-
Die
Erfindung betrifft einen Pflaster- oder Formstein zur Verlegung
im Verband gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
-
Nach
heutigem Stand der Technik sind Pflastersteine, üblicherweise hergestellt aus
Beton, mit Abstandselementen in der Form von Nocken, Stegen etc.
für Betonformsteine
gängig
und umfassend beschrieben. Diese Abstandselemente dienen dem Schutz
des Steines, vorrangig zur Vermeidung von Abplatzungen an den oberen
Steinkanten, ursprünglich
nur beim Transport und später
auch beim Verlegen, und sollen helfen, ein optisch gleichmäßiges Fugenbild
herzustellen. Die Tiefe der Abstandselemente senkrecht zur Seitenwand
beträgt
dabei üblicherweise
etwa 1,0 bis 1,5 mm. Bei der Verlegung von Betonpflastersteinen
mit derart angeformten Abstandsnocken wurde durch den Verzahnungseffekt eine
deutliche Verbesserung der Lagestabilität der einzelnen Steine festgestellt.
Wichtig bei dieser Verlegeform ist es jedoch, dass die auf den Verbund
einwirkenden Kräfte
nicht direkt von Beton auf Beton übertragen werden dürfen. Die
Verlegung der Steine direkt auf Stoß der Abstandsnocken führt durch
das Fehlen einer dämpfenden
und lastübertragenden
Fugenfüllung
zwischen den einzelnen Pflastersteinen zu einer Zerstörung des
Pflaster verbandes. Hierzu veröffentlichte
Untersuchungen beziehen sich bei der Entwicklung verschiedener Nockenformen
weitgehend auf die zweidimensionale Kraftübertragung zwischen den Pflastersteinen
des Pflasterverbundes.
-
Die
DE 202 14 883 U1 zeigt
einen derartigen Betonstein mit üblichen
vertikal verlaufenden und parallel zueinander angeordneten Abstandselementen, die
auf den Seitenflächen
der Betonsteine ausgebildet sind. Wie dort auch gezeigt, beginnen
die vertikal verlaufenden Abstandselemente oberseitig erst knapp
unterhalb der Oberkante, um das Fugenbild an der Oberfläche nicht
zu unterbrechen und erstrecken sich über nahezu die gesamte Steinhöhe bis zur
Unterfläche
des Betonsteins.
-
Die
DE 79 05 461 U1 zeigt
einen weitern Formstein, bei welchem die Abstandselemente als flächige Körper ausgeführt sind,
weil der Stein geteilt als Ober- und Unterstein ausgebildet ist.
Der Unterstein ragt über
den Oberstein hinaus, sodass ein breiter umlaufender Vorsprung gebildet
wird. Bei einem der offenbarten Formsteine ist der umlaufende Vorsprung
an jeder Seite mehrfach unterbrochen. Die vertikale Höhe der Vorsprünge beträgt etwa
die Hälfte
der Steinhöhe.
Bei den im Verband verlegten Steinen der
DE 79 05 461 U1 stoßen benachbarte
Steine mit den Untersteinen vollflächig an den Vorsprüngen aneinander.
An der Oberfläche
erscheint eine gleichförmige
und umlaufende Fuge.
-
Ein
vergleichbarer Formstein wird in
DE 89 03 707 U1 offenbart. Die seitlichen,
großflächigen Abstandselemente
sind im unteren Bereich der Seitenflächen derart angeordnet, dass
diese im Verband wieder an großen
Flächenanteilen
an der Seitenwand des Nachbarsteins anschlagen. Die Abstandselemente,
dort Nocken genannt, sind großformatig und
reichen von der Unterseite des Formsteins bis zur halben Höhe der Seitenwand.
-
Diese
Formsteine und die vorgesehenen Abstandselemente dienen vorrangig
der optimalen Positionierung bei der Verlegung und zur Freihaltung
einer gleichmäßig großen Fuge.
