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Die
Erfindung betrifft eine Geländervorrichtung für
ein Baugerüst, das etagenweise errichtet wird und zumindest
oberhalb der auf dem Untergrund stehenden Gerüstetage jeweils
einen begehbaren Belag, mit horizontalem Abstand zueinander angeordnete,
vertikal verlaufende Stiele und oberhalb des Belags mindestens einen,
an der Gerüst-Außenseite zwischen zwei Stielen
verlaufenden Geländerstab aufweist, wobei die Geländervorrichtung
wenigstens zwei jeweils vorderseitig am zugeordneten Stiel über eine
Stiel-Anschlusseinrichtung lösbar anschließbare Geländerstützen
und wenigstens einen über jeweils eine Holm-Anschlusseinrichtung
an die Geländerstützen an deren oberen Bereich
anschließbaren, horizontal verlaufenden Geländerholm
aufweist, so dass die Geländervorrichtung von der jeweils
obersten Etage aus vorübergehend bis zur Fertigstellung der
nächsten Etage so anbringbar ist, dass der Geländerholm über
die oberste Etage hochsteht und während des Erstellens
der nächsten Etage ein Schutzgeländer bildet,
wobei die Stiel-Anschlusseinrichtung einer jeweiligen Ge länderstütze
ein im unteren Bereich der Geländerstütze angeordnetes
erstes Anschlusselement, ein hierzu in Axialrichtung der Geländerstütze
beabstandet angeordnetes zweites Anschlusselement sowie den Anschlusselementen zugeordnete
Arretierungsmittel zur Arretierung der jeweiligen Geländerstütze
am zugeordneten Stiel aufweist, wobei die Arretierungsmittel durch
manuelle Betätigung von Betätigungsmitteln zwischen
einer Arretierungsposition und einer die betreffende Geländerstütze
freigebenden Freigabeposition bewegbar sind.
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Aus
der
EP 1571275 A2 ist
eine Geländervorrichtung dieser Art bekannt, die zwei jeweils
an einem zugeordneten Vertikalstiel eines Baugerüsts anbringbare
Geländerstützen und einen zwischen den Geländerstützen
verlaufenden, teleskopierbaren Geländerholm aufweist. Zum
Anschluss einer jeweiligen Geländerstütze an den
Vertikalstiel dienen zwei mit vertikalem Abstand übereinanderliegende
Anschlusseinrichtungen mit jeweils einem gabelförmigen
Halteteil und einem in dem Halteteil um eine Drehachse drehbar gelagerten
Hebelelement. Das Hebelelement ragt in den Aufnahmebereich des Halteteils
hinein und wird dort unter der Federkraft eines Federelementes in
einer Sperrstellung gehalten. Beim Ansetzen an den Vertikalstiel
kann dieser das Hebelelement gegen die Federkraft zurückdrücken,
wodurch das Hebelelement hinter den Vertikalstiel einschnappt. Dadurch
ist die Geländerstütze gegen Abziehen vom Vertikalstiel
gesichert. Um die Geländerstütze vom Vertikalstiel
zu lösen, ist das Hebelelement über einen Seilzug
mit einem Drehprofil verbunden, das drehbar koaxial innerhalb der
Geländerstütze verläuft. Das Drehprofil
läuft über die gesamte Länge der Geländerstütze
und endet dort am oberen beziehungsweise unteren Ende. Am oberen
beziehungsweise unteren Ende der Geländerstütze
ist ein Drehgriff vorgesehen, mit dem eine Drehbewegung auf das
Drehprofil eingeleitet werden kann. Durch die Verdrehung des Drehprofils
wickelt sich der Seilzug auf und zieht das Hebelelement entgegen
der Federkraft des Federelements aus seiner Sperrstellung heraus,
so dass die Geländerstütze vom Vertikalstiel abgenommen
werden kann.
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Der
Arretierungsmechanismus mit dem Federelement und dem Seilzug ist
jedoch relativ kompliziert aufgebaut und verschleißanfällig.
Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Geländerstütze
beispielsweise durch einen starken Stoß unbeabsichtigt
aus ihrer Sicherung ausrastet und sich dann vom Vertikalstiel löst.
Ferner besteht die Gefahr, dass die Geländerstütze
durch unbeabsichtigtes Drehen am Drehgriff gelöst wird.
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Aus
der
WO 02/077392
A1 ist ebenfalls eine Geländervorrichtung bekannt,
die aus zwei Geländerstützen und einem dazwischen
verlaufenden Geländerholm besteht. Die Geländerstützen werden hier
jeweils seitlich über Anschlusselemente an den zugeordneten
Vertikalstiel eingehakt. Als Arretierungsmittel dient hier eine
Art Sperrklinke, die unter der Federkraft einer Stellfeder in die Öffnung
des Anschlusselementes hineinragt und dabei die Geländerstütze
gegen Abziehen vom Vertikalstiel sichert. Die Sperrklinke sitzt
ferner an einem Ende einer Druckstange, die am anderen Ende gelenkig
an einem Stellhebel gelagert ist, der wiederum mit einer im Innern
der Geländerstütze drehbar gelagerten Drehstange
verbunden ist. Die Drehstange endet oben und unten im Bereich des
oberen und unteren Endes der Geländerstütze, wobei
dort ein Handgriff angeordnet ist, über den die Drehbewegung
auf die Drehstange eingeleitet werden kann. Bei Verdrehung der Drehstange
wird der Stellhebel, der drehfest an der Drehstange sitzt, mitverdreht,
wodurch dann die angekoppelte Druckstange mitbewegt wird, so dass die
Sperrklinke zurückgezogen wird und die Öffnung im
Anschlusselement freigibt, wodurch die Geländerstütze
vom Vertikalstiel abgenommen werden kann.
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Auch
hier ist die Arretierung infolge des Sperrklinkenmechanismus relativ
kompliziert aufgebaut. Ferner kann auch hier durch einen Stoß auf
die Geländerstütze deren Lösen vom Vertikalstiel
bewirkt werden. Auch ein unbeabsichtigtes Drehen des Drehgriffs
führt zu einem Lösen der Geländerstütze.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Geländervorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, die einfach aufgebaut
ist und im am Baugerüst montierten Zustand der Geländerstützen
zusätzliche Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Lösen
der Geländerstützen von den zugeordneten Vertikalstielen
des Baugerüsts bietet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Geländervorrichtung für
ein Baugerüst mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die
erfindungsgemäße Geländervorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Stiel-Anschlusseinrichtung den Arretierungsmitteln
zugeordnete Sicherungsmittel aufweist, die sich in der Arretierungsposition
der Arretierungsmittel in einer Sicherungsstellung befinden, die
aktiv zu lösen ist, um die Arretierungsmittel in die Freigabestellung
zu bewegen.
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Dadurch
wird verhindert, dass die Arretierungsmittel beispielsweise durch
unbeabsichtigte Betätigung der Betätigungsmittel
in die Freigabestellung überführt werden, in der
dann die Gefahr besteht, dass sich die Geländerstütze
vom zugeordneten Vertikalstiel löst. Es muss also zunächst
die Sicherungsstellung der Sicherungsmittel aufgehoben werden, um
dann anschließend die Arretierungsmittel in die Freigabeposition
zu bewegen. Die Sicherungsmittel sorgen also dafür, dass
die Geländerstützen jeweils in ihrem am zugeordneten
Vertikalstiel montierten Zustand zuverlässig gesichert
sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Sicherungsstellung der
Sicherungsmittel durch Betätigen der Betätigungsmittel
lösbar. Die Betätigungsmittel dienen also nicht
nur zur Betätigung der Arretierungsmittel, die dadurch
zwischen der Freigabeposition und der Arretierungsposition bewegbar
sind, sondern auch zur Lösung der Sicherungsstellung. Dies
vereinfacht den Aufbau der Geländervorrichtung, da hierdurch
nicht noch zusätzliche Betätigungsmittel für
die Sicherungsmittel vorgesehen sein müssen.
