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Die
Erfindung betrifft einen Beschlag für Fenster oder Türen
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ein
solcher aus
EP 1 121
501 B1 bekannter Beschlag hat einen Anschlagkörper,
der an einem Fenster oder an einer Tür festlegbar ist,
und eine Handhabe in Form eines Griffs, der axialfest-drehbar an
dem Anschlagkörper gelagert ist. Ein mit dem Griff drehstarr
verbundener Vierkantstift durchsetzt den Anschlagkörper
und dient der Betätigung einer Schließmechanik.
Zwischen dem Griff und dem Vierkantstift ist eine Koppelanordnung
vorgesehen, mit der eine Drehmoment-Übertragung vom Griff
zum Vierkantstift bewirkbar, hingegen vom Vierkantstift zum Griff
sperrbar ist. Damit kann das Fenster oder die Tür von innen über
den Griff jederzeit geöffnet werden. Umgekehrt wird jedoch
eine z. B. über die Fenster- oder Türmechanik
auf den Vierkantstift ausgeübte Bewegung gesperrt, so dass
der an den Vierkantstift angekoppelte Griff im Falle einer Manipulation
unbewegt bleibt. Ein derartiger Beschlag trägt zum Schutz
vor Einbrüchen bei.
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Der
in
EP 1 121 501 B1 offenbarte
Beschlag ist mit zahlreichen Bauteilen und Komponenten relativ komplex
aufgebaut, was einen hohen Montagaufwand bedingt und zu hohen Herstellkosten
führt. Er begegnet ferner nicht der Problematik, dass Fenster und
Türen unterschiedliche Rahmen- bzw. Profilstärken
aufweisen, so dass die Abstände zwischen der Anschlagfläche
für den Anschlagkörper des Beschlags und der in
dem Fenster oder in der Tür integrierten Mechanik unterschiedlich
vorgegeben sind. Folglich werden – je nach Ausbildung des
Fensters oder der Tür – Beschläge mit
unterschiedlich langen Vierkantstiften benötigt. Weil aber
die Länge des über den Anschlagkörper
hinausragenden Vierkantabschnitts starr festgelegt ist, muss ab
Werk oder vor Ort ein passender Vierkantstift eingesetzt werden, um
eine zuverlässige Betätigung der Mechanik durch den
Beschlag gewährleisten zu können. Dies erfordert
sowohl für den Hersteller als auch für den Kunden
einen hohen logistischen Aufwand, weil eine Vielzahl an Vierkantstiften
mit unterschiedlichen Längen zu bevorraten sind. Überdies
besteht die Gefahr, dass am Ende doch der falsche Stift ausgewählt
wird, was die Funktionsfähigkeit des Beschlags oder des Fensters
bzw. der Tür beeinträchtigen kann.
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Ziel
der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der
Technik zu überwinden und einen Fenster- oder Türbeschlag
zu schaffen, der mit einfachen Mitteln kostengünstig aufgebaut und
einfach zu handhaben ist. Er soll insbesondere bei der Anbringung
an einem Fenster oder an einer Tür die unterschiedlichen
Rahmen- oder Profilstärken selbsttätig berücksichtigen
und – unter Beibehaltung seiner Sicherheits- bzw. Schutzfunktion – für eine
stets zuverlässige Ankopplung an die in dem Fenster oder
in der Tür integrierte Mechanik sorgen.
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Hauptmerkmale
der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 20.
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Bei
einem Fenster- oder Türbeschlag zur Betätigung
einer in dem Fenster oder in der Tür integrierten Mechanik,
mit einem Anschlagkörper, der an dem Fenster oder der Tür
befestigbar ist, mit einem Griff, der axialfest-drehbar an oder
in dem Anschlagkörper gelagert ist, mit einem Mehrkant
zur mechanischen Ankopplung des Beschlages an die in dem Fenster
oder in der Tür integrierte Mechanik, wobei der Mehrkant
mit einem Mehrkantabschnitt über den Anschlagkörper
hinausragt, und mit einer zwischen dem Griff und dem Mehrkant ausgebildeten
Koppelanordnung, mit der eine Drehmoment-Übertragung vom
Griff zum Mehrkant bewirkbar, hingegen vom Mehrkant zum Griff sperrbar
ist, sieht die Erfindung vor, dass die Länge des über
den Anschlagkörper hinausragenden und in den Fenster- oder
Türrahmen einführbaren Mehrkantabschnitts bei
Anbringung des Anschlagkörpers an dem Fenster oder an der
Tür selbsttätig einstellbar ist, wobei der Mehrkant
längsverschieblich und drehfest in der Koppelanordnung geführt
ist und sich durch diese hindurch bis in den Griff hinein erstreckt.
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Der
in der Koppelanordnung längsverschieblich und drehfest
geführte Mehrkant passt sich damit bei der Montage des
Beschlags automatisch an die jeweils vorgegebene Rahmen- oder Profilstärke
des Fensters oder der Tür an, ohne dass Mehrkantstifte mit
unterschiedlichen Längen vorhanden sein müssen,
die passend ausgewählt und entsprechend eingesetzt werden
müssen. Die Handhabung des Beschlags ist damit deutlich
vereinfacht. Die Bevorratung einer Vielzahl verschiedener Vierkantlängen
ist nicht mehr erforderlich. Überdies ist gewährleistet, dass
der Mehrkant stets passgenau in die Fenster- oder Türmechanik
eingreift, so dass das Fenster oder die Tür zuverlässig
betätigt werden kann. Die Betriebssicherheit ist deutlich
erhöht. Fehler bei der Montage, insbesondere durch den
Monteur vor Ort, werden wirksam vermieden. Gleichzeitig bietet die zwischen
dem Griff und dem Mehrkant ausgebildete Koppelanordnung Schutz vor
unbefugtem Zugang von außen, denn deren Funktion bleibt
vollständig erhalten.
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Der
Mehrkant ist innerhalb der Koppelanordnung um einen begrenzten Bewegungshub
entlang der Drehachse des Griffs verschiebbar geführt und entgegen
einer Federkraft längsverschieblich bewegbar. Eine Feder
drückt den Mehrkant vorzugsweise permanent nach außen,
so dass dieser sicher und zuverlässig in die Fenster- bzw.
