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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen eines Deckblattes oder
Deckels einer Zeitschrift, eines Buches oder eines vergleichbaren,
gebundenen Druckwerkes zur Anordnung im Bereich einer Linearfördereinrichtung.
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Insbesondere
bei Zeitschriften, aber auch bei Büchern oder anderen gebundenen
Druckwerken bzw. Druckereierzeugnissen ist es üblich, in das Buch, die Zeitschrift,
das Heft oder dergleichen lose Beilagen, z.B. Werbeprospekte oder
beigefügte
Broschüren,
einzulegen. Dies wird heute auch bereits weitgehend automatisiert
durchgeführt.
Während
das Hinzufügen
einer Beilage an beliebiger Stelle mitten in dem Druckereierzeugnis
vergleichsweise einfach geschieht, hier wird das Druckereierzeugnis
durch Einfahren eines Trennbleches an beliebiger Stelle geöffnet und
das Beilagenmaterial eingebracht, das Druckereierzeugnis anschließend wieder
geschlos sen, erfordert das Einlegen einer Beilage gezielt unterhalb
des Deckblattes bzw. Deckels einen höheren apparativen Aufwand.
Gerade an dieser Stelle, also ganz vorn in dem Druckereierzeugnis,
beigegebene Beilagen sind aber von besonderem Interesse. Mit ihnen
lässt sich
z.B. in der Werbewirtschaft ein höherer Umsatz erzielen, da dem
Nutzer des Druckwerkes diese Werbebeilage sofort beim Öffnen desselben gleichermaßen „entgegen
springt". Deshalb
zahlen Werbekunden entsprechend höhere Beträge für an dieser Stelle positionierte
Werbebeilagen.
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Um
gezielt unterhalb des Deckblattes oder Deckels eines Druckwerkes
eine Beilage einfügen
zu können,
muss bei dem fertigen Druckwerk zuverlässig nur jenes Deckblatt bzw.
der Deckel abgehoben und das Druckwerk an dieser Stelle geöffnet werden. Hierfür kommen
heute bereits entsprechende Maschinen zum Einsatz. Dabei sind Maschinen
bekannt, die mit Unterdruck und Ansaugvorrichtungen arbeiten. Bei
einer solche bekannten Vorrichtung läuft ein Auslegerarm mit an
dessen Ende angeordnetem Saugkopf um eine senkrecht zu einem Längsförderband
verlaufende Drehachse um, wobei der Umlauf der Drehachse über entsprechende
synchronisierte Übersetzungen
mit dem Antrieb des Linearförderbandes
gekoppelt ist. Das Linearförderband
ist dabei als Stollenband ausgearbeitet, bei dem die Vorderkanten
der Druckwerke an jeweils einem in dem Band ausgebildeten Stollen
anliegen. Diese Stollen sind erforderlich, um die Taktung der Druckereierzeugnisse
in der Zufuhr zu der Ansaugvorrichtung richtig beizubehalten. Wenn
ein hinter einem Stollen anliegendes Druckereierzeugnis, beispielsweise
ein Heft oder Magazin, sich der Ansaugvorrichtung nähert, läuft der
Ausleger mit dem an seinem Ende befestigten Ansaugkopf synchron
zu dem Stollenband auf die Vorderkante des Deckblattes zu, ergreift
dieses mittels angelegtem Unterdruck und hebt es durch die fortgeführte Dreh bewegung
nach oben an. Der an dem Saugkopf angelegte Unterdruck ist dabei
so gesteuert, dass er in einer bestimmten Höhe der Ansaugeinrichtung abgeschaltet
wird, so dass das Deckblatt losgelassen wird und nicht etwa durch
die weiterlaufende Förderung
zu reißen
droht.