Die Freihaltung einer ausreichend großen Fuge dient im Wesentlichen
der leichten Einbringung von rieselfähigem Streugut wie etwa Sand,
Splitt oder dgl., welches die Übertragung der
einwirkenden Kräfte
zwischen den einzelnen Pflastersteinen bewerkstelligt und über die
entsprechende Komprimierbarkeit des Streugutes dazu dient, die Oberkanten
des Steins vor unzulässigen Belastungen
zu schüt zen.
Allerdings verhindern die Abstandselemente bei geringer belasteten
Steinen die vollständige
Versiegelung des Bodens und stellen über die feuchtigkeitsdurchlässigen Fugen
eine gewisse Restversickerungsfähigkeit
des Belages sicher.
-
Nachteilig
an diesen bekannten Formsteinen mit großflächig angelegten Abstandselementen
ist eine nicht ausreichende Dämpfung
der Kippbewegung der Formsteine bei hoher dynamischer Belastung
durch rollende und positiv oder negativ beschleunigte Fahrzeuge.
Durch große
Kontaktflächen der
Abstandselemente wirken belastete Pflastersteine stark auf die Seitenwände oder
Kanten benachbarter Pflastersteine ein. Dies kann in der Folge zur Zerstörung von
Einzelsteinen oder des Verbandes führen. Insbesondere die oberseitigen
Kanten der Pflastersteine werden häufig durch derartige Belastungen
wegen Abplatzungen der Kanten oder dgl. zerstört.
-
In
Laboruntersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass sich Pflastersteine
unter hoher tangentialer Schubbeanspruchung an der Oberfläche oder
hoher Druckbelastung in Randbereichen, wie dies typischerweise durch
rollende, stark beschleunigte oder abgebremste Fahrzeuge verursacht
wird, schuppenartig aufstellen und anschließend in die Ausgangsposition
zurück
kippen oder zurück
gedrückt
werden. Bei der Belastung von Pflasterdecken durch rollende, bremsende
und beschleunigende Fahrzeuge wirken sowohl horizontale als auch
vertikale Kräfte
auf die Steinoberfläche
bzw. auf den Pflasterverband. Die Resultierende aus beiden Kraftrichtungen
bewirkt ein Drehmoment um die untenliegende Steinkante (in horizontaler
Kraftrichtung). Nach labortechnischen Analysen entsteht hierdurch eine
minimale Kippbewegung des Steines um die untere Steinkante, die
durch das komprimierbare Bettungs- und Fugenmaterial neutralisiert wird.
Dieser Effekt lässt
sich beim Befahren von Pflasterdecken auch schon ohne aufwendige
Messtechniken im Bereich des rollenden Rades eindrucksvoll beobachten. Diese
geringfügige
Kippbewegung der Pflastersteine unter derartigen Belastungen kann
zum Teil schon kurzfristig zur Schädigung der Kanten und Seitenflächen führen, wenn
es dabei zum direkten Kontakt mit Nachbarsteinen kommt. Weiterhin öffnet sich
bei einem kippenden Formstein die Fuge im unteren Bereich etwas,
und grobes Gesteinsmaterial aus dem Unterbau kann in diese dort
erweiterte Fuge gepresst werden. Die anschließende Einebnung des Steins führt in der
Folge dann zur Aufwerfung des Pflastersteinverbandes.
-
Idealerweise
würden
hoch belastete Pflastersteine überhaupt
keinen direkten Kontakt haben, auch nicht über Abstandselemente, sondern
vollständig
von geeignetem körnigem
Fugenmaterial umschlossen sein. Ein Formstein ohne Abstandselemente
ist aber erheblich schwieriger zu verlegen und würde bei einer mangelhaften
händischen
Einbringung zu noch größeren Schäden unter
Belastung führen.
Aufgrund fehlender Fachkräfte
im Pflasterbau und des üblichen
Kostendrucks werden anstehende Pflastergewerke vorwiegend durch
ungelernte Kräfte ausgeführt. Unzureichende
Fachkenntnisse im Pflasterbau und vorgegebene Akkordsätze führen weitverbreitet
zu unsachgemäßen Verlegetechniken.
