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Die
Erfindung betrifft eine Tür
oder ein Fenster mit wenigstens zwei aufschwenkbaren Flügeln, wobei
einer der Flügel
mit einem Kantriegelverschluss versehen ist, und der Kantriegelverschluss zwei
Getriebestangen aufweist, die hinter einer Stulpschiene in vertikaler
Richtung verschiebbar am Flügel
gelagert sind und die voneinander abgewandten Enden der Getriebestangen
als ausfahrbare Zapfen ausgebildet sind und die einander zugewandten Enden
einen Teil eines Getriebes bilden.
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Derartige
Türen werden
zum Beispiel zum Verschließen
von Gängen
verwendet, wobei diese Türen
einen Gangflügel
und einen Standflügel
aufweisen. Der Gangflügel
wird üblicherweise
durch Betätigen
eines Handgriffs geöffnet,
wobei der Standflügel
weiterhin verschlossen bleibt. Der Gangflügel verschließt und verriegelt
in der Regel am Standflügel,
weshalb dieser in seiner Schließlage
sicher im Boden und/oder in der Decke oder im oberen Rahmenholm
verriegelt sein muss. Hierfür
werden Kantriegelverschlüsse
verwendet, mit denen Zapfen ausgefahren werden, die in entsprechende
Lagerbuchsen im Boden und/oder in der Decke oder im oberen Rahmenholm
eingreifen.
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Die
Kantriegelverschlüsse
besitzen einen Hebel, über
welche sie betätigt
werden, wobei der Hebel in seiner Ruhelage, in welcher der Kantriegelverschluss
seine Schließstellung
einnimmt, versenkt angeordnet ist. Dies ist zum Beispiel aus der
DE 87 114 96 U1 bekannt.
Mit diesem Getriebe kann eine Getriebestange nach oben verfahren
werden, so dass ein Zapfen zum Beispiel in eine Lagerbuchse in der
Decke einfährt.
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Aus
der
DE 29 14 372 A1 sowie
der
DE 34 17 054 A1 sind
Treibstangenverschlüsse
für den
Standflügel
von zweiflügeligen
Türen bekannt.
Diese Verschlüsse
bedürfen
jedoch eines separaten Schlosses, in welchem das jeweilige Getriebe
zum Betätigen
von Getriebestangen angeordnet ist. Diese Verschlüsse sind
sehr aufwändig
in der Herstellung und benötigen
viel Platz.
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Aus
der
EP 1 184 530 B1 ist
ein Kantriegelbeschlag bekannt, welcher einen Hebel aufweist, über den
eine erste Getriebestange direkt und eine zweite Getriebestange über einen
Zwischenhebel angetrieben werden. Ein symmetrischer Antrieb der Getriebestangen
ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich. Es besteht sogar die
Gefahr, dass durch ungünstige
Hebelverhältnisse
und/oder Spiel in den Lagerungen, was sich summiert, die eine oder
andere Getriebestange nicht ganz ausgefahren wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tür oder ein
Fenster bereitzustellen, welche einen Kantriegelverschluss aufweist,
der einfacher aufgebaut ist und bei dem die Getriebestangen synchron
angetrieben werden.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Kantriegelverschluss gelöst, bei dem die beiden Enden
der Getriebestangen nach Art einer Zahnstange ausgebildet und deren
Zähne einander
zugewandt sind und bei dem zwischen den Zahnstangen ein Antriebsritzel derart
angeordnet ist, dass es mit den Zähnen der Zahnstangen kämmt, wobei
das Antriebsritzel an einem an der Außenseite der Stulpschiene sich
befindenden Handhebel befestigt ist.
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Diese
erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt einen Kantriegelverschluss, der kein zusätzliches Schlossgehäuse aufweist,
und somit platzsparend ausgebildet ist. Dadurch, dass die beiden
einander zugewandten Enden der Getriebestangen nach Art von Zahnstangen
ausgebildet sind und beide Getriebestangen gleichzeitig von einem
Antriebsritzel angetrieben werden, ist sichergestellt, dass die
beiden Getriebestangen synchron betätigt werden. Die gesamte Breite
der beiden Zahnstangen mit dem dazwischenliegenden Antriebsritzel
entspricht der Breite der Getriebestangen, wobei diese Breite gleich
oder kleiner ist als die Breite der Stulpschiene. Die Breite einer
Zahnstange entspricht also in etwa einem Viertel der Breite der
Gebtriebestange.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Handhebel über einen
Zapfen schwenkbar an der Stulpschiene gelagert ist. Durch die schwenkbare
Lagerung des Zapfens an der Stulpschiene wird gewährleistet,
dass dieser eine definierte Bewegung ausführt, insbesondere in einer
definierten Bewegungsbahn läuft,
was zum Beispiel beim Kantriegelbeschlag der
EP 1 184 530 B1 nicht der
Fall ist. Dort übernimmt
der Gelenkzapfen, mit welchem der Hebel schwenkbar befestigt ist,
nicht nur die Aufgabe eines Schwenklagers, sondern auch die Aufgabe
eines Schublagers, über
das die Schubkräfte
auf die obere Treibstange übertragen
wird. Bei der Erfindung dient die Stulpschiene als Gegenlager.
