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Die
Erfindung betrifft ein Müllsammelfahrzeug
mit mindestens einem im Heckbereich angeordneten Trittbrett für einen
Müllwerker.
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Bekannte
Müllsammelfahrzeuge,
die in üblicher
Weise eine am Heck angeordnete Beladeöffnung aufweisen, weisen im
Heckbereich Trittbretter auf, auf denen die Müllwerker während der Fahrt stehend mitfahren
können.
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Gemäß der geltenden
Unfallverhütungsvorschriften
ist es vorgeschrieben, dass das Müllsammelfahrzeug für den Fall,
dass auf einem der Trittbretter ein Müllwerker stehend mitfährt, das
Fahrzeug nicht mehr zurückfahren
kann und zusätzlich bei
der Vorwärtsfahrt
eine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit
nicht überschreiten
darf. Diese Höchstgeschwindigkeit
beträgt
derzeit europaweit 30 km/h.
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Beispielsweise
aus der
DE 37 29 107
C ist ein Müllsammelfahrzeug
bekannt, bei dem ab einer gewissen Belastung des Trittbretts ein
Kontaktschalter den Motor stoppt. Diese vorbekannte Lösung ist unter
sicherheitstechnischen Gesichtspunkten nicht optimal. Die Trittbretter
die zwar von einer vertikalen in eine horizontale Stellung abklappbar
sind, sind ansonsten starr mit dem Müllsammelfahrzeug verbunden.
Hierdurch bedingt werden die Trittbretter beim Rangieren des Müllsammelfahrzeugs
häufig
stark deformiert. Hierdurch kann auch der entsprechende Kontaktschalter
beschädigt
werden.
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Aufgrund
der starren Befestigung des Trittbretts mit dem Müllsammelfahrzeug
werden sämtliche
Schwingungen und Stöße auf das
Trittbrett und somit auch auf den auf dem Trittbrett stehenden Müllwerker übertragen.
Diese werden von dem mitfahrenden Müllwerker als unangenehm empfunden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Müllsammelfahrzeug derart weiterzubilden, dass
die Funktionsweise des Trittbretts auch bei rauhem Einsatz des Müllsammelfahrzeugs
gewährleistet
bleibt und dass der Komfort für
den auf dem Trittbrett mitfahrenden Müllwerker verbessert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
wird das mindestens eine im Heckbereich angeordnete Trittbrett für den Müllwerker
unter Freilassung mehrerer Bewegungsfreiheitsgrade in einer fahrzeugfesten
Aufhängung
gelagert. Aufgrund dieser möglichen
Freiheitsgrade kann das Trittbrett beispielsweise bei dem Anstoßen an einen
festen Gegenstand während
des Rangierens ausweichen. Hierdurch wird eine Deformierung des
Trittbretts und eine gegebenenfalls dadurch bedingte Beschädigung des
Sicherheitssystems verhindert.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
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Demnach
kann das Trittbrett von einer horizontalen Ausrichtung in eine vertikale
Ausrichtung schwenkbar an einer vertikalen Haltestange angelenkt
sein.
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Die
Haltestange kann wiederum derart drehbar in einer Gleithülse geführt sein,
dass eine beschränkte
Drehung der Haltestange entlang einer Kurvenbahn erlaubt ist. Stößt also
beispielsweise ein Trittbrett an einen festen Gegenstand, so weicht
es entlang dieser möglichen
durch die Kurvenbahn gesteuerten Drehbewegung aus. Um der Kurvenbahn zu
folgen ist in der Haltestange vorzugsweise mindestens ein Führungsbolzen
vorgesehen, der entlang einer in der Gleithülse vorgesehenen Kurvenbahn
gleitet. Zur Sicherheit kann aber auch noch ein zweiter Führungsbolzen
vorgesehen sein, der dann in Funktion tritt, falls der erste Führungsbolzen
aufgrund Materialermüdung
oder Überbelastung
brechen sollte.
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Zur
Höhenverstellung
des Trittbretts kann der mindestens eine Führungsbolzen vorzugsweise in
unterschiedlicher Höhe
in der Haltestange einsteckbar sein.