Türmechanik eingreifen kann. Gleichzeitig wird gibt die
Feder nach, wenn der Stift zu lang sein sollte und bei der Montage
durch die Koppelanordnung hindurch in den Griff hinein zurückgeschoben
wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn sich der Mehrkant über
eine Druckfeder innerhalb des Griffs abstützt.
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Damit
der federbelastete Mehrkant nicht aus der Koppelanordnung bzw. aus
dem Anschlagkörper herausfallen kann, ist die Bewegung
des Mehrkants innerhalb der Koppelanordnung von wenigstens einem
Anschlag begrenzt. Der Mehrkant findet damit innerhalb der Koppelanordnung
entsprechenden Halt. Er kann mithin nicht verloren gehen.
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Um
eine optimale Einstellung der jeweils erforderlichen Länge
des aus dem Anschlagkörper herausragenden Mehrkantabschnitts
zu erreichen, weist der Mehrkant wenigstens einen weiteren Anschlag
auf, der die Eindringtiefe des Mehrkants in die in dem Fenster oder
in der Tür integrierte Mechanik festlegt. Dadurch kann
der Endabschnitt des Mehrkants beispielsweise stets vollständig
in eine Getriebenuss eingreifen, ohne diese jedoch endseitig zu durchragen
und an dem Fensterprofil anzustoßen. Kollisionen mit dem
Rahmen oder dem Profil des Fensters oder der Tür werden
mithin wirksam vermieden.
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Eine
weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
Koppelanordnung zwei zwischen dem Griff und dem Mehrkant vorhandene Mitnehmer
aufweist, die unter vorgegebenem Drehwinkelspiel zwischen Mitnehmerflächen
derart miteinander kraft- und/oder formschlüssig koppelbar sind,
dass eine mit der Betätigung des Griffs einhergehende Bewegung
auf den Mehrkant übertragbar ist. Dabei ist ein erster
Mitnehmer vorgesehen, der drehfest mit dem Griff verbunden ist,
während ein zweiter Mitnehmer den Mehrkant drehfest und
längsverschieblich aufnimmt.
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Um
eine unbefugte Betätigung des Griffs bzw. der Fenster-
oder Türmechanik von außen über den Mehrkant
zu unterbinden, weist die Koppelanordnung wenigstens ein zwischen
den Mitnehmern und dem Anschlagkörper vorhandenes Sperrglied auf,
welches derart ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass ein auf
den Griff einwirkendes Drehmoment auf den Mehrkant übertragbar
ist, dass jedoch ein auf den Mehrkant einwirkendes Drehmoment eine
Mehrkant-Bewegung bzw. eine Betätigung der in dem Fenster
oder in der Tür integrierten Mechanik abstoppt oder sperrt.
Dazu ist zwischen jedem Sperrglied und dem zweiten Mitnehmer ein
Reib-, Form- und/oder Kraftschluss erzeugbar, wobei jedes Sperrglied
mittels an den Mitnehmern ausgebildeten Funktionsflächen
oder -flanken versetzbar und/oder betätigbar ist.
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Die
Erfindung sieht weiter vor, dass jedes Sperrglied federbelastet
und als Zylinderkörper oder Kugel ausgebildet ist, wobei
innerhalb des Anschlagkörpers zu den Sperrgliedern korrespondierende Sperrvertiefungen
vorgesehen sind.
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Mit
einer solchen Koppelanordnung wirkt der Beschlag wie eine mechanische
Diode, d. h. eine Betätigung der Fenster- oder Türmechanik über
den Griff ist jederzeit möglich, während eine
unbefugte Stellbewegung direkt am Mehrkant von den Sperrgliedern
unterbunden wird, weil diese bei einer Drehung des zweiten, drehstarr
mit dem Mehrkant verbundenen Mitnehmers kraft-, form- oder reibschlüssig
in die Sperrvertiefungen im Anschlagkörper gepresst werden.
Das zwischen den Mitnehmern vorgesehene Drehwinkelspiel ist dabei
wichtig. Es sorgt dafür, dass bei einer Drehung des Griffs
die Sperrglieder von den Funktionsflächen oder -flanken
des ersten, drehstarr mit dem Griff verbundenen Mitnehmers aus den
Sperrvertiefungen im Anschlagkörper herausgehoben werden
und die Mitnehmerflächen der Mitnehmer in Eingriff gelangen,
bevor die Funktionsflächen oder -flanken des zweiten, drehstarr
mit dem Mehrkant verbundenen Mitnehmers die Sperrglieder in die
Sperrvertiefungen hineinpressen können. Umgekehrt ist gewährleistet,
dass bei einer Betätigung des Mehrkants und des damit drehfest
verbundenen zweiten Mitnehmers die Sperrglieder in die Sperrvertiefungen
hineindrückt werden, bevor der erste Mitnehmer diese herausheben
kann. Der Beschlag bietet damit auf einfache Weise ein hohes Maß an
Sicherheit. Zusätzliche Schließzylinder oder sonstige
Riegelelemente sind nicht notwendig.
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Jedem
Sperrglied sind bevorzugt wenigstens zwei Sperrvertiefungen zugeordnet,
so dass die Sperrwirkung der Koppelanordnung bei Bedarf auch in
verschiedenen Winkelstellungen des Griffs wirksam werden kann. Zweckmäßig
werden die Sperrvertiefungen daher in gleichmäßigen
Winkelabständen im Anschlagkörper angeordnet.
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Eine
weitere wichtige Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass die Sperrvertiefungen
in einem Einsatzkörper ausgebildet sind, der kraft- und/oder formschlüssig
in den Anschlagkörper eingesetzt ist. Der Einsatzkörper
nimmt ferner in der Art eines Gehäuses die Koppelanordnung
auf. Er hat dazu eine Ausnehmung, in der die Mitnehmer konzentrisch
zur Drehachse des Griffs drehbar gelagert sind. Der Einsatzkörper
bildet damit nicht nur ein Drehlager für die Mitnehmer
und ein Gegenlager für die Sperrglieder. Er sichert zudem
die Mitnehmer und die Sperrglieder und damit die gesamte Koppelanordndung
im Anschlagkörper, so dass sich ein insgesamt einfacher und
kompakter Aufbau ergibt, der sich rasch und kostengünstig
fertigen und leicht handhaben lässt.
