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Die
Erfindung betrifft ein Übungslandegestell für einen
Modellhubschrauber nach der Gattung des Hauptanspruches, wie es
insbesondere für
Lernzwecke verwendet wird. Modellhubschrauber werden bekannterweise
mit einer Funk-Fernsteuerung
gestartet, geflogen und wieder gelandet. Dazu ist ein komplexer
Steuerungsvorgang nötig,
da mehrere Funktionen beeinflusst werden können und müssen. (Pitch- Vertikales Steigen
und Sinken, Nick- Rollbewegung um die Querachse, Roll- Querbewegung
um die Längsachse,
Gier- Drehung um die Hochachse). Für einen Anfänger ist große Übung erforderlich,
um den Modellhubschrauber flugtechnisch zu beherrschen, was eine
entsprechend lange Zeit in Anspruch nimmt. Bei einer Fehlbedienung
kann es dazu kommen, dass der Modellhubschrauber schräg landet, was
bei einem nur mit dem normalen Landegestell versehenen Modellhubschrauber – die standardmäßigen Kufen
sind kurz und eng beieinander angeordnet – dazu führen kann, dass die Rotorblätter den
Boden berühren.
Eine Beschädigung
des Rotors und anderer Bauteile ist unvermeidbar. Aber auch bei
parallelem Aufsetzen der Kufen kann es zu einer Beschädigung von
Bauteilen kommen, wenn dieses Aufsetzen mit einer zu hohen Geschwindigkeit
erfolgt. Die dabei auftretenden Stöße führen unweigerlich dazu. Die
Kosten für
Reparaturen sind relativ hoch.
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Aus
der
DE 35 45 099 A1 ist
es bekannt, für Übungszwecke
zum Vermeiden dieser Probleme eine Landeplattform zu verwenden,
an der der Modellhubschrauber mittels einer Kette mittig befestigt ist.
Diese ist so lang, dass ein bestimmtes – aber nur geringes – Abheben
des Modellhubschraubers möglich
ist. Auf diese Weise soll ein Üben
des Modellhubschrauberfluges möglich
sein, ohne dass dieser zu weit abhebt und bei unsanfter oder schräger Landung zerstört wird.
Dies ermöglicht
jedoch nur ein eingeschränktes Üben des
Fliegens, das nicht der Realität entspricht.
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Es
ist ferner bekannt, unter das standardmäßige Landegestell in Form von
zwei Kufen zwei gekreuzte Stäbe
zu montieren, die horizontal verlaufen und an den Enden Rundkörper aufweisen.
Die Länge der
Stäbe entspricht
dabei etwa der Länge
eines Rotorblattes. Auf diese Weise wird erreicht, dass bei einer
schrägen
Landung zuerst die Rundkörper
den Boden berühren
und das Auftreffen der Rotorblätter auf
dem Boden verhindert wird. Nachteilig dabei ist, dass Stöße bei zu
rascher Landung – weder
bei schräg
noch bei parallel aufkommendem Modellhubschrauber – nicht
aufgefangen werden und zur Beschädigung
der Stäbe,
der Rundkörper
und von Bauteilen des Modellhubschraubers führen können.
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Ferner
bekannt als Übungslandegestell
ist die Verwendung eines Tellers, an dem mittels Schlaufen vier
Stäbe mit
außen
angeordnetem Rundkörper axial
und senkrecht zur Mittelachse des Tellers befestigt sind. Dieses Übungslandegestell
wird ebenfalls unter den Kufen des Modellhubschraubers und an diesen
befestigt. Die Probleme sind dieselben wie zuvor beschrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Übungslandegestell so auszubilden,
dass es eine federnde Wirkung entfaltet, sodass Stöße gedämpft werden,
wodurch die Zerstörung
von Bauteilen des Modellhubschraubers und des Übungslandegestells reduziert
wird. Der Aufwand zur Herstellung eines solchen Übungslandegestells sollte gering sein.
Bei Bedarf sollten beschädigte
Bauteile des Übungslandegestells
rasch und einfach gewechselt werden können. Auch bei schräg landendem
Modellhubschrauber sollte diese Federwirkung gegeben sein. Ein uneingeschränktes Fliegen
sollte möglich sein.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Übungslandegestell
mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den 1 bis 5 dargestellt.
Es zeigt:
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1 eine
Seitenansicht eines Modellhubschraubers mit dem Übungslandegestell.
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2 eine
Vorderansicht eines Modellhubschraubers mit dem Übungslandegestell.
