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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Griffvorrichtung zur Bedienung eines Schließmechanismus eines Fenster- oder Türflügels, umfassend einen Handgriff mit einem Bedienungsabschnitt und einem Verbindungsabschnitt, sowie ein Mitnahmeelement, das sich entlang einer zu der Ebene des Fenster- oder Türflügels senkrechten Drehachse teilweise in dem Verbindungsabschnitt erstreckt, wobei eine Drehung des Handgriffs um die Drehachse über das Mitnahmeelement auf ein Getriebe des Schließmechanismus übertragbar ist.
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Griffvorrichtungen dieser Art werden seit vielen Jahren standardmäßig als Bedienelement für Fenster verschiedenster Art und Größe eingesetzt, sowie für verglaste Türen, die mit den entsprechenden Fenstern im Wesentlichen baugleich sind und insbesondere als Terrassen- und Balkontüren Verwendung finden. Der Einfachheit halber wird in der folgenden Beschreibung in der Regel nur auf Fenster Bezug genommen, was jedoch so zu verstehen ist, dass mit diesem Begriff immer auch entsprechende Türen mit gemeint sind.
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Die Schließmechanismen derartiger Fenster sind typischerweise so konzipiert, dass die Drehung des Handgriffs, die über das Mitnahmeelement auf das Getriebe übertragen wird, durch dieses übersetzt wird in eine Translationsbewegung mehrerer Riegelelemente, die entlang des Umfangs des Fensterflügels verteilt sind (z.B. Pilzzapfen, die beim Verschließen des Fensters in korrespondierende Aufnahmeelemente des Fensterrahmens eingreifen). Dabei weist die Griffvorrichtung mindestens zwei definierte Winkelstellungen auf, nämlich eine Schließstellung, in der das Fenster verschlossen ist, und eine Öffnungsstellung, in der das Fenster durch ein Schwenken des Fensterflügels um eine vertikale Achse geöffnet werden kann. Häufig ist noch eine dritte definierte Winkelstellung vorgesehen, bei der das Fenster durch Kippen des Fensterflügels um eine horizontale Achse teilweise geöffnet werden kann (Kippstellung). Aus der Schließstellung können die Öffnungs- und Kippstellung typischerweise durch eine Drehung des Handgriffs um 90° in jeweils entgegengesetzte Richtungen erreicht werden.
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Bei der einfachsten Ausführung derartiger Griffvorrichtungen ist eine Verdrehung des Handgriffs zwischen den oben erwähnten definierten Winkelstellungen stets möglich, was verschiedene Nachteile und Probleme mit sich bringen kann. Dies betrifft in erster Linie eine unerwünschte bzw. unbefugte Betätigung des Handgriffs von innen (z.B. durch Kinder oder als Fehlbedienung bei geöffnetem Fensterflügel), sowie eine Manipulation von außen im Falle eines Einbruchs. Insofern besteht häufig der Wunsch, die Drehbarkeit des Handgriffs in bestimmten Situationen zu sperren.
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Zur Lösung einzelner Aspekte dieser Problematik sind bereits verschiedene Maßnahmen bekannt. Zum einen gibt es abschließbare Fenstergriffe, bei denen die Drehbarkeit des Handgriffs mittels eines Schlüssels gesperrt werden kann. Diese Sperrung kann als Einbruchsschutz und/oder als Kindersicherung dienen. Allerdings ist das vorherige Aufsperren des Fenstergriffs bei jedem Bedienvorgang sehr umständlich, so dass die Sperrfunktion in der Praxis häufig ungenutzt bleibt.
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Weiterhin gibt es Griffvorrichtungen mit einer Kindersicherung, bei denen eine Verdrehsicherung des Handgriffs manuell aufgehoben werden muss. Dies macht die Bedienung der Griffvorrichtung jedoch sehr umständlich, was von vielen Benutzern abgelehnt wird.
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Gegen eine Fehlbedienung bei geöffnetem Fensterflügel gibt es ebenfalls spezielle Sicherungsmechanismen. Diese erfordern jedoch einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand, indem z.B. eine Art mechanischer Sensor für die Stellung des Fensterflügels eingebaut wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Griffvorrichtung zur Bedienung eines Schließmechanismus eines Fensterflügels vorzuschlagen, bei der die genannten Funktionalitäten auf einfache Weise vereint werden können, d.h. eine Griffvorrichtung, die einen erhöhten Schutz gegen unbefugte Bedienung von innen und außen und gegen Fehlbedienung bietet, bei einer gleichzeitig möglichst komfortablen Bedienung.
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Diese Aufgabe wird bei der Griffvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Griffvorrichtung einen Rastmechanismus umfasst, der in einer Sperrposition die Drehung des Handgriffs um seine Drehachse blockiert, und dass der Rastmechanismus in eine Freigabeposition überführbar ist, indem der Handgriff entweder entlang der Drehachse gedrückt oder gezogen wird oder relativ zu der Drehachse gekippt wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung ist es nach wie vor möglich, den Handgriff mit nur einer Hand zu bedienen, wobei das für die Freigabe erforderliche Drücken oder Kippen des Handgriffs eine Bewegung darstellt, die vom Benutzer mehr oder weniger intuitiv durchgeführt wird, wenn er bei geschlossenem Fensterflügel den Bedienungsabschnitt umgreift und den Handgriff drehen will. Somit ist eine bestimmungsgemäße Bedienung der Griffvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung völlig unkompliziert und ohne Einbußen bei der Bequemlichkeit möglich, und gleichzeitig wird eine unerwünschte Bedienung durch kleinere Kinder oder von außen (durch eine bloße Drehung des Mitnahmeelements) zumindest deutlich erschwert. Dasselbe gilt für eine Fehlbedienung bei geöffnetem Fensterflügel, da in diesem Fall ein Drücken, Ziehen oder Kippen des Handgriffs aufgrund des fehlenden Gegendrucks nicht möglich ist.