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Diese
bekannte Vorrichtung erlaubt zwar ein automatisiertes und zuverlässiges Öffnen des
Deckblattes und damit das Einlegen von Beilagen unterhalb dieses
Deckblattes durch nachgeschaltete Maschinen bzw. Vorrichtungen,
sie weist jedoch verschiedentliche Unzulänglichkeiten auf. Insbesondere ist
sie durch die gezwungenermaßen
bestehende Kopplung zwischen dem Stollenband und dem Antrieb für den drehenden
Auslegerarm mit Saugkopf auf eine exakte Zuförderung der Druckwerke in das Stollenband
angewiesen. Hierzu dienen die Stollen, die eine exakte Ausrichtung
der Vorderkanten der Druckwerke, an denen die Deckblätter von
der Ansaugvorrichtung ergriffen werden sollen, Sorge tragen soll.
Wird jedoch ein Druckwerk nicht exakt auf dem Stollenband positioniert,
kommt es zu Störungen.
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Darüber hinaus
ist die Verwendung dieser Vorrichtung mit Druckwerken unterschiedlichster
Formate nicht ohne weiteres möglich,
da die Abstände der
Stollen in dem Stollenband die möglichen
Druckwerkformate einschränken.
Mit anderen Worten müssen
unterschiedlich dimensionierte Stollenbänder für unterschiedliche Druckwerkdimensionen
vorgesehen sein, die dann bei einer Umstellung der Maschine ggf.
umzurüsten
sind. Schließlich
ist eine einfache Nachrüstung
dieser Vorrichtung bzw. Einrüstung
derselben in bestehende Förderstrecken
nicht ohne weiteres möglich,
jedenfalls nicht, wenn diese bestehenden Förderstrecken keine Stollenbänder beinhalten.
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Entsprechend
soll mit der Erfindung Abhilfe geschaffen werden. Insbesondere ist
es Aufgabe der Erfindung, eine Vor richtung der eingangs genannten Art
anzugeben, die ein schnelles und flexibles Öffnen eines Deckblattes oder
Deckels eines Druckwerkes erlaubt unabhängig von der Taktung der Zuführung dieser
Druckwerke.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen 2 bis
15 angegeben.
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Wesentlich
für die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Öffnen
eines Deckblattes oder Deckels eines gebundenen Druckwerkes zur
Anordnung im Bereich einer Linearvordereinrichtung ist die Kombination
aus der Führungsfläche mit
dem darüber
laufenden Förderband
bzw. Förderriemen
sowie der Ansaugöffnung
und der schräge
Verlauf der Führungsfläche im Bereich
der Ansaugöffnung.
Wichtig ist ferner, dass die Antriebsgeschwindigkeit des Förderbandes
bzw. Förderriemens
mit der Fördergeschwindigkeit
der Linearfördereinrichtung
synchronisierbar ist.
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Durch
die wie oben skizzierte und im Anspruch in den Merkmalen genau angegebene
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann mittels des durch die Ansaugöffnung angelegten Unterdruckes
das Deckblatt, und zwar gezielt nur dieses, eines auf der Linearfördereinrichtung
anlaufenden und unter der erfindungsgemäßen Vorrichtung hindurch laufenden
Druckwerkes erfasst und geöffnet
werden. Dabei sorgt das hinsichtlich seiner Antriebsgeschwindigkeit
mit der Fördergeschwindigkeit der
Linearfördereinrichtung
synchronisierte Förderband
für eine
im Einklang mit dieser Fördergeschwindigkeit
stehende Weiterbewegung des die im Wirkabschnitt schräg gestaltete
Führungsfläche empor
laufenden, über
den Unterdruck gehaltenen Deckblattes, ohne dass dieses etwa zu
reißen
droht. Am Ende der Führungsfläche ist
das Deckblatt dann ausreichend weit geöffnet bzw. abgetrennt von den
restlichen Blättern
des Druckwerkes und kann dann beispielsweise an eine mechanische
Offenhaltereinrichtung (vgl. Anspruch 14) übergeben und so offengehalten
werden. Anschließend
kann in das so geöffnete
Druckwerk von einer gesonderten Vorrichtung z.B. eine Beilage eingespendet
und das Druckwerk außerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wieder geschlossen werden.
