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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Speisegefäß. Unter "Speisegefäß" im Sinne der vorliegenden Anmeldung
fallen eine Vielzahl von Tellern, insbesondere Suppenteller, Schalen,
Schüsseln,
Speiseplatten und dergleichen.
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Bei
derartigen Speisegefäßen liegt
der Gefäßboden in
der Gebrauchsstellung im wesentlichen horizontal orientiert, und
das Speisegut liegt auf dem Gefäßboden und
wird durch den Gefäßrand am
Herausfallen oder – insbesondere
bei flüssigen
Speisen – Herausschwappen
gehindert.
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Bei
derartigen flüssigen
Speisen, insbesondere bei Suppen, wird das Speisegefäß am Ende
der Nahrungsaufnahme schräg
gestellt, bzw. angekippt, damit der im Gefäß noch verbliebene Rest der
Suppe (oder auch Soße)
besser aufgenommen werden kann, insbesondere mit einem Löffel.
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Ein
derartiges Ankippen etwa eines Suppentellers stellt jedoch für körperlich
und/oder geistig behinderte Menschen, aber auch teilweise für kleine Kinder,
ein Problem dar. Einarmige Menschen bspw. können nicht gleichzeitig das
Speisegefäß kippen und
den Suppenrest mit einem Löffel
entnehmen. Behinderten Personen bereitet zudem häufig das Koordinieren zweier
Bewegungen, nämlich
das Ankippen des Speisegefäßes einerseits
und. das gezielte Herauslöffeln
einer Suppe andererseits, bestimmte Schwierigkeiten, so dass auch
in diesem Fall die Speise nicht in der gewünschten Weise vollständig aus
dem Gefäß entnommen
werden kann.
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Aus
der
DE 29604032 U1 ist
ein Speisegefäß mit einem
geneigten Boden bekannt. Der gesamte Gefäßboden weist hierbei eine Neigung
auf, so dass sich bspw. eine im Gefäß enthaltene Suppe nach und
nach in den tieferliegenden Bereichen des Gefäßbodens sammelt. Nachteilig
hierbei ist jedoch einerseits, dass diese tieferliegenden Bereiche
nicht genau lokalisiert sind, sich daher die Suppe oder auch Soße entlang
eines verhältnismäßig großen Umfangsbereichs
an der Grenzlinie zwischen Gefäßboden und
Gefäßrand sammelt.
Das Entnehmen der Speise gestaltet sich daher weiterhin schwierig.
Zudem führt
ein durchgehend geneigter Boden stets dazu, dass sich alle Bestandteile
der Speise im gleichen Bereich des Speisegefäßes sammeln, also bspw. auch
unerwünschte
Speisenanteile wie Fette, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, etc.,
die somit nicht von den zum Essen bestimmten Bestandteilen der Suppe oder
Soße getrennt
werden können.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Speisegefäß vorzuschlagen,
welches die Entnahme insbesondere flüssiger Speisen wie z. B. Suppen
auch ohne Ankippen des Speisegefäßes und
gleichzeitig die Trennung zwischen festen und flüssigen Speisebestandteilen erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Speisegefäß dadurch
gelöst, dass
der Gefäßboden eine
Sammelmulde aufweist, die in der Gebrauchsstellung des Speisegefäßes tiefer
liegt als ein Hauptbereich des Gefäßbodens.
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Während des
Essens flüssiger
Speise, insbesondere (ohne jegliche Einschränkung hierauf) einer Suppe,
sammelt sich somit die Suppe nach und nach in der Sammelmulde als
dem am tiefsten liegenden Bereich des Gefäßbodens. Feste Bestandteile
der Suppe können
auf dem Hauptbereich des Gefäßbodens
verbleiben, wodurch eine räumliche Trennung
zwischen festen und flüssigen
Speisebestandteilen ermöglicht
wird.
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Füllt man
anfänglich
das Speisegefäß mit Suppe,
so liegt der "Pegel" der Suppe über dem
Gefäßboden,
so dass die Sammelmulde vollständig
mit Suppe gefüllt
ist und auch der Hauptbereich mit Suppe bedeckt ist. Wird nun im
Verlauf der Nahrungsaufnahme nach und nach Suppe aus dem Speisegefäß entnommen,
so bleibt die Sammelmulde in der Regel gefüllt, bis der Hauptbereich des
Gefäßbodens "trocken liegt". Anschließend kann
die verbleibende Suppe ohne jegliches Kippen des Tellers aus der
Sammelmulde herausgelöffelt
werden.
