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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Dachplanenelement oder Seitenwandelement
für eine
Jurte mit Dachöffnung
zum Betreiben einer Feuerstelle in der Jurte.
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Stand der
Technik
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Die
Jurte ist ein traditionelles Zelt der Nomaden in West- und Zentralasien.
Ausgehend von einem Holzgerüst,
das mit Baumwoll- und Filztüchern eingedeckt
wird, kann eine solche Jurte, die zeltartigen Charakter hat, oft
in weniger als einer Stunde demontiert und wieder aufgerichtet werden.
Weiterbildungen sehen vor, dass auch statt eines Holzgerüstes Scherengitter
für die
Wand und eine Krone in der Mitte der Jurte, abgestützt durch
zwei Pfosten und entsprechenden Dachstangen, vorgesehen sind.
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Im
Jahr 1930 sind für
die Pfadfinder und Jugendbewegungen Jurten entwickelt worden, die
bis heute von den deutschen Pfadfindern, Jungenschaften oder ähnlichen
Gruppierungen verwendet werden. Es ist damals mit dem Namen Kohte
und Jurte nach dem Zelt beziehungsweise Behausungsform der Samen
und der Mongolen benannt worden.
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Die
Kohte wird als Schlafzelt genutzt, wohingegen die wesentlich grössere Jurten
vor allen Dingen als Versammlungszelt für Gruppen geeignet sind. Beide
bieten in der Regel mittig angeordnet eine Dachöffnung, die als Rauchabzugsloch
für eine
innerhalb der Zeltes offene Feuerstelle dient.
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Eine
Jurte mit Feuerstelle bietet ohne weiteres Platz für eine Vielzahl
von Personen einschliesslich Gepäck.
Sie besteht aus einer Vielzahl von Dachelementen und Seitenwandelementen,
die miteinander verknüpft
sind.
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Zur
Ausbildung des Daches werden rechteckige Planen, so genannte Ovalplanen
eingesetzt. Sie werden an den Übergangsstellen
miteinander verbunden, indem Schlingen und Ösen vorgesehen sind. Zur Fortsetzung
des Daches in Richtung der Seitenwände ist vorgesehen, Vierecksplanen
unmittelbar daran anzuschliessen, die vorzugsweise rechteckige oder
quadratische Ausbildung haben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit,
an den Seitenwandplanen Fensterteile einzuknöpfen. Alternativ sind Oval-Jurtendächer ausgebildet,
die aus einem Strick bestehen. Hierzu sind zwölf Segmente einzeln miteinander
vernäht.
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Die
Dachneigungen sind relativ gering und bieten keine Möglichkeit
mit Standardseitenplanen schräg
aufgestellte Seitenwände
anzubringen. Die Planen eignen sich ausschliesslich für den einen
Typus Zelt. Werden Planen für
eine Erweiterung, beispielsweise für eine Jurtenburg, benötigt, so
sind separat zur Knüpfvorlage
der jeweiligen Dachelemente passende quadratische oder rechteckige
Planenelement bereitzustellen.
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Aus
der
DE 7231831 U (GOTTSCHALK & CO GMBH) 29.08.1972
ist ein Zelt bekannt. Dieses Zelt zeichnet sich dadurch aus, dass
es eine Grundfläche,
bestehend aus einem gleichseitigen Vieleck, aufweist, wobei zur
Ausbildung des Zeltes ein Zeltgerüst und einer dieses allseitig
abdeckendes und gleichzeitig die Zeltseitenwandungbindedachhaut vorgesehen
ist. Von der Dachhaut weg erstrecken sich Seitenwände senkrecht
nach unten. Die Seitenwände
selbst sind unmittelbar fest und nicht lösbar mit der Dachhaut verbunden,
wohingegen die einzelnen viereckig zugeschnittenen Seitenwandelemente an
den jeweiligen Stossseiten zu den weiteren Seitenwandelementen verknüpft werden.
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Aufgabe der Erfindung
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Daher
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, Planenelemente zum Erstellen
einer Jurte bereitzustellen, in denen auch ein entsprechend offenes Feuer
gemacht werden kann. Die Optik soll mit der eines Ritterzeltes vergleichbar
sein.
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Lösung der Erfindung
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Der
Kern der Lösung
der Erfindung besteht darin, eine Jurte der herkömmlichen Art derart weiterzubilden,
dass die verwendeten Planenelemente an ihren Verbindungselementen
eine Kombiknopfleiste aufweisen. Die Kombiknopfleiste hat die Eigenschaft, dass
diese sowohl mit rechteckigen, mit quadratischen als auch mit anderweitig
passenden Planenelemente kombiniert werden kann.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung sieht vor, die Planen nicht viereckig
(quadratisch oder rechteckig) auszugestalten, sondern trapezförmig.