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Es
dürfte
auf der Hand liegen, dass mit der oben geschilderten erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Vorrichtung verschiedentliche Vorteile verbunden sind. So ist
durch den gleichermaßen
kontinuierlichen Lauf des Förderbandes
bzw. -riemens die Verwendung eines Stollenbandes in der Linearfördereinrichtung,
das bei vorbekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen
für eine
korrekte Positionierung und so positionierte Zuführung der Druckwerke zu der
dort verwendeten Ansaugvorrichtung erforderlich war, nicht mehr
nötig.
Vielmehr kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit beliebigen Linearfördereinrichtungen,
insbesondere mit üblichen
Förderbändern mit
glatter Oberfläche
eingesetzt werden. Insbesondere können dadurch mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Druckwerke unterschiedlichster Formate verarbeitet werden, ohne
hierfür
eine aufwendige Umrüstung
der Linearfördereinrichtung
selbst (Austausch eines Stollenbandes) vornehmen zu müssen.
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Die
Synchronisierung der Antriebsgeschwindigkeit des Förderbandes
bzw. des Förderriemens mit
der Fördergeschwindigkeit
der Linearfördereinrichtung
kann z.B. mittels mechanischen Abgriffes und ggf. unter Zwischenschaltung
eines entsprechenden Übersetzungsgetriebes
erfolgen. Bevorzugt wird hierzu allerdings eine Steuerung verwendet,
die mit Vorteil Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist (vgl. Anspruch
2). Diese Steuerung erhält die
Daten über
die Förder geschwindigkeit
der Linearfördereinrichtung
zugespeist, z.B. von einer entsprechenden Steuerung der Linearfördereinrichtung
oder von einem Geschwindigkeitssensor und bestimmt daraus, ggf.
unter Berücksichtigung
eines Winkels des Wirkabschnittes zu der Linearfördereinrichtung die Antriebsgeschwindigkeit
des Förderbandes
bzw. Förderriemens
in der Weise, dass ein sicheres und geführtes Weitertransportieren
des angesaugten Deckels bzw. Deckblattes gewährleistet ist.
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Als
Förderband
bzw. Förderriemen
können z.B.
ein Lochriemen mit in regelmäßigen Abständen angeordneten
Durchbrüchen
oder Löchern
verwendet werden, wobei durch diese Durchbrüche oder Löcher der Unterdruck von einer
oder mehrerer Ansaugöffnungen
auf das Deckblatt oder den Deckel übertragen wird. Alternativ
ist es auch möglich,
die Ansaugöffnung
bzw. Ansaugöffnungen
freizulassen und Förderriemen
bzw. Förderbänder seitlich
der Öffnungen
zu führen,
die dann nicht von weiteren Öffnungen
durchbrochen sein müssen.
In beiden Fällen ist
verhindert, dass der Deckel bzw. das Deckblatt des Druckwerkes in
dem Wirkabschnitt in unmittelbaren Kontakt mit der Führungsfläche gerät und so
angesaugt und gebremst wird. Vielmehr liegen das Deckblatt und der
Deckel sicher an dem Förderriemen
bzw. dem Förderband
an und werden von diesem synchronisiert mit der Fördergeschwindigkeit der
Fördereinrichtung
weitergeführt.
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Wie
bereits erwähnt,
kann die Ansaugöffnung
in Form einer einzigen, sich über
den Wirkabschnitt in dessen Längsrichtung
erstreckenden Öffnung
als Langloch ausgebildet sein. Ebenso gut ist es hier allerdings
denkbar, dass zwei oder mehr, insbesondere eine Vielzahl, von Öffnungen
vorgesehen sind, die entweder als kreisrunde Öffnungen oder als langgestreckte Öffnungen
sich in Längsrichtung
entlang des Wirkabschnittes der Führungsfläche aneinanderreihen.
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Förderband
bzw. Förderriemen
können
mit Vorteil als Endlosriemen bzw. Endlosband ausgebildet sein und über Umlenkrollen
umlaufen.
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Weiterhin
von Vorteil ist es, wenn in dem in Längsrichtung der Führungsfläche dem
Wirkabschnitt gegenüberliegenden
Bereich der Führungsfläche eine
Anlaufschräge
ausgebildet ist, in welcher die Führungsfläche ausgehend von einem Punkt
mit größerem Abstand
zu der Linearfördereinrichtung geneigt
ist bis zu dem Bereich mit minimalem Abstand zu der Linearfördereinrichtung.
