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Die
Erfindung betrifft einen Auffangbeutel für Staub, insbesondere zum Auffangen
von herabrieselndem Bohrstaub beim Anbringen von Löchern in einer
Wand.
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Derartige
Auffangbeutel dienen der Reinhaltung von Wohn- oder Arbeitsräumen bei
handwerklichen Arbeiten an Wänden
und Zimmerdecken, bei denen Putz, Mörtel, Staub oder sonstiger
Schmutz auf den Boden herab rieseln kann. Es dürfte allgemein bekannt sein,
einen Plastikbeutel, eine Papiertüte oder eine Tasche zum Auffangen
von Rieselmaterial provisorisch an der Wand unterhalb der „Baustelle" zu befestigen und
nach Abschluss der Arbeiten abzunehmen und zusammen mit seinem Inhalt
zu entsorgen.
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Übliche Provisorien
dieser Art verhindern aber in der Regel dennoch nicht, dass immer
noch ein beträchtlicher
Teil des Rieselmaterials daneben und dann auf den Boden oder auf
Oberflächen
von in der Nähe
stehenden Gegenständen,
wie Möbeln, Heizeinrichtungen,
Teppichen usw. fällt.
Dies liegt unter anderem auch daran, dass der provisorisch eingesetzte
Beutel eigentlich für
irgendeinen ganz anderen Zweck geschaffen und von seiner Größe und Form her
absolut nicht auf diese Zweckentfremdung angepasst oder gar optimiert
ist. Hinzu kommt, dass zunächst überhaupt
keine Befestigungsmittel zum Fixieren des Beutels oder der Tüte an einer
Wand oder Decke vorgesehen sind und ebenfalls improvisiert hergestellt
werden müssen.
Daher ist dieses provisorische Konstrukt einerseits nicht optimal
zu handhaben, sondern wirkt sich meist eher störend auf den Ablauf der eigentlichen
Arbeit an Wand oder Decke aus, andererseits ist das Ergebnis der
Maßnahme häufig genug
so mangelhaft, dass man lieber gleich den Rieselstaub hätte herunterfallen
lassen können und
nach getaner Arbeit mittels Staubsauger (falls zur Hand) entfernt
hätte.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst unaufwändigen technischen
Modifikationen einen Auffangbeutel für Staub so zu gestalten, dass
er zum einen einfach und kostengünstig
herstellbar und zum anderen bequem und effektiv handhabbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe auf ebenso überraschend
einfache wie wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, dass
der Auffangbeutel eine an den Außenkanten bis auf eine Oberkante
geschlossenen Hülle
bildet, wobei parallel zur offenen Oberkante der Hülle ein
Klebestreifen angeordnet ist, mittels dessen die Hülle an einer
Wand oder Decke befestigbar ist. Damit kann der Auffangbeutel an
der Wandfläche
unterhalb des vorgesehenen Arbeitsbereichs ohne weiteres, vor allem
ohne umständliche Konstrukte
und ohne die Verwendung zusätzlicher Befestigungsmittel,
simpel und reversibel mit Hilfe des eingebauten Klebestreifens fixiert
werden. Der beim Arbeiten an der Wand- oder Deckenfläche oberhalb
des Auffangbeutels erzeugte Rieselstaub wird bei geeigneter Anbringung
des Auffangbeutels dann vollständig über die
offene Oberkante in die Hülle
fallen und anschließend
zusammen mit dem Auffangbeutel sauber entsorgt werden, ohne die
Umgebung unnötig
zu verschmutzen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Hülle im Wesentlichen
rechteckförmig
aufgebaut, an zwei Seitenkanten sowie einer Unterkante geschlossen
und an der Oberkante offen ist. Durch diese an einen üblichen
Briefumschlag angenäherte Form
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
lassen sich vorhandene Fertigungseinrichtungen leicht zur Herstellung
bzw. Bearbeitung des Auffangbeutels einrichten oder umrüsten.
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Besonders
bewährt
haben sich auch Ausführungsformen,
bei denen die Rückwand
der Hülle,
mit der sie zur Anlage an die Wand gelangt, höher ausgeführt ist als die Vorderwand
der Hülle.
