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Nahrungsmittel
wie instantprodukte u. a. zur Herstellung von Getränken,
Desserts oder Mahlzeiten und Snacks werden üblicherweise
in Dosen (Pappwickel oder Polyethylentritaphtalat) abgefüllt, sodass
der Verbraucher gemäß den Zubereitungshinweisen
auf der Verpackung löffelweise eine Portionierung vornehmen
muss. Durch die Löffelentnahme kann es frühzeitig
zu einer verstärkten Kontamination des Doseninhaltes mit
Luft- oder Umfeldkontaminanten kommen.
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Dieses
ist neben dem direkten Kontakt durch das zur Entnahme eingesetzte
Hilfsmittel des Verbrauchers vor allem auch auf das Aussetzen der
gesamten Produktoberfläche mit der Umgebungsluft, aufgrund
der vollständigen Entfernung des Deckels, zurück
zuführen.
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Ebenso
werden stark hygroskopische Nahrungsmittel in Ihrer Reaktion mit
der Luftfeuchtigkeit begünstigt, sodass es schneller zu
einer unappetitlichen Verklumpung und Minderung der Streufähigkeit kommen
kann.
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Herkömmliche
Dosenverschlüsse sind entweder abschraubbare Endkappen,
die durch ein Abschrauben von dem Verbraucher vollständig
zu entfernen sind, um den Doseninhalt gemäß Zubereitungsempfehlung
portionieren zu können, oder festfixierte Verschlusskappen
mit einer integrierten Klappe durch die der Verbraucher das Nahrungsmittel kontinuierlich
schütten kann.
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Derartige
platzsparende Dosenformate, meist in 200 g–500 g Größen,
für Instantprodukte sind nach aktueller Rechtslage gemäß der
Deklarations-Verordnung nicht mit Diabetikerprodukten oder Produkten,
welche speziell nach der Allergen-Verordnung gekennzeichnet und
dosiert werden müssen, in den Verkehr zubringen, da eine
Umrechnung in Broteinheiten und einer dementsprechenden Deklaration in
BE-Einheiten nur auf der Verpackung aufgebracht werden darf, wenn
eine feste Bezugsgröße einer Portion vorliegt
auf die Bezug genommen wird.
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Zubereitungsempfehlungen
wie „[...] leicht gehäufte Esslöffel"
sind hierfür in Ihrer Mengenangabe zu variabel vom Verbraucher
aus zu gestalten, sodass Diabetikern u. a. diese Produkte in Einzelportionen,
meist als Sachets in Faltschachteln, angeboten werden müssen,
um eine festgelegte Dosage für die angegebene BE-Umrechnung
garantieren zu können.
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Diese
Portionsbeutel sind weder platz- noch kostensparend für
den Verbraucher noch ökologisch wertvoll für die
Umwelt.
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Im
Gegensatz zu integralen Dosiersystemen analog herkömmlichen
Zuckerstreuern, welche mit Hilfe eines Röhrensystems, vom
Dosenboden bis zur äußeren Öffnung reichend,
arbeiten, muss der Verbraucher bei der Dosierung nach dem „Twin-Twist"-System
eine auf das Mindestmaß reduzierte Anzahl an Handgriffen
und Bewegungsabläufen tätigen.
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Schwenkbewegungen
der gesamten Verpackung/Dose zur Wiederbefüllung des Füllrohres
und einer zusätzlichen Öffnung des Rohres nach
außen, um bei einem „Zuckerstreuer-System" aufgrund
der Hygiene eine abgeschlossene Einheit generieren zu können,
werden verhindert.
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Ebenso
wird die andere Variante von umständlichen Schiebe- oder
Ziehbewegungen verhindert, wie es bei Dosiersystemen notwendig ist,
welche mit einer Dosierschublade arbeiten, die es vom Verbraucher
aus der Verpackung heraus zu ziehen gilt.
