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Die
Erfindung betrifft ein Füllteil
für Schuhsohlen,
die Fertigung solcher Füllteile
und Schuhsohlen mit solchen Füllteilen.
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Schuhsohlen
werden heutzutage überwiegend
aus Kunststoffen oder Gummi gefertigt. An Kunststoffen werden beispielsweise
thermoplastisches Polyurethan (TPU), Polyvinylchlorid (PVC), ebenfalls
ein thermoplastischer Kunststoff, oder thermoplastischer Gummi (Thermo-Rubber,
TR) verwendet. Diese Materialien haben den Nachteil, daß sie relativ
schwer sind (500–800
Gramm pro Liter) und damit das Gewicht des Schuhs erhöhen. Wünschenswert
dagegen sind Schuhe von möglichst
wenig Gewicht, um das Gehen in den betreffenden Schuhen so bequem
wie möglich
zu gestalten.
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Um
Gewicht einzusparen, werden daher Schuhsohlen in ihrem Inneren teilweise
durch Füllteile
aus leichteren Materialien ersetzt. Solche Füllteile befinden sich in der
Regel überwiegend
im hinteren Bereich der Sohle, d. h. in den Bereichen der größten Materialdicke,
in den sich solche Füllteile
ohne weiteres integrieren lassen. Je nach Sohlenform und Sohlendicke
können
sie eher flächig
oder auch keilförmig ausgebildet
sein.
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Bekannte
Materialen für
solche Füllteile
sind Holz, Holzfaserplatten, Spanplatten, Gitterkeile aus kompakten
Polypropylen mit Deckel, Formteile aus geschäumtem PVC, Ethylenvinylacetat
(EVA) oder Polyurethan (PU) oder aus Mischungen dieser Stoffen.
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Füllteile
aus Holz oder holzartigen Materialien haben den Nachteil, daß sie der
dämpfenden Wirkung
der Schuhsohle entgegenwirken, Feuchtigkeit aufnehmen können und
mit der Zeit zerbröseln. Verwendet
man Füllteile
aus geschäumten
Kunststoffen, wie PVC, EVA oder PU, so können diese Nachteile vermieden
werden. Dafür
ist die Fertigung solcher Füllteile
jedoch technisch und finanziell aufwendig, da diese Teile einzeln
oder paarweise langsam auf kapitalintensiven Maschinen gespritzt
oder gegossen werden müssen.
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Aufgabe
der Erfindung daher ist, ein Füllteil für eine Schuhsohle
bereitzustellen, das die dämpfende
Wirkung der Schuhsohle nicht behindert sowie einfach herstellbar
ist. Dies wird mit einem Füllteil
aus expandiertem Polypropylen (EPP) gemäß Anspruch 1 erreicht.
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Ein
solches Füllteil
hat den Vorteil, daß es auf
einfache Weise in beliebigen Formen und Dichten herstellbar ist
und hervorragend die Anforderungen an die Schuhsohle bezüglich Dämpfung und/oder Stabilität unterstützt. Füllteile
aus EPP können
je nach Anforderungen mit einer spezifischen Dichte hergestellt
werden, die immer noch deutlich unter der herkömmlicher Kunststoffe liegt.
Bei einer niedrigeren Dichte, beispielsweise von ca. 60 bis 80 Gramm Liter,
ist das Füllteil
weich und ergibt eine gute Auftrittsdämpfung. Dies ist z. B. bei
Schuhen mit flachen Sohlen, d. h. ohne ausgeprägten Absatz, vorteilhaft. Bei
Schuhen mit Absätzen,
insbesondere hohen Absätzen,
sind dagegen höhere
Anforderungen an die Stabilität
zu stellen, weshalb hier eine höhere
Dichte als bei Schuhen mit flachen Sohlen zu wählen ist. Beispielsweise kann
eine Dichte von 80 bis 150 Gramm pro Liter gewählt werden, um die notwendige Festigkeit
des Materials und damit der Standfestigkeit des Schuhs zu gewährleisten.
Ein Füllteil
aus EPP hat ferner den Vorteil eines preiswerten Grundstoffes für die Fertigung.
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EPP
wird in Form von kleinen Elementarteilchen in die ausgewählten Negativformen
für Füllteile verbracht
und durch Einwirkung von Wasserdampf aufgeschäumt, wobei sich die Elementarteilchen
zum gewünschten
Formteil verkleben. Je nach Menge der eingebrachten Elementarteilchen
kann eine spezifische Dichte erreicht werden. Dieses Verfahren hat den
Vorteil, daß auf
einfachste Weise Füllteile
verschiedenster Formen und spezifischen Dichten herstellbar sind.