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3 eine
Draufsicht auf das Übungslandegestell
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4 eine
vergrößerte Darstellung
des Übungslandegestells
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5 eine
Variante des Übungslandegestells
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6 eine
Draufsicht auf den Teller mit Darstellung eines Bohrbildes
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7 eine
Draufsicht auf den Teller mit Darstellung eines weiteren Bohrbildes
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1 und 2 zeigen
einen Modellhubschrauber 1 in zwei Ansichten mit einem
standardmäßigen Landegestell 2 in
Form von zwei Kufen 3. An diesen Kufen 3 ist das
erfindungsgemäße Übungslandegestell 4 befestigt,
beispielsweise durch Kabelbinder. Dabei besteht das Übungslandegestell 4 aus
einem Teller 5 mit einer Mittelachse 7, der rund oder
eckig gestaltet sein kann. Er weist in der Mitte eine Bohrung 6 auf.
In diese Bohrung 6 münden
Bohrungen 8, die von den Außenflächen 12 des Tellers 5 aus
eingeformt sind. Die Mittelachse 9 der Bohrungen 8 und
damit die Mittelachse des in jeder Bohrung befestigten Stabes 10 verläuft unter
einem Winkel A zur Mittelachse 7 des Tellers 5,
wobei dieser Winkel A kleiner ist als 90°. Er liegt vorzugsweise zwischen 80° bis 85°. Auf diese
Weise wird erreicht, dass nach dem Befestigen der Stäbe 10 an
den Kufen 3 – Lage siehe
auch 3 strichpunktiert angedeutet – die Stäbe 4 außen zum
Boden gerichtet sind (Lage siehe 1 und 2).
Auf dem Ende jedes Stabes 10 wird vorteilhafterweise ein
Rundkörper 11 angebracht.
Dabei kann dieser Rundkörper 11 je
nach Größe des Modellhubschraubers 1 ein
Tennisball oder Tischtennisball oder eine Holzkugel sein. Die Länge der
Stäbe 10 ist
dabei so bemessen, dass die Rundkörper 11 auf Höhe des Rotordurchmessers
liegen.
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Dadurch
wird auch beim schrägen
Auftreffen des Modellhubschraubers sicher eine Berührung der Rotorblätter mit
dem Boden vermieden. Durch die Schrägstellung der Stäbe 10 tritt
beim Auftreffen der Rundkörper 11 auf
den Boden eine Federwirkung auf, wie sie in 1 links angedeutet
ist. Dazu sind die Stäbe 10 bezüglich ihrer
Dimension entsprechend des Gewichtes des Modellhubschraubers 1 ausgelegt
und bestehen vorzugsweise aus einem federnden Stahl oder aus Kohlefasermaterial.
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Das
Befestigen der Stäbe 10 im
Teller 5 kann durch Einschrauben in ein Gewinde, durch
Kleben, Heißkleben
oder mittels Stellringen erfolgen. Diese Befestigungsarten ermöglichen
bei Bedarf ein rasches Entfernen eines evtl. zerbrochenen Stabes 10 und
das Anbringen eines neuen Stabes.
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3 zeigt
das paarweise Anordnen der Stäbe 10 unter
einem Winkel B, der kleiner als 90° ist. Auf diese Weise wird erreicht,
dass auch bei relativ kurzen Kufen 3 ein Befestigen der
Stäbe 10 möglich ist.
In besonderer Ausbildung der Erfindung wird dabei vorgeschlagen,
wie aus 6 ersichtlich, im Teller 5 sowohl Bohrungen 8 unter
einem Winkel von 90° einzubringen
als auch zwei zusätzliche
Bohrungen 13, die um den Winkel B versetzt zu zwei gegenüberliegenden
Bohrungen 8 angeordnet sind. Der Teller 5 kann
dann universell verwendet werden und je nach Gegebenheiten werden
alle Bohrungen 8 oder zwei Bohrungen 13 und zwei
Bohrungen 8 mit den Stäben 10 versehen.
Selbstverständlich
ist es auch möglich, vier
zusätzliche
Bohrungen 13 zusätzlich
vorzusehen, die paarweise zueinander den Winkel B bilden. Diese
Ausführungsform
ist in 7 dargestellt.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung wird vorgeschlagen, die Außenfläche 12 des Tellers 5 schräg zu gestalten – unter
einem, Winkel C, der der Differenz zwischen 90° und dem Winkel A entspricht,
sodass beim Herstellen der Bohrungen 8 ein Bohrer senkrecht
auf die Außenfläche 12 trifft.
Falls der Teller 5 als Spritzgussteil gefertigt wird ist
dieser Winkel C ohne Mehraufwand zu realisieren.