 32, 32' verbundenen,
im Wesentlichen die Sitzhöhe bestimmenden oberen Tragschenkel 33, 33' gebildet
werden. In der gezeigten Darstellung sind die Stegschenkel 32, 32' unterhalb
der Rückenlehne angeordnet und die Sitzfläche
erstreckt sich ähnlich einer Konsole auf den Tragschenkeln 33, 33' freitragend
nach vorn, weshalb man eine solche Stuhlform auch als Konsolenstuhl
bezeichnet. Die U-Form der Rahmenseiten 3, 3' liegt
hier quasi auf der Seite mit dem Basisschenkel des U als Stegschenkel 32, 32'.
Da diese Form der Rahmenseite auch Ähnlichkeit mit dem
Buchstaben C besitzt, bezeichnet man einen solchen Rahmen auch manchmal
als C-Rahmen. Denkbar sind hierfür auch nicht dargestellte
U-förmige Rahmenseiten, die quasi auf der anderen Seite
liegen, also den Basisschenkel des U als Stegschenkel unterhalb
der vorderen Sitzfläche haben. Solche Stühle bezeichnet
man dann allgemein als Freischwinger, weil der Schwerpunkt des Benutzers
einen größeren Abstand von den Stegschenkeln besitzt
und der Rohrrahmen deshalb relativ frei federn (schwingen) kann.
Ebenso denkbar sind hier nicht dargestellte Stühle, bei
denen die Rahmenseiten quasi als ein Kopf stehendes U ausgeführt
sind, bei denen die beiden U-Schenkel dann zwei Stuhlbeine darstellen.
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Genauso
wie dies für die nur beschriebenen Stuhlformen der Fall
sein kann, weist das in 1 dargestellte Traggestell 2 zwei
stabförmige Quertraversen 4 zur Verbindung der
zwei Rahmenseiten 3, 3' auf, von denen die vordere
Quertraverse aus rohrförmigem Material hergestellt ist,
wobei hier die zwei U-förmigen Rahmenseiten 3, 3' und
die diese verbindende rohrförmige Quertraverse 4 aus
einem einstückigen Rohrprofil 21 mittels Biegen
hergestellt sind.
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An
dem Traggestell 2 ist eine einstückige Sitzschale 5 aus
einem biegsamen, elastisch verformbaren Material, insbesondere Kunststoff,
abnehmbar befestigt. Die Sitzschale 5 ist zur gezielten
Beeinflussung ihrer Elastizität und Verformbarkeit an ihrer
Unter- und/oder Rückseite 53 einstückig
mit im Wesentlichen senkrecht zur Schalenoberfläche verlaufenden
Verstärkungsstegen 51 versehen. Die Verstärkungsstege 51 weisen
Befestigungsmittel 6 zur Befestigung der Sitzschale 5 am
Traggestell 2 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel im
hinteren Bereich der längsverlaufenden Verstärkungsstege
als elastische Rastmittel 61 in Form von Rastnasen 61 ausgeführt
sind, welche bei der Montage der Sitzschale 5 am Traggestell 2,
bzw. hier in korrespondierenden Rastöffnungen in der die
Rahmenseiten 3, 3' verbindenden hinteren Quertraverse 4 selbsttätig
verrasten.
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Wie
dies bei der Montage der Sitzschale vor sich geht, wird in 2 dargestellt.
Das vordere Befestigungsmittel 6 der Sitzschale 5 ist
an dem vorderen querverlaufenden senkrechten oder schrägen
Verstärkungssteg 52 an der Unterseite 53 der
Sitzschale 5 in Form einer die vordere rohrförmige
Quertraverse 4 zumindest teilweise umfassenden hakenförmigen
Klauen- oder Schnappverbindung 62 ausgeführt.
