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Die
Erfindung betrifft eine Handschneidvorrichtung zum Einschneiden
von Würsten,
speziell für Brat-
oder Grillwürste,
mit einem Greifblock und mit einer darin auf einer Flachseite mit Überstand
eingelassenen Klinge zum Durchtrennen einer Wursthaut.
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Wie
man weiß platzen
Würste
beim Braten oder Grillen in der Regel auf. Das Platzen der Wursthaut
verursacht dabei oft schmerzhafte Verbrennungen durch spritzendes
Bratfett oder spritzenden Wurstsaft. Außerdem platzt die Wursthaut
an beliebigen Stellen und undefiniert auf, was unter Umständen das
gewünschte
ansprechende Aussehen einer gebratenen oder gegrillten Wurst stören kann.
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Zur
Vermeidung dieser Probleme ist es bekannt, die Haut einer Brat-
oder Grillwurst vor dem Erhitzen mit Hilfe eines Messers am Umfang
mit feiner oder grober Teilung einzuschneiden. Dabei wird die Wurst
bis zu einer bestimmten Schnitttiefe eingeschnitten, die in der
Regel mehrere Millimeter beträgt,
wobei durch die vergrößerte Oberfläche und
die in die Tiefe gehenden Schnitte die notwendige Brat- oder Grillzeit
wesentlich verkürzt
und die Aufnahme von Würzstoffen
gesteigert wird.
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Das
Einschneiden einer Wurst mittels einem herkömmlichen Messer ist sehr arbeitsaufwändig. Außerdem besteht
für den
Ausführenden
immer eine gewisse Verletzungsgefahr. Des Weiteren gelingt es bei
der Arbeit mit dem Messer nur selten, eine gewünschte gleichmäßige Schnitttiefe
sowie einen annähernd
gleichmäßigen Abstand
zu erzielen. Darüber
hinaus bedarf es bei größeren Mengen
von Würsten,
wie sie beispielsweise auf Stadt- bzw. Vereinsfesten oder von Imbiss-Buden
benötigt
werden, eines hohen Zeit- und damit Personalaufwands, was mit zusätzlichen
Kosten verbunden sein kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
vorzuschlagen, bei der viele Würste
manuell in kurzer Zeit mit gleichmäßiger Schnitttiefe und bestimmten
Schnittabstand eingeschnitten werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Handschneidvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die
erfindungsgemäße Handschneidvorrichtung
zum Einschneiden einer Wursthaut weist einen Greifblock mit einer
Anzahl von parallel zueinander ausgerichteten Klingen auf. Die Klingen
sind auf einer Flachseite des Greifblockes mit Überstand eingelassen, vorzugsweise
mit einem gleichen Abstand zueinander. Schneiden der Klingen sind
von der Flachseite weg gerichtet und erstrecken sich im wesentlichen über die
gesamte Länge
des Greifblockes. Mit der vorgeschlagenen Schneidvorrichtung ist
es möglich,
eine Wurst durch einen Bewegungsvorgang mehrfach definiert einzuschneiden.
Dabei greifen die Klingen gleichzeitig ohne großen Kraftaufwand in die Wursthaut
ein, so dass das Zerschneiden der Haut sehr bequem ist.
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Die
Anordnung der Klingen in den Greifblock bestimmt dabei den Schnittabstand
und die Schnitttiefe beim Einschneiden der Wurst, wobei die Flachseite
des Greifblockes die Schnitttiefe begrenzt. Die Einschnitte in die
Wurst können
unter leichtem Druck der Klingen durch die Bewegung des Greifblockes quer
und/oder längs über die
Wurst oder durch entsprechendes Vorbeiführen der Wurst an der Flachseite
des Greifblockes mit einer fest eingestellten Schnitttiefe erzeugt
werden. Damit ist es möglich, Würste verschiedener
Längen
auf die angegebene Weise mit Schnitten zu versehen, indem man die Schneidvorrichtung
mehrmals, jeweils in Längsrichtung
der Wurst versetzt, relativ zu der Wurst bewegt.
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Beim
Gebrauch der Schneidvorrichtung wird die Wurst üblicherweise durch die Klingen
mit bestimmter Teilung an auf einander gegenüberliegenden Seiten des Umfangs
eingeschnitten. Dabei kann der Greifblock mit den Klingen ein- oder
mehrmals, und falls gewünscht,
mit gegebenenfalls unterschiedlicher Ausrichtung über die
Wurst gezogen werden. So ist es möglich, die Haut in einzelne
Streifen oder Hautstücke
zu schneiden, so dass sich die Wurst problemlos zum Verzehr abbeißen und
kauen lässt.
Die Größe der Hautstücke kann
durch die Anzahl und die Ausrichtung der Schnitte beeinflusst werden.
Auf diese Weise können
außerdem
dekorativ gestaltete Muster in die Wursthaut eingeschnitten werden,
was einen verkaufsfördernden
Effekt erzielt. Ein solches Muster kann beispielsweise eine Streifen-,
Rauten- oder Karoform aufweisen.