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In
besonders bevorzugter Weise weisen die Geländerstützen
jeweils ein die Anschlusselemente aufweisendes Innenrohr und ein
drehbar und axial verschieblich auf dem Innenrohr gelagertes, zu
den Betätigungsmitteln gehörendes Außenrohr
auf, an dem die Arretierungsmittel angeordnet sind, wobei in der
Arretierungsposition der Arretierungsmittel durch eine Axialverschiebung
des Außenrohrs gegenüber dem Innenrohr die Sicherungsstellung
der Sicherungsmittel gelöst und anschließend die
Arretierungsmittel durch eine Drehbewegung des Außenrohrs
in die Freigabeposition bewegbar sind.
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Die
Rohr-in-Rohr-Lösung zeichnet sich gegenüber dem
doch relativ aufwendigen Arretierungsmechanismen aus dem Stand der
Technik (Feder und Seilzug beziehungsweise Feder und Sperrklinke)
durch einen wesentlich einfacheren Aufbau aus, so dass die Geländervorrichtung
insgesamt wesentlich kostengünstiger herstellbar und auch
weniger verschleißanfällig ist. Um eine komfortable
Bedienung des Außenrohrs zu erzielen, können die
Betätigungsmittel zusätzlich zum Außenrohr
einen Handgriff aufweisen, der mit Abstand zum oberen und unteren
Ende des Innenrohrs im Bereich der Außenseite des Außenrohrs
nach außen abragend angeordnet ist. Zweckmäßigerweise
befindet sich der Handgriff im Bereich des zweiten Anschlusselementes
oder zwischen erstem und zweitem Anschlusselement.
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Besonders
bevorzugt besitzt das Außenrohr gegenüber dem
Innenrohr eine deutlich kürzere Länge und endet
oben und unten mit relativ großem Abstand zum oberen beziehungsweise
unteren Ende des Innenrohrs. Durch die relativ kurze Länge
des Außenrohrs kann Material eingespart werden.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Anschlusselemente einer
jeweiligen Geländerstütze jeweils einen Aufnahmeabschnitt
mit einer Aufnahmeöffnung auf, die in Ansetzrichtung an
den zugeordneten Stiel des Baugerüsts, diesen teil weise umgreifend,
ansetzbar ist, und besitzen einen mit dem Aufnahmeabschnitt verbundenen
Lagerabschnitt, mit dem das Anschlusselement mit der Außenseite
der Geländerstütze verbunden ist.
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Es
ist möglich, dass der Aufnahmeabschnitt gabelartig ausgestaltet
ist und sich die Aufnahmeöffnung längs einer Anschlusselement-Längsachse
erstreckt, wodurch das Ansetzen in Ansetzrichtung von vorne, im
Wesentlichen senkrecht zu einer durch die beiden Geländerstützen
und den Geländerholm aufgespannten Ebene, durchführbar
ist.
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Alternativ
ist es möglich, dass der Aufnahmeabschnitt hakenartig ausgestaltet
ist und sich die Aufnahmeöffnung quer zu einer Anschlusselement-Längsachse
erstreckt, wodurch das Ansetzen in seitlicher Ansetzrichtung, im
Wesentlichen parallel zu einer durch die beiden Geländerstützen
und den Geländerholm aufgespannten Ebene, durchführbar ist.
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Um
ein einfaches Arretieren der Arretierungsmittel zu ermöglichen,
umfassen die Arretierungsmittel Hakenteile zum Einhaken am zugeordneten
Stiel des Baugerüsts. Zweckmäßigerweise
sind die Hakenteile jeweils einem der Anschlusselemente zugeordnet,
derart, dass in der Arretierungsposition die zugeordnete Aufnahmeöffnung
am Anschlusselement zur Verhinderung ei nes Lösens der Geländerstütze
vom Stiel riegelartig geschlossen ist.