Bei der Montage der Sitzschale 5 auf dem Traggestell 2 wird
zunächst die Klaue 62 auf die vordere rohrförmige
Quertraverse 4 aufgesetzt. Dann wird die Sitzschale 5 um
die vordere Quertraverse 4 in Richtung der hinteren Quertraverse 4 nach
unten geschwenkt, wodurch die Rastmittel 61 in den korrespondierenden
Rastöffnungen der hinteren Quertraverse selbsttätig
einrasten. Die längsverlaufenden senkrechten Verstärkungsstege
kommen dabei mit geringem Spiel zwischen den Tragschenkeln 33, 33' und
den Stirnseiten der Wandstege 42 der hinteren Quertraverse 4 zu
liegen.
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In
der 3 ist dieser fertig montierte Zustand der Sitzschale 5 am
Traggestell 2 in einer Ansicht von schräg unten
zu sehen. Die Unterseite 53 der Sitzschale 5 liegt
auf den Tragschenkeln 33, 33' der U-förmigen Rahmenseiten 3, 3' auf,
wobei die Stegschenkel 32, 32' die U-förmige
Verbindung zu den horizontal auf dem Fußboden aufliegenden
Standschenkel 31, 31' herstellen. Die an der Unterseite 53 der
Sitzschale 5 im Wesentlichen schräg bis rechtwinklig
senkrecht verlaufenden Verstärkungsstege 51, 52 verlaufen
an Anschlagflächen nahe neben den rohrförmigen
Tragschenkeln 33, 33' und zumindest teilweise
nahe an den Quertraversen 4, ohne jedoch fest mit diesen
verbunden zu sein. Das vorhandene Spiel und die entsprechende Beweglichkeit gewährleistet
die Vermeidung von größeren Spannungsspitzen aufgrund
von Steifigkeitssprüngen. Gleichzeitig sind durch die Anordnung
der Verstärkungsstege 51, 52 entsprechend
der Anordnung der Tragschenkel 33, 33' und der
diese verbindenden Quertraversen 4 die gleichen Bereiche
von Sitzschale 5 und Traggestell 2 verstärkt
bzw. versteift ausgeführt, wodurch die elastischen Federwirkungen
im Wesentlichen in den benachbarten Bereichen aufgefangen werden.
Dies erbringt einen relativ großflächigen Übergang
der Kräfte zwischen Sitzschale 5 und Traggestell 2,
was zu niedrigen Materialspannungen führt. Im vorderen
Bereich der rohrförmigen Quertraverse 4 wird die
Sitzschale 5 von der an dem vorderen querverlaufenden Verstärkungssteg 52 angeordneten
Klaue 62 elastisch gehalten.
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In 4 ist
die Sitzschale 5 abgehoben vom Traggestell 2 dargestellt,
um die Einzelheiten der Durchführung des senkrechten Verstärkungssteges 51 zwischen
der hinteren Quertraverse 4 und den rohrförmigen Tragschenkeln 33, 33' besser
darstellen zu können. Die nach innen zur Stuhlmitte weisende
Umfangslinie eines Tragschenkels 33 bzw. 33' erfüllt
dabei die Funktion eines Anschlags 7 zur Begrenzung der
Verformung des zugehörigen senkrech ten Verstärkungssteges 51.
Der Anschlag 7 in die andere Richtung der Verformung des
Steges wird durch die Stirnkanten eines oder mehrerer Wandstege 42 der
hinteren Quertraverse 4 gebildet, je nach konstruktiver
Ausführung der Quertraverse. Einige Ausführungsbeispiele
hierzu sind in 7 bis 11 gezeigt.
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Zunächst
einmal ist es für eine spannungsarme Aufnahme des senkrechten
Verstärkungssteges 51 zwischen den Anschlägen 7 weniger
von Bedeutung, welche Anschlagseite den Anschlag entgegen der Rastbewegung
R bildet und welche den Anschlag in Richtung der Rastbewegung bildet.
Diese konstruktive Festlegung der Richtung der Rastbewegung hängt
allein von der Anordnung des Rastmittels 61, hier dargestellt
als Federstab mit einer Rastnase, ab. Die Rastnase des Rastmittels 61 benötigt
in Richtung der Rastbewegung R eine Rastkante einer korrespondierenden Öffnung 63.