Die Pflastersteine werden teilweise auch aus Bequemlichkeit ohne
technische Fuge knirsch Stein an Stein verlegt. Durch Anlegen der
Nocken entsprechender Pflastersteine direkt an den umgebenden Pflasterverband
entsteht zwischen den Pflastersteinen eine Fugenbreite von maximal
2,0 mm, die sich nur unzureichend bzw. gar nicht mit Fugenmaterial
füllen lässt. Durch
die beschriebene Kippbewegung berührt der belastete Pflasterstein
bei fehlendem Fugenmaterial den im Verbund angelegten Stein an der
oberen Steinseite und bewirkt die beschriebene deutliche Lageveränderung,
die letztendlich zu einer Zerstörung
des Pflasterverbundes führt.
Nur durch eine dämpfende
und lastübertragende
Fugenfüllung
von 3 bis 5 mm werden die Kräfte
schadlos abgeleitet.
-
In
der DE 20 2004 008747 U1 wird ein Formstein offenbart, der für hohe Lastbeanspruchung
ausgewiesen wird und weiterhin eine hohe Versickerungsleistung aufweist.
Bei diesem Form- und Pflasterstein sind an jeder Seitenfläche mehrere
vertikale Abstandselemente in Form von länglichen Erhebungen angeordnet.
Diese Abstandselemente sind in mindestens zwei Gruppen aufgeteilt,
wobei die Gruppen Abstandselemente mit unterschiedlichen Höhen an der
Seitenwand und unterschiedlichen Tiefen senkrecht zur Seitenwand
aufweisen. Damit soll das Fugenvolumen vergrößert und eine großflächige Berührung benachbarter
Formsteine und deren Schädigung
vermieden werden. Nachteilig an dem offenbarten Formstein ist der
hohe Ansatz einer Gruppe von Abstandselementen, so dass durch die
Kippbewegung nach wie vor ein intensiver direkter Kontakt zwischen
benachbarten Steinen erfolgt.
-
Aus
der DE 20 2005 006 054 U1 ist ein Bodenbelag bekannt, bei dem ein
um den gesamten unteren Rand eines Pflastersteins umlaufender Rand beschrieben
wird, der etwa über
die Hälfte
der Steinhöhe
herum verläuft
und eine große Übertragungs fläche für die Kraftübertragung
zwischen benachbarten Pflastersteinen bildet. Neben dem Problem
der mangelnden Versickerungsfähigkeit
eines solchen Verbundes entstehen auch hier wieder die beschriebenen
Probleme der Belastung der aneinander stoßenden Kontaktflächen.
-
Daher
ist es die Aufgabe der Erfindung einen Pflaster- oder Formstein
bereitzustellen, der auch für die
Verlegung von dynamisch hoch belasteten Flächen geeignet ist, ohne die
aufgezeigten Probleme insbesondere bei Tangentialbelastungen hervorzurufen.
-
Die
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 in
Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung geht aus von einem Pflaster- oder Formstein zur Verlegung
im Verbund bestehend aus einem Basiskörper, aufweisend eine Oberseite und
eine Unterseite sowie mehrere Seitenflächen. Ein derartiger gattungsgemäßer Pflaster-
oder Formstein wird dadurch in erfinderischer Weise weiter entwickelt,
dass im unteren Randbereich mindestens einer der Seitenflächen ein
oder mehrere Gelenkelemente angeordnet sind und diese Gelenkelemente Kontaktflächen aufweisen,
mit welcher die Gelenkelemente die angrenzende Seitenwand des im
Verbund benachbarten Pflaster- oder Formsteins und/oder dessen Gelenkelemente
im wesentlichen punktuell oder über
eine anteilsmäßig nur
kleine Fläche
berühren
und den Pflaster- oder Formstein im Verbund beweglich abstützen. Es
konnte gefunden werden, dass Pflaster- oder Formsteine insbesondere
für z.B.