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Damit
der Griff seine von dem Fenster oder der Tür vorgegebenen
Funktionsstellungen stets zuverlässig und präzise
erreicht, ist der erste Mitnehmer mittels Rastmitteln in wenigstens
einer ausgezeichneten Funktionsstellung des Griffs und/oder der in
dem Fenster oder in der Tür integrierten Mechanik verrastbar.
Dabei sind die Rastmittel am Anschlagkörper ausgebildet.
Sie greifen bei Erreichen der wenigstens einen ausgezeichneten Funktionsstellung
in korrespondierende Rastvertiefungen im ersten Mitnehmer ein.
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Konstruktiv
ist es günstig, wenn die Rastmittel einstückig
mit dem Anschlagkörper sind. Aufbau und Montage werden
dadurch deutlich vereinfacht. Dazu trägt auch bei, wenn
die Sperrglieder und die Rastmittel entlang der Drehachse des Griffs
bzw. des Mehrkants in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.
Dies ermöglicht insbesondere eine geänderte, insbesondere
Material sparende Bauteilgestaltung der Mitnehmerelemente, was ebenfalls
zur Kostenreduzierung beiträgt. Gleichzeitig wird eine
hohe Stabilität erreicht, so dass der Beschlag auch stärkeren Belastungen
problemlos standhält.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Fenster- oder Türbeschlags, teilweise im Schnitt,
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2 eine
Explosionsdarstellung des in 1 gezeigten
Beschlags in einer ersten Perspektive,
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3 eine
Explosionsdarstellung des in 1 gezeigten
Beschlags in einer zweiten Perspektive,
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4 eine
Druntersicht des Anschlagkörpers des in 1 gezeigten
Beschlags, teilweise in Durchsicht,
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5 eine
Druntersicht des Anschlagkörpers von 4 nach
Betätigung des Griffs, teilweise in Durchsicht,
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6 eine
Druntersicht des Anschlagkörpers von 4 nach
unbefugter Betätigung des Mehrkants, teilweise in Durchsicht,
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Der
in 1 allgemein mit 1 bezeichnete Beschlag
ist als Fensterbeschlag ausgebildet. Er hat einen Griff 6,
der mit einem Griffhals 7 axialfest-drehbar an einem Anschlagkörper 4 gelagert
ist. Zur Betätigung einer in dem Fenster integrierten (nicht
dargestellten) Mechanik ist ein Mehrkant 8 vorgesehen,
der bevorzugt als Vierkantstift ausgebildet ist. Dieser ragt mit
einem Mehrkantabschnitt 8a über den Anschlagkörper 4 hinaus,
um mit seinem freien Ende 8d in die Fenstermechanik, insbesondere
in eine darin vorgesehene (ebenfalls nicht gezeigte) Getriebenuss
formschlüssig einzugreifen. Eine zwischen dem Griff 6 und
dem Mehrkant 8 ausgebildete Koppelanordnung 10 ist
derart ausgebildet, dass eine Drehmoment-Übertragung vom
Griff 6 zum Mehrkant 8 bewirkbar, hingegen vom
Mehrkant 8 zum Griff 6 sperrbar ist. Dadurch wird
ein unbefugtes Öffnen des Fensters durch Betätigung
des Mehrkants oder der Fenstermechanik wirksam verhindert.
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Der
Anschlagkörper 4 ist als Rosette ausgebildet,
die mittels Schrauben 16 an einem (nicht dargestellten)
Fensterflügel befestigt wird. Eine zwischen dem Griffhals 7 und
dem Rosettenkörper 4 schwenkbar angeordnete Abdeckung 14 ist
entgegen einer Druckfeder 20 gegenüber der Griffhais-Unterseite
anhebbar. Sie deckt in montiertem Zustand des Beschlags 1 den
Rosettenkörper 4 und die Schrauben 16 nach
außen hin ab. Zur Drehlagerung der Abdeckung 14 ist
an dem Rosettenkörper 4 zentrisch über
einer Durchgangsöffnung 24 ein zylindrischer Halsabschnitt 22 angeformt
(siehe 2), der mit geringem Bewegungsspiel in eine zentrische Ausnehmung 13 der
Abdeckung 14 eingreift.
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Die
Druckfeder 20 umschließt den Halsabschnitt 22 und
hält die randseitig mit dem Rosettenkörper 4 verrastbare
Abdeckung 14 in Position.
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Zur
Aufnahme der Schrauben 16 sind in dem Rosettenkörper 4 symmetrisch
zu beiden Seiten der Durchgangsöffnung 24 zwei
Schraublöcher 26 eingebracht, die – wie 3 zeigt – rückseitig
in Zapfen 15 enden. Diese ragen in eine Ausnehmung 21,
die rückseitig in den Rosettenkörper 4 eingebracht
ist und zur kraft- und formschlüssigen Aufnahme eines Einsatzkörpers 50 dient.
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Der
Einsatzkörper 50 hat koaxial zu den Schraublöchern 26 bzw.
zu den Zapfen 15 im Rosettenkörper 4 randseitig
zwei Aussparungen 58, welche die Zapfen 15 des
Rosettenkörpers 4 formschlüssig aufnehmen.
Eine Durchgangsöffnung 51 im Einsatzkörper 50 liegt
konzentrisch zur zentralen Durchgangsöffnung 24 des
Rosettenkörpers 4 und damit ebenfalls konzentrisch
zur Drehachse D des Griffs 6. Die Öffnung 51 erweitert
sich innerhalb des Einsatzkörpers 50 zu einer
kreisrunden Ausnehmung 151, die – wie 2 zeigt – umfangseitig
mit mehreren radialen segmentförmigen Vertiefungen 52 versehen
ist. Die Ausnehmung 151 dient zur Aufnahme der zwischen
dem Griff 6 und dem Vierkant 8 ausgebildeten Koppelanordnung 10,
insbesondere als Drehlager zweier Mitnehmer 28, 42 der
Koppelanordnung 10. Die Vertiefungen 52 sind zu
beiden Seiten der Durchgangsöffnung 51 symmetrisch
und in äquidistanten Winkelabständen angeordnet.