Entgegen der Rastbewegung benötigen die Rastfeder und die
Rastnase des Rastmittels 61 einen Freiraum 71,
in welchen das Rastmittel 61 für das Entrasten
E gewollt manuell hinein bewegbar ist. Dieser Freiraum liegt nahe
neben, zwischen oder unter einem zugehörigen Anschlag 7,
der dabei die Verformungsbewegung des senkrechten Verstärkungssteges 51 begrenzt.
Deshalb kann eine mögliche Verformung des Steges 51 einen
notwendigen Bewegungsweg für das Entrasten E keinesfalls
erzeugen. Dies ist nur durch gewollt manuelle Betätigung
des Rastmittels in den Freiraum 71 hinein erreichbar.
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Von
der gewollten Betätigungsrichtung E für das Entrasten
hängt es nun ab, wie die Anschläge 7 und die
Freiräume 71 zu gestalten und anzuordnen sind.
Auch die Lage der zu dem Rastmittel 61 korrespondierenden
Rastöffnung 63 und damit die Gestaltung der hinteren
Quertraverse werden dadurch vorgegeben.
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In
der 5 ist die Anordnung der hinteren Quertraverse 4,
der Rastmitteln 61, der Anschläge 7 und der
Freiräume 71 für eine Betätigungsrichtung
E für das gewollt manuelle Entrasten in Richtung zur Mitte
der Sitzschale 5 hin, also durch Drücken der Rastmittel 61 von
außen dargestellt. Bei dieser Ausführung bildet
jeweils ein Abschnitt des rohrförmigen Tragschenkels 33, 33' den
Anschlag in Richtung der Rastbewegung R und die Stirnflächen
der Wandstege 41 der hinteren Quertraverse bilden die Anschläge
entgegen der Rastbewegung R für den jeweiligen senkrechten
Steg 51. Den notwendigen Freiraum 71 gewollt manuelle
Entrasten in Richtung E bildet dabei der Zwischenraum zwischen den
Wandstegen 42, bzw. der zu einem Wandsteg 42 benachbarte
Freiraum.
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In 6 ist
die Anordnung der Bauteile dann für eine Betätigungsrichtung
E für das gewollt manuelle Entrasten der Rastmittel 61 in
Richtung zum Rand der Sitzschale 5 hin, also durch ziehen
am Rastmittel 61 von außen dargestellt. Bei dieser
Ausführung bilden die Stirnflächen der Wandstege 42 der
hinteren Quertraverse 4 den Anschlag in Richtung der Rastbewegung
R und ein Abschnitt des rohrförmigen Tragschenkels 33, 33' bildet
den Anschlag entgegen der Rastbewegung R. Da das Rastmittel 61 für
das gewollt manuelle Entrasten in Richtung E, also zum Rohr hin,
ja einen entsprechenden Freiraum 71 benötigt,
kann entweder das Rohr mit einer Ausnehmung oder Eindrückung
an der entsprechenden Stelle versehen werden, was aber einen zusätzlichen
Aufwand bedeuten würde, oder das Rastmittel 61 kann
am senkrechten Steg 51 so hoch ausgeführt werden,
dass die Rastnase im oberen Bereich oder oberhalb des Rohrprofils 21 liegt.
Dann kann für das gewollt manuelle Entrasten E die Rastfeder
des Rastmittels 61 federnd elastisch an das Rohr bzw. teilweise
um das Rohr gebogen werden. Dieses ist möglich, weil der
Anschlag 7 entgegen der Rastrichtung dann nicht nahe seitlich
neben, sondern in Form einer Mantellinie des Rohres 21 nahe
oberhalb neben einem Freiraum 71 angeordnet ist, welcher
dann durch die gegenüber dem Steg zurückweichende
Mantelfläche des Rohrprofils gebildet wird.