So ist sichergestellt, dass anlaufende Druckwerke vollständig unterhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
genauer unterhalb der Führungsfläche, in
den Wirkabschnitt geraten und so der Deckel bzw. das Deckblatt sicher und
zuverlässig
erfasst und geöffnet
wird.
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Bevorzugt
ist die Führungsfläche Teil
eines mit Ausnahme der Ansaugöffnung(en)
sowie wenigstens eines Unterdruckanschlusses zum Verbinden mit einer
Unterdruckerzeugungseinrichtung dicht abgeschlossenen Unterdruckkastens.
Dies ist die einfachste und zuverlässigste Variante, einen ausreichenden
Unterdruck z.B. mittels einer Unterdruck- bzw. Vakuumpumpe auf die
Ansaugöffnungen
aufzubringen und zwar über
den Unterdruckanschluss.
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Eine
wie in Anspruch 10 angegebene im Wesentlichen senkrecht zu der Förderrichtung
der Linearfördereinrichtung
ausgerichtete bewegliche, federnde Lagerung der Führungsfläche erlaubt,
insbesondere in Kombination mit der wie oben beschriebenen Anlaufschräge, ein
federndes Ausweichen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei zugespeisten stärkeren Druckwerken
sowie das Aufbringen eines gewissen und dosierten Anpressdruckes
auf das Deckblatt bzw. den Deckel des Druckwerkes vor dessen gezielten
Abheben im Bereich des Wirkabschnittes.
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Ein
Maß an
Flexibilität
erhält
die erfindungsgemäße Vorrichtung
dann, wenn sie eine Stelleinrichtung zum Einstellen des Abstandes
zwischen der Führungsfläche und
der Linearfördereinrichtung
aufweist. Dies erlaubt ein einfaches Anpassen der Vorrichtung an
zu bearbeitende Druckwerke unterschiedlicher Stärke, indem einfach der genannte
Abstand mit der Stelleinrichtung verändert wird. So kann die Vorrichtung
z.B. vergleichsweise dünne
Zeitschriften verarbeiten, indem dieser Abstand kleiner gestellt
wird, dickere Bücher
erfordern einen größeren Abstand,
der mit der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
justiert werden kann. Einen weiteren Freiheitsgrad erhält man,
wenn mittels der Stelleinrichtung nicht nur der Abstand, sondern
auch der Kippwinkel zwischen der Führungsfläche der Linearfördereinrichtung,
insbesondere der Kippwinkel in Projektion auf die Förderrichtung
der Linearfördereinrichtung,
eingestellt werden kann. Eine solche Einstellung des Kippwinkels
kann selbstverständlich auch über eine
separate Stelleinrichtung erfolgen, ohne dass hierin ein Abweichen
von der Erfindung zu sehen wäre.
Durch eine Einstellung dieses Kippwinkels kann insbesondere der
Steigungswinkel der Führungsfläche im Wirkbereich
relativ zu der Ebene der Fördereinrichtung
festgelegt und auf das zu bearbeitende Druckwerk optimiert werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Einrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Anpassung
derselben an unterschiedliche zu bearbeitende Druckwerke ergibt
sich, wenn die Stelleinrichtung, wie in Anspruch 12 angegeben, auch
zur Einstellung eines Kippwinkels der Führungsfläche relativ zu der Linearfördereinrichtung
ausgelegt ist.
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Wenn
die Stelleinrichtung, wie gemäß Anspruch
13 vorgesehen, zugleich über
einen ansteuerbaren motorischen Antrieb verfügt, kann eine automatisierte
Anpassung vorgenommen werden.
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Dabei
ist es auch denkbar, dass ein Sensor zur Erfassung der Produktstärke der
Druckwerke vorgesehen ist, dessen Daten der Steuerung zugeführt werden,
wobei die Steuerung anhand dieser Daten eine automatisierte Einstellung
der Stelleinrichtung vornimmt.
