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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Montagelinie zum Fügen und
Verpressen von horizontalen und vertikalen Korpusteilen zu einem
Möbelkorpus.
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Stand der
Technik
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Montagelinien
zum Fügen
und Verpressen von horizontalen und vertikalen Korpusteilen zu einem
Möbelkorpus
sind seit langem in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei den vertikalen
Korpusteilen handelt es sich beispielsweise um Seitenteile, bei den
horizontalen Korpusteilen um Böden,
Deckel, Traversen etc. von Möbelstücken wie
Küchenoberschränken oder
-unterschränken.
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Häufig werden
zunächst
die einzelnen Korpusteile zu einem Möbelkorpus zusammengesetzt, anschließend in
eine Presse eingefördert
und schließlich
miteinander verpresst. Dabei erfolgt das Verpressen in bekannten
manchen Vorrichtungen bei stehendem Korpus, d. h. mit horizontalem
Pressdruck, und in anderen bekannten Vorrichtungen bei liegendem
Korpus, d. h. mit vertikalem Pressdruck (vgl. hierzu beispielsweise
EP 1 046 481 B1 ).
Ebenso ist es möglich,
eine Kombination von vertikalem und horizontalem Pressdruck vorzusehen
(vgl. beispielsweise
EP
1 046 481 B1 ).
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Ferner
sind im Stand der Technik Montagelinien der eingangs genanten Art
bekannt, bei denen die Korpusteile erst in der Presse zu einem Korpus gefügt und anschließend dort
verpresst werden. So offenbart beispielsweise die
DE 203 06 369 U1 eine Zusammenfügeeinrichtung
für Möbelkorpusse
mit zwei Transportbahnen zum Fördern
von Korpusteilen, einer Aufrichteinrichtung für vertikale Korpusteile, und
einer Presseinrichtung sowie einem Druckwiderlager zum horizontalen
Verpressen des Möbelkorpus.
Dabei ist die Aufrichteinrichtung verfahrbar, um die aufgerichteten,
vertikalen Korpusteile in den Bereich der Presseinrichtung einzufördern. Darüber hinaus
ist auch die Presseinrichtung aus ihrer Pressposition heraus bewegbar,
um ein Ausfördern
des verpressten Möbelkorpus
zu ermöglichen.
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Durch
die Verfahrbarkeit sowohl der Aufstelleinrichtung als auch der Presseinrichtung
ergibt sich neben einer aufwändigen
Konstruktion auch ein komplizierter Betrieb der Vorrichtung gemäß
DE 203 06 369 U1 .
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Darstellung
der Erfindung
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Montagelinie
der eingangs genannten Art bereitzustellen, die bei einfacher Konstruktion
einen zügigen
und störungsfreien
Betrieb ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Montagelinie mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Anzahl beweglicher Bauteile
der Vorrichtung bzw. die Anzahl der Verfahrensschritte zu vermindern
und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung bzw. des Verfahrens aufrecht zu erhalten oder sogar zu
verbessern. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Aufrichteinrichtung
der zweiten Fördereinrichtung
zugeordnet ist, und dass die Führung,
welche die Horizontalpresselemente trägt, in einer vor der Richtung
der ersten Fördereinrichtung
abweichenden Richtung verfahrbar ist, wobei die Horizontalpresselemente
nach unten hängend
an der Führung
angeordnet sind.
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Auf
diese Weise kann auf eine Verfahrbarkeit der Aufrichteinrichtung
jedenfalls zwischen der ersten und der zweiten Fördereinrichtung verzichtet
werden, da die Horizontalpresselemente erfindungsgemäß nicht
nur aus dem Förderweg
der ersten Presseinrichtung herausgeschwenkt werden können, sondern
mit der Führung
zwischen der ersten und der zweiten Fördereinrichtung verfahrbar
sind. Hierdurch ergibt sich auch ein vereinfachter und entsprechend beschleunigter
Verfahrensablauf, da bei einer Verfahrbewegung der Horizontalpresselemente
von der zweiten zur ersten Fördereinrichtung
gleichzeitig ein Aufnehmen und Einfördern von vertikalen Korpusteilen
erfolgen kann.
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Nicht
zuletzt ermöglicht
die nach unten hängende
Anordnung der Horizontalpresselemente an der Führung, dass die Verfahrbarkeit
der Horizontalpresselemente entlang und mit der Führung keine Kollisionen
mit anderen Bauteilen der Montagelinie wie den Fördereinrichtungen sowie weiteren
Zusatzeinrichtungen wie Halte- und Beschickungseinrichtungen verursacht.
Auf diese Weise ergibt sich eine Montagelinie mit hoher Gestaltungsfreiheit
bei einfacher Konstruktion.
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Obgleich
es im Rahmen der vorliegenden Erfindung prinzipiell möglich ist,
dass nur eines der Horizontalpresselemente entlang der Führung verfahrbar
ist, hat es sich im Hinblick auf ein zügiges Aufnehmen und genaues
Ausrichten der vertikalen Korpusteile als vorteilhaft erwiesen,
dass alle Horizontalpresselemente entlang der Führung verfahrbar sind.
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Die
Horizontalpresselemente selbst sind in ihrer Form im Rahmen der
vorliegenden Erfindung nicht besonders beschränkt. Entscheidend ist, dass sie
hängend
an der Führung
angeordnet sind, d.h. einen Verbindungsabschnitt zu der Führung besitzen, der
in einem oberen Bereich der Horizontalpresselemente angeordnet ist.
Hierdurch ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass zumindest Teilabschnitte
der jeweiligen Horizontalpresselemente sich nach oberhalb der Führung erstrecken.