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In
den 7 bis 11 sind als Vorschläge
noch einige Ausführungsformen für eine stabförmige,
die Anschläge 7 tragende hintere Quertraverse 4 gezeigt,
wobei hier nur auf die Lage und Funktion der für die Vorgänge
des Rastens und Entrastens wichtigen Bereiche und Funktionen eingegangen
werden soll. Wie zu erkennen ist, lassen sich die verschiedensten
Quertraversen beispielsweise als schmetterlingsähnliche
Blechzuschnitte oder Stanzteile herstellen. Belässt man
einen solchen Zuschnitt in einer ebenen, stabförmigen Grundform
wie in 7, so können die Breitenansätze 41 die
Anschläge 7 bilden. Eine zu den Rastmitteln korrespondierende
Rastöffnung 63 kann dabei mit eingestanzt werden.
Zur Verbesserung der Anschlagfunktion können die Breitenansätze 41 beim
Stanzvorgang auch verschränkt oder durchgeprägt
werden.
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Aus
einem entsprechenden Blechzuschnitt lassen sich durch Abkanten auch
U-förmige Quertraversen, wie in 8, oder
L-förmige, bzw. winkelförmige Quertraversen, wie
in 9, leicht herstellen. Diese Quertraversen können
ihre Anschläge 7 an den Stirnseiten des einen
oder der zwei Wandstege 42 besitzen. An den Tragschenkeln 33, 33' können
die Quertraversen z. B. durch Schweißen oder Nieten unlösbar,
oder z. B. durch Schrauben lösbar befestigt werden. Eine
lösbare Ausführung, wie in 9, besitzt
dabei den Vorteil, dass sich die Traggestelle 2 durch eine
passende Auswahl von Quertraversen 4 für verschiedene
Stühle bei Montage oder Nachrüstung von verschiedenen
Sitzschalen 5 anpassen lassen.
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Schließlich
zeigen die
10 und
11 noch
Ausführungsbeispiele, bei denen die längsverlaufenden
senkrechten Verstärkungsstege nicht zwischen den rohrförmigen
Tragschenkeln
33,
33' und der Quertraverse
4 aufgenommen
werden, sondern jeweils in einem Schlitz
43 in der Quertraverse
4,
durch den jeweils ein senkrechter Verstärkungssteg
51 der
Sitzschale
5 mit geringem Spiel zumindest teilweise hindurchgeführt wird,
wobei wenigstens ein Wandsteg
42 oder Breitenansatz des
Profils die begrenzenden Anschläge
7 in und/oder
entgegen der Rastbewegung R für die Rastmittel
61 tragenden
Verstärkungsstege
51 bildet. Dabei weist die profilförmige
Quertraverse
4 entgegen der Rastbewegung R einen Freiraum
44 für
das Rastmittel
61 auf, der entgegen dem Schlitz
43 vergrößert
ist und in welchen für das Entrasten E das Rastmittel
61 gewollt manuell
bewegbar ist. Bezugszeichenliste:
Zeichen | Bezeichnung |
1 | Stuhl |
2 | Traggestell |
21 | Rohrprofil |
3, 3' | U-förmige
Rahmenseiten |
31, 31' | Standschenkel |
32, 32' | Stegschenkel |
33, 33' | Tragschenkel |
4 | Quertraverse |
41 | Traversenansätze |
42 | Traversenwandsteg |
43 | Traversenschlitz |
44 | Traversenfreiraum |
5 | Sitzschale |
51 | längsverlaufende
senkrechte Verstärkungsstege |
52 | querverlaufende
Verstärkungsstege |
53 | Unterseite
der Sitzschale |
6 | Befestigungsmittel |
61 | elastische
Rastmittel |
62 | hakenförmige
Verbindung |
63 | Rastöffnung |
7 | Anschlag |
71 | Abstandsraum
zwischen Anschlägen 7 |
72 | Ausnehmung
in Anschlag 7 |
R | Richtung
der Rastbewegung |
E | Richtung
der Bewegung für das Entrasten |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1299818
B [0004]
- - DE 102006043006 A1 [0005]
- - DE 2402644 A [0005]
- - AT 304808 B [0006]