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In
besonders bevorzugter Weise weisen die Sicherungsmittel ein am Anschlusselement
oder am Hakenteil sich längs der Längsachse der
Geländerstütze erstreckenden Sicherungsbolzen
und ein korrespondierend hierzu am Hakenteil oder am Anschlusselement
angeordnetes Sicherungsloch auf, in das der Sicherungsbolzen in
der Sicherungsstellung eine Verdrehung vom Außenrohr gegenüber
dem Innenrohr verhindernd eintaucht. Ein derartiger Sicherungsbolzen
ist relativ einfach herzustellen und auch wenig verschleißanfällig
beim oftmaligen Gebrauch der betreffenden Geländerstütze.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung sind Führungsmittel zur
Vorgabe des maximalen Drehwinkels des Außenrohrs gegenüber
dem Innenrohr vorgesehen. Zweckmäßigerweise sind
die Führungsmittel derart ausgebildet, dass auch die maximale
Axialverschiebung des Außenrohrs gegenüber dem
Innenrohr vorgegeben ist.
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In
besonders bevorzugter Weise umfassen die Führungsmittel
einen Führungsbolzen und eine sich in Umfangsrichtung und
vorzugsweise auch in Längsrichtung der Geländerstütze
erstreckende Führungskulisse. Zweckmäßigerweise
ist der Füh rungsbolzen am Innenrohr und die Führungskulisse
am Außenrohr angeordnet.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Holm-Anschlusseinrichtung
einen im oberen Bereich der Geländerstütze, insbesondere
des Innenrohrs, seitlich abragenden Geländerhaken und korrespondierend
hierzu am Geländerholm an beiden Enden jeweils eine Einhängeöffnung
auf. Eine derartige Holm-Anschlusseinrichtung ist einfach aufgebaut und
bietet eine zuverlässige Sicherung des Geländerholms
an den Geländerstützen.
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In
besonders bevorzugter Weise ist der Geländerholm teleskopierbar
ausgebildet. Beispielsweise kann ein erstes Holmteil und ein darin
längsverschieblich gelagertes zweites Holmteil vorgesehen sein.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 einen
Teil eines Baugerüsts in Vorderansicht, an dem ein erstes
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Geländervorrichtung (hier sind aufgrund der besseren Darstellung
des Anschlusses die Geländerstützen der Geländervorrichtung
um 90° gegenüber den zugeordneten Stielen des
Baugerüsts gedreht) angeordnet ist,
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2 eine
Seitenansicht auf eine Geländerstütze der Geländervorrichtung
von 1 im am zugeordneten Stiel des Baugerüsts
angebauten Zustand,
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3 die
Geländerstütze von 2 in vom zugeordneten
Stiel gelösten Zustand in Vorderansicht,
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4 eine
Draufsicht auf das zweite Anschlusselement mit zugeordnetem Arretierungsmittel der
Geländerstütze,
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5 eine
Draufsicht auf das erste Anschlusselement samt zugeordnetem Arretierungsmittel
der Geländerstütze,
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6 ein
zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Geländervorrichtung, wobei wieder eine der Geländerstützen
in Seitenansicht in am zugeordneten Stiel angebauten Zustand dargestellt
ist,
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7 die
Geländerstütze von 6 in vom Stiel
getrennten Zustand in Vorderansicht,
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8 eine
Draufsicht auf das zweite Anschlusselement der Geländerstütze
samt zugeordnetem Arretierungsmittel,
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9 eine
Draufsicht auf das erste Anschlusselement der Geländerstütze
samt zugeordnetem Arretierungsmittel,
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10 eine
vergrößerte Darstellung des Anschlusselementes
der Geländerstütze beim zweiten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Geländervorrichtung
und
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11 eine
Draufsicht auf das Anschlusselement der Geländerstütze
beim ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Geländervorrichtung.
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Die 1 bis 5 sowie 10 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Geländervorrichtung 11.
Die Geländervorrichtung dient zum Einsatz als Montage-Sicherheits-Geländer an
einem Baugerüst 12, bei dem es sich um ein vor einer
Bauwerkswand zu errichtendes Fassadengerüst, das etagenweise
hochgezogen wird, handelt. Es ist hier beispielhaft die auf dem
Boden stehende Etage A dargestellt.