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Typischerweise wird die vorliegende Erfindung bei einem Fensterflügel (oder Türflügel, siehe oben) zum Einsatz kommen, der eine Verglasung und einen die Verglasung umgebenden Rahmen umfasst, wobei die Griffvorrichtung an dem Rahmen angeordnet ist. Die beschriebenen Vorteile der Griffvorrichtung können aber auch bei sonstigen Türen, Verschlussklappen usw. verwirklicht werden, bei denen keine Verglasung vorgesehen ist.
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Das Mitnahmeelement ist bei der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung bevorzugt als Profilstab ausgebildet, insbesondere als Vierkantstab, der in eine korrespondierende Aufnahme des Getriebes formschlüssig eingreift. Auf diese Weise können relativ hohe Drehmomente im Wesentlichen spielfrei auf das Getriebe übertragen werden. Das Mitnahmeelement wird bei der Montage der Griffvorrichtung in die korrespondierende Aufnahme eingeführt.
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Der Handgriff der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung umfasst einen Verbindungsabschnitt im Sinne einer Verbindung zwischen dem Fensterflügel und dem Bedienungsabschnitt. Typischerweise ist dieser Verbindungsabschnitt als Hohlprofil ausgebildet, der sich im Wesentlichen entlang der Drehachse erstreckt und einen Teil des Mitnahmeelements aufnimmt (während der andere Teil des Mitnahmeelements im Fensterflügel bzw. im Getriebe aufgenommen ist). Der Verbindungsabschnitt erstreckt sich dann also koaxial zu dem Mitnahmeelement und kann im Wesentlichen zylindrisch oder auch konisch ausgebildet sein, je nach gewünschtem Erscheinungsbild des Handgriffs.
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Der Bedienungsabschnitt des Handgriffs, also derjenige Abschnitt, der beim Bedienen der Griffvorrichtung von der Hand des Benutzers umgriffen wird, erstreckt sich bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu dem Verbindungsabschnitt, d.h. beim Drehen des Handgriffs wird der Bedienungsabschnitt in einer zum Fensterflügel parallelen Ebene verschwenkt. Im einfachsten Fall kann sich der Bedienungsabschnitt im rechten Winkel von dem Ende des Verbindungsabschnitts weg erstrecken und eine gerade Form aufweisen (z.B. mit einem kreisförmigen Querschnitt), häufig wird der Bedienungsabschnitt jedoch aus ergonomischen oder ästhetischen Gründen eine bestimmte Krümmung und/oder einen speziellen Querschnitt aufweisen, was für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung jedoch unerheblich ist.
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Der Verbindungsabschnitt und der Bedienungsabschnitt des Handgriffs sind vorzugsweise einstückig ausgebildet, was sowohl im Hinblick auf die Stabilität als auch das optische Erscheinungsbild des Handgriffs von wesentlichem Vorteil ist.
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Wie oben beschrieben, kann der erfindungsgemäße Rastmechanismus entweder durch Drücken oder Ziehen des Handgriffs entlang der Drehachse oder durch Kippen des Handgriffs relativ zu der Drehachse in die Freigabeposition überführt werden. Bei diesen Alternativen handelt es sich um unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung, d.h. bei einer gegebenen Griffvorrichtung erfolgt die Drehfreigabe des Handgriffs entweder nur durch Drücken, nur durch Ziehen oder nur durch Kippen. Die jeweiligen Vorteile und Realisierungsmöglichkeiten dieser Varianten werden im Folgenden beschrieben.
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In dem Fall, dass der Handgriff gekippt werden muss, erfolgt das Kippen bevorzugt um eine Kippachse, die sowohl zum Bedienungsabschnitt des Handgriffs als auch zur Drehachse im Wesentlichen senkrecht orientiert ist und letztere im Bereich des Verbindungsabschnitts kreuzt. Dies hat zur Folge, dass das Kippen durch ein Drücken des Betätigungsabschnitts in Richtung des Fensterflügels bewirkt werden kann, wobei dies umso einfacher ist, je weiter entfernt vom Verbindungsabschnitt der Druck ansetzt. Dies macht die Bedienung noch etwas ergonomischer als bei der Variante, bei der der Handgriff als Ganzes zum Fensterflügel gedrückt werden muss, denn dann sollte die Druckkraft im Idealfall am Verbindungsabschnitt bzw. dem dortigen Ende des Bedienungsabschnitts ansetzen.
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Im Hinblick auf die Größenordnung der Distanz beim Drücken oder Ziehen bzw. des Winkels beim Kippen des Handgriffs ist es bevorzugt, wenn der Rastmechanismus in eine Freigabeposition überführbar ist, indem der Handgriff um 2 bis 10 mm in Richtung des Fensterflügels gedrückt oder in die Gegenrichtung gezogen oder um 2 bis 10° relativ zu der Drehachse gekippt wird. Im Rahmen der konstruktiven Möglichkeiten kann der jeweilige Wert im Hinblick auf eine möglichst komfortable und ergonomische Bedienung gewählt werden.