verkehrstechnisch hoch belastete Flächen idealerweise deutlich
modifizierte Abstandselemente aufweisen sollten, die in Form eines
Gelenks ausschließlich
im bodennahen Bereich der Seitenflächen ausgebildet sind. Diese
Gelenkelemente zeichnen sich dadurch aus, dass sie selbst nur geringfügig bei einer
Kippbewegung auf die Kanten, Seitenflächen oder Abstandselemente
eines benachbarten Formsteines einwirken. Dabei ist für die Lagestabilität und Haltbarkeit
der im Verbund verlegten Pflaster- oder Formsteine unter tangentialer
Krafteinwirkung die vertikale Lage und Höhe der Gelenkelemente entscheidend.
Vorteilhafterweise sind die Gelenkelemente nur im unteren Bereich
der Seitenfläche
angeordnet und weisen eine Kontaktfläche auf, mit welcher diese
die Seitenwand des benachbarten Formsteins oder dessen zugeordnetes
Gelenkelement im wesentlichen punktuell bzw. über eine anteilsmäßig nur
kleine Fläche
berühren.
Damit ist ein Verlegen der erfindungsgemäßen Pflaster- oder Formsteine wie
bei bekannten Pflaster- oder Formsteinen beanstandet durch die insofern ähnlich wie
Abstandselemente wirkenden Gelenkelemente möglich und es lassen sich auch
ohne besondere Vorkehrungen oder die Notwendigkeit besonders geschulter
Verlegearbeiter optisch einwandfrei verlegte Verbundflächen erzielen.
Anders als bei herkömmlichen
Pflaster- oder Formsteinen haben die Gelenkelemente aber nicht die
negative Eigenschaft, dass bei Verkippungen der Pflaster- oder Formsteine
aufgrund z.B. von Verkehrslasten die Pflaster- oder Formsteine schon
bei geringen Verkippungen mit ihren gesamten Seitenflächen oder über wesentliche
Flächen
der Abstandselemente gegeneinander arbeiten und dort hohen Flächenpressungen
unterworfen sind und sich dadurch bleibend in der verkippten Lage
aufstellen und dadurch häufig
der Verbund Schuppenmuster bildet. Diese negativen Effekte werden
durch die im wesentlichen punktuelle bzw. im Verhältnis zur
Größe der Seitenflächen sehr
kleinflächige
Berührung benachbarter
Pflaster- oder Formsteine ausschließlich im Bereich der unten
angeordneten Gelenkelemente vermieden, die eine gezielte Kippbeweglichkeit
der Pflaster- oder Formsteine ermöglichen und damit die Pflaster-
oder Formsteine nach der Belastung auch wieder in ihre Ausgangsstellung
zurück kippen
lassen. Dabei ist durch die Abmessungen der Gelenkelemente zudem
dafür gesorgt,
dass anders als bei herkömmlichen
Pflaster- oder Formsteinen mit einfachen Abstandselementen die Fugen
zwischen benachbarten Pflaster- oder Formsteinen so groß eingehalten
werden, dass sie sich einfach und vollständig mit einen Fugenmaterial
wie Sand, Splitt oder dgl. ausfüllen
lassen und dieses Fugenmaterial dann beim belastungsgemäßen Verkippen
des Pflaster- oder Formsteines die wesentlichen Lasten ohne direkte
großflächige und
vor allem im sichtbaren Bereich der Pflaster- oder Formsteine angeordnete
Berührung
der Pflaster- oder Formsteine überträgt. Hiermit
werden unzulässige
Belastungen der Pflaster- oder Formsteine insbesondere im sichtbaren
Bereich des Pflasterbildes sicher vermieden. Der größte Teil
der Seitenflächen
des Pflaster- oder Formsteines wird daher von Fugenmaterial umschlossen
und hat keinen direkten Kontakt zu einem der Nachbarsteine. Die Übertragung
von tangentialen Kräften
erfolgt dabei nahezu ausschließlich
und über
die ganze Fläche der
Seitenflächen über dieses
in der Regel komprimierbare und damit dämpfende Fugenmaterial, so dass
eine direkte Wechselwirkung zwischen den Seitenflächen benachbarter
Pflaster- oder Formsteine und die damit einhergehenden negativen
Folgen nicht mehr auftreten können.