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Die
Haltestange kann um einen Schwenkpunkt verschwenkbar in der fahrzeugfesten
Aufhängung
aufgehängt
sein, wobei sie in der Schwenkbewegung durch einen sie zumindest
teilweise umgebenden Dämpfer
begrenzt ist. Hierdurch können
in vorteilhafter Weise Schwingungen bzw. Stöße, die während der Fahrt des Müllsammelfahrzeugs
auf das Chassis übertragen
werden, gedämpft
werden.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Gleithülse schwenkbar an
der Aufhängung
angelenkt. Mit der Gleithülse
zusammen ist also diese drehbar gelagerte Haltestange mit dem Trittbrett
schwenkbar.
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Der
die Haltestange umgebende Dämpfer besteht
vorteilhaft aus einem diese umschließenden Ring, wobei der Dämpfer zumindest
teilweise aus einem stoßdämpfenden
Material besteht. Derartiges stoßdämpfendes Material kann beispielsweise
ein Kunststoff mit entsprechenden elastischen Eigenschaften sein.
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Vorteilhaft
besteht das Trittbrett aus einem Gitterrost.
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Das
Trittbrett kann schwenkbar in einer gabelförmigen Halterung gelagert sein,
die über
eine Muffenverbindung mit der Haltestange verbunden ist.
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In
der gabelförmigen
Halterung kann vorteilhaft eine Rastausnehmung vorgesehen sein,
in die das Trittbrett in horizontaler Stellung einrasten kann. Nach
entsprechendem manuellen Lösen
einer entsprechenden trittbrettseitigen Rast kann die Halterung
in horizontaler Stellung einrasten.
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In
der das Trittbrett schwenkend aufnehmenden Gabel kann zusätzlich ein
Rad gelagert sein, das zusätzlich
Stöße auffangen
kann, wenn die Trittbrettaufhängung
während
des Betriebs des Müllwagens
auf den Boden aufschlägt.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines Trittbretts mit Aufhängung gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
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2:
eine Frontansicht der Aufhängung
gemäß 1,
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3:
eine Seitenansicht gemäß 1,
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4:
eine perspektivische Darstellung entsprechend 1,
bei der das Trittbrett in vertikale Stellung angeklappt ist,
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5:
eine Darstellung eines Trittbretts gemäß einer anderen Ausführungsform
mit einem Meßaufnehmer
zur Erfassung eines auf dem Trittbrett aufstehenden Müllwerkers,
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6:
eine der entsprechend 1 ausgebildeten Ausführungsvariante
ohne entsprechenden Sensor und
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7:
ein Detail gemäß 1 in
perspektivischer Darstellung.
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In 1 ist
ein Trittbrett 10 für
ein hier nicht näher
dargestelltes Müllsammelfahrzeug
gezeigt. Das Trittbrett 10 ist über eine gabelförmige Halterung 12 an
einer vertikal ausgerichteten Haltestange 14 befestigt.
Wie anhand des Vergleichs der 1 und 4 deutlich
wird, kann das Trittbrett von einer abgeklappten horizontalen Stellung
(vgl. 1), in der ein Müllwerker auf dem Trittbrett
stehen kann, in eine vertikale angeklappte Stellung (vgl. 4)
verschwenkt werden. Die Verschwenkbarkeit ist durch eine entsprechende
Anlenkung in der Gabel 12 gewährleistet. Die Gabel 12,
die im einzelnen in 7 dargestellt ist, weist zusätzlich eine
Muffe 16 auf, über
welche sie mittels einer Klemmschraube 18 (vgl. 1)
mit der Haltestange 14 verbindbar ist.
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Die
Haltestange 14 ist drehbar in einer Gleithülse 20 geführt. Die
Gleithülse 20 lässt eine
beschränkte
Drehung der Haltestange 14 entlang einer Kurvenbahn zu.
Hierzu weist die Gleithülse 20 eine Ausnehmung 22 auf,
die im unteren Bereich durch eine die Kurvenbahn festlegende Begrenzungskante 24 begrenzt
wird. Die Haltestange 14 wird vor einem Herausfallen aus
der Gleithülse
durch einen Führungsbolzen 26 gehindert.
Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ist neben dem Führungsbolzen 26 noch
ein Ersatzbolzen 28 vorgesehen, der dann zum Einsatz kommt,
wenn der Führungsbolzen 26 beispielsweise
aufgrund einer Überbelastung
abscheren würde.
Die Bolzen 26 und 28 können in entsprechende Lochbohrungen 30 in
der Haltestange 14 eingesetzt werden. Hierdurch kann die
Höhe des
Trittbretts 10 gegenüber
dem Chassis des Müllsammelfahrzeugs
festgelegt werden. Soweit ein entsprechender Stoß auf das Trittbrett 10 ausgeübt wird,
beispielsweise weil das Müllsammelfahrzeug
beim Rangieren mit dem Trittbrett an einen festen Gegenstand stößt, weicht
dieses durch Gleiten des Bolzens 26 entlang der schräg nach oben
verlaufenden Kurvenbahn 24 aus, bis das Ende der Kurvenbahn 24 erreicht
ist und der Bolzen an der Begrenzungswand der Ausnehmung 22 anstößt. Die
Kurvenbahn 24 ist, wie der 1 und der 3 insbesondere
zu entnehmen ist derart ausgebildet, dass eine Rastausnehmung im
untersten Punkt gebildet ist, die der Form des Führungsbolzens 26 angepaßt ist.
Somit wird erst nach Überwinden
einer Grenzkraft der Bolzen aus dieser Rastausnehmung auf die Kurvenbahn 24 gleiten.
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Falls
das Hindernis nicht mehr an das Trittbrett 10 anstößt, kann
das Trittbrett aufgrund seines Eigengewichts in die Ausgangslage
zurückgleiten,
indem der Führungsbolzen 26 aufgrund
der Gewichtskraft des Trittbretts entlang der Kurvenbahn wieder nach
unten gleitend.
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Die
Gleithülse 20 ist
um einen Schwenkpunkt 32 verschwenkbar in einer fahrzeugfesten
Aufhängung 34 gelagert.
Zusammen mit der Gleithülse 20 ist die
Haltestange 14 und das Trittbrett 10 um den Schwenkpunkt 32 verschwenkbar.
Die Auslenkung der Haltestange 14 und damit des gesamten
Trittbretts 10 wird durch einen die Haltestange als Dämpfer umschließenden Ring 36 begrenzt.
Der Ring 36 kann an seiner Innenseite mit einem teilweise
elastischen Kunststoff ausgekleidet sein, so dass entsprechende
Stöße des Müllwagens,
die über
das Schwenklager 32 in die Gleithülse 20 und damit in
die Führungsstange 14 eingeleitet
werden, gedämpft werden.
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Wie
in den Figuren dargestellt, kann das Trittbrett 10 als
Gitterrost ausgebildet sein.
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In
der Gabel 12 kann zusätzlich
ein Rad 38 gelagert sein, das ebenfalls entsprechende Stöße, die
beim Fahren des Müllsammelfahrzeugs
beispielsweise von der Straße
herrühren
können,
abfangen kann.
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In 7 ist
seitlich an der Gabel 12 eine Rastausnehmung 40 dargestellt.
In dieser kann in hier nicht näher
dargestellter Art und Weise eine trittbrettseitige federbelastete
Rast einschnappen. Diese Rast kann über Herausziehen eines entsprechenden Bolzens 42 (vgl. 3)
wieder manuell gelöst
werden, so dass das Trittbrett 10 von der horizontalen Stellung
in die vertikale Stellung (vgl. 4) überführt werden
kann.
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Der
Vergleich der Darstellungen gemäß 5 und 6 zeigt
einerseits eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Trittbretts mit einem Sensor
zur Erfassung eines auf dem Trittbrett stehenden Müllwerkers
(vgl. 5) bzw. eine Ausführungsform ohne einen entsprechenden
Sensor (6). In 5 ist mit 42 der
Sensor be zeichnet, der hier beispielsweise die Mikroverwindung der
Haltestange, die bei entsprechender Belastung des Trittbretts entsteht,
mißt.