-
Schaupackung für den Kleinverkauf
Gegenstand der Erfindung ist eine
Tüten- oder Beutelpackung aus durchsichtigem ocler wenigstens durchscheinendem Werkstoff.
rvie Zeliglas o. dgl. für den Kleinverkauf schüttfähiger Verbrauchswaren. insbesondere
von Nahrungs- und Genußmitteln, wie Hülsenfrüchte, Grieß, Puddingpulver, Kaftee.
Tee. sowie von Pulvern und Drogen aller Art. Seifenflocken, sonstige Waschmittel
u. dgl.
-
Derartige Packungen, bei bei denen die Tüte oder der ISeutel eile
eite. durch Umfalten verschließbare Öffnung zum bequemen Füllen und Entleeren besitzt,
sind als Schaupackungen seit langem bekannt.
-
Ziel der Erfindung ist es, diese Packungen ohne Beeintrnchtigung ihrer
bewnhrten Form und billigen Herstellungsweise auch für die portionsweise Entnallme
der iii ihllell enthaltenen Ware besonders geeignet zu machen. Zu diesem Zweck trägt
erfindungsgemäß die Tüte auf ihrer Mantelfläche Meßmarken. mit deren Hilfe bestimmte
Teilmengen des Tüteninhaltes sowohl durch bloße Sicht als auch durch Abklemmen des
Tütenraumes von Hand abgemessen werden können. Die Packung dient somit außer ihrem
Verpackungszweck (Allsichtpackung) auch noch als Maß (Maßpackung), so daß also der
Verbraucher für die Einteilung des Packungsinhaltes von einer Waage oder einem besonderem
Raummaß unabhängig ist.
-
Man kennt zwar bereits Behälter verschiedener Art mit Meßmarken auf
dem gleichzeitig zum Verkauf und zur Aufbewahrung und Ausgabe dienenden Gefäß. Dabei
handelt es sich aber fast durchweg um Rehälter für Flüssigkeiten, wie die bekannten
Säuglingsflaschen, Standzylinder mit Einteilung, bürettenartige Gefäße mit engem
Auslauf, um Tuben mit Maßeinteilung für pastenförmingen Inhalt oder um starre Behälter
mit kleinem Ausgußver-
schlußdeckel und eingesetzten Fenstern zum
lesen des inneren Niveaus.
-
Allen diesen bekannten Verpackungs- und Meßbehältern gegenüber zeichnet
sich die aus einer einfachen, durchsichtigen Tüte mit meßmarken bestehende Schaupackung
nach der Erfindung durch unerreichbare Einfachheit und damit Billigkeit aus.
-
Denn da man durchsichtige Verpackungsbehälter ohnehin zu bedrucken
pflegt, so verteuert der Aufdruck der Meßmarken die Herstellung gar nicht.
-
Keiner der bekannten Verpackungs- und Maßbehälter gestattet auch in
so einfacher Weise das Einfüllen der Waren. Denn es werden die üblichen und bewährten
Tütenformen verwendet. Hand schließlich ist für die praktische Verwendung an der
Verbrachsstelle die ebenfalls bei keiner der bekannten. mit Abmeßvorrichtungen verbundenen
Verpackungen gegebene Möglichkeit von großem Vorteil. das Abmessen der jeweils zu
entnehmenden Teilmenge durch einfaches Abgreifen oder Abklemmen mit der 1-land vorzunehmen.
Die Voraussetzung dazu ist erst geschaffen worden durch die neue im Erfindungsgegenstand
vorgenommene Vereinigung der handloichen Tütenform mit weiter Schüttöffnung sowie
des leicht faltbaren durchsichtigen Werkstoffes, mit den auf der Mantelfläche angebrachten
Meßmarken. Erst die Gesamtheit dieser Merkmale und der durch ihre Vereinigung erzielte
technische Erfolg ist es auch. der den überraschend großen Fortschritt erklärt.
den die Erfindung in der Praxis für die Verpackungstechnik herleigeführt hat.
-
Die Meßmarken können längs eines Streifens auf dem Tütenkörper aufgedruckt
sein, vorzugsweise längs einer geraden Mantellinie. Sie können aber auch, wenn das
im Interresse einer hesseren Verteilung und Ubersichtlichkeit liegt, längs einer
schräg verlaufenden Linie angeordnet sein. Zur Erleichterung der Erkennbarkeit der
Nteßeinteilung kann ein Streifen mit undurchsichtigem Untergrund verwendet werden,
von dem sich die Maßstriche gut abheben.
-
Der Verschluß der Schaupackung kann außer auf die übliche Art (Verclippen,
Verschweißen, Verkleben usw.) auch durch einen rittlings uaf dem Tütenverschlußende
auzubringenden Abschluß-Falzstreifen erfolgen, der gleichzeitig Angaben über den
Inhalt der Maßpackung (Preis. menge u. dgl.) bzw. dessen Verwendung und Einteilung
gemäß den Maßangaben tragen kann. Dieser Streifen kann dazu dienen, eine etwa auf
einem umgeknifften Verschlußabschnitt der Tüte aufgedruckte Anweisung über Einteilung
und Verwendung des Tüteninhaltes, eine Empfehlung anderer Erzeugnisse o. dgl. in
geschlossenem Zustand der Packung zu verdecken.