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Wenn der Handgriff in die Freigabeposition überführt wurde und um die Drehachse gedreht wird, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass er durch ein Einrasten wieder in die Sperrposition übergeht, sobald beim Drehen eine der vorgegebenen Winkelstellungen erreicht wird (d.h. insbesondere Schließstellung, Öffnungsstellung und Kippstellung). Um dies zu ermöglichen, umfasst der Rastmechanismus gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen Griffeinsatz, der einen Teil des Mitnahmeelements aufnimmt und der seinerseits in dem Verbindungsabschnitt aufgenommen ist, derart, dass eine Drehung des Handgriffs um die Drehachse über den Griffeinsatz auf das Mitnahmeelement übertragbar ist, während ein Drücken oder Ziehen des Handgriffs entlang der Drehachse oder ein Kippen des Handgriffs relativ zu der Drehachse nur auf den Griffeinsatz, aber nicht auf das Mitnahmeelement übertragbar ist. Der Griffeinsatz ermöglicht hier also eine Entkopplung der Drück- oder Kippbewegung des Handgriffs von dem Mitnahmeelement, so dass das Getriebe nicht mit den entsprechenden Kräften beaufschlagt wird. Mit anderen Worten ist das Mitnahmeelement in dem Griffeinsatz so angeordnet, dass es – je nach Ausführungsform der Erfindung – entweder in Axialrichtung verschiebbar oder relativ zur Axialrichtung kippbar ist.
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Der Griffeinsatz kann in dem Verbindungsabschnitt des Handgriffs form-, kraft- und/oder stoffschlüssig festgelegt sein. Beispielsweise kann der Griffeinsatz in den Verbindungsabschnitt eingepresst oder eingeklebt sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Griffeinsatz durch mechanische Befestigungselemente wie Schrauben oder Nieten an dem Verbindungsabschnitt festgelegt sein. Schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass der Griffeinsatz einen integralen Bestandteil des Verbindungsabschnitts darstellt.
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Die Funktion des erfindungsgemäßen Rastmechanismus wird vorzugsweise dadurch verwirklicht, dass das dem Fensterflügel zugewandte Ende des Griffeinsatzes mindestens eine Riegelnocke aufweist, die in der Sperrposition in eine korrespondierende Riegeltasche einer an dem Fensterflügel festgelegten Sockelplatte eingreift und eine Drehung des Handgriffs blockiert. Unter einer Sockelplatte ist dabei jedes ein- oder mehrteilige Element zu verstehen, welches zwischen dem Fensterflügel und dem Handgriff angeordnet ist, wobei sich das Mitnahmeelement durch die Sockelplatte hindurch erstreckt. Beim Drücken bzw. Kippen des Handgriffs erfolgt somit eine Bewegung des Verbindungsabschnitts relativ zu der Sockelplatte, wodurch die mindestens eine Riegelnocke aus der korrespondierenden Riegeltasche bewegt wird und der Rastmechanismus in die Freigabeposition übergeht.
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Günstig ist es, wenn die Sockelplatte einen Durchbruch aufweist, der das Ende des Griffeinsatzes aufnimmt, wobei die Riegeltaschen entlang des Umfangs des Durchbruchs verteilt sind. Bei einer Drehung des Handgriffs in der Freigabeposition rastet dann die mindestens eine Riegelnocke in die jeweils nächste Riegeltasche ein, so dass die Griffvorrichtung wieder in die Sperrposition übergeht.
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Die Riegeltaschen sind bevorzugt in regelmäßigen Winkelabständen entlang des Umfangs des Durchbruchs verteilt, entsprechend den vorgegebenen Winkelstellungen des Handgriffs. Da in aller Regel zwei oder drei solche Winkelstellungen im Abstand von jeweils 90° vorgesehen sind, ist es besonders günstig, wenn die Sockelplatte vier Riegeltaschen in Winkelabständen von jeweils 90° aufweist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Rastmechanismus in die Freigabeposition überführbar, indem die mindestens eine Riegelnocke in Axialrichtung aus der oder den Riegeltaschen bewegt wird, d.h. außer Eingriff kommt. Die Axialrichtung bezieht sich hierbei auf die Drehachse des Mitnahmeelements. Ein Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass mehrere Riegelnocken vorhanden sein können, zumal diese jeweils gleichzeitig aus den korrespondierenden Riegeltaschen bewegt werden. So können z.B. vier Riegeltaschen und vier Riegelnocken in Abständen von jeweils 90° vorgesehen sein, wobei nach einer Drehung des Handgriffs um 90° jede Riegelnocke in die jeweils nächste Riegeltasche einrastet. Eine höhere Anzahl von Riegelnocken trägt zur Stabilität und Verschleißfestigkeit des Rastmechanismus bei, denn dadurch reduziert sich die Krafteinwirkung auf die einzelne Riegelnocke, wenn der Benutzer versucht, den Handgriff in der Sperrposition zu drehen.