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Um
nach dem Öffnen
bzw. Abheben des Deckblattes bzw. Deckels des Druckwerkes das Druckwerk
geöffnet
zu halten und eine Beilage sicher in das Druckwerk einbringen zu
können,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
in vorteilhafter Weise eine in Bezug auf die Förderrichtung des Linearförderers
stromab der Ansaugvorrichtung angeordnete mechanische Offenhalteeinrichtung
aufweisen (vergleiche Anspruch 14). Diese kann beispielsweise eine
Stange, ein Leitblech oder dgl. sein.
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Schließlich ist
es ferner von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie in Anspruch
15 angegeben, als zusammenhängende
Einheit ausgebildet ist. Dies ermöglicht insbesondere ein einfaches Anbringen
der Vorrichtung an bestehenden Linearfördereinrichtungen, ohne dass
hierfür
weitere Einzelelemente angebracht werden müssen, wie beispielsweise Halterahmen
für einzelne
Bauteile oder dergleichen.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Einrichtung zum vereinzelten Spenden
von Beilagen in gebundene Druckwerke mit einem Linearförderer,
einer wie oben beschriebenen Vorrichtung zum Öffnen eines Deckblattes oder
Deckels eines Druckwerkes sowie stromab dieser Vorrichtung eine
Spendereinrichtung zum vereinzelten Spenden von Beilagen in das
Druckwerk mit geöffnetem
Deckel.
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Diese
Einrichtung kann, und dies ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Öffnen
eines Deckblattes oder Deckels eines Druckwerkes Druckwerke sicher
be- bzw. verarbeiten, die in unregelmäßigen zeitlichen und/oder räumlichen
Abständen
auf der Linearfördereinrichtung,
die insbesondere ein Förderband
mit glatter Oberfläche
sein kann, zugeführt
werden. Hierzu ist lediglich erforderlich, dass in den Bereich der – an sich
in der Ausgestaltung bekannten – Spendereinrichtung
vordringende Druckwerke mittels geeigneter Sensorik, z.B. Lichtschranken,
erkannt und die Spendeeinrichtung nach diesem Zulauf getaktet aktiviert und
angefahren wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung anhand der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine
schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus 1 aus
anderem Betrachtungswinkel;
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3 eine
schematische, dreidimensionale Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(ohne die Antriebseinheit für
den Förderriemen);
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4 eine
dreidimensionale Ansicht auf die Baugruppe aus 3 aus
anderem Blickwinkel;
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5 eine
weiter reduzierte Ansicht zur Veranschaulichung der federnden Lagerung;
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6 eine
Ansicht der Vorrichtung gemäß 1 von
schräg
unten;
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7 eine
Ansicht wie in 6 ohne den umlaufenden Lochriemen;
und
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8 in
vier verschiedenen Schritten schematisch die Arbeits- bzw. Wirkweise
der erfindungsgemäßen Vorrich tung
beim Öffnen
bzw. Abheben eines Deckblattes oder Deckels eines Druckwerkes.
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In
den Figuren ist in verschiedenen Ansichten und Teilansichten ein
Ausführungsbeispiel
für eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Öffnen
eines Deckblattes oder Deckels einer Zeitschrift, eines Buches oder
eines vergleichbaren, gebundenen Druckwerkes dargestellt und allgemein
mit 1 bezeichnet. Diese Vorrichtung 1 ist zur
Anordnung im Bereich einer Linearfördereinrichtung, genauer gesagt
oberhalb einer solchen vorgesehen, wie sich insbesondere aus 8,
die später
noch näher
beschrieben wird, ergibt.
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Die
Vorrichtung enthält
einen kastenartigen Grundrahmen 2, der in einer an einer
Linearfördereinrichtung
zu befestigenden Aufnahme 3 in seiner Position relativ
zu dieser Aufnahme 3 veränderlich einstellbar festgelegt
ist. Hierzu ist in U-förmig
angeordneten Haltewinkeln 4 beidseits des Grundrahmens 2 jeweils
ein Langloch 5 gebildet, welches von einem Schraubbolzen,
der mit dem Grundrahmen 2 fest verbunden ist bzw. durch
diesen hindurchgeführt ist
und einen kleineren Durchmesser aufweist als die Öffnungsweite
des Langloches 5 jeweils durchragt wird. Mit Spannschrauben 6 wird
der Grundrahmen 2 zwischen den Haltewinkeln 4 durch
Presskräfte
festgelegt. Durch Lösen
der Spannschrauben 5 kann der Grundrahmen 2 relativ
zu der Aufnahme 3 abgesenkt bzw. gegenüber dieser angehoben werden,
und es kann eine Verkippung um die Achse des Schraubbolzens erfolgen.