Wesentlich dabei ist, dass nur im Bereich der geringsten mechanischen Belastung,
im unteren Bereich der Seitenfläche,
Gelenkelemente angeordnet sind. Diese Gelenkelemente sind so geformt,
dass diese die Kippbewegung des Steins gerade nicht hemmen, sondern
gezielt zulassen. Die Begrenzung einer Bewegung des Pflaster- oder
Formsteines und deren Dämpfung
erfolgt somit fast ausschließlich über das
Fugenmaterial, dessen ausreichende Einbringung durch die Anordnung
und Maße
der Gelenkelemente sichergestellt ist. Gleichzeitig ist über die
Gelenkelemente eine einfache und gleichmäßige Verlegung der Pflaster-
oder Formsteine möglich,
da diese unter Berührung
im Bereich der Gelenkelemente einander berührend und damit geometrisch
einfach einander zugeordnet werden können.
-
In
einer ersten vorteilhaften Weiterbildung können die Gelenkelemente den
Pflaster- oder Formstein
gegenüber
Verschiebungen im Verbund derart einspannen, dass Kippmomente durch
horizontale und/oder vertikale Belastungen des Pflaster- oder Formsteins
Gelenkbewegungen in den Gelenkelementen hervorrufen und damit freie
Kippbewegungen des Pflaster- oder Formsteins durch Abrollen auf dem
Bettungsmaterial ermöglichen.
Durch die seitliche Beweglichkeit in den Gelenkelementen und die Abstützung über das
Fugenmaterial und unterseitig durch das Bettungsmaterial kann sich
der Pflaster- oder Formstein im Verbund in bestimmten Grenzen bewegen
und kippen und damit den von außen
einwirkenden Belastungen gezielt nachgeben, aber auch wieder einfach
in seine Ausgangsstellung zurück
gelangen. Damit können
sich einzelne Bewegungen oder Kippungen einzelner oder weniger Pflaster-
oder Formsteine nicht über
den ganzen Verbund ausdehnen und damit die schon geschilderten Probleme
hervorrufen.
-
Von
Vorteil ist es, wenn die sich aneinander oder an den Seitenflächen benachbarter
Pflaster- oder Formsteine abstützenden
Gelenkelemente zugeordneter Pflaster- oder Formsteine eine derartige senkrechte
Höhe gegenüber der
jeweiligen Seitenfläche
aufweisen, dass die sich ergebende Fugenbreite zwischen im Verbund
benachbarten Pflaster- oder Formsteinen im Bereich zwischen 4 und
5 mm, vorzugsweise bei etwa 5 mm Fugenbreite liegt. Damit lässt sich
ein Verbund aus erfindungsgemäß gestalteten
Pflaster- oder Formsteinen im Bereich der durch die Gelenkelemente maßlich vorgegebenen Fugen
unproblematisch mit Fugenmaterial optimal ausfüllen und damit die Voraussetzung
für eine
einwandfreie und beschädigungsfreie
Kraftübertragung zwischen
den Pflaster- oder Formsteinen des Verbundes herstellen. Durch die
punktuelle Einspannung der Pflaster- oder Formsteinen an den Gelenkelementen
ist sofort eine deutlich höhere
Anfangsstabilität
des Pflasterverbundes gegeben, die ansonsten bei einer frisch verfüllten Fuge
erst nach längerer
Liegezeit erzielt wird (durch Einschlämmen von Staubpartikeln, Reifenabrieb,
Mikroorganismen etc.). Damit kann durch die punktuelle Abstützung der
Pflaster- oder Formsteine im Verbund über die Gelenkelemente eine
Kraftübertragung
von horizontalen und/oder vertikalen Belastungen zwischen den Pflaster-
oder Formsteinen des Verbundes im wesentlichen allein über die
jeden Pflaster- oder Formstein umgebenden, mit einer Fugenfüllung ausgefüllten Fugen
ermöglicht
werden. Schädliche
Berührungen
der oberen Kanten oder Wandungen der Pflaster- oder Formsteine bei
auftretenden geringen Kippbewegungen unter Last sind bei vollgefüllter Fuge
dann ausgeschlossen.