Rückseitig an dem Einsatzkörper 50 angeformte
Zapfen 56 setzen die Schrauböffnungen 26 des
Rosettenkörpers 4 für die Schrauben 16 fort
und richten den Rosettenkörper 4 bei der Montage
des Beschlags 1 auf dem Fensterrahmen, der mit entsprechenden
Bohrungen versehen ist, aus.
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Man
erkennt in 1, dass der Einsatzkörper 50 einen
unteren Abschluss für den Rosettenkörper 4 bildet.
Dementsprechend schließt der Einsatzkörper mit
seiner Unterseite bis auf die Zapfen 56 flächenbündig
mit der Unterseite des Rosettenkörpers 4 ab. Zur
Festlegung des Einsatzkörpers 50 sind innerhalb
der Ausnehmung 21 des Rosettenkörpers 4 Rastvorsprünge 104 vorgesehen,
die kraft- und/oder formschlüssig korrespondierende Rastkanten 55 am Einsatzkörper 50 hintergreifen.
In 4 gezeigte Demontageausnehmungen 57 am
Rand der Ausnehmung 21 dienen zum Ansatz eines Werkzeugs,
um den Einsatzkörper 50 bei Bedarf aus dem Rosettenkörper 4 herauslösen
zu können.
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Wie 4 weiter
zeigt, sind in dem bevorzugt aus Kunststoff gefertigten Rosettenkörper 4 randseitig
zwischen Stegen 114 Aussparungen 124 vorgesehen.
Diese führen zu einer Verrippung des Rosettenkörpers 4,
was Material einspart und gleichzeitig versteifend wirkt.
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Um
sicherzustellen, dass der Vierkantstift 8 unabhängig
von der Rahmenstärke des Fensterprofils mit seinem freien
Ende 8d stets vollständig in die Getriebenuss
der Fenstermechanik eingreift, ist die Länge L des über
den Anschlagkörper 4 hinausragenden und in den
Fensterrahmen einführbaren Mehrkantabschnitts 8a bei
Anbringung des Anschlagkörpers 4 am Fenster selbsttätig
einstellbar. Hierzu ist der Vierkantstift 8 entgegen einer
Federkraft längsverschieblich und drehfest in der Koppelanordnung 10 geführt
und um einen begrenzten Bewegungshub BH entlang der Drehachse D
des Griffs 6 verschiebbar bzw. verstellbar gelagert. Die
auf den Vierkantstift 8 einwirkende Federkraft wird von
einer Schraubenfeder 18 erzeugt, die in einem Sackloch 5 im
Griffhals 7 eingesetzt ist. Der in der Koppelanordnung 10 gleitgeführte
Vierkantsstift 8 wird dadurch permanent entlang der Achse
D in Richtung Fenster bzw. in Richtung Schließmechanik
belastet. Er durchragt die Koppelanordnung 10 und erstreckt
sich in der entgegengesetzten Richtung bis in das Sackloch 5 des
Griffs 6 hinein.
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Damit
der Vierkantstift 8 nicht aus dem Griff 6 bzw.
aus der Koppelanordnung 10 herausfallen kann, ist dessen
Bewegungshub BH in Richtung Fenster von einem Anschlag 8b begrenzt.
Dieser ist bevorzugt am Vierkantstift 8 ausgebildet, beispielsweise
in Form einer einfachen Einkerbung, die in eine Längskante
des Stifts 8 eingepresst oder eingestanzt wird. Man kann
aber auch einen Stift oder einen Zapfen seitlich oder diagonal an
dem Vierkantstift 8 anbringen, z. B durch Schweißen
oder Löten. Wichtig ist, dass der Anschlag 8b zwischen
der Koppelanordnung 10 und dem Griff 6 liegt,
so dass die Feder 18 den längsverschieblich gelagerten
Vierkantstift 8 nach außen drücken kann,
bis der Anschlag 8b an der Koppelanordnung 10 anstößt.
Nach innen wird der Bewegungshub BH des Vierkantstifts 8 von
der Tiefe des Sacklochs 5 und von der Größe
der Feder 18 begrenzt.
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Das
freie Ende 8d des Vierkantstifts 8 trägt einen
weiteren Anschlag 8c, der ebenfalls in Form einer Einkerbung
oder Einstanzung ausgebildet sein kann. Dieser Anschlag 8c ist
derart ausgerichtet, dass der Vierkantstift 8 ausreichend
tief in die Getriebenuss der Fenstermechanik eindringen kann, diese jedoch
nicht soweit durchdringt, dass er auf der anderen Seite am Fensterprofil
anstößt. Der weitere Anschlag 8c gibt
daher die Eindringtiefe für den über den Rosettenkörper 4 hinausragenden
Mehrkantabschnitt 8a vor. Er sorgt zudem dafür,
dass jeder Vierkant 8 immer mit der gleichen Länge
in die Getriebenuss eingreift, so dass eine stets optimale Kraftübertragung
gewährleistet ist.
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Gleichzeitig
bewirkt der Anschlag 8c gemeinsam mit der Feder 18 im
Griffhals 7 eine automatische Anpassung der Länge
L des über den Rosettenkörper 4 hinausragenden
Vierkantabschnitts 8a. Sollte der Vierkantstift 8 für
das vorhandene Fensterprofil zu lang sein, dringt der Vierkantabschnitt 8a mit
seinem freien Ende 8d zunächst soweit in die Getriebenuss
ein, bis der Anschlag 8c daran anschlägt. Anschließend
wird der Vierkantstift 8 entgegen der Feder 18 in
den Griffhals 7 des Griffs 6 soweit zurückgeschoben,
bis der Rosettenkörper 4 auf dem Fenster zum Aufliegen
kommt.
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Die
Gesamtlänge des Vierkantstifts 8 und dessen Bewegungshub
BH sind derart aufeinander abgestimmt, dass der Beschlag 1 auf
einer Vielzahl von Fenstern mit unterschiedlicher Rahmenstärke befestigt
werden kann. Ein Austausch des Vierkantstifts 8 gegen einen
längeren oder einen kürzeren Vierkantstift ist
damit nicht notwendig. Ebenso müssen keine Stifte mit unterschiedlichen
Längen bevorratet oder dem Monteur zur Verfügung
gestellt werden, was den Logistik- und Montageaufwand deutlich verringert.