Dadurch, dass der Schraubbolzen in seinem Durchmesser kleiner ist
als die Öffnungsweite
des Langloches 5 ergibt sich hierbei noch als ein zusätzlicher
Freiheitsgrad die Möglichkeit
einer (begrenzten) Vor- und Rückverschiebung
des Grundrahmens 2 entlang dessen Längsrichtung.
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Zum
Einstellen der Höhe
des Grundrahmens 2 gegenüber der Aufnahme 3 sind
Abstandsschrauben 7 vorgesehen, die mit einem Gewinde den Grundrahmen 2 durchragen
und über
an ihrem der Fördereinrichtung
zugewandten Ende angeordnete Auflagepuffer 8 auf einer
Gegenfläche
aufliegen. Durch Herein- bzw. Herausdrehen der Abstandsschrauben 7 wird
der Abstand der Auflagepuffer 8 relativ zu dem Grundrahmen 2 verändert, vergrößert bzw.
verringert, so dass hier zusätzlich
und genau der Abstand zwischen Grundrahmen 2 und Aufnahme 3 und
auch der Kippwinkel des Grundrahmens relativ zu der Aufnahme 3 vorgegeben
werden kann, bevor der Grundrahmen 2 relativ zu der Aufnahme 3 durch
Festziehen der Spannschrauben 6 fixiert wird. Da die Aufnahme 3 in
der Praxis relativ zu einer Fördereinrichtung
feststehend eingebaut sein wird, kann auf diese Weise der Abstand
des Grundrahmens 2 und damit sämtlicher an ihm befestigter,
später
noch zu beschreibender Teile, relativ zu der Fördereinrichtung eingestellt
werden.
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An
dem Grundrahmen 2 ist über
einen Ausleger 9 ein Unterdruckkasten 10 angeordnet.
Um diesen Unterdruckkasten 10 läuft über Umlenkrollen 11 und
eine Antriebsrolle 12 ein als Endlosriemen ausgebildeter
Lochriemen 13 mit in regelmäßigen Abständen angeordneten Öffnungen
bzw. Löchern 14 um.
Dieser wird über
die Antriebsrolle 12 in Bewegung gebracht und gehalten,
die mittels des ebenfalls an dem Grundrahmen 2 festgelegten
Antriebsmotors 15 über
nicht näher
dargestellte Kraftübertragungsmittel
in Rotation versetzt wird.
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In
den 3 und 4 ist losgelöst von dem Grundrahmen 2 als
Teildarstellung nur der Ausleger bzw. das Paar aus Auslegern 9 mit
dem daran angeordneten bzw. aufgehängten Unterdruckkasten 10 und
dem um diesen umlaufenden Lochriemen 13 dargestellt.
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Zu
erkennen ist hier, dass am Ende der Ausleger 9 der Unterdruckkasten 10 nicht
unmittelbar befestigt ist, sondern über eine aus einer Abstützplatte 16 und
einem Haltestück 17 gebildete
Kombination, die wie später
anhand von 5 noch näher erläutert wird, einer federnden
Lagerung des Unterdruckkastens 10 dient.
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Gut
zu erkennen ist hier auch eine in den Unterdruckkasten 10 eingebrachte
Anschlussöffnung 18 zum
Anschließen
eines Unterdruckerzeugungsmittels, z.B. einer Unterdruck- oder Vakuumpumpe über entsprechende
Verbindungselemente wie Schläuche
oder dgl.
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In 5 ist
noch einmal reduziert dargestellt nur diejenige Bauteilgruppe, die
im Wesentlichen die Abstützplatte 16 und
die drei Umlenkrollen, montiert an einer senkrecht stehenden Längsplatte 19 umfasst.