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Ein
solches Gerüst setzt sich im Wesentlichen aus rechtwinklig
zur Bauwerkswand aufzustellenden Stellrahmen 13, begehbaren
Belägen 14 und Geländerstäben 15 zusammen.
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Die
Stellrahmen 13 werden mit horizontalem Abstand der Bauwerkswand
entlang aufgestellt und in der Höhe aufeinandergesteckt.
Dabei weisen die Stellrahmen 13 jeweils zwei in Gebrauchslage
vertikal verlaufende Stiele 16 auf, von denen in 1 nur jeweils
einer dargestellt ist, deren Endbereiche über einen unteren
Querriegel (nicht dargestellt) und einen oberen Querriegel (nicht
dargestellt) starr miteinander verbunden sind. Die beiden oberen
Ecken können jeweils durch ein den oberen Querriegel mit
dem betreffenden Stiel 16 verbindendes Knotenblech (nicht
dargestellt) ausgesteift sein, das eine Eckaussparung freilässt.
Die Stiele 16 sind rohrförmig und weisen an ihren
oberen Enden einen im Durchmesser kleineren Steckzapfen auf, die
beim Aufeinanderstecken in die Stiele des nächsten Stellrahmens
eingesteckt werden. Die Länge der Stiele 16 entspricht der
Höhe einer Gerüstetage A.
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An
den oberen Querriegeln von jeweils zwei in horizontaler Richtung
mit Abstand nebeneinander aufgestellten, in der gleichen Höhe
befindlichen Stellrahmen 13 wird jeweils ein zwischen den
beiden Stellrahmen 13 verlaufender begehbarer Belag 14 festgelegt,
der zur nächsten Etage gehört. Dieser Belag fehlt
in der auf dem Boden stehenden Etage A.
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Jeweils
zwei in horizontaler Richtung einander benachbarte Stellrahmen 13,
bilden ein Paar von äußeren, der Bauwerkswand
abgewandten Stielen 16, die in 1 dem Betrachter
zugewandt sind, und ein Paar von inneren, der Bauwerkswand zugewandten
Stielen (nicht dargestellt). An den beiden äußeren Stielen
(nicht dargestellt) der darüberliegenden Etage wird oberhalb
des Belags 14 der betreffenden Etage mindestens ein Geländerstab 15 befestigt,
der die auf dem Belag 14 stehenden Personen gegen ein Herabfallen
schützt. Auf der untersten Etage A, bei der der Belag fehlt,
befindet sich der Geländerstab 15 in entsprechender
Höhe.
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Die
Geländerstäbe 15 dienen nicht nur als Geländer,
sondern auch zur Aussteifung des Gerüstes. Diese Funktion überwiegt
im Falle der untersten Etage A.
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In 1 stellt
die Etage A die momentan oberste Etage dar. Von dieser Etage A aus
wird als erstes der Belag 14 der nächsten, nicht
dargestellten Etage an den oberen Querriegeln der Stellrahmen eingehängt.
Dieser Belag befindet sich in 1 bereits
an Ort und Stelle. Zum Ausführen der weiteren Arbeiten – Aufstellen
der Stellrahmen und Anbringen des mindestens einen Geländerstabes – in
der nächsten Etage muss der Arbeiter auf den Belag 14 der
nächsten Etage steigen. Zuvor muss in der nächsten
Etage an der Gerüst-Außenseite jedoch die erfindungsgemäße
Geländervorrichtung als Schutzgeländer errichtet
werden, und zwar von der Etage A aus, damit der Arbeiter gegen ein
Herabfallen gesichert ist, wenn er sich auf den Belag 14 der
nächsten Etage begibt.