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Vorteile der
Erfindung
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Einer
der wesentlichen Vorteile der Erfindung besteht darin, dass mit
dem erfindungsgemässen
Planenelement zusammen mit der Knopfleiste eine Zeltkonstruktion
in Form einer Jurte darzustellen ist, die bisher nicht da gewesen
ist. Es ist nicht mehr darauf zu achten, dass exakt die gleichen
Planenelemente, insbesondere die Seitenwände an dieselbe Stelle gelangen.
Durch die trapezförmige
Ausgestaltung und zusammen mit der Kombiknopfleiste ist eine adaptive
Anpassung an bestehende und auch an neue Zelte möglich, sodass eine Vielzahl
von Zeltkonstruktionen erstellt werden können. Es gibt nur noch ein
universell ausgebildetes Planenelement.
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Durch
die Ausbildung kann ein einzigartiges Ritterzelt mit der Möglichkeit
für eine
offene Feuerstelle im Zelt bereitgestellt werden. Insbesondere auch
durch eine vorgesehene Dachneigung von 40° ist ein besserer Wasserabfluss
möglich.
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Insbesondere
die Ausbildung der Planenelemente in Trapezform bringt den Vorteil
mit sich, dass die Seitenwände
schräg
gestellt werden können,
wodurch sich der Durchmesser der Jurte erheblich vergrössert. Der
Volant kann beliebig lang an die entsprechende Kombiknopfleiste
geknüpft
werden, sodass auch eine besondere Ritterzeltoptik herstellbar ist.
Somit ist der wesentliche Vorteil des Planenelements darin zu sehen,
dass es multifunktional einsetzbar ist, jedoch in seiner Herstellung
sehr einfach ist. Das Planenelement kann jedoch auch in Doppeltrapezform,
so wie es im beiliegendem Ausführungsbeispiel
dargestellt ist, ausgeführt
sein.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungen
gehen aus der beiliegenden Beschreibung und den Ansprüchen sowie
den Zeichnungen hervor.
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Zeichnungen
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht auf eine Jurte gemäss dem Stand
der Technik;
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2 eine
schematische Ansicht auf eine Knopfleiste gemäss dem Stand der Technik, die
zwischen dem Dachelement und den Seitenwänden umlaufend am Dachelement
befestigtbar ist;
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3 schematische
Darstellung einer Anordnung der erfindungsgemässen Kombiknopfleiste an einem
Dachelement;
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4 eine
schematische Schnittdarstellung zur Verdeutlichung der Anordnung
der Kombiknopfleiste an dem Dachelement;
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5 eine
Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Planenelements in Trapezform mit der erfindungsgemässen Kombiknopfleiste;
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6 eine
Draufsicht auf eine Weiterbildung des erfindungsgemässen Planenelements
gemäss 1 in
Doppeltrapezform.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
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In 1 ist
eine schematische perspektivische Ansicht auf eine Jurte J dargestellt.
Sie besteht im Wesentlichen aus unterschiedlichen Planenelementen 1,
wobei die Planenelemente 1 in Dachelemente 8 und
Seitenelemente 9 aufgeteilt sind. Die Dachelemente 8 bestehen
aus mehreren viereckigen Dachelementen, die fest miteinander verbunden sind,
wohingegen am Übergang
vom Dachelement 8 zum Seitenelement 9, die gemäss 2 dargestellte und
aus dem Stand der Technik bekannte Knopfleiste 10 vorhanden
ist. Diese Knopfleiste 10 ist umlaufend am Dachelement 8 angeordnet
und weist in regelmässigen
Abständen
Schlaufenelemente 7 auf, in die viereckig ausgebildete
Seitenelemente 9 einschlaufbar sind.
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Die
Erfindung geht jedoch einen anderen Weg. In 3 ist ein
erfindungsgemässes
Dachelement 8 dargestellt, das aus überwiegend dreieckigen Planenelementen 1 besteht.
Die einzelnen Planenelemente 1 weisen nach Aussen hin Aufnahmebereiche 11 auf,
zur Aufnahme der erfindungsgemässen Kombiknopfleiste 5.
Die Kombiknopfleiste 5 erstreckt sich ausschliesslich über den
Bereich, den das jeweilige Planenelement 1 bildet. Am Übergangsbereich sind
zusätzliche
Einschlaufhilfsmittel 12 vorgesehen.
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Die
Knopfleiste 5 ist vorzugsweise in dem Aufnahmebereich 11 fest
mit dem Dachelement 8 verbunden.