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Um
das Sammeln der Suppe in der Sammelmulde im Verlauf der Nahrungsaufnahme
zu erleichtern, ist in einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, dass der Gefäßboden ferner eine
von seinem Hauptbereich in die Sammelmulde führende Rinne aufweist.
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Wenn
somit im Verlauf der Nahrungsaufnahme der "Pegel" der Suppe absinkt, ist sichergestellt, dass
die im Bereich der Rinne befindliche Suppe entlang der Rinne in
die Sammelmulde fließt.
Auf diese Weise wird bei zähfließenden Speisen
ein möglichst effektives
Einsammeln in der Sammelmulde möglich.
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In
einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Rinne von einem in
Höhe des
Hauptbereichs des Gefäßbodens befindlichen
Anfangsbereich bis zu einem in Höhe der
Sammelmulde befindlichen Rinnenendbereich im wesentlichen keilförmig gebildet
ist. Hierbei kann der Rinnenanfangsbereich im wesentlichen in der
Mitte des Gefäßbodens
angeordnet sein, alternativ ist jedoch auch eine Gestaltung möglich, bei
der der Rinnenanfangsbereich zwischen der Mitte des Gefäßbodens
und der Sammelmulde angeordnet ist.
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In
allen Ausführungsformen
der Erfindung ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, dass die Sammelmulde an einem äußeren Rand des Gefäßbodens
angrenzend an den Gefäßrand gebildet
ist. Am Ende der Nahrungsaufnahme wird daher die verbliebene Suppe
aus einem Bereich des Gefäßbodens
entnommen, der an den Gefäßrand angrenzt,
was ein Herauslöffeln
erleichtert.
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Zur
Vereinfachung der Herstellung eines erfindungsgemäßen Speisegefäßes kann
die Rinne zweckmäßigerweise
zwischen dem Rinnenanfangsbereich und dem Rinnenendbereich eine
im wesentlichen konstante Neigung aufweisen.
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Grundsätzlich könnte die
Rinne wie ein schmaler Kanal gebildet sein, der an seiner Endseite in
eine breiter ausgebildete Sammelmulde einmündet. Vorteilhafterweise ist
jedoch vorgesehen, dass die Rinne im Rinnenendbereich eine den Abmessungen der
Sammelmulde entsprechende Breite aufweist. Anders ausgedrückt geht
die sich verbreiternde Rinne dann im wesentlichen stetig in die
Sammelmulde über.
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Vorteilhafterweise
kann die Sammelmulde eine ovale Form, insbesondere Löffelform,
aufweisen. Hierdurch wird die Entnahme der in der Sammelmulde verbliebenen
Suppe erleichtert.
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Dem
gleichen Zweck dient eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Speisegefäßes, bei
der die Sammelmulde eine im wesentlichen senkrechte Seitenwand aufweist,
insbesondere dann, wenn die im wesentlichen senkrechte Seitenwand
der Sammelmulde in den Gefäßrand übergehend
gebildet ist.
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Ebenso
kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Speisegefäßes die Sammelmulde
eine im wesentlichen überhängende Seitenwand
aufweisen, die ebenfalls in den Gefäßrand übergehend gebildet sein kann.
Es ist auch eine Kombination der letztgenannten Merkmale dahingehend
möglich,
dass bspw. eine Seitenwand der Sammelmulde im wesentlichen senkrecht
verläuft,
wohingegen eine andere Seitenwand der Sammelmulde überhängt. Hierbei
kann sowohl die im wesentlichen senkrechte als auch die überhängende Wand
in den Gefäßrand übergehen.
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In
allen Ausführungsformen
der Erfindung kann das Speisegefäß vorteilhafterweise
eine die Position der Sammelmulde kennzeichnende Markierung aufweisen,
insbesondere am Gefäßrand. Hiermit
wird es entweder dem Benutzer des Gefäßes oder auch Betreuungspersonen
erleichtert, das Speisegefäß derart
vor dem Benutzer auf einen Tisch zu stellen, dass die Sammelmulde
an der gewünschten Position
ist, insbesondere nahe dem Benutzer.