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Vorteile
der Erfindung sind u.a. ein intensiverer Geschmack und ein schnelleres
Garen der Wurst, bessere Würzbarkeit
und Gewürzaufnahme
und damit auch ein intensiverer Geschmack des Gewürzes.
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Die
Klingen der erfindungsgemäßen Handschneidvorrichtung
sind vorzugsweise nicht korrodierend ausgeführt. Sie sind beispielsweise
aus Edelstahl und damit rostfrei. Auch der Greifblock ist resistent
gegenüber
Feuchtigkeit, Fett und Reinigungsmittel. Er kann aus einem geeigneten
Material einstückig oder
mehrstückig
hergestellt oder mit einem solchen Material an der Oberfläche beschichtet
sein. Vorzugsweise besteht der Greifblock aus einem Kunststoffmaterial,
wodurch die Schneidvorrichtung ein geringes Gewicht aufweist und
kostengünstig
herstellbar ist. Dabei können
die Klingen in das Kunststoffmaterial eingebettet oder in Schlitzen
des Kunststoffmaterials aufgenommen sein. Dazu weisen die Klingen
beispielsweise eine Anzahl von Löchern
zur Verankerung bzw. zur Befestigung auf. Als vorteilhaft hat sich
eine längliche
Form des Greifblockes erwiesen, wobei die Klingen sich in Längsrichtung
des Greifblockes erstrecken.
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Zweckmäßig ist
es außerdem,
wenn der Greifblock ergonomisch griffgünstig ausgebildet ist und beispielsweise
angeformte Griffmulden oder einen Handgriff aufweist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist eine durch den Überstand bestimmte Schneidenhöhe der Klingen über die
Klingenlänge und/oder
eine Flachseitenlänge
des Greifblockes steigend und/oder fallend ausgebildet. Dabei können die
Schneiden der Klingen eine gerade, gekrümmte oder geschwungene Form
aufweisen. Bevorzugt werden Klingen mit einer geraden Schneide,
die mit unterschiedlichem Überstand
an ihren Enden aus der Flachseite des Greifblockes hervortreten,
so dass die Schneidenhöhe
an den beiden Enden des Greifblockes unterschiedlich ist. Dabei
können
die Enden der einzelnen Klingen miteinander fluchtend auf einer
gedachten Linie angeordnet sein oder einen gewissen unterschiedlichen
Versatz zu der Linie und damit zueinander aufweisen. Ebenso können die
einzelnen Klingenschneiden ein einheitliches Niveau aufweisen oder
von einer gedachten Ebene abwechselnd einen unterschiedlichen parallelen
Versatz zeigen. Statt einer übereinstimmenden
Neigung der einzelnen Klingenschneiden kann die Neigung für einzelne
Klingen auch unterschiedlich ausgebildet sein. Es ist dabei immer
zweckmäßig, die
Klingen bzw. Schneiden regelmäßig anzuordnen.
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Die
Klingenschneiden weisen idealerweise gegenüber der Flachseite eine Neigung
von wenigen Winkelgraden auf, wobei die Klingen an einem Ende des
Greifblockes zur einfacheren Handhabung vollständig in die Flachseite des
Greifblocks versenkt sein können.
Ist dies der Fall, so kann die Handschneidvorrichtung mit diesem
Ende auf die einzuschneidende Wurst aufgelegt und translatorisch
zu der Wurst hin bewegt werden, ohne dass die Klingen mit einer
Stirnseite die Wursthaut durchstoßen müssen. Damit wird der „Einstich" in die Wursthaut
vereinfacht und kann ohne zusätzlichen
Kraftaufwand ausgeführt
werden. Außerdem
kann mit dem Weg der tranlatorischen Bewegung die Einschnitttiefe
in die Wurst beeinflusst werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Handschneidvorrichtung
weist der Greifblock an einer Stirnseite ein Stirnmesser auf. Mit
dem Stirnmesser können
Würste
an ihren Enden stirnseitig eingeschnitten werden. So können beispielsweise
Kreuzschnitte an den Wurstenden erzeugt werden, ohne die Handschneidvorrichtung
gegen ein herkömmliches
Messer auszutauschen. Dabei ist es von Vorteil, das Stirnmesser
parallel zu den Klingen des Greifblockes anzuordnen, da so die Schneidvorrichtung
beim Einschneiden im mittleren Bereich und an den Enden der Wurst
in gleicher Weise gehalten und geführt werden kann. Dabei kann
das Stirnmesser als eigenständige
Klinge ausgebildet oder von einem stirnseitigen Überstand einer der auf der
Flachseite vorgesehenen Klingen gebildet sein. Selbstverständlich kann
sich das Stirnmesser auch parallel zu der Flachseite des Greifblockes
erstrecken, wenn es als separate Klinge ausgeführt ist. Es ist in jedem Fall
aus dem gleichen Material wie die Klingen hergestellt. Zweckmäßig kann
es auch sein, wenn das Stirnmesser eine umlaufende Schneide aufweist,
die sich bis zu der Stirnseite des Greifblockes erstreckt. So kann
die Schneide des Stirnmessers unabhängig von der Bewegungsrichtung
der Schneidvorrichtung die Wursthaut in beliebiger Richtung durchtrennen,
wobei die Stirnseite des Greifblocks gleichzeitig als Tiefenanschlag
für den Einschnitt
wirkt.