Dies ermöglicht
ein nahezu vollständiges
Auffangen des herabrieselnden Staubes.
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Zu
bevorzugen sind auch Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen an der offenen Oberkante der Rückwand der
Hülle,
mit welcher der Auffangbeutel zur Anlage an die Wand gelangt, eine
Lasche angelenkt ist. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Handhabung beim Fixieren des Auffangbeutels
an der Wand und stellt wiederum ein nahezu vollständiges Auffangen
des herabrieselnden Staubes sicher.
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Bei
Weiterbildungen dieser Ausführungsformen
ist die Lasche trapezförmig
gestaltet und die Ecken sind vorzugsweise abgerundet. Neben der verbesserten ästhetischen
Wirkung erleichtert diese Gestaltung die Befüllung des Auffangbeutels. Außerdem wird
bei abgerundeten gegenüber
spitzen Ecken ein Verkanten der Ecken beim Ein- und Ausfalten verhindert oder zumindest
erschwert.
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Ganz
besonders bevorzugt sind Ausgestaltungen, bei denen sich die Lasche
nur über
einen Teilbereich der Oberkante, insbesondere in deren Zentralbereich,
vorzugsweise symmetrisch zur Mitte der Oberkante, erstreckt.
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Bei
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
an den Seitenkanten der Hülle
Seitenfalten zum Aufsperren der Oberseite der Hülle längs der offenen Oberkante vorgesehen,
wodurch sich im geöffneten
Zustand der Hülle
eine gegenüber
einer „flachen" Variante ganz erheblich
vergrößerte Fläche zum
Auffangen des Rieselmaterials ergibt.
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Aus
Gründen
der Ästhetik,
aber auch der einfacheren Herstellbarkeit werden im Normalfall die Seitenfalten
symmetrisch an den beiden Seitenkanten der Hülle angebracht sein. Allerdings
können
für Spezialanwendungen
auch asymmetrische Gestaltungen vorteilhaft sein.
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Sehr
einfach und daher kostengünstig
herstellbar sind Ausgestaltungen der oben beschriebenen Ausführungsformen,
bei denen die Seitenfalten eine dreiecksförmige Faltung aufweisen.
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Besonders
bevorzugt sind Modifikationen dieser Ausführungsformen, bei welchen sich
die Seitenfalten ausgehend von der Oberkante der Hülle nicht
bis zur Unterkante der Hülle
erstrecken, so dass ein entsprechend größeres Auffangvolumen der Hülle für das Rieselmaterial
erhalten bleibt.
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Auch
ist es von Vorteil, wenn sich die Seitenfalten an der Oberkante
der Hülle
bis zur angelenkten Lasche erstrecken, wodurch die gesamte effektive Breite
der Lasche zum Einführen
des Rieselmaterials in die offene Oberkante genutzt wird und kein
Rieselmaterial neben der Lasche zwischen Wand und Oberkante der
Hülle hindurch
rutscht.
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Eine
geometrisch optimale Ausnutzung des vorhandenen Platzes für die Funktion
sowie eine ästhetisch
besonders ansprechende Gestaltung des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
wird bei Weiterbildungen erzielt, bei welchen die Seitenkanten im
gefalteten Zustand der Seitenfalten mit dem Winkel der trapezförmigen Lasche
fluchten.
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Bei
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
in der Hülle
bzw. im flachliegenden Nutzen, aus welchem die Hülle aufgefaltet wird, Hilfsperforationslinien
zur Erleichterung einer Faltung, insbesondere einer Lasche und/oder
von Seitenfalten, angebracht.
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Eine
Klasse von Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
zeichnet sich dadurch aus, dass der Klebestreifen auf der Rückseite der
Rückwand
der Hülle,
mit welcher sie zur Anlage an die Wand gelangt, angebracht ist.