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Das
erfindungsgemäße Speisegefäß kann aus
allen auf diesem Gebiet grundsätzlich
bekannten Materialien hergestellt werden. Insbesondere kann das
Speisegefäß aus Porzellan,
Steingut, Glas, Metall und/oder Kunststoff gefertigt sein.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben
werden, in denen:
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1 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Speisegefäß im Bereich
der Sammelmulde zeigt; und
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2 eine
Draufsicht auf das Speisegefäß aus 1 zeigt.
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1 und 2 zeigen
ein erfindungsgemäßes Speisegefäß 10 in
Form eines Suppentellers. Dieser weist einen Gefäßboden 12 und einen
Gefäßrand 14 auf,
der den Gefäßboden 12 umgibt.
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In
einem in den 1 und 2 linken
Bereich des Tellers 10 ist eine Sammelmulde 16 ausgebildet.
Befindet sich der Teller 10 in der in den 1 und 2 dargestellten
Gebrauchsstellung während der
Nahrungsaufnahme, so stellt die Sammelmulde 16 den am tiefsten
liegenden Bereich des Gefäßbodens 12 dar.
Insbesondere liegt die Sammelmulde 16 tiefer als ein Hauptbereich 18 des
Gefäßbodens 12, der
im wesentlichen parallel zur Unterlage des Tellers 10 und
somit horizontal orientiert ist.
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Wie
insbesondere in der Draufsicht der 2 zu erkennen
ist, liegt die Sammelmulde 16 angrenzend an den Tellerrand 14 in
einem äußeren Bereich
des Gefäßbodens 12 und
am Ende einer in dieser beispielhaften Ausführungsform keilförmig gebildeten
Rinne 20. Ein Rinnenanfangsbereich befindet sich in dieser
Ausführungsform
der Mitte des Gefäßbodens 12.
Von diesem Rinnenanfangsbereich ausgehend verläuft die Rinne 20 in
den 1 und 2 mit im wesentlichen konstanter
Neigung nach links unten auf die Sammelmulde 16 zu. Wie
man in der Draufsicht der 2 erkennt,
verbreitert sich die Rinne hierbei so stark, dass ihre Breite beim
Einmünden in
die Sammelmulde 16 jener der letztgenannten entspricht.
Grundsätzlich
wäre es
aber auch möglich,
die Rinne schmaler zu gestalten und sie in Form eines dünnen "Kanals" in die Sammelmulde 16 einmünden zu
lassen.
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Der
Rinnenanfangsbereich kann abweichend von der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
auch außerhalb
der Mitte des Gefäßbodens 12 liegen,
bspw. in den Figuren nach links versetzt, so dass der durch die
Rinne 20 gebildete Keil nicht bis zur Tellermitte reicht.
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Füllt man
den erfindungsgemäßen Teller 10 bspw.
mit Suppe, so sind zunächst
in der Regel sowohl die Sammelmulde 16 als auch der Hauptbereich 18 des
Gefäßbodens 12 vollständig mit
Suppe bedeckt. Ausgehend von dieser Anfangssituation kann Suppe
in üblicher
Weise entnommen werden, bspw. mit Hilfe eines Löffels. Der "Pegel" der Suppe sinkt hierbei nach und nach,
und insbesondere bei sehr flüssigen
Suppen oder anderen Speisen wird sich der verbliebene Rest – begünstigt durch
die Rinne 20 – in der
Sammelmulde 16 ansammeln.
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Dieser
Rest kann aus der Sammelmulde 16 einfach mit Hilfe des
gleichen Löffels
entnommen werden. Hierzu kann, wie insbesondere in 2 zu sehen
ist, die Sammelmulde 16 selbst mit einer in der Draufsicht
im wesentlichen löffelförmigen Gestalt
gebildet sein. Selbstverständlich
empfiehlt es sich, die Abmessungen der Sammelmulde und jene des
benutzten Löffels
aufeinander abzustimmen. Somit kann die Sammelmulde 16 auch
größer oder
kleiner als in 2 gezeigt sein.