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Die
Geländervorrichtung 11 besitzt gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel zwei jeweils vorderseitig an
den zugeordneten Stiel 16 über eine Stiel-Anschlusseinrichtung 17 lösbar
anschließbare Geländerstützen 18,
die in ihrem oberen Bereich jeweils mit einem über eine
Holm-Anschlusseinrichtung 19 anschließbaren Geländerholm 20 miteinander
verbunden sind. Der Geländerholm verläuft also im
oberen Bereich der Geländerstützen 18 in
horizontaler Richtung und schützt die auf dem Belag stehende
Person gegen Herabfallen.
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Wie
insbesondere in 2 dargestellt, besitzt die Stiel-Anschlusseinrichtung 17 einer
jeweiligen Geländerstütze 18 ein im unteren
Bereich der Geländerstütze 18 angeordnetes
erstes Anschlusselement 21 und ein mit vertikalem Abstand über
dem ersten Anschlusselement 21, ungefähr in der
Mitte der Geländerstütze 18 angeordnetes,
zweites Anschlusselement 22.
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Wie
insbesondere in den 4 und 5 dargestellt,
besitzen erstes und zweites Anschlusselement gemäß dem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung jeweils einen
gabelartigen Aufnahmeabschnitt 23, der seinerseits eine
in etwa U-förmig ausgestaltete Aufnahmeöffnung 24 aufweist,
deren lichte Weite größer ist als der Durchmesser
des zugeordneten Stiels 16 des Baugerüsts 12,
so dass die Anschlusselemente 21, 22 an den zugeordneten
Stiel 16 des Baugerüsts 12, diesen teilweise
umgreifend, ansteckbar sind. Gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Aufnahmeöffnung 24 längs einer
Anschlusselement-Längsachse 25, wodurch das Ansetzen
in Ansetzrichtung von vorne, im Wesentlichen senkrecht zur durch
die beiden Geländerstützen 18 und den
Geländerholm 20 aufgespannten Ebene, möglich
ist. An den Aufnahmeabschnitt 23 eines jeweiligen Anschlusselementes 21, 22 schließt sich
ein Lagerabschnitt 26 an, der andernends starr, insbesondere
mittels einer Schweißverbindung, mit der Geländerstütze 18 verbunden
ist. Die beiden Anschlusselemente 21, 22 stehen
also im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse 27 der
Geländerstütze von dieser ab.
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Gemäß erstem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Geländervorrichtung 11 befinden sich die beiden
Anschlusselemente in der vorstehend erwähnten Ausrichtung
an einem Innenrohr 28 der Geländerstütze,
während die Betätigungsmittel ein drehbar und
axial verschieblich auf dem Innenrohr 28 gelagertes Außenrohr 29 aufweisen,
an dem die Arretierungsmittel angeordnet sind. Wie insbesondere in
den 4 und 5 zu erkennen, umfassen die Arretierungsmittel
jeweils ein, einem der Anschlusselemente 21, 22 zugeordnetes
Hakenteil 30, das durch eine Drehbewegung des Außenrohrs 29 gegenüber dem
Innenrohr an den zugeordneten Stiel 16 eingehakt werden
kann. Hierzu besitzen die Hakenteile 30 jeweils eine Einhaköffnung 31,
die quer zur Längsachse 32 des Hakenteils 30 verläuft.
In der Arretierungsposition bildet der die Einhaköffnung 31 vorderseitig
flankierende Abschnitt des Hakenteils 30 eine Art Querriegel 33,
der die Aufnahmeöffnung am zugeordneten Anschlusselement 21, 22 verschließt, wodurch
die Geländerstütze 18 gegen Lösen
vom zugeordneten Stiel 16 entgegen der Ansetzrichtung gesichert
ist.
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Das
Außenrohr 29 ist insgesamt relativ kurz gestaltet
und endet oben und unten mit relativ großem Abstand zum
oberen beziehungsweise unteren Ende des Innenrohrs 28.
Um eine komfortable Verdrehung des Außenrohrs 29 gegenüber
dem Innenrohr 28 zu ermöglichen, ist an der Außenseite
des Außenrohrs 29 ein Handgriff 50, insbesondere
in Form eines Griffbügels, angeordnet. Der Griffbügel befindet
sich, wie hier beispielhaft in 2 dargestellt,
im Bereich des zweiten Anschlusselementes 22.
