-
Die
folgende Erfindung betrifft eine Abdeckung für eine Bodenverankerung eines
Seils. Sie bezieht sich insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, auf
eine Abdeckung für
einen Hering für
ein Zeltspannseil.
-
In
vielen Bereichen müssen
Seile an einem festen Boden verankert werden, etwa beim Aufspannen
eines Zeltes. Die entsprechenden Bodenverankerungen können beispielsweise
nagelähnlich
einzuschlagende oder schraubenähnlich
einzudrehende Vorrichtungen wie Heringe oder andere montierbare und
entfernbare Bodenverankerungen, jedoch auch fest angebrachte Vorrichtungen
sein.
-
Von
solchen Bodenverankerungen geht jedenfalls dann, wenn sie, etwa
wegen der Festlegung des Seils an der Verankerung, einen aus dem
Boden herausragenden Teil aufweisen, eine allgemeine Gefährdung aus.
Sie können
für stürzende Personen, insbesondere
Kinder, gefährlich
sein, eine Stolperfalle bilden oder auch, vor allem im Campingbereich,
wo häufig
barfuß gegangen
wird, die Füße und Zehen gefährden. Auch
können
sie für
Räder und
Reifen von Fahrzeugen eine Gefahr darstellen, etwa wenn mit einem
Auto unbeabsichtigt über
einen scharfkantigen Heringskopf gefahren wird.
-
Der
Erfindung liegt das allgemeine Problem zugrunde, die Gebrauchseigenschaften
von Bodenverankerungen für
Seile zu verbessern.
-
Ausgehend
von einer Identifizierung der oben geschilderten Gefährdungen
als wesentlichen Nachteil konventioneller Bodenverankerungen durch den
Erfinder besteht das Ziel der Erfindung konkreter darin, das Gefährdungspotential
von Bodenverankerungen zu verringern.
-
Gelöst wird
das Problem durch eine Abdeckung für eine Bodenverankerung eines
Seils mit einem Mantelbereich, der eine obere Öffnung für das Durchführen des
Seils und eine untere Öffnung
für die
Bodenverankerung umschließt
und dazu ausgelegt ist, die Bodenverankerung seitlich abzudecken, sowie
eine Bodenverankerung mit einem Seil und einer entsprechenden Abdeckung.
Die Offenbarung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Verankern eines
Seils im Boden mit Hilfe einer Bodenverankerung und einer entsprechenden
Abdeckung sowie auf ein Verfahren zum Abdecken einer Bodenverankerung
und schließlich
auf ein Verfahren zum Befestigen einer solchen Abdeckung an der
Bodenverankerung oder dem Seil.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben, wobei sich die einzelnen Merkmale implizit auf alle Aspekte
und Kategorien der Erfindung beziehen, ohne dass hierzwischen im
Einzelnen unterschieden wird. Das gilt auch für das Ausführungsbeispiel.
-
Die
Grundidee besteht darin, die Bodenverankerung mit einer Abdeckung
zumindest seitlich abzudecken. Die Abdeckung hat zum Ersten die
Funktion, die Bodenverankerung zumindest seitlich vor einem Anstoßen zu schützen bzw.
umgekehrt anstoßende
Personen oder Vorrichtungsteile zu schützen. Sie hat zum Zweiten die
Funktion, zumindest die Höhe
der Bodenverankerung über
dem Boden zu erreichen, indem sie diese seitlich abdeckt, und damit bei
einem Aufprall von Personen oder Vorrichtungsteilen von Oben zumindest
eine zusätzliche
Aufprallfläche,
wenn nicht sogar eine Abdeckung auch nach oben, zur Verfügung zu
stellen. Zum Dritten ist die Abdeckung, die die Bodenverankerung
seitlich umgibt, sozusagen flächiger
ausgestaltet als die Bodenverankerung selber. Sie fällt damit
stärker
ins Auge und trägt
zur optischen Erkennbarkeit der Bodenverankerung bei.
-
Hier
wird von einer „oberen" und einer „unteren" Öffnung in dem Sinn geschrieben,
als die obere Öffnung
zum Durchführen
des Seils und die untere für
den Durchtritt der Bodenverankerung zum Boden vorgesehen ist, die Öffnungen
also im Gebrauch der Abdeckung im Wesentlichen nach oben bzw. unten weisen.
Für die
Beschreibung der Abdeckung selbst sind diese Begriffe eher als Namensunterscheidung der
beiden Öffnungen
aufzufassen, weil die Abdeckung für sich natürlich verschieden orientiert
sein kann.
-
Die
Abdeckung kann dabei eine Becherform aufweisen, also eine Form,
bei der ein Mantelbereich einerseits eine relativ große Öffnung,
hier die so genannte untere Öffnung,
und andererseits einen vorliegend nur teilweise durchgehenden Becherboden aufweist.