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Eine
Weiterbildung sieht vor, dass der Zapfen einen ersten Lagerabschnitt
und einen Mehrkantabschnitt, insbesondere einen Vierkantabschnitt,
zur Aufnahme des Antriebsritzels aufweist, wobei der Zapfen zusätzlich einen
zweiten Lagerabschnitt aufweisen kann. Dabei befindet sich der Mehrkantabschnitt, beziehungsweise
der Vierkantabschnitt, zwischen den beiden Lagerabschnitten, die
den Handhebel sicher an der Stulpschiene drehbar beziehungsweise
verschwenkbar lagern. Die Aufnahme des Antriebsritzels zwischen
zwei Lagerabschnitten bietet außerdem
den Vorteil, dass die Antriebskräfte symmetrisch
abgestützt
werden. Ein Verbiegen des das Antriebsritzel aufnehmenden Zapfens
wird dadurch ausgeschlossen.
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Eine
einfache Montage wird dadurch erreicht, dass der Durchmesser des
ersten Lagerabschnitts gleich oder größer ist als die größte Abmessung
oder Diagonale des Mehrkantabschnitts und dass die größte Abmessung
oder Diagonale des Mehrkantabschnitts gleich oder größer ist
als der Durchmesser des zweiten Lagerabschnitts. Hierdurch wird
die Möglichkeit
geschaffen, dass die einzelnen Bauteile ineinander gesteckt und
leicht verpresst beziehungsweise verprägt werden können. Der Mehrkantabschnitt
wird vorteilhaft als Vierkantabschnitt ausgebildet, so dass ein
Durchrutschen des Antriebsritzels, welches auf den Vierkantabschnitt
aufgepresst ist, ausgeschlossen wird.
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Eine
platzsparende Anordnung sieht vor, dass die Zahnstangen und das
Antriebsritzel in einer Ebene liegen. Dies wird dadurch ermöglicht,
dass der Zapfen des Handhebels zweifach gelagert ist und daher Biegekräfte nahezu
ausgeschlossen sind. Die Dicke der Zahnstange und des Antriebsritzels
beträgt zum
Beispiel 2,8 mm. Somit hat das gesamte Getriebe eine Dicke von 2,8
mm und ist außerdem
nicht breiter als die Breite der Getriebestange. Es muss lediglich
noch Platz für
ein Abdeckblech geschaffen werden, in welchem das freie Ende des
Zapfens des Handhebels gelagert ist. Dieses Abdeckblech kann mit
einer Dicke von zum Beispiel 1 mm ausgeführt sein.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Achse des Antriebsritzels
orthogonal zur Flucht der Längsachse,
das heißt
in der Mittellängsachse
der Antriebsstangen, liegt. Auf diese Weise werden nahezu keine
Momente auf die Getriebestangen übertragen,
so dass diese durch einfache Maßnahmen,
wie Gleitsteine, Langlochführungen
oder dergleichen gegen Querkräfte
abgestützt
werden können.
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Bei
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Achse des Antriebsritzels
orthogonal zur Ebene der Stulpschiene, d.h. waagerecht und in der
Ebene des Standflügels
liegt. Dies bedeutet, dass der Handhebel parallel zur Ebene der
Stulpschiene verschwenkbar ist und dadurch nicht in den Durchtrittsraum
des Gangflügels
hineinragt und somit keine Verletzungsgefahr darstellt. Insbesondere
lässt sich der
Handhebel um 180° umlegen
bzw. verschwenken.
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Vorzugsweise
weisen die Getriebestangen und das Antriebsritzel die gleiche Dicke
auf. Dadurch trägt
das Getriebe nicht auf und bedarf keines zusätzlichen Bauraums im Flügel.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen
beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und
in den Ansprüchen
erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Ansicht einer zweiflügeligen
Tür;
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2 eine
vergrößerte Wiedergabe
einer Ansicht eines Getriebes für
einen Kantriegelverschluss in Richtung des Pfeils II gemäß 1;
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3 eine
Seitenansicht eines Handhebels;
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4 eine
Draufsicht auf den Handhebel gemäß 3;
und
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5 einen
Schnitt V-V gemäß 2.