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In 4 ist
eine schematische Darstellung der Anordnung der erfindungsgemässen Kombiknopfleiste 5 an
dem Dachelement 8 gezeigt. Das Dachelement 8 erstreckt
sich zu seinem freien Ende hin und läuft in eine sogenannte Traufkante 13 über. Unmittelbar
vor dem Übergang
in die Traufkante 13 ist die Kombiknopfleiste 5 an
dem Dachelement 8 angeordnet und erstreckt sich von diesem
weg. Aufgrund der Gewichtskraft hängt die Kombiknopfleiste 5 senkrecht
nach unten. Durch nicht näher
dargestellte Knopfelemente 6 wird an die Kombiknopfleiste 5 das
jeweilige Seitenelement 9 angebracht. Aufgrund der Anordnung
der Kombiknopfleiste 5 ist es möglich, das Seitenelement 9 entweder
in der Form, wie es in 4 dargestellt ist, senkrecht
nach unten anzuordnen oder derart, dass das Seitenelement 9 zusammen
mit der Kombiknopfleiste 5 in Richtung Traufkante 13 (gestrichelte
Darstellung) ausgelegt wird. Dadurch kann die Grundfläche der
jeweiligen Jurte J erheblich vergrössert werden.
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Wird
das Planenelement 1 in Ausbildung als Seitenelement 9 derart
ausgebildet, wie es in 5 dargestellt ist, so kann die
Grundfläche
noch erheblich weiter vergrössert
werden.
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In
den 5 und 6 ist das Planenelement 1 beziehungsweise 1' dargestellt.
Es wird in der Regel als Seitenwandelement 9 (1)
verwendet. Es ist trapezförmig
ausgestaltet und besteht aus einer Grundseite 2, 2' und einer der
Grundseite gegenüberliegenden
Seite 3, 3'.
Die beiden Seiten 2 und 3 beziehungsweise 2' und 3' werden mit
Seitenelementen 4, 4' verbunden. Aufgrund dessen, dass
die Grundseite länger
ist als die weitere Seite 3 beziehungsweise 3' entsteht eine
trapezförmige
Ausgestaltung.
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Die
Grundseite 2 beziehungsweise 2' ist dem Boden zugewandt, die weitere
Seite ist dem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Dachelement zugeordnet.
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Die
Seitenkanten 4 beziehungsweise 4' als auch die weitere Seite 3 beziehungsweise 3' umfassen die
erfindungsgemässe
Kombiknopfleiste 5. Sie ist bei der einen Seitenkante 4' derart ausgebildet, dass
es Schlaufen sind, die in entsprechende Ösen einknüpfbar sind, wohingegen auf
der gegenüberliegenden
Seite Knopfelement 6 vorhanden sind, durch die die Schlaufen
hindurchführbar
sind.
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Vorzugsweise
sind die Knopfelement 6 derart auf den Seitenkanten 4 beziehungsweise 4' angeordnet,
dass ein regelmässiger,
gleichmässiger
Abstand entsteht.
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Vorzugsweise
ist die Länge
einer Seitenkante 4, 4' 224cm lang, wobei der Abstand
der jeweiligen Knopfelement 6 20cm beträgt.
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Dementsprechend
sind auch die Schlaufenelemente 7 auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnet.
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Auf
der Grundseite 2 sind ebenfalls Knopfelemente 6 vorgesehen.
Sie dienen dazu entweder ein entsprechendes Seil aufzunehmen oder
dazu, dass Planenelement 1 beziehungsweise 1' im Boden zu verankern
oder dieses, sofern die Jurte geöffnet
ist, im Bereich des Daches festzumachen, sodass die Seitenwandelemente 9 (1)
geöffnet
beziehungsweise aufgerollt sind.
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Bei
der Doppeltrapezausführung
gemäss 6 ist
vorgesehen, dass an der weiteren Seite 4 unmittelbar das
weitere Planenelement in Trapezform anschliesst. Dadurch entsteht
eine entsprechender Winkel zwischen den einzelnen Trapezelementen.
Dies ist gewollt. Damit kann das Planenelement um eine Kurve geführt werden.
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- 1
- Planenelement
- 1'
- Planenelement
- 2
- Grundseite
- 2'
- Grundseite
- 3
- weitere
Seite
- 3'
- weitere
Seite
- 4
- Seitenkante
- 4'
- Seitenkante
- 5
- Kombiknopfleiste
- 6
- Knopfelement
- 7
- Schlaufenelement
- 8
- Dachelement
- 9
- Seitenelement
- 10
- Knopfleiste
- 11
- Aufnahmebereich
- 12
- Einschlaufhilfstmittel
- 13
- Traufkante
- J
- Jurte