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Wie
man insbesondere in der Querschnittsansicht der 1 erkennt,
ist die in dieser Figur linke Seitenwand der Sammelmulde 16 sehr
steil ausgebildet, insbesondere steiler als die rechte Seitenwand der
Sammelmulde 16, die in die Rinne 20 übergeht. Bei
der Ausführungsform
der 1 und 2 geht diese linke Seitenwand
der Sammelmulde 16 im wesentlichen senkrecht in den Gefäßrand 14 über. Auf diese
Weise wird das Herauslöffeln
von Suppe aus der Sammelmulde 16 ebenso erleichtert wie
das Entnehmen von etwaigen in der Sammelmulde 16 befindlichen
festen Speisebestandteilen, z. B. Nudeln, Reis etc. Die linke Seitenwand
der Sammelmulde 16 könnte
alternativ auch überhängend ausgebildet sein,
wodurch bestimmte Speisen noch effizienter aus der Sammelmulde 16 entnommen
werden können.
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Abweichend
von der in den 1 und 2 vorteilhaften
Ausführungsform
könnte
die Sammelmulde 16 auch in einem randfernen Bereich des
Gefäßbodens 12 vorgesehen
sein, bspw. auch in der Mitte des Speisegefäßes 10. Es könnte dann eine
die Sammelmulde 16 im wesentlichen konzentrisch umgebende
Rinne vorgesehen sein, die den höher
liegenden Hauptbereich 18 des Gefäßbodens 12 mit der
in der Mitte tiefer liegenden Sammelmulde 16 verbindet.
Ebenso können
mehrere Rinnen 20 um eine derartige zentrale Sammelmulde 16 herum
angeordnet sein.
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In
all diesen Ausführungsformen
stellt das erfindungsgemäße Speisegefäß 10 sicher,
dass ein verbleibender Rest einer Suppe oder einer anderen flüssigen bzw.
viskosen Speise in der Sammelmulde 16 zusammenläuft und
von dort auf einfache Weise entnommen werden kann, insbesondere
mit einem Löffel.
Es ist im Gegensatz zu Speisegefäßen des Stands
der Technik nicht erforderlich, den Teller 10 hierfür anzukippen.
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Gleichzeitig
erlaubt der verbliebene Hauptbereich 18 des Gefäßbodens 12,
der weiterhin im wesentlichen horizontal orientiert ist, eine Trennung
von festen und flüssigen
Speisebestandteilen. Beispielsweise können nicht zum Verzehr bestimmte
oder unerwünschte
feste Nahrungsbestandteile wie z. B. Lorbeerblätter, Pfefferkörner etc.
in diesen horizontal orientierten Hauptbereich 18 des Gefäßbodens 12 geschoben
werden, so dass sie räumlich
von der eigentlich zum Verzehr bestimmten bzw. gewünschten Suppe
in der Sammelmulde 16 getrennt sind.
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Wie
bereits klargestellt worden ist, ist die Erfindung keinesfalls auf
einen Suppenteller mit Sammelmulde 16 beschränkt, wie
er in den Figuren dargestellt ist. Vielmehr können Speisegefäße 10 aller Art
mit einer derartigen Sammelmulde 16 versehen werden, beispielsweise
auch Schalen, Platten etc.
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Ebenso
muss die Rinne 20 nicht zwingend die in den Figuren dargestellte
gleichförmige
Neigung aufweisen. Auch wenn es zweckmäßig ist, die Rinne 20 bei
einem typischen Suppenteller eine Höhendifferenz zwischen ca. 2
und 3 mm auf einer horizontalen Strecke von ca. 5 bis 10 cm durchlaufen
zu lassen, kann die Rinne 20 auch deutlich steiler als
in den Figuren dargestellt und mit ungleichmäßig geneigten Abschnitten verlaufen.
Insbesondere könnte die
Rinne 20 zwischen dem Rinnenanfangsbereich und dem Rinnenendbereich
eine Abfolge von stärker und weniger
stark geneigten Abschnitten aufweisen und somit gleichsam terrassenförmig zur
Sammelmulde 16 hinabführen.
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Abschließend sei
noch klargestellt, dass die Sammelmulde 16 ggf. auch zur
Aufnahme von flüssigen
Speisebestandteilen dienen kann, die gerade nicht zum Verzehr bestimmt
oder gewünscht
sind. Beispielsweise kann die Sammelmulde 16 zur Aufnahme
von Fett dienen, während
feste Speisebestandteile wie z. B. Fleisch auf dem im wesentlichen horizontalen
Hauptbereich 18 des Gefäßbodens 12 liegen
bleiben und von dort aus ohne übermäßige Fettanhaftung
gegessen werden können.