-
Von
Vorteil ist es, wenn jedes Gelenkelement als zur jeweiligen Seitenfläche senkrechte
Erhebung im unteren Randbereich an mindestens einer Seitenfläche des
Basiskörpers
angeordnet ist. Hierzu können
in weiterer Ausgestaltung die Gelenkelemente knotenartige Erhebungen
aufweisen und im Verbund mindestens zwei Gelenkelemente an einer
mit Gelenkelementen versehenen Seitenfläche angeordnet sein. Durch
die nahe der Unterseite des Pflaster- oder Formsteines vorgesehenen
Gelenkelemente liegen diese im Bereich der geringsten Belastungen des
Pflaster- oder Formsteines
und durch die dort sich ergebende Einspannung der Pflaster- oder Formsteine
des Verbundes geht die Beweglichkeit des einzelnen Pflaster- oder
Formsteines unter Belastung nicht verloren.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung ist es denkbar, dass die Gelenkelemente
derart um Umfang des Pflaster- oder Formsteins verteilt angeordnet
sind, dass sich die Gelenkelemente von zwei einander im Verbund
benachbart angeordneten Pflaster- oder Formsteinen derart in Umfangsrichtung
beabstandet voneinander zu liegen kommen, dass benachbarte Pflaster-
oder Formsteine sich über
eine größere Anzahl
von punktuellen Berührungen
abstützen.
Hierzu können
die Gelenkelemente so verteilt am Umfang des Pflaster- oder Formsteines
angeordnet werden, dass sich z.B. zwei an einem Pflaster- oder Formstein
angeordnete Gelenkelemente mit zwei versetzt angeordneten Gelenkelementen
des benachbarten Pflaster- oder Formsteines zu insgesamt vier Berührungsflächen auf
einer oder auch allen Seitenflächen des
Pflaster- oder Formsteines ergänzen
und damit eine sichere Abstützung
der Pflaster- oder
Formsteine im Verbund ermöglichen.
Es versteht sich von selbst, dass die Anordnung der Gelenkelemente
je nach Umrissform des Pflaster- oder Formsteines und auch der Art
der zu erwartenden Belastung sehr unterschiedlich gewählt werden
kann, ohne den Gegenstand der hier vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Von
Vorteil ist es, wenn die Gelenkelemente eine bauchige oder trapezförmige Form
haben. Eine solche Form ermöglicht
eine besonders gute Gelenkbewegung von Gelenkelementen aufeinander
oder von Gelenkelement auf der Seitenfläche des benachbarten Pflaster-
oder Formsteines, ohne dass es zu zu starken reibenden Relativbewegungen
kommt.
-
Hinsichtlich
der konstruktiven Ausgestaltung der Gelenkelemente ist es von Vorteil,
wenn die maximale Höhe
der Kontaktfläche
eines Gelenkelementes bezogen auf die Dicke des Pflaster- oder Formsteines
kleiner oder gleich 20% der Höhe
der Seitenfläche
beträgt
und 5 mm nicht unterschreitet, wobei die maximale Höhe der Kontaktfläche 10%
der Höhe der
Seitenfläche
beträgt.
Weiterhin ist es denkbar, dass das Gelenkelement ein knotenartiges
Element und die Kontaktfläche
eine Breite von kleiner oder gleich 20 mm aufweist und 7 mm nicht
unterschreitet und vorzugsweise 100 mm2 groß ist. Die
maßliche und
formmäßige Gestaltung
des Gelenkelementes kann vielfältig
variiert werden, je nach der Art und Formgebung der Pflaster- oder
Formsteine und der Art und Größe der zu
erwartenden Belastungen.