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Eine
Dosierung nach derartigen Schubladenprinzipien weist einen ökonomischen
Nachteil der relativ hohen Fertigungskosten auf, welche sich in unadäquater
Relation zum Nutzen in dem Endverbraucherpreis niederschlagen müssen.
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Hohe
Fertigungskosten können aufgrund der aufwendigen Arretierungsnotwendigkeit
der Schublade innerhalb des Dosiersystems, um den Verbraucher am
vollständigen Entfernen dieser hindern zu können,
nicht vermieden werden.
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Ein
vollständiges Entfernen der Dosierkammer/Schublade gilt
es sowohl aufgrund der Praktikabilität als auch aufgrund
des Ausschlusses einer Warnhinweisnotwendigkeit wie „[...]
vor Säuglingen und Kleinkindern unzugänglich aufbewahren"
oder „Kleinteile können von Kindern verschluckt
werden" zu verhindern.
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Hinzu
kommt bei einer Dosierung mit einer heraus zu ziehenden Dosierkammer eine Anwendung
entgegen gelernter Dosierhandlungen. Der Verbraucher hat gelernt
Verpackungsöffnungen innerhalb der Fläche von
Deckeln/Dosen zu vermuten und diese über das zu befüllende
Behältnis, wie z. B. ein Glas, zu halten um den Doseninhalt
hinein ließen zu lassen. Bei heraus zu ziehenden Dosierkammern
ist der Verbraucher gezwungen die Dose auf dem Kopf stehend auf
eine neu zulernende Weise neben das zu befüllende Behältnis,
wie z. B. dm Glas, zu halten. Hierbei zeigt die Öffnung
der Schublade in dem ausgezogenen Zustand nach unten und ist somit
nicht während der Anwendung für den Verbraucher
direkt sichtbar. Aus diesem Grund sind mehrmaliges Ausprobieren notwendig
um die richtige Positionierung der Dose neben den Glas oder anderen
zu befüllenden Behältnis finden zu können.
Neue Handlungsabläufe entgegen gelernter Verwendungen stellen
eine zusätzliche Erschwernis bei der Anwendung von Schiebsystemen
bei Dosierkammern dar.
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Diese
Probleme der konstanten, produktspezifisch fest zulegenden Portionsgröße
innerhalb eines dauerhaft abgeschlossenen Systems bei gleichzeitiger
maximaler Praktikabilität aufgrund minimaler Bewegungsanzahl
von gelernten Handlungsabläufen sowie wirtschaftlich-ökonomischer
Fertigungskosten und konsumentengerechter Nahrungsmittelmengen in
platzsparenden, kostengünstigen Packungsformaten, werden
durch das abgeschlossene, deckelintegrierte Dosiersystem „Twin-Twist"
gelöst, welches mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten
Merkmalen arbeitet.
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Mit
der Erfindung „Twin-Twist" wird erreicht, dass der in der
Verpackung zur Lagerung/Aufbewahrung verbleibende Restteil des Gesamtinhaltes
zu einem, auf ein Mindestmaß begrenzten, verbleibenden Restrisiko
mit potntiellen Kontaminanten in den Kontakt kommen kann, sodass
sowohl stark hygroskopische als auch hygienisch-sensible Produkte
länger haltbar und appetitlich bleiben. Neben einem im Durchschnitt
längeren Mindesthaltbarkeitsdatum und hygienischer Darreichungsform
z. B. von Säuglings-/Kindernahrung wird mit der Erfindung
zudem eine verbraucherfreundliche, platzsparende und ökologisch
wertvollere Verpackungsgröße für portionierungsnotwendige Produkte
wie Diabetikerprodukte oder Nahrungs- und Genussmittel nach der
Allergen-Verordnung.
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„Twin-Twist"
stellt eine Erfindung für ein integriertes Dosiersystem
dar, welches ökonomisch-effizient hergestellt werden kann,
indem die in Schutzanspruch 1 beschriebenen Hauptbestandteile mit
denselben formgebenden Werkzeugen hergestellt und ineinander geschraubt
werden können, bevor der untere Boden des Teils A [I] eingesetzt
wird.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 5 erläutert.