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Neben
der selbsttätigen Anpassung der Länge L des Vierkantstifts 8 an
unterschiedliche Rahmen- oder Türblattstärken
sorgt die Koppelanordnung 10 zwischen dem Griff 6 und
dem Vierkantstift 8 für eine erhöhte
Einbruchsicherheit, denn diese ist derart ausgebildet, dass sich
das Fenster bzw. die darin integrierte Mechanik nur von Innen über
den Griff 6 betätigen lässt und nicht
von außen über den Vierkantstift 8. Dazu
ist der Mehrkant 8 längsverschieblich und drehfest
in der Koppelanordnung 10 geführt, die zwei Mitnehmer 28, 42 aufweist.
Darüber hinaus sind zwischen den Mitnehmern 28, 42 und dem
Rosettenkörper 4 Sperrglieder 38 angeordnet. Diese
bewirken zusammen mit den Koppelgliedern 28, 42,
dass ein auf den Griff 6 einwirkendes Drehmoment auf den
Mehrkant 8 übertragbar ist, dass jedoch ein auf
den Mehrkant 8 einwirkendes Drehmoment eine Mehrkant-Bewegung
bzw. eine Betätigung der in dem Fenster oder in der Tür
integrierten Mechanik abstoppt oder sperrt.
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Der
erste Mitnehmer 28 bildet einen Griffmitnehmer. Er ist
hülsenförmig ausgebildet und drehfest mit dem
Griff 6 verbunden. Er hat eine zentrale Durchgangsöffnung 281 und
einen Flanschabschnitt 282, der mit geringem Bewegungsspiel
in eine kreisrunde Ausnehmung 121 im Rosettenkörper 4 eingesetzt
ist (siehe 3). An den Flanschabschnitt 282 schließt
sich ein Schaft 283 mit kleinerem Durchmesser an, der durch
die Durchgangsöffnung 24 und den Halsabschnitt 22 des
Rosettenkörpers 4 hindurch einen Halsansatz 9 des
Griffs 6 umschließt. Der Halsansatz 9 sitzt
zentrisch zur Drehachse D an der Unterseite des Griffhalses 7 und
bildet endseitig den Zugang zu dem Sackloch 5 des Griffs 6.
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Der
Außenumfang des Halsansatzes 9 bildet keine Zylinderfläche,
sondern korrespondierend zur Innenfläche des Hülsenschafts 283 bzw.
zur Innenwandung der Durchgangsöffnung 281 eine
Mehrkantfläche, so dass die auf den Halsansatz 9 aufgesetzte
Hülse 28 drehfest mit dem Griff 6 verbunden ist.
Die axiale Festlegung der Hülse 28 am Griff 6 erfolgt
durch eine Verbördelung BR, indem der Außenrand
des Halsansatzes 9 innerhalb der Hülse 28 nach außen
geformt wird. Die Durchgangsöffnung 281 in der
Hülse 28 ist dazu am Innenumfang mit einem Absatz
oder einer Stufe 284 versehen.
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Um
den Halsansatz 9 herum ist im Griffhals 7 eine
ringförmige Ausnehmung 71 ausgebildet. Diese nimmt
sowohl den Halsabschnitt 22 des Rosettenkörpers 4 als
auch die Druckfeder 20 auf, so dass beide von außen
nicht sichtbar sind und die Unterseite des Griffhalses 7 mit
nur geringem Abstand über der Abdeckplatte 14 liegt.
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Im
Außenumfang des Flanschabschnitts 282 sind in
Winkelabständen von je 90° insgesamt vier Rastvertiefungen 134 für
Rastmittel 34 eingebracht. Letztere sind im Rosettenkörper 4 an
Federstegen 234 ausgebildet, die symmetrisch zu beiden
Seiten der Ausnehmung 121 für den Flanschabschnitt 282 liegen.
Durch die beiden Rastmittel 34, die bevorzugt einstückig
mit dem den Federstegen 234 und dem Rosettenkörper 4 sind,
wird der Fenstergriff 6 in vier ausgezeichneten Funktiontsstellungen
verrastet, vorzugsweise in der Schließstellung, der Öffnungsstellung
(rechts oder links) und der Kippstellung des Fensters, wobei in
jeder Funktionsstellung beide Rastmittel 34 gleichzeitig
in zwei einander gegenüberliegend angeordnete Rastvertiefungen 134 eingreifen.
Der Griffmitnehmer 28 wirkt mithin wie eine Rastbuchse.
Die Funktionsstellungen sind dadurch für den Benutzer stets
gut erkennbar. Fehlbedienungen des Fensters werden wirksam vermieden.
Weitere Raststellungen sind möglich, indem weitere Rastvertiefungen 134 im
Flanschabschnitt 282 eingebracht werden, beispielsweise
in Winkelabständen von 45°. Auch hier greifen
die beiden Rastmittel 34 bei Erreichen einer ausgezeichneten
Funktionsstellung in zwei gegenüberliegende Rastvertiefung 134 im
ersten Mitnehmer 28 ein, der den Griff entsprechend positioniert.
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An
der dem Schaft 283 gegenüberliegenden Seite trägt
der Flanschabschnitt 282 vier Vorsprünge 285,
die als Kupplungselemente mit dem zweiten Mitnehmer 42 der
Koppelanordnung 10 in Eingriff stehen. Sie sind – wie 4 zeigt – symmetrisch
zur Drehachse D angeordnet, wobei jeweils zwei Vorspränge 285 rechts
und links zur Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 liegen.
Sie sind ferner im Querschnitt L-förmig ausgebildet, was
zum einen Material einspart und zum anderen eine hohe Stabilität
und Belastbarkeit gewährleistet.
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Die
(nicht näher bezeichnete) Außenfläche der
Vorsprünge 285 ist korrespondierend zum Flanschabschnitt 282 zylinderförmig
ausgebildet, wobei der Außendurchmesser des Flanschabschnitts 282 und
der Vorsprünge 285 bis auf ein geringes Bewegungsspiel
dem Innendurchmesser der Ausnehmung 121 im Rosettenkörper 4 und
der Ausnehmung 151 im Einsatzkörper 50 entspricht.