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Bevorzugt
wird zudem eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Handschneidvorrichtung
mit einer Aufbewahrungsschale für
den Greifblock. In die Aufbewahrungsschale kann der Greifblock derart
eingelegt werden, dass die Klingen des Schneidblockes zu der Schale
hin gerichtet sind. So sind die Schneiden der Klingen und die des
Stirnmessers bei eingelegtem Greifblock vor Beschädigung und
vor Verschmutzung geschützt.
Weiterer Vorteil ist, dass damit auch die Verletzungsgefahr für den Anwender
beim Greifen des Greifblockes reduziert ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Weitere Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und der Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Ansprüchen. Die
einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren
bei unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung realisiert sein. Die Zeichnung zeigt die erfindungsgemäße Handschneidvorrichtung
in einer schematischen perspektivischen Darstellung.
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Die
einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Handschneidvorrichtung 1,
die einen Greifblock 2 mit mehreren Klingen 3 sowie
ein Stirnmesser 4 aufweist. Der Greifblock 2 hat
eine längliche
Form und ist im wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Die Klingen 3 sind
auf einer Flachseite 5 und das Stirnmesser 4 auf
einer Stirnseite 6 mit Überstand
angeordnet. Dabei erstrecken sich die Klingen 3 von einem
hinteren Ende 7 zu einem vorderen Ende 8 des Greifblockes 2 und
weisen gerade ebene Schneiden 9 auf. Die Schneiden 9 der
Klingen 3 sind von der Flachseite 5 weg gerichtet.
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Dem
vorderen Ende 8 ist die vordere Stirnseite 6 mit
dem Stirnmesser 4 zugeordnet. Das Stirnmesser 4 ist
parallel zu den Klingen 3 angeordnet. Es ist stirnseitig
in den Greifblock 2 eingelassen und weist eine Schneide 10 auf,
die in die gleiche Richtung wie die Schneiden 9 der Klingen 3 weist
und die bis zu der Stirnseite 6 des Greifblockes 2 heranreicht. Außerdem weist
der Greifblock 2 an seinen Längsseiten 20 Griffmulden 18 zur
besseren Handhabung auf.
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Das
Ausführungsbeispiel
zeigt einen Greifblock 2 mit sieben Klingen 3,
die parallel zueinander mit gleichem Abstand angeordnet sind. Die
Anzahl der Klingen 3 sowie die Klingenlänge 11 ist an sich beliebig,
sie wird lediglich von dem gewünschten Schnittabstand 19 sowie
von einer Länge 12 und
einer Breite 13 der Flachseite 5 des Greifblockes 2 bestimmt.
Eine Schneidenhöhe 14,
die sich durch den Überstand
der einzelnen Klingen 3 über die Flachseite 5 ergibt,
ist jeweils an einem vorderen Ende 15 und an einem hinteren
Ende 16 der Klingen 3 unterschiedlich, und bei
allen Klingen 3 gleich ausgebildet. Die Klingen 3 tauchen
mit ihrem vorderen Ende 15 vorzugsweise vollständig in
die Flachseite 5 des Greifblocks 2 ein, so dass
die Schnitthöhe 14 an
dem vorderen Ende 15 in diesem Fall null und an dem hinteren
Ende 14 einige Millimeter beträgt. Die Schneiden 9 der
Klingen 3 weisen demnach über die Länge 11 der Klingen 3 eine Neigung
von wenigen Winkelgraden gegenüber
der Flachseite 5 des Greifblockes 2 auf.
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Die
Klingen 3 sowie das Stirnmesser 4 sind aus einem
korrosionsbeständigen
Material, beispielsweise aus Edelstahl hergestellt. Sie sind in
den Greifblock 2 eingebettet. Dazu sind die Klingen 3 sowie
das Stirnmesser 4 mit definiertem Abstand und definierter
Ausrichtung derart mit einem Kunststoffmaterial umspritzt, dass
sich der gewünschte,
vorstehend beschriebene Überstand
der Klingen 3 sowie des Stirnmessers 4 ergibt.
Damit ist die Schneidvorrichtung 1 vollständig resistent
gegen Korrosion und kann somit auch auf einfache Weise, beispielsweise in
einer Spülmaschine,
problemlos rückstandsfrei
gereinigt werden. Außer
einer regelmäßigen Reinigung bedarf
es sonst keiner besonderen Pflege.
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Zum
Schutz der Schneiden 9 der Klingen 3 und der Schneide 10 des
Stirnmessers 4 weist die Schneidvorrichtung 1 eine
Aufbewahrungsschale 17 auf. In die Aufbewahrungschale 17,
die aus Kunststoff hergestellt ist, kann der Greifblock 2 vorzugsweise
mit zur Schale 17 hin gerichteten Schneiden 9, 10 eingelegt
werden, also umgekehrt wie dargestellt. In der einzigen Figur ist
der Greifblock 2 gegenüber
der Aufbewahrungsschale 17 entgegen seiner üblichen Gebrauchslage
dargestellt.