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Um das Einrasten in die Sperrposition zu bewirken, umfasst der Rastmechanismus bevorzugt eine axiale Druckfeder, gegen deren Rückstellkraft die mindestens eine Riegelnocke aus der oder den Riegeltaschen bewegt wird. Diese Rückstellkraft sollte dabei ausreichend hoch sein, um die gewünschte Schutzwirkung gegen eine unerwünschte Betätigung zu erreichen, aber andererseits nicht so hoch, dass die Bedienung durch einen zu großen Kraftaufwand unkomfortabel wird.
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Ein Rastmechanismus der vorstehend beschriebenen Art, bei der die Riegelnocke(n) und die Riegeltasche(n) jeweils durch eine Axialbewegung in Eingriff und außer Eingriff kommen, lässt sich im Rahmen der Erfindung auf eine technisch sehr einfache Weise verwirklichen: in diesem Fall ist der Griffeinsatz einteilig ausgebildet und die mindestens eine Riegelnocke wird durch Drücken oder Ziehen des Handgriffs entlang der Drehachse aus der oder den Riegeltaschen bewegt. Die zum Entsperren der Griffvorrichtung erforderliche Bewegung des Handgriffs entspricht hier also unmittelbar der Bewegung der Riegelnocke(n). Durch die lineare Kraftübertragung ist dieser Mechanismus sehr belastbar und verschleißfest, insbesondere wenn mehrere Riegelnocken vorgesehen sind. Sofern ein Drücken des Handgriffs vorgesehen ist (dies ist in der Regel bevorzugt), sind die Riegeltaschen in Richtung des Fensterflügels offen, bei einem Handgriff, der gezogen werden muss, in die Gegenrichtung.
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Bei dieser axialen Variante des Rastmechanismus ist es bevorzugt, wenn der Griffeinsatz ein Sackloch mit einem zu dem Mitnahmeelement korrespondierenden Querschnitt aufweist, wobei eine axiale Druckfeder zwischen dem Ende des Mitnahmeelements und dem Ende des Sacklochs angeordnet ist. Alternativ kann die Druckfeder aber auch im Bereich der Sockelplatte angeordnet sein, d.h. zwischen dem Griffeinsatz und dem Fensterflügel.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung lässt sich eine axiale Eingriffbewegung des Rastmechanismus auch für den Fall verwirklichen, dass ein Entsperren der Griffvorrichtung durch ein Kippen des Handgriffs erwünscht ist. Da der Handgriff gekippt werden kann, indem eine beliebige Stelle des Bedienungsabschnitts mit Druck beaufschlagt wird, kann dies als ergonomischer empfunden werden als ein axiales Drücken oder Ziehen des Handgriffs. Verwirklichen lässt sich diese Variante dadurch, dass der Griffeinsatz zweiteilig ausgebildet ist, mit einem Aktuatorelement, das in dem Verbindungsabschnitt festgelegt ist, und einem Riegelelement, das die mindestens eine Riegelnocke aufweist, wobei ein Kippen des Aktuatorelements relativ zu der Drehachse eine Axialbewegung des Riegelelements in Richtung des Fensterflügels bewirkt, sodass die mindestens eine Riegelnocke durch Kippen des Handgriffs aus der oder den Riegeltaschen bewegt wird. Die zweiteilige Ausführung des Griffeinsatzes ermöglicht es somit, die Kippbewegung des Handgriffs in eine Axialbewegung des Riegelelements bzw. der Riegelnocke(n) zu übersetzen.
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Die Übersetzung der Kipp- in die Axialbewegung kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass das Aktuatorelement und das Riegelelement über korrespondierende schräge Gleitflächen aneinander anliegen.
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Bevorzugt ist zwischen dem Riegelelement und der Sockelplatte (bzw. einer Komponente der Sockelplatte) eine axiale Druckfeder angeordnet, gegen deren Rückstellkraft das Riegelelement in Richtung des Fensterflügels gedrückt wird. Sobald sich der Handgriff in einer der vorgegebenen Winkelstellungen befindet, drückt die axiale Druckfeder die Riegelnocke(n) wieder in die Riegeltasche(n) und der gekippte Handgriff wird über die Wechselwirkung zwischen dem Riegelelement und dem Aktuatorelement wieder in seine gerade Ausgangsstellung gebracht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Griffeinsatz genau eine Riegelnocke aufweist, wobei der Rastmechanismus in die Freigabeposition überführbar ist, indem die Riegelnocke in Radialrichtung aus einer der Riegeltaschen bewegt wird. Die Eingriffsrichtung des Rastmechanismus ist hier also im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen nicht axial entlang der Drehachse des Handgriffs, sondern senkrecht hierzu in Radialrichtung. Der Vorteil dieser Variante liegt insbesondere darin, dass eine Kippbewegung des Handgriffs mittels eines einteiligen Griffeinsatzes unmittelbar auf die Bewegung der Riegelnocke übertragbar ist. Prinzipbedingt kann hier jedoch nur eine Riegelnocke vorgesehen sein, die in der Sperrposition je nach Winkelstellung des Handgriffs in eine der Riegeltaschen eingreift, welche bevorzugt in Radialrichtung nach innen offen sind.