-
Von
Vorteil ist es weiterhin im Hinblick auf die Verfugung der sich
durch die Maße
der Gelenkelemente ergebenden Fugen, wenn die maximale senkrechte
Höhe des
Gelenkelements gegenüber
der jeweiligen Seitenfläche
zwischen 3 und 5 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 4 mm liegt. Damit
lässt sich
die Fuge auch mit grobkörnigerem
Fugenmaterial unproblematisch füllen,
wobei bei entsprechenden Maßen auch
die Versickerungsfähigkeit
des Verbundes verbessert wird.
-
Denkbar
ist es in einer anderen Ausgestaltung auch, dass an mindestens einer
Seitenfläche mindestens
ein Abstandselement angeordnet ist, dessen Höhe senkrecht zur Seitenfläche geringer
als die Höhe
der Gelenkelemente senkrecht zur Seitenfläche ist. Diese Kombination
von Abstandselementen und Gelenkelementen hat den Vorteil, dass
eine gewünschte
Transportsicherung und ein Kantenschutz erreicht werden, ohne die
vorgenannten vorteilhaften Eigenschaften des Pflaster- oder Formsteines
unter Belastung einzuschränken.
Hierbei kann das Gelenkelement den unteren Abschnitt des Abstandselementes
bilden und senkrecht zur Seitenfläche über das Abstandselement vorstehen.
Vorzugsweise sollten die etwa 4 mm starken Gelenkpunkte am Fußpunkt der
Abstandsnocken angeformt werden, da die Abstandsnocken bereits auf
das Verlegeraster der Pflaster- oder Formsteine abgestimmt sind.
Bei dieser Ausführungsform,
die Abstandselemente und Gelenkelemente umfasst, bildet ein Gelenkelement
idealerweise den unteren Teil eines Abstandselementes. Die Gelenkelemente
haben dann bevorzugt eine bauchige oder trapezförmige Form.
-
In
einer weiteren Variante der Erfindung kann der Pflaster- oder Formstein
auch Gelenkelemente aufweisen, die als eine zumindest abschnittsweise horizontal
verlaufende, vorzugsweise schmale Erhebung im unteren Bereich von
mindestens einer Seitenfläche
des Basiskörpers
angebracht sind.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Pflaster-
oder Formsteins zeigt die Zeichnung.
-
Es
zeigen:
-
1 – eine erste
erfindungsgemäße Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Pflaster-
oder Formsteines mit daran angeordneten punktuellen Gelenkelementen,
-
2 – eine andere
erfindungsgemäße Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Pflaster-
oder Formsteines mit abschnittsweise umlaufenden Gelenkelementen,
-
3 – aus erfindungsgemäßen Pflaster- oder
Formsteinen gebildeter Verbund in der Draufsicht.
-
Die 1 und 2 zeigen
beispielhafte verschiedene Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Formsteins.
In der 3 ist ein aus derartigen Pflaster- oder Formsteinen
gebildeter Verbund in der Draufsicht zu erkennen.
-
In 1 ist
in einer Seitenansicht ein Teil einer Seitenfläche 4 einer ersten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pflaster-
oder Formsteines schematisch dargestellt. An der Seitenfläche 4 des
Basiskörpers 1 sind
im unteren Bereich zwei gegenüber der
Seitenfläche 4 vorstehende
Gelenkelemente 6 angeformt, deren Unterseiten mit der Unterseite 3 des
Basiskörpers 1 im
wesentlichen eine Fläche
bilden. Jedes hier maßlich übertrieben
herausgehobene Gelenkelement 6 weist eine Kontaktfläche 7 auf, mit
welcher es im Verbund derartiger Pflaster- oder Formsteine an der
Seitenfläche 4 eines
benachbarten Pflaster- oder Formsteines oder einer angrenzenden
Kontaktfläche 7 des
korrespondierenden Gelenkelementes 6 anliegt. In der gezeigten
Ausführungsvariante
weist der Basiskörper 1 an
der Seitenfläche 4 weiterhin
längliche,
halbrunde Abstandselemente 5 auf, die im unteren Bereich
in knotenförmige Gelenkelemente 6 übergehen.