Wesentlich sind in dieser Darstellung zu erkennen die Schraubenfedern 20,
auf denen im montierten Zustand das Haltestück 17 federnd aufliegt
und über
Verbindungszapfen 21 geführt und gegen ein ungewolltes
seitliches Verrutschen gesichert ist. Durch diese Art der Verbindung
und die Zwischenlage der Schraubenfedern 20 wird eine im
Wesentlichen senkrecht zu der Linearfördereinrichtung federnde Lagerung
des Unterdruckkastens erreicht.
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In 6 ist
die gesamte Anordnung der Vorrichtung noch einmal in einer schräg von unten
gesehenen Perspektive gezeigt, hier mit montierten umlaufenden Lochriemen 13.
In dieser Darstellung ist gut zu erkennen, dass der Lochriemen 13 auf
der Unterseite des Unterdruckkastens 10 eng anliegend an diesem
verläuft,
wobei sich entlang dieser Unterseite die in 7, die eine
Darstellung wie in 6 nur ohne den Lochriemen 13 zeigt,
erkennbare Führungsfläche 22 erstreckt.
Diese Führungsfläche 22 liegt
im montierten Zustand der Linearfördereinrichtung gegenüber und
weist in einem Bereich 23 einen minimalen Abstand zu dieser
Linearfördereinrichtung auf.
In Förderrichtung
der Linearfördereinrichtung
gesehen und auch in Umlaufrichtung des Lochriemens 13 über die
Führungsfläche 22 hinter
dem Bereich 23 erstreckt sich ein angeschrägter Wirkabschnitt 24 mit einer
darin als Langloch bzw. Schlitz ausgebildeten Ansaugöffnung 25.
Im Bereich des Wirkabschnittes 24 ist die Führungsfläche 22 schräg ausgebildet,
so dass sie bei montierter Vorrichtung 1 mit zunehmendem
Abstand zu der Linearfördereinrichtung
verläuft.
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Jenseits
des Bereiches 23 und insoweit gegenüber dem Wirkabschnitt 24 ist
in der Führungsfläche 22 eine
Anlaufschräge 26 gebildet,
die im montierten Zustand der Vorrichtung 1 ebenfalls gegenüber der
Linearfördereinrichtung
geneigt ausgehend von einem größerem Abstand
unter Verringerung dieses Abstandes zu dem Bereich 23 hin
geneigt verläuft.
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Über die
gesamte Führungsfläche 22,
also über
die Anlaufschräge 26,
den Bereich 23, und den Wirkabschnitt 24 läuft der
Lochriemen 13, wie in 6 zu erkennen
eng anliegend hinweg und folgt deren Kontur.
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In 8 schließlich ist
schematisch in vier Sequenzdarstellungen die Wirkweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt. In der ersten und obersten Sequenz ist gezeigt, wie sich
ein Druckwerk DW mit einem Deckel bzw. Deckblatt D auf einer Linearfördereinrichtung
L, im Bereich bzw. oberhalb derer eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 angeordnet
ist, dieser annähert.
Die Linearfördereinrichtung
L kann hierbei z.B. ein einfacher Bandförderer sein, ggf. mit Ansaugöffnungen
zum Halten des Druckwerkes DW in einer Transportposition relativ
zu dem Förderband.