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Die Tatsache, dass die nur eine Riegelnocke bei dieser Variante zu einer tendenziell geringeren Stabilität der Sperrposition führt, kann auch positiv genutzt werden, falls ein entsprechender Effekt erwünscht ist. In diesem Fall weisen die Riegelnocke und die korrespondierenden Riegeltaschen in Bezug auf die Umfangsrichtung abgeflachte Seitenflächen auf, so dass durch ein bloßes Drehen und gegebenenfalls geringfügiges Kippen des Handgriffs die Riegelnocke in Radialrichtung aus einer der Riegeltaschen bewegt wird. Ein solcher Rastmechanismus, der sehr leicht zu entsperren ist, eignet sich zwar kaum als Kindersicherung, aber z.B. als Sicherung gegen eine versehentliche Fehlbedienung bei geöffnetem Fensterflügel.
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Wenn der gegenteilige Effekt erwünscht ist, können die Riegelnocke und die korrespondierenden Riegeltaschen in Bezug auf die Umfangsrichtung steile Seitenflächen aufweisen, so dass nur durch ein stärkeres Kippen des Handgriffs die Riegelnocke in Radialrichtung aus einer der Riegeltaschen bewegt wird. Die Selbsthemmung des Rastmechanismus kann noch weiter verstärkt werden, indem z.B. die Riegelnocke mit einem radialen Schlitz versehen wird, in die ein korrespondierender Vorsprung innerhalb der Riegeltaschen eingreift. So kann im Wesentlichen dieselbe Stabilität der Sperrposition erreicht werden wie bei radial eingreifenden (insbesondere mehreren) Riegelnocken.
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Bei den Ausführungsformen der Erfindung, bei denen ein Kippen des Handgriffs relativ zu der Drehachse vorgesehen ist, nimmt der Griffeinsatz das Mitnahmeelement bevorzugt in der Weise auf, dass der Griffeinsatz (sofern dieser einteilig ist) bzw. das Aktuatorelement eines zweiteiligen Griffeinsatzes relativ zu dem Mitnahmeelement drehfest und in einer Ebene kippbar ist. Dies gilt sowohl bei axial beweglichen Riegelnocken mit einer "Übersetzung" zwischen dem Riegelelement und dem Aktuatorelement, als auch bei einer radial beweglichen Riegelnocke mit direkter Kraftübertragung durch den Griffeinsatz.
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Günstig ist es, wenn die Kippachse des Griffeinsatzes bzw. des Aktuatorelements durch einen Stift oder dergleichen definiert wird, der in eine achsengleiche Bohrung in dem Griffeinsatz bzw. dem Aktuatorelement und dem Mitnahmeelement eingeführt ist. Diese Kippachse befindet sich im Bereich des Verbindungsabschnitts des Handgriffs, und zwar bevorzugt näher am Bedienungsabschnitt als am Fensterflügel. Auf diese Weise bewirkt das Kippen des Handgriffs (und somit des Griffeinsatzes bzw. des Aktuatorelements) um einen vorgegebenen Winkel (z.B. um 2 bis 10°) eine ausreichende Auslenkung des dem Fensterflügel zugewandten Endes des Griffeinsatzes bzw. des Aktuatorelements, um die Riegelnocke(n) aus der oder den Riegeltaschen zu bewegen, entweder direkt radial oder indirekt axial über das Riegelelement. Um diese Auslenkung zu ermöglichen, ist die Aufnahme für das Mitnahmeelement innerhalb des Griffeinsatzes bzw. des Aktuatorelements entsprechend aufgeweitet.
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Im Falle eines kippbaren Handgriffs umfasst der Rastmechanismus bevorzugt eine radiale Druckfeder, gegen deren Rückstellkraft der Griffeinsatz bzw. das Aktuatorelement gekippt wird. Bei der Ausführungsform mit Aktuatorelement kann die radiale Druckfeder zusätzlich zu der axialen Druckfeder, die das Riegelelement in die Sperrposition zurückbewegt, vorgesehen sein, während bei der Ausführungsform ohne Aktuatorelement allein die radiale Druckfeder die Aufgabe übernimmt, die Riegelnocke in eine der Riegeltaschen zu drücken und den gekippten Handgriff bei dessen Entlastung wieder in seine gerade Ausgangsstellung zu bringen. Die radiale Druckfeder kann innerhalb des Griffeinsatzes angeordnet sein und sich zwischen diesem bzw. dem Aktuatorelement und dem Mitnahmeelement abstützen.
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Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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Es zeigen im Einzelnen:
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1: eine Explosionszeichnung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung;
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2A und 2B: Explosionszeichnungen eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung aus verschiedenen Perspektiven;
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3: eine Explosionszeichnung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung;
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4A: eine Explosionszeichnung eines vierten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung; und
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4B und 4C: Schnittdarstellungen der Griffvorrichtung gemäß 4A in Sperrposition bzw. in Freigabeposition.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 10 ist in der 1 in Form einer Explosionszeichnung der Komponenten, die die Griffvorrichtung 10 bilden, dargestellt. Die Griffvorrichtung 10 dient zur Bedienung eines Schließmechanismus eines in der Figur nicht dargestellten Fensterflügels (bzw. Türflügels), wobei die Griffvorrichtung 10 an dem Fensterflügel montiert wird, insbesondere an dessen Rahmen, der eine Verglasung umgibt.
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Die Griffvorrichtung 10 umfasst ein Mitnahmeelement 12, das hier als Vierkantstab ausgebildet ist. Das Mitnahmeelement 12 erstreckt sich entlang einer Drehachse und weist ein getriebeseitiges Ende 14, welches in das Getriebe des Schließmechanismus des Fensterflügels eingreift, sowie ein griffseitiges Ende 16 auf.