Mit diesem Verfahren können
innerhalb von zwei Minuten ca. 30 Paar Formteile oder mehr gefertigt
werden.
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Die
kleinen Elementarteilchen können
beispielsweise Kugelform aufweisen. Diese Form ist für das Einfüllen vorteilhaft.
Jedoch sind auch beliebige andere Formen denkbar. Die Kugeln können beispielsweise
einen Durchmesser von ca. 3 mm aufweisen, andere Größen sind
jedoch auch denkbar.
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Erfindungsgemäße Füllteile
aus EPP können auch
zur Direktbesohlung verwendet werden. Sie sind dehnbar, zäh, verfügen über eine
gute Rückstellfähigkeit
und sind somit ausreichend formstabil. Aufgrund ihrer guten Hitzestabilität überstehen
sie das Umspritzen bei ca. 160 bis 170°C ohne Beeinträchtigung.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung eines solchen Füllteils sieht vor, mindestens
im Bereich der Oberfläche
Material geringerer Dichte vorzusehen. Dadurch kann eine weichere
Oberfläche
des Füllteils mit
besonders gut dämpfenden
Eigenschaften bewirkt werden.
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Die
Erfindung wird anhand der Figuren erläutert. Es zeigen
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1 eine
Schuhsohle mit darin enthaltenem Füllteil in Draufsicht
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2 eine
Schuhsohle wie in 1 in schematischer Seitenansicht
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3 eine
Schuhsohle mit Füllteil
im Querschnitt
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Schuhsohle 1 mit
einem Fersenbereich 1a, einem mittleren Bereich 1b und
einem vorderen Bereich 1c in Draufsicht. Das erfindungsgemäße Füllteil 2 erstreckt
sich dabei vom Fersenbereich 1a bis in den mittleren Bereich 1b der
Schuhsohle 1. Das Füllteil 2 ist
im Schuhsohlenmaterial 1 eingebettet, so daß die Oberfläche 2a des
Füllteils 2 mit
der Oberfläche 1d (siehe 3)
der Schuhsohle 1 im wesentlichen fluchtet. Dies wird üblicherweise
dadurch bewirkt, daß das Füllteil 2 bei
der Herstellung der Schuhsohle 1 in einer nach oben geschlossenen
Form vom Schuhsohlenmaterial umspritzt wird, wobei das Füllteil 2 an
die Oberfläche
schwimmt. Die Oberflächen 1d, 2a von Füllteil 2 und
Sohle 1 werden im fertigen Schuh üblicherweise noch von der Brandsohle
bedeckt.
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2 zeigt
die gleiche Schuhsohle 1 mit Füllteil 2 gemäß 1 in
schematischer Seitenansicht. Die Höhe des Füllteils 2 verjüngt sich
dabei entsprechend der Schuhsohlenform zum mittleren Bereich 1b der
Schuhsohle 1 hin. Die seitlichen Randbereiche 1e der
Schuhsohle 1 im Fersenbereich 1a überragen
dabei rechts und links in ihrer vertikalen Ausrichtung die Oberfläche 2a des
Füllteils 2.
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3 zeigt
eine Schuhsohle 1 mit Füllteil 2 im
Querschnitt im Fersenbereich 1a der Schuhsohle 1.
Dabei fluchtet die Oberfläche 1d der
Schuhsohle 1 mit der Oberfläche 2a des Füllteils 2.
In der Abbildung ist diese Oberfläche 2a linear waagerecht
dargestellt. Sie kann jedoch auch andere Formgebungen aufweisen,
wie beispielsweise eine konvexe oder konkave Form.
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Weitere
sinnvolle Ausgestaltungen können darin
bestehen, die Oberfläche 2a des
Füllteils 2 durch
hervorstehende Elemente auszugestalten, um nicht nur auf die Statik
des Schuhträgers,
sondern auch auf die Fußfläche selbst
einzuwirken. Solche Elemente können
beispielsweise als Noppen ausgebildet sein, die die Fußreflexzonen
stimulieren.
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- 1
- Schuhsohle
- 1a
- Fersenbereich
der Schuhsohle
- 1b
- mittlerer
Bereich der Schuhsohle
- 1c
- vorderer
Bereich der Schuhsohle
- 1d
- Oberseite/Oberfläche der
Schuhsohle
- 1e
- seitliche
Randbereiche der Schuhsohle im Fersenbereich (links, rechts)
- 2
- Füllteil
- 2a
- Oberseite/Oberfläche des
Füllteils