Dadurch ist der Griffmitnehmer 28 sowohl in der Ausnehmung 121 im
Rosettenkörper 4 als auch in der kongruent dazu
liegenden Ausnehmung 151 im Einsatzkörper 50 präzise geführt
und drehbar gelagert.
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Wie 4 weiter
zeigt, haben die Vorsprünge 285 in Umfangsrichtung
Funktionsflächen 128, 228. Die der Längsachse
LA des Rosettenkörpers 4 abgewandten Flächen 128 der
Vorsprünge 285 bilden Mitnehmerflächen,
die unter vorgegebenem Drehwinkelspiel B mit korrespondierenden
Mitnehmerflächen 142 des zweiten Mitnehmers 42 in
Eingriff gelangen. Die der Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 zugewandten
Flächen 228 hingegen bilden Funktionsflächen
oder -flanken, die mit den Sperrgliedern 38 der Koppelanordnung 10 zusammenwirken.
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Der
zweite Mitnehmer 42 bildet einen Mehrkantmitnehmer. Er
hat eine scheibenförmige Grundplatte 421, die
zur Materialeinsparung seitlich mit zwei Ausschnitten 422 versehen
ist. Zentrisch trägt die Grundplatte 421 einen
Halsabschnitt 423, der zentrisch mit einer Vierkantausnehmung 424 zur formschlüssigen
und längsverschieblichen Aufnahme des Vierkantstifts 8 versehen
ist.
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Die
Grundplatte 421 trägt ferner randseitig vier Vorsprünge 425,
die als Kupplungselemente mit dem Griffmitnehmer 28 der
Koppelanordnung 10 in Eingriff stehen. Sie sind – wie 4 zeigt – symmetrisch
zur Drehachse D angeordnet, wobei jeweils zwei Vorsprünge 425 rechts
und links zur Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 liegen.
Sie sind ferner im Querschnitt L-förmig ausgebildet, was
zum einen Material einspart und zum anderen eine hohe Stabilität
und Belastbarkeit gewährleistet.
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Die
(nicht näher bezeichnete) Außenfläche der
Vorsprünge 425 ist korrespondierend zur Grundplatte 241 zylinderförmig
ausgebildet, wobei der Außendurchmesser der Grundplatte 241 und
der Vorsprünge 425 bis auf ein geringes Bewegungsspiel dem
Innendurchmesser der Ausnehmung 151 im Einsatzkörper 50 entspricht.
Dadurch ist der Mehrkantmitnehmer 42 gemeinsam mit dem
Griffmitnehmer 28 präzise in der Ausnehmung 151 im
Einsatzkörper 50 geführt und drehbar
gelagert, während der Flanschabschnitt 282 des
Griffmitnehmers 28 innerhalb der Ausnehmung 121 des
Rosettenkörpers 4 in einer separaten Ebene geführt
ist.
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Ebenso
wie die Vorsprünge 285 des Griffmitnehmers 28 haben
auch die Vorsprünge 425 des Mehrkantmitnehmers 42 in
Umfangsrichtung Funktionsflächen 142. Diese sind
der Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 zugewandt.
Sie bilden Mitnehmerflächen, die unter vorgegebenem Drehwinkelspiel
B mit den Mitnehmerflächen 128 des Griffmitnehmers 28 in
Eingriff gelangen.
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Die
Grundplatte 421 trägt vier weitere Vorsprünge 426,
die paarweise zu beiden Seiten der Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 etwa
V-förmig angeordnet sind. Zwischen jedem Vorsprungpaar 246 ist
parallel zur Längsachse LA eine Aufnahme 427 ausgebildet,
in die eine Feder 40 eingesetzt ist. Die radial nach außen
gerichteten freien Enden der Vorsprünge 426 weisen
an ihren der Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 zugewandten
Innenflanken 242 Funktionsflächen auf, die mit
den Sperrgliedern 38 der Koppelanordnung 10 zusammenwirken.
Die Flächen bzw. Flanken 242 liegen in einem spitzen Winkel
schräg zur Längsachse LA und bilden mithin eine
Art V-förmigen Trichter.
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Die
zwischen dem Einsatz 50 des Rosettenkörpers 4 und
den Mitnehmern 28, 42 angeordneten Sperrglieder 38 sind
bevorzugt als Zylinderkörper ausgebildet, deren Achsen
parallel zur Drehachse D des Griffs 6 liegen. Ihr Außendurchmesser
entspricht dem Innendurchmesser der segmentförmigen Vertiefungen 52 im
Außenumfang der Ausnehmung 151 im Einsatzkörper 50,
wobei die Segmenttiefe kleiner ist als der Radius der Zylinderkörper.
Damit greifen die Zylinderkörper 38 formschlüssig
in die Vertiefungen 52 ein, liegen aber mit ihren Mittelpunkten
innerhalb des Außenumfangs der Ausnehmung 151 im
Einsatzkörper 50. Wie 4 zeigt,
ist jeder Zylinderkörper 38 federbelastet, wobei
die in den Ausnehmungen 427 liegenden Federn 40 die
Zylinderkörper 38 radial nach außen in
die Vertiefungen 52 hinein drücken. Der Halsabschnitt 423 des
Mehrkantmitnehmers 42 bildet dabei das Widerlager für
die Federn 40, die seitlich von den Vorsprüngen 426 geführt
werden. Die Sperrglieder 38 können auch Kugeln
oder andere Wälzkörper sein, die formschlüssig
in korrespondierende Vertiefungen 52 im Einsatzkörper 50 eingreifen.
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Auf
der den Vorsprüngen 425, 426 abgewandten
Seite trägt die Grundplatte 421 des Mehrkantmitnehmers 42 einen
zylindrischen Absatz 428, der die Vierkantausnehmung 424 im
Halsabschnitt 423 fortsetzt und formschlüssig
in die Durchgangsöffnung 51 des Einsatzkörpers 50 eingreift.
Dadurch besitzt der Mitnehmer 42 ein zusätzliches
Drehlager, was sich günstig auf die Stabilität
der Koppelanordnung 10 auswirkt.