Ist die die Rückwand
der Hülle,
mit der sie zur Anlage an die Wand gelangt, höher ausgeführt ist als die Vorderwand
der Hülle,
dann wird der erfindungsgemäße Auffangbeutel
einfach flach an die Wand gehalten und der Klebestreifen, gegebenenfalls
nach dem Entfernen einer Schutzfolie, mit der Klebefläche gegen
die Wand gedrückt,
um den Auffangbeutel zu fixieren.
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Bei
Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen, die eine angelenkte
Lasche an der Oberkante der Hülle
aufweisen, ist der Klebestreifen auf der mit der Rückseite
der Rückwand,
mit welcher diese zur Anlage an die Wand gelangt, fluchtenden Rückseite
der Lasche angebracht. Nach dem Hochklappen der Lasche (falls diese
nicht ohnehin starr ausgeführt
ist) wird hier wiederum die Klebefläche des Klebestreifens zur
Fixierung des Auffangbeutels gegen die Wand gedrückt.
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Eine
alternative Klasse von Ausführungsformen
mit Lasche an der offenen Oberkante der Hülle sieht vor, dass der Klebestreifen
auf der mit der Vorderseite der Rückwand, mit welcher diese nicht
zur Anlage an die Wand gelangt, fluchtenden Vorderseite der Lasche
angebracht ist, und dass die Lasche längs einer Hilfsperforationslinie
um etwa 180° so
gegen die Wand gefaltet werden kann, dass ihre Vorderseite in eine
enge Anlage mit der Wand gelangt.
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Um
die Handhabung des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
insbesondere im Hinblick auf seine leichte Fixierbarkeit an der
Wand zu verbessern, ist bei bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen, dass
der Klebestreifen mit einer zur Aktivierung der Klebefläche abziehbaren
Folie ausgestattet ist.
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Alternativ
kann der Klebestreifen aber auch mit einer offen liegenden Klebefläche ausgestattet sein,
die einfach durch Andrücken
aktiviert werden kann.
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Vorteilhaft
ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels,
bei der der Klebestreifen mit einer Bohrung versehen ist, die vorzugsweise
einen Innendurchmesser von mehr als 10 mm aufweist. Durch diese
Bohrung hindurch können
beispielsweise Löcher
in eine Wand gebohrt werden, wobei Bohrungsdurchmesser von mehr
als 10 mm eher selten vorkommen dürften. In dieser Anordnung rieselt
der Bohrstaub vollständig
und sicher in die offene Oberkante der Hülle.
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Vorteilhaft
ist schließlich
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels,
bei der die Hülle
aus Papier, Folie oder Verbundmaterial aufgebaut ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
anhand der Figur der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten
zeigt, sowie aus den Ansprüchen.
Die einzelnen Merkmale können
je einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten
der Erfindung verwirklicht sein.
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In
der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden,
wobei körperlich
und/oder funktionell gleiche Merkmale mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet sind.
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Es
zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
im aufgefalteten Zustand; und
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2 einen
flachliegenden Nutzen, aus dem eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Auffangbeutels
aufgefaltet werden kann.
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Der
erfindungsgemäße Auffangbeutel
10 zum Auffangen von herabrieselndem Bohrstaub beim Anbringen von
Löchern
in einer Wand, wie er in 1 räumlich dargestellt ist, wird
in der Regel aufgefaltet aus einem flachliegenden Nutzen aus Papier, Folie
oder Verbundmaterial, wie in 2 beispielsweise
gezeigt.
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Um
das Rieselmaterial aufnehmen zu können, weist der Auffangbeutel 10 eine
Hülle 2 auf,
die von zwei geschlossen Seitenkanten 4a, 4c,
einer geschlossenen Unterkante 4b sowie einer aus zwei Kantenlinien
gebildeten offenen Oberkante 3a, 3b begrenzt ist,
wobei die Kanten eine Rückwand 5a und
eine Vorderwand 5b der Hülle einschließen. Zur Befestigung
des Auffangbeutels 10 an einer Wand ist ein parallel zur
offenen Oberkante 3a, 3b verlaufender Klebestreifen 1 vorgesehen.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Klebestreifen 1 auf einer an der offenen Oberkante 3a der
Rückwand 5a angelenkten
Lasche 6 angebracht. Die Lasche 6 ist trapezförmig gestaltet
und weist abgerundete Ecken 7a, 7b auf.