Die Gelenkelemente 6 ragen weiter von der Seitenfläche 4 ab
als die Abstandselemente 5.
-
Hierbei
sind die Gelenkelemente 6 nur im unteren Bereich der Seitenfläche 4 angeordnet
und weisen eine Kontaktfläche 7 auf,
mit welcher diese die Seitenfläche 4 des
benachbarten Formsteins oder dessen zugeordnetes Gelenkelement 6 im
wesentlichen punktuell bzw. über
eine anteilsmäßig zur
gesamten Seitenfläche 4 nur
kleine Fläche
berühren. Damit
ist ein Verlegen der erfindungsgemäßen Pflaster- oder Formsteine
wie bei bekannten Pflaster- oder Formsteinen beanstandet durch die
insofern ähnlich wie
Abstandselemente wirkenden Gelenkelemente 6 möglich und
es lassen sich auch ohne besondere Vorkehrungen oder die Notwendigkeit
besonders geschulter Verlegearbeiter optisch einwandfrei verlegte Verbundflächen erzielen.
Anders als bei herkömmlichen
Pflaster- oder Formsteinen haben die Gelenkelemente 6 aber
nicht die negative Eigenschaft, dass bei Verkippungen der Pflaster-
oder Formsteine aufgrund z.B. von Verkehrslasten schon bei geringen Verkippungen
mit ihren gesamten Seitenflächen
oder über
wesentliche Flächen
der Abstandselemente 5 gegeneinander arbeiten und dort
hohen Flächenpressungen
unterworfen sind und sich dadurch bleibend in der verkippten Lage
aufstellen und dann häufig
der Verbund Schuppenmuster bildet. Diese negativen Effekte werden
durch die im wesentli chen punktuelle bzw. im Verhältnis zur
Größe der Seitenflächen 4 sehr
kleinflächige
Berührung
benachbarter Pflaster- oder Formsteine ausschließlich im Bereich der Gelenkelemente 6 vermieden,
die eine gezielte Kippbeweglichkeit der Pflaster- oder Formsteine
ermöglichen
und damit die Pflaster- oder Formsteine nach der Belastung auch
wieder in ihre Ausgangsstellung zurück kippen lassen.
-
In 2 ist
in einer Seitenansicht eine Seitenfläche 4 des anderen
erfindungsgemäßen Pflaster-
oder Formsteines zu sehen. An der Seitenfläche 4 des Basiskörpers 1 ist
im unteren Bereich ein horizontal verlaufendes Gelenkelement 6 angeformt, dessen
Unterseite mit der Unterseite 3 des Basiskörpers 1 im
wesentlichen eine Fläche
bildet. Die Oberseite des Gelenkelements 6 ist angeschrägt. Das
Gelenkelement 6 weist eine länglich horizontal erstreckte,
schmale Kontaktfläche 7 auf,
mit welcher es im Verbund entlang eines Teilabschnittes des Umfanges des
Pflaster- oder Formsteines an der Seitenfläche 4 eines benachbarten
Pflaster- oder Formsteines oder einer angrenzenden Kontaktfläche 7 anliegt.
-
In 3 ist
ein Verband aus dem in 1 gezeigten Pflaster- oder Formsteine
dargestellt. An jeder Seite 4 eines Pflaster- oder Formsteines
ist ein Abstandselement 5 mit einem Gelenkelement 6 angebracht.
Dabei ist der Pflaster- oder Formstein sowohl als Läuferverband
oder mit einer Kreuzfuge verlegbar. Die Gelenkelemente 6 stoßen mit
der Kontaktfläche 7 direkt
an die jeweils gegenüberliegende Seitenflächen 4 des
benachbarten Pflaster- oder Formsteines.
-
- 1
- Basiskörper
- 2
- Oberfläche
- 3
- Unterseite
- 4
- Seitenfläche
- 5
- Abstandselement
- 6
- Gelenkelement
- 7
- Kontaktfläche