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Die 1 zeigt
eine zweiflüglige
Tür 10,
wie sie zum Beispiel zum Verschließen von Gängen oder Fluren verwendet
wird. Diese Tür 10 besitzt
einen Gangflügel 12 und
einen Standflügel 14,
die beide über
Scharniere 16 am Rahmen 18 schwenkbar befestigt
sind. Der Gangflügel 12 besitzt
einen Handgriff 20, über
welchen dieser geöffnet
und aufgeschwenkt werden kann. Der Standflügel 14 ist über einen Kantriegelverschluss 22 verriegelt,
indem der Kantriegelverschluss 22 nach oben und unten ausfahrbare
Enden 24 aufweist, die in im Boden 26 beziehungsweise in
der Decke oder im Rahmen 18 eingelassene Buchsen 28 eingreifen.
Eine Öffnung
des Kantriegelverschlusses 24 erfolgt über einen Handhebel 30,
der Nachfolgend näher
beschrieben wird.
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Die 2 zeigt
einen Ausschnitt des Kantriegelverschlusses 22, insbesondere
ein Getriebe 32, über
welches Getriebestangen 34 in Richtung der Doppelpfeile 36 bewegt
werden. An den in der 2 nicht dargestellten freien
Enden der Getriebestangen 34 befinden sich in die Buchsen 28 eingreifende
Verriegelungszapfen. Die einander zugewandten Enden 38 der
Getriebestangen 34 sind als Zahnstangen 40 ausgebildet,
deren Breite b in etwa einem Viertel der Breite B einer Getriebestange 34 entspricht.
Die beiden Zahnstangen 40 weisen Zähne auf, die aufeinander zu
gerichtet sind. Zwischen den beiden Zahnstangen 40 befindet
sich ein Antriebsritzel 42, welches mit den Zähnen der
Zahnstangen 40 kämmt. Ferner
ist in 2 erkennbar, dass die Getriebestangen 34 jeweils
ein Langloch 44 aufweisen, in welches jeweils ein Führungszapfen 46 eingreift,
der verhindert, dass die Zahnstangen 40 außer Eingriff
mit dem Antriebsritzel 42 kommen.
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Die 3 zeigt
den Handhebel 30, an den ein Zapfen 48 angeschweißt ist,
welcher einen ersten Lagerabschnitt 50, einen sich koaxial
daran anschließenden
Vierkantabschnitt 52 und einen sich koaxial daran anschließenden zweiten Lagerabschnitt 54 aufweist.
Der erste Lagerabschnitt 50, der einen kreisrunden Querschnitt
besitzt, weist eine Dicke auf, die der Dicke einer Stulpschiene 56 (5)
entspricht und diese über
eine erste Lagerbohrung 58 durchgreift. Der Vierkantabschnitt 52 dient
zur Aufnahme des Antriebsritzels 42, welches auf diesen aufgepresst
ist. Schließlich
dient der zweite, ebenfalls kreisrunde Lagerabschnitt 54 zur
Lagerung des Zapfens 48 in einem Abdeckblech 60,
welches eine zweite Lagerbohrung 62 aufweist, die den zweiten Lagerabschnitt 54 aufnimmt
und spielfrei lagert. Der zweite Lagerabschnitt 54 steht
geringfügig über die zweite
Lagerbohrung 62 vor, so dass er in Richtung des Pfeils 64 zum
Beispiel über
eine Wegstrecke c verpresst (aufgepilzt) werden kann. Der Handhebel 30 ist
dann unverlierbar am Abdeckblech 60 gehalten. Aus 5 ist
noch erkennbar, dass die Dicke des Antriebsritzels 42 der
Dicke der Zahnstange 40 entspricht. Das Abdeckblech 60 wird über geeignete Bolzen 66 an
der Stulpschiene 56 gehalten.
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Die 4 zeit
deutlich, dass der Vierkantabschnitt 52 innerhalb des Umfangs
des ersten Lagerabschnitts 50 angeordnet ist und dass innerhalb
des Vierkantabschnitts 52 sich der zweite Lagerabschnitt 54 befindet.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird ein platzsparendes Getriebe 32 geschaffen, durch welches
die beiden Getriebestangen 34 synchron angetrieben werden.