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Wie
insbesondere in 2 zu erkennen, befindet sich
das dem zweiten Anschlusselement 22 zugeordnete Hakenteil 30 mit
Abstand unterhalb des Anschlusselementes, so dass auch eine Axialbewegung
des Außenrohrs 29 gegenüber dem Innenrohr 28 möglich
ist, ohne dass sich Hakenteil 30 und zweites Anschlusselement 22 behindern.
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Die
Stiel-Anschlusseinrichtung 17 besitzt ferner den Arretierungsmitteln
zugeordnete Sicherungsmittel, die sich in der Arretierungsposition
der Arretierungsmittel in einer Sicherungsstellung befinden, die aktiv
zu lösen ist, um die Arretierungsmittel in die Freigabestellung
zu bewegen. Wie beispielhaft in 2 dargestellt,
umfassen die Sicherungsmittel ein am Anschlusselement 21, 22 oder
am Hakenteil 30 sich längs der Längsachse 27 der
Geländerstütze 18 erstreckenden Sicherungsbolzen 34 und
ein korrespondierend hierzu am Hakenteil 30 oder am Anschlusselement 21, 22 angeordnetes
Sicherungsloch 35, in das der Sicherungsbolzen 34 in
der Sicherungsstellung, eine Verdrehung des Außenrohrs 29 gegenüber
dem Innenrohr 28 verhindernd, eintaucht.
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Wie
in den 2 und 3 beispielhaft gezeigt, befindet
sich der Sicherungsbolzen 34 am Lagerabschnitt 26 des
ersten Anschlusselementes 21 und steht von dort parallel
zur Längsachse der Geländerstütze nach
oben ab. Korrespondierend hier zu ist am zugeordneten Hakenteil 30 das
Sicherungsloch 35 ausgebildet.
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Wie
insbesondere in 3 dargestellt, sind Führungsmittel
zur Vorgabe des maximalen Drehwinkels und der maximalen Axialverschiebung
des Außenrohrs 29 gegenüber dem Innenrohr 28 vorgesehen.
Die Führungsmittel werden von einem Führungsbolzen 36 gebildet,
der, wie in 3 beispielhaft gezeigt, an der
Mantelfläche des Innenrohrs 28 sitzt und im Wesentlichen
senkrecht zur Längsachse 27 nach außen
absteht. Zu den Führungsmitteln zählt ferner eine
Führungskulisse 37, die als Durchbrechung der
Wandung des Außenrohrs 29 ausgestaltet ist und
einen mit der Mittelachse der Geländerstütze übereinstimmenden
langlochartigen Vertikalabschnitt 38 sowie zwei an den
Vertikaabschnitt, insbesondere endseitig anschließende
Umfangsabschnitte in Form von Langlöchern besitzt. Um die
Axialverschiebung des Außenrohrs 29 gegenüber
dem Innenrohr 28 zu ermöglichen, besitzt das Außenrohr ferner
eine Ausklinkung 40 im Bereich des Anschlusses des zweiten
Anschlusselementes 22 an das Innenrohr 28.
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Wie
insbesondere in den 2 und 3 gezeigt,
besitzt die Holm-Anschlusseinrichtung 19 einen im oberen
Bereich des Innenrohrs 28 seitlich abragenden Geländerhaken
und korrespondierend hierzu am Geländerholm 20 jeweils
eine Einhänge öffnung 42, wodurch sich
der Geländerholm in einfacher Weise am Geländerhaken
einhängen lässt.
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Der
Geländerholm 20 ist teleskopierbar ausgebildet
und besitzt hierzu, wie beispielhaft in 3 dargestellt,
ein erstes Holmteil 43 und ein darin verschieblich gelagertes
zweites Holmteil 44.