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Das Mitnahmeelement 12 erstreckt sich durch eine Sockelplatte 18 hindurch, die auf dem Fensterflügel montiert wird. Diese Sockelplatte 18 ist hier zweiteilig ausgebildet mit einem Unterteil 20 und einem Oberteil 22, wobei beide Teile 20 und 22 jeweils zwei achsengeleiche Bohrungen 24 aufweisen, die eine Verschraubung der Sockelplatte 18 mit dem Fensterflügel ermöglichen. Schließlich umfasst die Griffvorrichtung 10 noch eine Abdeckung 26 für die Sockelplatte 18.
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Die Griffvorrichtung 10 umfasst ferner einen Handgriff 28 mit einem Bedienungsabschnitt 30 und einem Verbindungsabschnitt 32. Beide Abschnitte 30 und 32 sind als Hohlprofile mit einem runden Querschnitt ausgebildet, wobei sich der Verbindungsabschnitt 32 entlang der Drehachse erstreckt und der Bedienungsabschnitt 30 im Wesentlichen senkrecht hierzu. Der Bedienungsabschnitt 30 weist in diesem Beispiel eine leicht gekrümmte Form auf, wobei hier unter ästhetischen und/oder ergonomischen Gesichtspunkten auch andere Formen möglich sind.
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In dem Verbindungsabschnitt 32 ist ein Griffeinsatz 34 aufgenommen und mit dem Verbindungsabschnitt 32 fest verbunden, in diesem Fall kraftschlüssig mittels eines Presssitzes. Hierfür ist es günstig, wenn der Griffeinsatz 34 aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist, während der Handgriff 28 typischerweise aus Metall besteht (z.B. Edelstahl). Alternativ oder zusätzlich kann der Griffeinsatz 34 auch in den Verbindungsabschnitt 32 eingeklebt sein oder mit diesem formschlüssig über korrespondierende Verbindungselemente verbunden sein. Entscheidend ist, dass alle Bewegungen des Handgriffs 28 unmittelbar auf den Griffeinsatz 34 übertragen werden.
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Der Griffeinsatz 34 weist ein Sackloch 36 mit einem zu dem Mitnahmeelement 12 korrespondierenden Querschnitt (Vierkantprofil) auf, in dem ein Teil des Mitnahmeelements 12 ab dessen griffseitigem Ende 16 aufgenommen ist, wobei zwischen dem Ende 16 des Mitnahmeelements 12 und dem Ende des Sacklochs 36 eine axiale Druckfeder 38 angeordnet ist. Somit wird eine Drehung des Handgriffs 28 um die Drehachse über den Griffeinsatz 34 auf das Mitnahmeelement 12 übertragen, während ein Drücken des Handgriffs entlang der Drehachse nur auf den Griffeinsatz 34, aber nicht auf das Mitnahmeelement 12 übertragen wird.
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Während das Unterteil 20 der Sockelplatte 18 einen kreisförmigen Durchbruch 40 für das Mitnahmeelement 12 aufweist, der nur so groß ist, dass er gerade dessen Drehung ermöglicht, weist das Oberteil 22 der Sockelplatte 18 einen größeren Durchbruch 42 auf, der das fensterseitige Ende 44 des Griffeinsatzes 34 aufnimmt. An diesem Ende 44 weist der Griffeinsatz 34 vier Riegelnocken 46 auf, die radial nach außen orientiert und in Winkelabständen von jeweils 90° angeordnet sind. Entlang des Umfangs des Durchbruchs 42 in dem Oberteil 22 sind vier korrespondierende Riegeltaschen 48 in denselben Winkelabständen angeordnet, wobei die Riegelnocken 46 in die Riegeltaschen 48 eingreifen, wenn der Handgriff 28 nicht axial belastet wird und die axiale Druckfeder 38 entspannt ist. Die Riegelnocken 46 und die Riegeltaschen 48 bilden somit einen Rastmechanismus, der in dieser Sperrposition die Drehung des Handgriffs 28 um seine Drehachse blockiert.
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Der Rastmechanismus kann bei diesem Ausführungsbeispiel dadurch in eine Freigabeposition überführt werden, dass der Handgriff 28 entlang der Drehachse in Richtung des Fensterflügels gedrückt wird, so dass die Riegelnocken 46 in Axialrichtung aus den Riegeltaschen 48 gedrückt werden. Nach einer Drehung des Handgriffs 28 um 90° bewirkt die Druckfeder 38 wieder ein Eingreifen der Riegelnocken 46 in die jeweils nächste Riegeltasche 48, sobald der Handgriff 28 axial entlastet wird. Die Riegelnocken 46 und Riegeltaschen 48 sind dabei so angeordnet, dass der Handgriff 28 jeweils in vorgegebenen Winkelstellungen in die Sperrposition übergeht, typischerweise in einer Schließstellung des Fensters, bei der der Bedienungsabschnitt 30 vertikal nach unten orientiert ist, in einer Öffnungsstellung, bei der der Bedienungsabschnitt horizontal orientiert ist, und in einer Kippstellung, bei der der Bedienungsabschnitt 30 vertikal nach oben orientiert ist.
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Die 2A und 2B zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 50, und zwar in zwei Explosionszeichnungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Gleiche oder einander entsprechende Elemente sind jeweils mit demselben Bezugszeichen versehen wie bei der 1.