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Mit
einem Pfeil R ist bei der Vorrichtung 1 die Umlaufrichtung
des Lochriemens 13 angedeutet. In der zweiten Darstel lung
von oben ist in einer zweiten Sequenz gezeigt, wie das Druckwerk
DW inzwischen mit seiner Vorderkante die Anlaufschräge 26 und auch
den Bereich 23 mit dem geringsten Abstand der Führungsfläche zu der
Linearfördereinrichtung
L passiert hat und in den Wirkabschnitt 24 mit der Ansaugöffnung gelangt
ist. Aufgrund des hier über
die Ansaugöffnung
auf den Deckel bzw. das Deckblatt D des Druckwerkes DW wirkenden
Unterdrucks wird ersterer erfasst und abgehoben und gegen den Lochriemen 13,
durch dessen Öffnungen
der Unterdruck wirkt, gezogen. In der nächsten Sequenzdarstellung ist
zu erkennen, dass das Druckwerk DW inzwischen weiter gefördert wurde
mit nach wie vor aufgrund des Unterdruckes im Wirkabschnitt 24 angesaugten
und gegen den Lochriemen 13 gezogenen Deckel bzw. Deckblatt
D. Dabei stellt eine Synchronisation zwischen der Antriebsgeschwindigkeit des
Lochriemens 13 und der Fördergeschwindigkeit der Linearfördereinrichtung
L sicher, dass der Deckel bzw. das Deckblatt D des Druckwerkes DW
nicht etwa verknickt oder gar abreißt, sondern über den Lochriemen 13 sicher
und angepasst an die Fördergeschwindigkeit
der Linearfördereinrichtung
L mitgeführt
wird.
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Bereits
in dieser Sequenz, besser noch in der nächsten und letzten dargestellten
Sequenz ist zu erkennen, dass der geöffnete Deckel bzw. das Deckblatt
D des Druckwerkes im Bereich des Endes der Führungsfläche über einen Offenhalter O geschoben
wird, der z.B. in Form eines einfachen Bleches aus Metall oder Kunststoff
mit abgewinkelter Vorderkante gebildet sein kann. In der vierten
dargestellten Sequenz wird der Deckel D des Druckwerkes DW nur noch
in einem hintersten Bereich im Wirkabschnitt 24 der Führungsfläche 22 durch
den Unterdruck gehalten, bei einer weiteren umlaufenden Bewegung
der Lochriemens 13 und gleichzeitiger Förderung der Linearfördereinrichtung
L wird auch dieser Abschnitt von der er findungsgemäßen Vorrichtung 1 an
den Offenhalter O übergeben,
der Deckel bzw. das Deckblatt D des Druckwerkes DW ist geöffnet bzw.
abgehoben, und es können
z.B. Beilagen, Prospekte oder dgl. an dieser Stelle in das Druckwerk eingespeist
werden. Zugleich können
(hier nicht dargestellt) der Vorrichtung nun weitere Druckwerke
zur entsprechenden Verarbeitung zugeführt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich für
einen kontinuierlichen Betrieb zum sicheren und zuverlässigen Öffnen gezielt
nur des Deckblattes oder Deckels eines Druckwerkes mit hoher Taktgeschwindigkeit.
Insbesondere kann die Vorrichtung an bereits bestehenden Linearfördereinrichtungen
einfach montiert und in solche Förderstrecken
integriert werden, ohne dass es hierzu eines erheblichen Umrüstungsaufwandes
bedarf. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass eine Synchronisation
bzw. ein Angleichen der Antriebsgeschwindigkeit des Lochbandes mit
der Fördergeschwindigkeit
der Linearfördereinrichtung
erfolgt.
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Der
Offenhalter O kann dabei Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sein, er kann aber auch separat angeordnet werden, ohne dass er
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unmittelbar zuzurechnen wäre.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Grundrahmen
- 3
- Aufnahme
- 4
- Haltewinkel
- 5
- Langloch
- 6
- Spannschraube
- 7
- Abstandsschraube
- 8
- Auflagepuffer
- 9
- Ausleger
- 10
- Unterdruckkasten
- 11
- Umlenkrolle
- 12
- Antriebsrolle
- 13
- Lochriemen
- 14
- Öffnung
- 15
- Antriebsmotor
- 16
- Abstützplatte
- 17
- Haltestück
- 18
- Anschlussöffnung
- 19
- Längsplatte
- 20
- Schraubenfedern
- 21
- Verbindungszapfen
- 22
- Führungsfläche
- 23
- Bereich
- 24
- Wirkabschnitt
- 25
- Ansaugöffnung
- 26
- Anlaufschräge
- D
- Deckel,
Deckblatt
- DW
- Druckwerk
- L
- Linearfördereinrichtung
- O
- Offenhalter
- R
- Umlaufrichtung