Es zeigen:
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1:
Teil A [I] als seitliche Durchsicht, aufgeschlüsselt in
seine Bestandteile
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2:
Isometrische Ansicht des Teils A [I] mit implementierten Teil B
[II] aus der Froschperspektive mit einer exemplarischen Größenausgestaltung
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3:
Teil B [II] als seitliche Außen-Ansicht, aufgeschlüsselt
in seine Bestandteile
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4:
Teil B [II] als seitliche Außen-Ansicht und Visualisierung
der Dosierkammer mittels partiell dargestellter Durchsicht
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5:
Funktionsweise von Teil A [I] und Teil B [II] zusammengefügt
zu einer Dosier-Einheit mit partieller Durchsicht
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In
der 1 ist die Außenhülle betrachterseitig
partial als Durchsicht dargestellt, sodass ein Blick in den inneren
Teil von Teil A [I] gewährt wird. Hierzu wurde zudem die
Oberseite der Außenhülle [d] abgehoben und die
Gewindestreben des innen liegenden Drehsystems [e], welche nach
dem bekannten Prinzip der Nut und Feder funktionieren, in der Durchsicht angedeutet
dargestellt. Sowohl in der Strecke X1 als auch in der Strecke X2
sind die Gewindestreben [e] innen liegend des Teil A [I] dargestellt,
welche jedoch unterschiedliche Gegenspieler (analog Feder im Nut & Feder-System)
erhalten. Die Gewindestreben [e] der Strecke X1 des Teil [I] greifen
in die außen anliegenden Gewindestreben [e] des Teil B
[II], welches in den 3 und 4 dargestellt
wird. Die Nut, als ineinander verschraubbarer Gegenpart zu den Gewindestreben
[e] des Teil A [I] in der Strecke X2, sind die Gewindestreben im
oberen Teil des Aufbewahrungsbehältnisses, auf welches
der Deckel mit integrierter Dosiereinheit aufgebracht werden soll
(hier nicht dargestellt).
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X1
und X2 bezeichnen die Streckenabschnitte der Deckelgesamthöhe,
welche zum einen den Teil B [II] nach Zusammenführung in
den Teil A [I] umschließend bezeichnet [X2] und zum anderen
den Gewindeteil enthält [X1], welcher zur Arretierung des gesamten
Deckelsystems auf der Dose benötigt wird. Diese 1 macht
die versetzte Position der Öffnungen zueinander deutlich.
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2 zeigt
die Gewindestreben [e], in einer Ansicht des Teil A [I] von unten.
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3 zeigt
den Teil B [II] mit gelöster Unterseite, welche die gegenüberliegende
Position der Öffnungen des Teil B [II] zeigt und die Antagonisten des
Gewindesystems [e], welche sich in die Innenwand implementierten
Gewinde [e] aus Teil A [I] der Strecke X1 einfügen lassen.
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4 zeigt
den Teil B [II] als partiale Durchsicht und dessen Dosierkammer
in exemplarischer Formgestaltung und -Größe.
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5 zeigt
als partiale Durchsicht die zusammengefügten Teil A [I]
und B [II], deren Öffnungen in zueinander verschobener
Position angedeutet dargestellt werden.
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Hierbei
besteht Teil A [I] aus einer einteilig gegossenen Außenhülle
[a] mit Aussparungen die, in optimaler Ausgestaltung mit geriffelter
Außenfläche für eine verbesserte Griffigkeit,
Außenfläche [b] von dem Teil B [II].