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Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel wird der Rastmechanismus bei der Griffvorrichtung 50 nicht durch ein Drücken des Handgriffs 28 entlang der Drehachse in die Freigabeposition überführt, sondern durch ein Kippen des Handgriffs 28 um eine Kippachse, die sowohl zur Drehachse als auch zum Bedienungsabschnitt 30 senkrecht orientiert ist. Dabei kann das Kippen des Handgriffs 28 als Ganzes dadurch bewirkt werden, dass der Bedienungsabschnitt 30 in Richtung des Fensterflügels gedrückt wird.
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Um diesen Mechanismus zu verwirklichen, weist das Mitnahmeelement 12 an seinem griffseitigen Ende 16 eine seitliche Abflachung mit einer Bohrung 52 auf, welche achsengleich auch an dem griffseitigen Ende des Griffeinsatzes 34 vorhanden ist. Durch diese Bohrungen 52 erstreckt sich ein Stift 54, der die Kippachse definiert. Der griffseitige Teil des Mitnahmeelements 12 erstreckt sich in einer Aufnahme 56 in dem Griffeinsatz 34, wobei diese Aufnahme 56 entlang einer Richtung, die derjenigen des Bedienungsabschnitts 30 des Handgriffs 28 entspricht, aufgeweitet ist, so dass der Griffeinsatz 34 relativ zu dem Mitnahmeelement 12 kippen kann, wenn der Handgriff 28 entsprechend beaufschlagt wird. Im Bereich des fensterseitigen Endes 44 des Griffeinsatzes 34 ist in der Aufnahme 56 eine radiale Druckfeder 58 angeordnet, gegen deren Rückstellkraft das Kippen des Griffeinsatzes 34 erfolgt.
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Am fensterseitigen Ende 44 des Griffeinsatzes 34 ist eine sich radial nach außen erstreckende Riegelnocke 46 angeordnet, die in eine von vier korrespondierende Riegeltaschen 48 eingreift, wenn der Handgriff 28 nicht mit Druck beaufschlagt und die radiale Druckfeder 58 entspannt ist. Der Rastmechanismus befindet sich dann in der Sperrposition. Die Riegeltaschen 48 sind in Winkelabständen von jeweils 90° entlang des Umfangs eines Durchbruchs 42, der in der einteiligen Doppelplatte 18 gebildet ist, verteilt.
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Das Eingreifen der Riegelnocke 46 in eine der Riegeltaschen 48 verhindert in der Sperrposition die Drehung des Handgriffs 28, wobei die Riegelnocke 46 durch ein Kippen des Handgriffs 28 in Radialrichtung nach innen aus der Riegeltasche 48 bewegt wird. Der Rastmechanismus befindet sich dann in der Freigabeposition und der Handgriff 28 kann um 90° gedreht werden, so dass die Riegelnocke 46 nach Entlastung des Handgriffs 28 durch die Wirkung der radialen Druckfeder 58 wieder in die nächste Riegeltasche 48 eingreift.
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Zur Erhöhung der Stabilität des Rastmechanismus ist die Riegelnocke 46 mit einem radialen Schlitz 60 versehen, in die ein korrespondierender Vorsprung 62 innerhalb der Riegeltaschen 48 eingreift. Dadurch wird eine Drehung des Handgriffs 28 in der Sperrposition relativ sicher verhindert, und die Freigabeposition kann nur durch ein stärkeres Kippen des Handgriffs 28 erreicht werden.
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Eine Variante dieser Griffvorrichtung 64 ist als drittes Ausführungsbeispiel in der 3 dargestellt, und zwar als Explosionszeichnung in einer der 2B entsprechenden Perspektive. Der einzige Unterschied zur Griffvorrichtung 50 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel besteht in der Gestaltung der Riegelnocke 46 und der korrespondierenden Riegeltasche 48, bei denen hier kein radialer Schlitz bzw. korrespondierende Vorsprünge vorgesehen sind. Dadurch ist die Stabilität des Rastmechanismus bzw. die Selbsthemmung geringer, so dass bereits ein geringfügiges Kippen des Handgriffs 28 ausreichen kann, um die Riegelnocke 46 aus der jeweiligen Riegeltasche 48 zu bewegen und die Sperrung aufzuheben. Ob die Variante gemäß dem zweiten oder dem dritten Ausführungsbeispiel bevorzugt ist, hängt davon ab, welche Effekte durch die erfindungsgemäße Griffvorrichtung erreicht werden sollen (Kindersicherung, Einbruchschutz, Fehlbedienungsschutz usw.).
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Die 4A bis 4C zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 66, welches bestimmte Vorteile der Griffvorrichtungen gemäß den ersten drei Ausführungsbeispielen vereint. Die 4A ist eine Explosionszeichnung mit einer Perspektive entsprechend den 1 und 2A, und die 4B und 4C zeigen Querschnittsdarstellungen der Griffvorrichtung 66 in der Sperrposition bzw. in der Freigabeposition.