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Für die Bereitstellung
eines möglichst
großen
Auffangvolumens für
den herabrieselnden Bohrstaub sind an den Seitenkanten 4a, 4c der
Hülle 2 Seitenfalten 8a, 8c zum
Aufsperren der Oberseite der Hülle 2 längs der
offenen Oberkante 3a, 3b vorgesehen, die symmetrisch
an den beiden Seitenkanten 4a, 4c angebracht sind
und eine dreiecksförmige
Faltung aufweisen. An der Oberkante 3a erstrecken sich die
Seitenfalten 8a, 8c bis zur angelenkten Lasche 6, nach
unten hin jedoch nicht ganz bis zur Unterkante 4b der Hülle 2,
so dass man einerseits eine maximale Öffnungsbreite zum Auffangen
des Rieselmaterials, andererseits ein besonders großes Beutelvolumen für dessen
Aufbewahrung erhält.
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Außerdem sind
im flachliegenden Nutzen Hilfsperforationslinien 9a, 9b, 9c, 9d, 9e zur
Erleichterung einer Faltung, insbesondere zum Umbiegen der Lasche 6 sowie
zum leichteren Einbiegen der Seitenfalten 8a, 8c angebracht,
welche in 2 gestrichelt dargestellt sind.
Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen
ist der Klebestreifen 1 auf der mit der Vorderseite der
Rückwand 5a zunächst fluchtenden Vorderseite
der Lasche 6 angebracht. Die Lasche 6 kann nach
dem Aufrichten des Auffangbeutels 10 aus dem flach liegenden
Nutzen längs
der Hilfsperforationslinie 9c um etwa 180° so gegen
eine Wand gefaltet werden, dass die Vorderseite der Lasche 6 mit dem
Klebestreifen 1 an der Wand zur Anlage gelangt und der
Auffangbeutel 10 durch Andrücken des Klebestreifens 1 an
der Wand lösbar
fixiert werden kann.
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Bei
in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
kann anstelle der Lasche 6 auch eine gegenüber der
Vorderwand 5b etwas höher
ausgeführte
Rückwand 5a vorgesehen sein,
auf deren Rückseite
dann der Klebestreifen 1 parallel zur Oberkante 3a angebracht
sein kann. In diesem Fall muss dann keine Lasche umgebogen werden,
sondern die Rückwand 5a wird
zur Fixierung einfach mit dem Klebestreifen 1 gegen die
Wand gedrückt.
Denkbar sind aber auch Kombinationen aus beiden genannten Ausführungsformen,
also eine erhöhte
Rückwand 5a mit
zusätzlich
daran angelenkter Lasche 6.
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Günstig für die Handhabung
des Auffangbeutels 10 ist es, wenn der Klebestreifen 1 mit
einer zur Aktivierung der Klebefläche abziehbaren Folie ausgestattet
ist, oder wenn die Klebefläche
offen liegt und durch Druck aktiviert werden kann.
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Weiter
können
bei nicht näher
dargestellten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Auffangbeutels 10 der
Klebestreifen 6 und/oder die an der offenen Oberkante 3a der
Rückwand 5a angelenkte
Lasche 6 mit einer Bohrung versehen sein, die vorzugsweise
einen Innendurchmesser von mehr als 10 mm aufweist, um die üblichen
Steinbohrer-Größen zur
Wandbearbeitung aufnehmen zu können.
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Für praktische
Anwendungen besonders geeignet sind erfindungsgemäße Auffangbeutel 10 mit einer
Höhe zwischen
80 mm und 90 mm, vorzugsweise 83 mm, einer Breite zwischen 120 mm
und 150 mm, vorzugsweise 130 mm, einer Laschenhöhe zwischen 25 mm und 35 mm,
vorzugsweise 30 mm, sowie einer Laschenbreite an Perforationslinie 9c zwischen
80 mm und 100 mm, vorzugsweise 90 mm.