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Um
die Geländervorrichtung gemäß erstem Ausführungsbeispiel
am Baugerüst 12 zu befestigen, wird zunächst
die erste der beiden Geländerstützen 18 von
vorne, also im Wesentlichen senkrecht zu der durch die Geländerstützen
und den Geländerholm aufgespannten Ebene, an den zugeordneten
Stiel 16 herangeführt, wobei die Aufnahmeöffnung
an den Anschlusselementen 21, 22 geöffnet
ist, so dass die beiden Anschlusselemente 21, 22 an
den Stiel 16 angesetzt werden können. Um eine
Höhenfixierung zu erzielen, liegt das untere Anschlusselement 21 auf
einem Querriegel des Stieles 16 auf. Dadurch wird die Höhe
des über dem Belag der darüber liegenden Etage
hinausstehenden Geländerholms 20 festgelegt. Zum
Arretieren wird der Handgriff 50 am Außenrohr 29 ergriffen
und das Außenrohr 29 gegenüber dem Innenrohr 28 verdreht,
wobei es gleichzeitig gegenüber dem Innenrohr 28 axial
angehoben wird, damit das Einschwenken des dem unteren Anschlusselement 21 zugeordneten
Hakenteils 30 möglich ist und nicht durch den
vom Anschluss element nach oben abstehenden Sicherungsbolzen 34 behindert
wird. Die Hakenteile 30 am Außenrohr 29 haken
dann am Stiel 16 ein. In der Arretierungsposition werden
die Aufnahmeöffnungen 24 an den Anschlusselementen 21, 22 durch
die an den Hakenteilen 30 ausgebildeten Querriegel verschlossen,
womit die Geländerstütze am Stiel gesichert ist.
Anschließend wird das Außenrohr, das zuvor ja
angehoben wurde, losgelassen, so dass es nach unten fällt,
wobei das Sicherungsloch 35 auf den Sicherungsbolzen 34 auffädelt. In
dieser Sicherungsstellung ist aufgrund der blockierenden Wirkung
des Sicherungsbolzens 34 eine Verdrehung des Außenrohrs 29 gegenüber
dem Innenrohr 28 und damit ein Bewegen der Hakenteile in
die Freigabeposition nicht möglich. Das Lösen
der Geländerstütze 18 vom zugeordneten
Stiel 16 erfolgt in umgekehrter Weise. Zunächst
wird das Außenrohr 29 angehoben, damit das Sicherungsloch 35 aus dem
Sicherungsbolzen 34 ausfährt. Danach kann das
Außenrohr 29 gegenüber dem Innenrohr 28 verschwenkt
werden, wodurch dann die Hakenteile 30 in ihre Freigabeposition
gelangen, so dass die Geländerstütze 18 vom
Stiel 16 abgenommen werden kann. Es wird zunächst
die erste Geländerstütze und dann die zweite Geländerstütze 18 jeweils
an dem zugeordneten Stiel 16 angebaut, und anschließend wird
der Geländerholm 20 an den Geländerhaken 41 eingehängt.
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In
den 7 bis 10 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Geländervorrichtung 11 dargestellt,
das sich vom zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel
durch die andersartige Ausgestaltung der Anschlusselemente 21a, 22a auszeichnet.
Die Anschlusselemente 21a, 22a besitzen hier einen
hakenartig ausgestalteten Aufnahmeabschnitt 23a und eine
Aufnahmeöffnung 24a, die sich quer zur Anschlusselement-Längsachse 25 erstreckt.
Dadurch ist das Ansetzen in seitlicher Ansetzrichtung, im Wesentlichen
parallel zur durch die beiden Geländerstützen 18 und
den Geländerholm 20 aufgespannten Ebene, durchführbar.
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Wie
beispielhaft in 6 dargestellt, kann das Außenrohr
auch zweigeteilt sein, wobei ein oberes Außenrohrteil und
ein unteres Außenrohrteil vorgesehen sein können,
die über den als Griffbügel ausgebildeten Handgriff 50 miteinander
verbunden sind. Das Befestigen beziehungsweise Lösen am
zugeordneten Stiel 16 des Baugerüsts erfolgt in
der zuvor beschriebenen Weise.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1571275
A2 [0002]
- - WO 02/077392 A1 [0004]