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Bei der Griffvorrichtung 66 ist der Griffeinsatz 34 zweiteilig ausgebildet und umfasst ein Aktuatorelement 68 und ein Riegelelement 70, wobei das Aktuatorelement 68 in dem Verbindungsabschnitt 32 des Handgriffs 28 kraftschlüssig aufgenommen und mit diesem fest verbunden ist. Hieran schließt sich in Richtung des Fensterflügels das Riegelelement 70 an, wobei die beiden Elemente 68 und 70 des Griffeinsatzes 34 über korrespondierende schräge Gleitflächen 72 so aneinander anliegen, dass ein Kippen des Aktuatorelements 68 relativ zu der Drehachse eine Axialbewegung des Riegelelements 70 in Richtung des Fensterflügels bewirkt.
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Das Kippen des Aktuatorelements 68 wird entsprechend dem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel durch ein Kippen des Handgriffs 28 bewirkt, wobei die Kippachse durch einen Stift 54 definiert wird, der sich durch achsengleiche Bohrungen 52 am griffseitigen Ende 14 des Mitnahmeelements 12 und am griffseitigen Ende des Aktuatorelements 68 erstreckt. Das Mitnahmeelement 12 erstreckt sich durch eine Aufnahme 56 in dem Aktuatorelement 68, wobei die Aufnahme 56 in einer dem Bedienungsabschnitt 30 entsprechenden Richtung aufgeweitet ist, um die Kippbewegung relativ zu dem Mitnahmeelement 12 zu ermöglichen.
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Ein weiterer Stift 74 durchgreift das Mitnahmeelement 12 an dessen griffseitigem Ende 16 durch eine Bohrung 76, die sowohl zur Drehachse als auch zur Kippachse senkrecht orientiert ist. Der Stift 74 greift in einen Schlitz 78 am griffseitigen Ende des Aktuatorelements 68 ein und hat die Funktion, die Übertragung des Drehmoments von dem Aktuatorelement 68 auf das Mitnahmeelement 12 zu verbessern, was ansonsten nur über den Querschnitt der Aufnahme 56 erfolgt. Alternativ dazu kann das griffseitige Ende 16 des Mitnahmeelements 12 innerhalb des Schlitzes 78 L-, T-, C- oder ringförmig gestaltet sein, um die maulschlüsselartige Drehmomentübertragung zu verbessern.
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Die Sockelplatte 18 ist bei der Griffvorrichtung 66 dreiteilig ausgebildet, umfassend ein Unterteil 20, ein Mittelteil 80 und ein Oberteil 22. Das Unterteil 20 weist einen kreisförmigen Durchbruch 40 auf, der den Durchtritt des Mitnahmeelements 12 ermöglicht, während das Mittelteil 80 und das Oberteil 22 jeweils einen größeren Durchbruch 42 aufweisen, in denen das fensterseitige Ende 44 des Riegelelements 70 aufgenommen ist.
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Das fensterseitige Ende 44 des Riegelelements 70 ist wie bei der Griffvorrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels mit vier radial nach außen orientierten Riegelnocken 46 versehen, die in Winkelabständen von jeweils 90° entlang des Umfangs des Riegelelements 70 angeordnet sind. Diese Riegelnocken 46 greifen in der Sperrposition des Rastmechanismus in korrespondierende Riegeltaschen 48 ein, die entlang des Umfangs des Durchbruchs 42 in dem Oberteil 22 der Sockelplatte 18 in entsprechenden Winkelabständen angeordnet sind.
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Innerhalb der Durchbrüche 42 ist ferner eine axiale Druckfeder 82 angeordnet, die sich an dem Unterteil 20 abstützt und gegen deren Rückstellkraft das Riegelelement 70 beim Kippen des Aktuatorelements 68 in Richtung des Fensterflügels gedrückt wird, so dass sich die Riegelnocken 46 in Axialrichtung aus den Riegeltaschen 48 bewegen.
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Dieses vierte Ausführungsbeispiel kombiniert den Vorteil einer Kippbewegung des Handgriffs 28 zum Entsperren des Rastmechanismus, was gegenüber einer Drück- oder Ziehbewegung die Gefahr eines Verkantens deutlich reduziert, mit dem Vorteil einer axialen Eingriffsbewegung der Riegelnocken 46 in die Riegeltaschen 48, wodurch die Stabilität des Rastmechanismus durch das Vorsehen mehrerer Riegelnocken 46 erhöht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Griffvorrichtung
- 12
- Mitnahmeelement
- 14
- Getriebeseitiges Ende von 12
- 16
- Griffseitiges Ende von 12
- 18
- Sockelplatte
- 20
- Unterteil von 18
- 22
- Oberteil von 18
- 24
- Bohrungen
- 26
- Abdeckung
- 28
- Handgriff
- 30
- Bedienungsabschnitt
- 32
- Verbindungsabschnitt
- 34
- Griffeinsatz
- 36
- Sackloch
- 38
- Axiale Druckfeder
- 40
- Durchbruch in 20
- 42
- Durchbruch in 22
- 44
- Fensterseitiges Ende von 34
- 46
- Riegelnocken
- 48
- Riegeltaschen
- 50
- Griffvorrichtung
- 52
- Bohrung
- 54
- Stift
- 56
- Aufnahme
- 58
- Radiale Druckfeder
- 60
- Schlitz
- 62
- Vorsprung
- 64
- Griffvorrichtung
- 66
- Griffvorrichtung
- 68
- Aktuatorelement
- 70
- Riegelelement
- 72
- Gleitflächen
- 74
- Stift
- 76
- Bohrung
- 78
- Schlitz
- 80
- Mitteiteil von 18
- 82
- Axiale Druckfeder