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Der
innen liegende Unterboden [c] von Teil A [I] schließt den
Teil B [II] zu dem gesamten Füllgut der Dose ab. Dieser
wird im Produktionsprozess eines Deckels mit integriertem Dosiersystem
thermisch fest als unterer Abschluss innen liegend in Teil A [I]
fest eingebracht, nachdem Teil B [II] in Teil A [I] eingesetzt worden
ist. Die Öffnung in der Unterseite [c] von Teil A [I] weist
eine versetzte Lage zu der Öffnung in der Oberseite [d]
von Teil A [I] auf.
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Anwendungsbeschreibung:
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Bei
der Verwendung einer Verpackung für Nahrungsmittel oder
Getränke in fließfähiger Instantform
mit deckelintegriertem Dosiersystem mittels Drehbewegung, kann optimalerweise
während der Lagerzeit die Dose auf dem Deckel stehend gelagert werden.
Hierzu ist kein Zurückdrehen nach erfolgter Anwendung notwendig,
da es sich in jeder Position der Kammer um ein abgeschlossenes System
handelt, sodass ein Austreten des Produktes aus der Verpackung hygienisch-optimal
verhindert wird.
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Der
Verbraucher nimmt die Dose auf dem Deckel stehend (auf dem Kopf
stehend) zur Anwendung in die Hand. Angenommen die Füllkammer
befände sich zunächst in der befüllten
Position, d. h. die beiden unteren Öffnungen der beiden
Teile in [j] und [c] des Teils B [II] und des Teils A [I] lägen übereinander,
sodass die Dosierkammer befüllt worden ist während
der die Dose ungebraucht gelagert worden war.
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Der
Verbraucher dreht mithilfe der geriffelten Außenwand [b]
des Teils B [II] diesen Teil in eine Richtung, welche als zur Entleerung
der Kammer gekennzeichnet ist. Gleichzeitig schließt sich
die untere Öffnung des Teils B [II] in [j] gegenüber
derjenigen von Teil A [I] in [c], sodass ein Nachfließen
des Füllgutes verhindert wird und die oberen Öffnungen
in [i] des Teils B [II] und in [d] des Teils A [I] übereinander liegen.
Der Kammerinhalt entleert sich in portioniertem Füllvolumen
je nach produktspezifisch festgelegter Kammergrößer.
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Der
Verbraucher kann nun entweder den Teil B [II] mithilfe [b] zurück
drehen, um eine wiederholte Befüllung der Dosierkammer
zu erwirken, oder er lagert die Dose zur späteren Verwendung
im vorliegenden entleerten Ausgangszustand. Dies steht dem Verbraucher
offen, da auch bei entleerter Kammer mit der geöffneten Öffnung
nach außen hin kein offenes System bis zum Füllgut
der Dose vorliegt, sodass ein nachträgliches Verschmutzen
oder Nachfließen durch den Doseninhalt während
der Lagerung ausgeschlossen werden kann.
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- I
- Teil
A des Dosiersystems (gesamt)
- II
- Teil
B des Dosiersystems (gesamt)
- a
- Außenhülle
Teil A [I] einteilig gegossen vorzugsweise in PET; PP
- b
- Aussparungen
in Teil A [I] zur Drehung des integrierten Teil B [II]
- c
- Innen
liegender Boden von Teil A [I]
- d
- Oberseite
des Teil A [I]
- e
- Gewindesystem
(analog Nut & Feder)
für Schraubverschlüsse;
- f
- „Grip"-Leiste
des Teil B [II] zur leicht läufigen Griffigkeit in der
Drehbewegung
- g
- Öffnungen
in dem Teil A [I]
- h
- Öffnungen
in dem Teil B [II]
- i
- Oberseite
Teil B [I]
- j
- Unterseite
Teil B [II]
- X1
- Strecke
längsseitig von Teil A [I], welche den Längenabschnitt
des Bereichs markiert, der Teil B [II] umschließt.
- X2
- Strecke
längsseitig von Teil A [I], welche als Restverlängerung
das innen liegende Gewindesystem [e] integriert und zur Arretierung
auf der Dose oder dem Aufbewahrungsbehältnis dient.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1790960
A1 [0010, 0014]