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4 zeigt
den Beschlag 1 und damit die Koppelanordnung 10 in
einer Ausgangsposition. Beispielsweise befindet sich der Griff 6 und
damit die in dem Fenster integrierte Mechanik in Schließposition (6-Uhr-Position),
in der das Fenster geschlossen und verriegelt ist. Die in 4 nicht
sichtbaren Rastvorsprünge 34 des Rosettenkörpers 4 greifen
kraft- und formschlüssig in zwei einander gegenüberliegende Rastvertiefungen 134 des
Griffmitnehmers 28 ein, die beide mittig auf der Längsachse
LA des Rosettenkörpers 4 liegen. Die Sperrglieder 38 der
Koppelanordnung 10 greifen in der Ebene unterhalb der Rastvertiefungen 134 im
Griffmitnehmer 28 kraft- und formschlüssig in
zwei einander gegenüber liegende Vertiefungen 52 im
Einsatzkörper 50 ein, die ebenfalls mittig auf
der Längsachse LA des Rosettenkörpers 4 liegen.
Man erkennt in 4, dass zu beiden Seiten der
Längsachse LA jeweils zwei weitere Vertiefungen 52 ausgebildet
sind, beispielsweise in Winkelabständen zu je 30°.
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Die
Vorsprünge 285 des Griffmitnehmers 28 liegen
in Umfangsrichtung zur Drehachse D zwischen den Vorsprüngen 425 des
Mehrkantmitnehmers 42 einerseits und den weiteren Vorsprüngen 426 des
Mehrkantmitnehmers 42 sowie den Sperrgliedern 38 andererseits.
Dabei stehen sich die Mitnehmerflächen 128 des
Griffmitnehmers 28 und die Mitnehmerflächen 142 des
Mehrkantmitnehmers 42 unter Einschluss des Drehwinkelspiel
B einander gegenüber, während die Funktionsflanken 228, 242 der Mitnehmer 28, 42 den
Sperrgliedern 38 zugewandt sind.
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Dreht
man den Griff 6 von der Schließstellung in die Öffnungsstellung
(in 4 nach links), dann dreht sich der Griffmitnehmer 28 ebenfalls
nach links, bis zwei diametral gegenüberliegende Funktionsflanken 228 der
Vorsprünge 285 des Griffmitnehmers 28 seitlich
gegen die Sperrglieder 38 stoßen. Weil jedoch
jede Funktionsflanke 228 gegenüber dem Außenumfang
der Ausnehmung 151 leicht schräg angestellt ist
und weil die (nicht näher bezeichneten) Außenkanten
der Funktionsflanken 228 außermittig an den Sperrgliedern 38 angreifen,
werden letztere entgegen der von den Federn 40 aufgebrachten
Federkraft aus den Vertiefungen 52 im Außenumfang
des Einsatzes 50 herausgehoben, indem die zylindrischen
Sperrglieder 38 über die Kanten der Vertiefungen
hinweggleiten oder darüber abrollen. Nach Überwindung
des Drehwinkelspiels B zwischen den Mitnehmerflächen 128, 142 greifen
diese kraft- und/oder formschlüssig ineinander, so dass
der Griffmitnehmer 28 nun auch den Mehrkantmitnehmer 42 um
die Drehachse D nach links dreht. Der Vierkantstift 8 wird
von dem Mehrkantmitnehmer 42 mitgenommen, wodurch sich
die Drehbewegung des Griffs 6 auf die in dem Fenster integrierte
Mechanik übertragen wird. Das Fenster kann geöffnet
werden (siehe dazu 5).
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Gelangen
die Sperrglieder 38 während der Drehbewegung in
die weiteren Vertiefungen 52 im Einsatzkörper 50,
werden sie jeweils – wie zuvor beschrieben – von
den Vorsprüngen 285 und deren Funktionsflanken 228 herausgehoben
und in Umfangsrichtung weitergeschoben. Sobald der Griff 6 die Öffnungsstellung
erreicht hat, gelangen die Rastvorsprünge 34 in
die Rastvertiefungen 134 im Griffmitnehmer 28,
so dass der Griff 6 exakt positioniert ist.
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Dreh
man hingegen am Vierkantstift 8, wird diese Bewegung unmittelbar
auf den Mehrkantmitnehmer 42 übertragen. Bevor
die Mitnehmerflächen 128 des Griffmitnehmers 28 an
die Mitnehmerflächen 142 des Mehrkantmitnehmers 42 ankoppeln
können und bevor die Funktionsflanken 228 der
Vorsprünge 285 mit den Sperrgliedern 38 in
Eingriff gelangen, mithin bevor das Drehwinkelspiel B überwunden
ist, werden die Sperrglieder 38 von den schräg
liegenden Funktionsflanken 242 der weiteren Vorsprünge 426 des
Mehrkantmitnehmers 42 radial nach außen in die Vertiefungen 52 im
Einsatzkörper 50 hinein gepresst. Die Bewegung
des Mehrkants 8 wird dadurch abgestoppt, indem zwischen
dem Anschlagkörper 4, den Sperrgliedern 38 und
dem Mehrkantmitnehmer 42 ein Form- und Kraftschluss erzeugt
wird. Dabei wird jedes Sperrglied 38 mittels den an dem
Mehrkantmitnehmer 42 ausgebildeten Funktionsflächen 242 nach außen
betätigt, so dass die Sperrglieder 38 die Vertiefungen 52 nicht
verlassen können (siehe 6).
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In
Abhängigkeit der Krafteinwirkung werden die Zylinderrollen
(Sperrglieder) 38 mit bleibender Verformung in die Sperrvertiefungen 52 des
Einsatzkörpers 50 gedrückt. Der Beschlag
muss daher nach einem Einbruchsversuch gegen einen neuen ausgetauscht
werden. Einbruchsversuche lassen sich daher mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Beschlags zuverlässig belegen.
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Jedem
Sperrglied 38 sind in jeder Sperrposition zwei einander
gegenüberliegende Sperrvertiefungen 52 zugeordnet,
so dass die Koppelanordnung 10 auch höheren Belastungen
problemlos standhält. Durch die in äquidistanten
Winkelabständen angeordneten Vertiefungen 52 im
Einsatzkörper 50 ist sichergestellt, dass der
Beschlag 1 auch dann gegen unbefugten Eingriff von außen
gesichert ist, wenn sich der Griff 6 nicht exakt in einer
seiner ausgezeichneten Funktionsstellungen befindet, beispielsweise, wenn
der Griff 6 seine Schließstellung in der 6-Uhr-Position
nicht vollständig erreicht.