In dem Becherboden ist dann die so genannte obere Öffnung vorgesehen,
die demzufolge deutlich kleiner als die untere Öffnung ist. Ferner ist der Übergang
zwischen Mantel und Boden vorzugsweise verrundet, also keine scharfe
Kante vorgesehen. Ferner kann die Becherform, schon zur Vereinfachung
der Herstellung, eine weitgehend rotationssymmetrische Form aufweisen.
Das Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, dass dies die Grundform betrifft, weitere Einzelheiten
jedoch nicht notwendigerweise rotationssymmetrisch sein müssen.
-
Ferner
können
Auflagervorsprünge
vorgesehen sein, die beim Aufeinanderstapeln mehrerer Abdeckungen
zur Lagerung oder zum Transport eine Lagestabilisierung bewerkstelligen
und/oder ein festes Ineinanderverklemmen der Abdeckungen ineinander
verhindern. Diese Auflagervorsprünge
können beispielsweise
im unteren Bereich außen
angebracht sein.
-
Vorzugsweise
ist das Seil über
eine Klemmvorrichtung an der Abdeckung anzuklemmen, so dass die
Abdeckung festgelegt werden kann. Beispielsweise kann die Klemmvorrichtung
aus einem Schlitz bestehen, vorzugsweise mit nach innen gerichteten
Klemmwangen. Dabei kann eine zusätzliche
größere Öffnung für das Durchführen des
Seils vorgesehen sein, um dieses gegenüber einem Durchfädeln durch
den Schlitz zu erleichtern, und können schließlich auch mehr als ein einzelner Schlitz
vorgesehen sein, etwa zwei der aneinander entgegengesetzten Seiten
der größeren Öffnung für das Durchführen des
Seils ist.
-
Es
kann sich ferner um eine einstückige
und gelenkfrei ausgebildete Vorrichtung handeln, bei der also keine
zu betätigenden
Gelenkbewegungen oder ähnliches
notwendig sind, um die Abdeckung zu montieren. Vielmehr soll sie
durch einfaches Durchführen
des Seils durch die obere Öffnung
aufsetzen und gegebenenfalls durch Festklemmen zu montieren sein.
Im Übrigen
kann es sich vorzugsweise um ein Spritzgussteil handeln.
-
Ferner
kann die Abdeckung eine Signalfarbe haben, etwa aus einem leuchtend
bunten Kunststoff bestehen. Es ist auch möglich, nachleuchtende Farben vorzusehen,
so dass die Abdeckung in der Dämmerung
oder Dunkelheit durch Nachleuchten auffällt, obwohl kein oder wenig
Tageslicht vorhanden ist.
-
Die
Abdeckung soll die Bodenverankerung in der Höhe jedenfalls erreichen, wenn
nicht überragen. Sie
muss nicht notwendigerweise bis zum Boden herunterreichen, wenngleich
dies bevorzugt ist. Vorzugsweise wird die Bodenverankerung von der
Abdeckung im montierten Zustand mit Ausnahme der oberen Öffnung und
der Klemmvorrichtung (en) praktisch vollständig umschlossen, wobei natürlich kleine und
aufgrund der Montage oder Unebenheit des Bodens zu erwartende oder
unvermeidliche Zwischenräume
zum Boden unwesentlich sind.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Abdeckung
in vier Einzeldarstellungen.
-
2 zeigt
eine Bodenverankerung mit einem Seil und der Abdeckung aus 1 mit
perspektivischer Darstellung.
-
3 zeigt
die Bodenverankerung aus 2 in Seitenansicht.
-
1 zeigt
die erfindungsgemäße Abdeckung
links unten in Draufsicht und links oben sowie rechts unten in zwei
sich daraus ergebenden Seitenansichten. Die rechte obere Einzeldarstellung
ist eine perspektivische Ansicht derselben Abdeckung. Man erkennt
eine im Wesentlichen umgekehrt becherförmige Ausgestaltung eines Mantels 1 mit
einem im Wesentlichen U-förmigen
Querschnittsprofil. Im oberen Bodenbereich der Becherform ist eine
kreisrunde obere Öffnung 2 vorgesehen,
die durch zwei an entgegengesetzten Seiten vorgesehene und zu der Öffnung 2 radial
orientierte Schlitze 3 erweitert ist. Die Schlitze 3 und
die kreisrunde Öffnung 2 bilden
gemeinsam eine obere Öffnung
der Abdeckung. Dabei sind die Schlitze 3 und hier auch
die kreisrunde Öffnung 2 nach
innen durch wangenartige Seitenwände umrahmt,
die in 1 rechts oben und links unten erkennbar sind und
links unten bei den Schlitzen mit 4 und der kreisrunden Öffnung mit 5 bezeichnet
sind.
-
Im Übrigen ist
das Oberteil der Abdeckung, also der Boden der Becherform, geschlossen,
wobei er eine verrundete und annähernd
halbkreisförmige Querschnittsform
hat.
-
An
den Becherboden schließen
sich im Wesentlichen im Profil gerade und sich leicht konisch öffnende
Seitenwände
des Mantels 1 an, die sich im untersten Bereich trichterförmig öffnen und
dabei eine im Wesentlichen über
den gesamten entsprechenden Querschnittsbereich verlaufende untere Öffnung 6 umgrenzen.