-
An Stelle des völlig durchsichtigen Werkstoffes für die packung könnte
auch ein weniger klares Material verwendet werden, oder sogar eine Tüte mit stellenweise
undurchsichtiger Mantelfläche, ohne daß dadurch die erzielten Wirkungen beeinträchtigt
würden, z. B. Polyäthylenbeutel, Pliofilm, ähnliche sogenannte Plastics, Pergamin
o. dgl. Auch die Breite der undurchsichigen Wandungsteile, die Anofdnung der marken
un Maßstreifen, deren Teilung und evtl. anzubringende Maßbeschriftung. die Anordnung
einer Nullmarke oben oder unten. sowie weitere Abänderungen und Zutaten gegenüber
den beschriebenen Ausführungsformen können den Bedürfnissen des Einzelfalles im
Rahmen der geschilderten packung angepaßt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel wird an Hand der Zeichnungbeschrieben. Auf
dieser stellen dar in schaubildlicher Ansicht: Fig. I eine Schau- uiid Maßtüte nach
1er Erfiiidung, leer, Fig. 2 einen zugehörigen Verschlußstreifen für sich, Fig.
3 eine gefüllte Schau- und Maßtüte einer etwas niedrigeren Forin mit aufgesetatem
Verschlußstreifen.
-
Fig. 4 den Alimeß- und Entleerungsvorgang einer noch halh gefüllten
Tüte der in Fig. l dargestellten Art.
-
In den dargestellten Ausführungsbeispielen besteht der Körper der
Tüte 1 aus einem durchwichtigen, geschmeidigen Werkstoff wie Zellglas o. dgl. Die
Tüte liesitzt unten einen in üblicher Weise verschlossenen. beispielsweise verklebten
Boden 2 und hat oben eine weite Schüttöffnung 3. Die Wandungen können in bekannter
Weise mit Aufdrucken oder Textstreifen 4 versehen sein. Weiter trägt die Tüte auf
ihrer Mantelfläche Meäßmarken, die in den dargestellten Ausführungsbeispielen in
Form zweier Streifen 5 angebracht sind. auf denen in geeigneten Abständen die einzelnen
Meßstriche oder -marken 6 und 7 liegen. Diese Meßmarken können mit entsprechenden,
nicht besonders dargestellten Beschriftungen versehen sein, an denen man die abzumessenden
Mengen ablesen kann. An die Stelle der Mengenangaben oder neben diese können auch
Preisangaben treten, wenn das z. B. für die Erzielung glatter Zahlenverhnltnisse
für Verkautspackungen erwünscht ist. Je nach Bedarf kann die Nullmarke der meßstrichreihe
ollen oder unten angebracht sein.
-
Für den Verschluß der gefüllten Tüte. wie eine solche in Fig. 3 gezeigt
ist. kann ein Verschlußstreifen aus Pappe k8 dienen, der Aufdrucke tragen kann;
die sich auf den Inhalt der Packung und auf seine portionsmäßige Verwendung beziehen.
-
Für die Entnahme einer bestimmten Teilmenge braucht man dann nur
in der in Fig. 4 dargestellten Weise an dem betreffenden Teilstrich (bei 9) die
Tüte abzuklmmen und bis dahin auszuschütten.
-
Form und Größe der Packunngstüte sowie die Abstände der Meßmarken
werden dem jeweiligen Inhalt, der gebräuchlichen portionsweisen Entnahme und der
jeweils zu erzielenden Abmeßgenauigkeit angepaßt.
-
Zuweilen ist es zweckmäßig, eine Beschriftung an den Meßmarken ganz
fortzulassen. Gegelienenfalls fallen dann auch die im dargestellten. Ausführungsbeispiel
gezeigten/viscllenstriclle 7 aus, und das Einteilen und Abmessen des Tüteninhaltes
ertolgt nur an hand der Hauptmeßmarke 6, so daß also z. B. ein diesen Packungen
beigegebenes Rezept für die Herstellung eines Gebäckes oder einer Speise
wie
folgt lautet: Für drei l>ersonen nehme man drei Maßstriche der Zutat.-l. sechs
Maßstriche der Zutat B und acht MaBstriche der Zutat C.
-
Die hetreffenden Zutaten kommen dann jeweils in entsprechend eingeteilten
Packungen in den Handel, und die Zubereitung der Speisen erfolgt mit jeder wünschenswerten
Genauigkeit nach dem genannten Rezept ohne alle anderen Abmeßhilfsmittel als die
durch die Packungen nach der Erfindung selbst gegebenen.