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Die
sich während der Drehung des Griffs 6 vollziehenden
Rastvorgänge in der Ebene der Koppelanordnung gehen mit
einer entsprechenden Geräuschentwicklung einher, die von
einem Benutzer als Klicken wahrgenommen wird. Dieses Klicken signalisiert
das Vorhandensein des Sicherheitsmechanismus, der die Verschwenkung
des Griffs 6 von außen über den Vierkant 8 oder
die Fenster- bzw. Türmechanik unterbindet.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Beschlags
besteht darin, dass die Mitnehmer 28, 42 der Koppelanordnung
aufgrund ihrer relativ einfachen Geometrie materialsparend und damit
kostengünstig herstellbar sind. Auch die Montage ist gegenüber
dem Stand der Technik vereinfacht. Der Rosettenkörper 4,
der Griff 6 und der Griffmitnehmer 28 einerseits
und der Mehrkantmitnehmer 42, die Sperrgliedern 38,
die zugehörigen Federn 40 und der Einsatzkörper 50 andererseits
lassen sich jeweils als Baugruppen vormontieren, die anschließend
durch einfügen des Einsatzkörpers 50 in
den Rosettenkörper 4 gefügt werden müssen.
Diese geänderte Montagetechnik ermöglicht eine
geänderte, Material sparende Bauteilgestaltung und trägt
somit zur Kostenreduzierung bei.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
Man erkennt aber, dass die Erfindung einen Beschlag für
ein Fenster oder eine Tür betrifft, mit einem Anschlagkörper 4, der
an dem Fenster oder der Tür befestigbar ist, und mit einer
Betätigungshandhabe 6 in Form eines Griffs, der
mit dem Anschlagkörper 4 schwenkbar verbunden
ist. Ein Mehrkant 8 dient zur mechanischen Ankopplung der
Betätigungshandhabe 6 an eine in dem Fenster oder
in der Tür integrierte Mechanik. Eine in dem Anschlagkörper 4 integrierte Koppelanordnung 10 dient
der mechanischen An- und Entkopplung zwischen der Betätigungshandhabe 6 und
dem Mehrkant 8, wobei in der Koppelanordnung vorgesehene
Sicherungsmittel 38, 40, 128, 228 derart
ausgestaltet und/oder angeordnet sind, dass eine mit der Betätigung
der Handhabe 6 einhergehende Bewegung auf den Mehrkant 8 übertragen wird,
so dass sich der Mehrkant 8 mit der Betätigungshandhabe 6 mitbewegt,
hingegen eine über die Fenster- oder Türmechanik
auf den Mehrkant 8 unbefugt ausgeübte Bewegung
sofort gesperrt wird, so dass die an den Mehrkant 8 angekoppelte
Betätigungshandhabe 6 unbewegt bleibt.
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Die
Erfindung sieht darüber hinaus weiter vor, dass die Länge
des über den Anschlagkörper 4 hinausragenden
und in den Fenster- oder Türrahmen einführbaren
Mehrkant abschnitts 8a bei der Anbringung des Beschlags 1 an
dem Fenster oder an der Tür selbsttätig einstellbar
ist, wobei sich der Mehrkant 8 durch die Koppelanordnung 10 hindurch
bis in die Betätigungshandhabe 6 hinein erstreckt,
wobei der Mehrkant 8 dabei innerhalb der Koppelanordnung 10 um
einen Bewegungshub BH in Richtung seiner Längsachse verschiebbar
geführt ist. Ein ersten Anschlag 8b und mindestens
ein weiterer Anschlag 8c definieren und begrenzen dabei
den Bewegungshub BH des Mehrkantstifts 8 gegenüber
der Koppelanordnung 10, wobei zwischen dem Mehrkant 8 und
der Betätigungshandhabe 6 eine Feder 18 angeordnet
ist, die den Mehrkant 8 bei der Anbringung des Fenster-
oder Türbeschlags an dem Fenster oder an der Tür
axial positioniert.
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Sämtliche
aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung
hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten,
räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können
sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
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- B
- Drehwinkelspiel
- BH
- Bewegungshub
- BR
- Verbördelung
- L
- Länge
- LA
- Längsachse
- D
- Drehachse
- 1
- Beschlag
- 4
- Anschlagkörper
- 104
- Rastvorsprung
- 114
- Steg
- 124
- Aussparung
- 5
- Sackloch
- 6
- Griff
- 7
- Griffhals
- 71
- Ausnehmung
- 8
- Mehrkant
- 8a
- Mehrkantabschnitt
- 8b
- Anschlag
- 8c
- weiterer
Anschlag
- 8d
- Ende
- 9
- Halsansatz
- 10
- Koppelanordnung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Abdeckung
- 15
- Zapfen
- 16
- Schraube
- 18
- Feder
- 20
- Druckfeder
- 21
- Ausnehmung
- 121
- Ausnehmung
- 22
- Halsabschnitt
- 24
- Durchgangsöffnung
- 26
- Schraubloch
- 28
- (Griff)Mitnehmer
- 281
- Durchgangsöffnung
- 282
- Flanschabschnitt
- 283
- Schaft
- 284
- Stufe
- 285
- Vorsprung
- 128
- Mitnehmerfläche
- 228
- Funktionsfläche
oder -flanke
- 34
- Rastmittel
- 134
- Rastvertiefung
- 234
- Federsteg
- 38
- Sperrglied
- 40
- Schraubenfeder
- 42
- (Vierkant)Mitnehmer
- 142
- Mitnehmerfläche
- 242
- Funktionsfläche
oder -flanke
- 421
- Grundplatte
- 422
- Ausschnitt
- 423
- Halsabschnitt
- 424
- Vierkantausnehmung
- 425
- Vorsprung
- 426
- weiterer
Vorsprung
- 427
- Aufnahme
- 428
- Absatz
- 50
- Einsatzkörper
- 151
- Ausnehmung
- 51
- Durchgangsöffnung
- 52
- Sperrvertiefung
- 55
- Rastkante
- 56
- Zapfen
- 57
- Demontageausnehmung
- 58
- Aussparung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1121501
B1 [0002, 0003]