Die zentrische Normale auf der unteren Öffnung 6 bildet gleichzeitig
eine Rotationssymmetrieachse für
die beschriebene Becherform des Mantels 1.
-
Abweichungen
von dieser Rotationssymmetrie bilden neben den bereits erwähnten Schlitzen 3 und
zugehörigen
Wangen 4 auch vier im unteren äußeren Bereich des Mantels 1 auf
der trichterförmigen Erweiterung
aufsitzende Auflagervorsprünge 7.
Diese haben jeweils eine gerade äußere Seitenkante, die
mit etwas ausgeprägterer
Konizität
fast parallel zu den geraden Wandbereichen des Mantels 1 läuft. Ein oberer
Abschnitt ist etwas konkav gerundet und dabei an die Rundung der
trichterförmigen
Erweiterung des Mantels 1 im unteren Abschnitt in der Umgrenzung
der unteren Öffnung 6 angepasst.
Damit sitzt die trichterförmige
Erweiterung einer weiteren Abdeckung auf diesen konkaven Abschnitten
auf, wenn die weitere Abdeckung auf die gezeichnete aufgesetzt und
damit ein Stapel begonnen wird. Die Abdeckung sitzt damit zum einen
lagedefiniert, wackelt also nicht, und kann sich zum Zweiten nicht
verklemmen, wie es etwa bei Ineinanderschieben der konischen Bereiche
des Mantels 1 passieren könnte.
-
Die 2 und 3 zeigen
die Abdeckung aus 1 in perspektivischer und in
Seitenansicht, wobei die Bezugszeichen nicht noch ein weiteres Mal eingetragen
sind. Allerdings ist hier eine Bodenverankerung 8 mit einem
Seil 9 symbolisch eingezeichnet. Die Bodenverankerung 8 kann
ein gewöhnlicher Zelthering
sein, der schräg
in den Boden eingeschlagen ist und dessen unter der unteren Öffnung 6 der Abdeckung
liegender Abschnitt, vgl. 3, in der Erde
steckt. Der übrige
und über
den Boden hinausragende Abschnitt des Herings 8 ragt damit,
wie die 2 und 3 zeigen, über den
Boden hinaus und wird von der Abdeckung 1 mit Ausnahme
der oberen Öffnung 2, 3 praktisch
allseitig abgedeckt. Die untere Öffnung 6 und
die trichterförmige
Erweiterung des Mantels 1 liegen also im Wesentlichen auf
dem (nicht gezeichneten) Boden auf.
-
Das
Zeltspannseil 9 ist in an sich bekannter Weise am oberen
Ende des Herings 8 festgelegt und nach schräg oben verspannt.
Es läuft
dabei durch einen der beiden Schlitze 3 und ist zwischen
dessen wangenartigen Seitenflächen 4 geklemmt.
Damit ist die Abdeckung zusätzlich
zu ihrer Schwerkraftauflage auf dem Boden fixiert.
-
Zur
Montage kann z. B. zunächst
der Hering 8 in den Boden eingeschlagen werden, gegebenenfalls
das Spannseil 9 versuchsweise verspannt werden, dann das
Spannseil 9 durch die kreisrunde obere Öffnung 2 hindurchgeführt werden
und dann an dem Hering 8 festgelegt werden. Währenddessen
ist die Abdeckung gewissermaßen
lose auf das Spannseil 9 aufgefädelt. Danach setzt man die
Abdeckung auf dem Boden auf und dreht sie so, dass einer der beiden
Schlitze 3 geeignet ausgerichtet ist. Durch seitliches
Verschieben der Abdeckungen gegebenenfalls manuelles Einführen des
Spannseils 9 in den Schlitz 3 und dort Verklemmen
wird die gewünschte Fixierung
hergestellt.
-
Die
Abdeckung ist ein in konventioneller Weise hergestelltes Spritzgussteil
aus thermoplastischem Kunststoff, etwa PE. Sie ist signalfarben,
etwa in „neongelb", „neongrün" oder „neonrot" gefärbt, wobei
auch nachleuchtende Farben verwendet werden können.
-
Da
sie einstückig
ist und ohne komplexe geometrische Formen auskommt, kann sie mit
geringen Produktionskosten hergestellt werden. Sie ist ferner, wie
erwähnt,
stapelfreundlich und infolge der Materialwahl leicht und korrosionsfest.
Durch ihre rundliche Form und die weitgehende Abdeckung des Herings 8 schützt sie
diesen, aber vor allem auch Personen und Fahrzeuge, vor Verletzungen
und Beschädigungen durch
Kollisionen. Sie ist ferner besonders einfach zu montieren, wobei
nicht einmal relativ zueinander bewegliche Teile der Abdeckung bewegt
werden müssen,
etwa Gelenke. Der weitgehend rotationssymmetrische Aufbau erleichtert
die spritzgusstechnische Herstellung.