Vielmehr kommt es gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung darauf an, dass die Horizontalpresselemente
jeweils mindestens eine vertikale Pressfläche besitzen, die unterhalb
der Führung
angeordnet ist.
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Um
ein sicheres und zügiges
Aufnehmen und Verfahren der vertikalen Korpusteile durch die Horizontalpresselemente
zu ermöglichen,
ist gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass im Bereich
zumindest einiger Horizontalpresselemente bzw. deren vertikaler
Pressflächen
Halteelemente vorgesehen sind, wobei es sich bei diesen bevorzugt
um Saugelemente handelt.
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Bei
der Verfahrbewegung der Führung
kann es sich um eine translatorische, eine rotatorische oder eine
Kombination hiervon handeln. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass
die Führung
durch mindestens einen Querträger
gebildet ist, der entlang eines Portals verfahrbar ist, das sich über die
erste und die zweite Fördereinrichtung
erstreckt. Hierdurch ergibt sich mit wenigen Bauteilen eine vollständige Abdeckung
des gewünschten
Arbeitsbereichs der Führung
bzw. der Horizontalpresselemente.
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Die
Aufrichteinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf
vielfältige
Weise ausgestaltet sein, wobei sich eine sogenannte „Schmetterling-Konstruktion" als vorteilhaft
erwiesen hat. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Aufrichteinrichtung
mindestens zwei Schwenkarme besitzt, die jeweils mit einer Mehrzahl
von Halteelementen, insbesondere Saug- und/oder Klemmelementen ausgestattet
sind. Hierdurch können
die vertikalen Korpusteile zuverlässig und schnell von der zweiten
Fördereinrichtung
angehoben und in eine vertikal ausgerichtete Bereitschaftsstellung
gehoben werden, um diese an die Horizontalpresselemente zu übergeben. Aufgrund
der hohen Variabilität
der Horizontalpresselemente ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt, dass die Aufrichteinrichtung stationär angeordnet ist, sodass auf
jegliche Antriebs- oder Verfahrelemente für die Aufrichteinrichtung verzichtet werden
kann.
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Gemäß einer
weiteren Zielrichtung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass sie ferner eine Halteeinrichtung zum Halten horizontaler Korpusteile
während
des Fügens
und/oder Verpressens aufweist. Hierdurch wird ermöglicht,
dass die einzelnen Korpusteile unabhängig von den Horizontalpresselementen
bereit gehalten und ausgerichtet werden, sodass sich der Betrieb
der Horizontalpresselemente auf die Bereitstellung und Ausrichtung
der vertikalen Korpusteile konzentrieren kann.
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Die
Halteeinrichtung kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung vielfältige Elemente
jeweils einzeln und in Kombination aufweisen. Im Hinblick auf ein
stabiles Abheben und Ausrichten der horizontalen Korpusteile von
der ersten Fördereinrichtung
ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Halteeinrichtung
ausfahrbare Stützelemente
aufweist, die im Bereich der ersten Fördereinrichtung vorgesehen
sind. Diese können
beispielsweise unterhalb der ersten Fördereinrichtung angeordnet
sein und sich durch diese hindurch erstrecken. Alternativ oder zusätzlich kann
die Halteeinrichtung gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung verfahrbare Hubelemente, insbesondere
Saugelemente aufweisen, die oberhalb der ersten Fördereinrichtung vorgesehen
sind. Diese eignen sich besonders gut zum Aufnehmen eines horizontalen
Korpusteils, das auf ein anderes horizontales Korpusteil gestapelt
ist. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass
die Halteeinrichtung Greifelemente aufweist, die bevorzugt zangenartig
ausgebildet sind. Hierdurch können
insbesondere schmale Korpusteile wie Traversen oder dergleichen
von ihren Schmalseiten her gegriffen werden, sodass der Raum oberhalb bzw.
unterhalb der Korpusteile jeweils frei bleiben kann.
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Die
erste und die zweite Fördereinrichtung können im
Rahmen der vorliegenden Erfindung durch jegliche bekannte Fördereinrichtung
gebildet sein. Gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass die erste Fördereinrichtung
mindestens ein in Förderrichtung
verfahrbares Profil aufweist. Hierdurch wird ermöglicht, dass die jeweiligen
Korpusteile schlupffrei auf dem jeweiligen Profil aufliegen, sodass
sich auch bei sehr hohen Fördergeschwindigkeiten
mit entsprechend starken Beschleunigungen weiterhin die geforderte genaue
Ausrichtung der einzelnen Korpusteile erzielen lässt. Dabei ist es besonders
bevorzugt, dass das mindestens eine in Förderrichtung verfahrbare Profil Haltelemente
aufweist, welche die jeweiligen Korpusteile beispielsweise form- und/oder kraftschlüssig an dem
jeweiligen Profil zumindest während
des Förderprogramms
festhalten.
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Obgleich
die erfindungsgemäße Montagelinie
dazu ausgelegt sein kann, lediglich verschiedene Korpusteile miteinander
zu verbinden bzw. zu verpressen, ist gemäß einer weiteren Zielrichtung
der Erfindung vorgesehen, dass sie ferner eine Rückwandbefestigungsstation zum
Vernageln, Verschrauben und/oder Verleimen einer Rückwand mit
dem Möbelkorpus
aufweist. Hierdurch kann mit der erfindungsgemäßen Montagelinie vollautomatisch
ein Möbelstück hergestellt
werden, das nur noch mit Türen
versehen werden muss. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die
Montagelinie im Bereich der Rückwandbefestigungsstation
mindestens zwei Fixierelemente aufweist. Diese Fixierelemente können beispielsweise
wie die oben diskutierten Horizontalpresselemente ausgebildet und
ebenfalls nach unten hängend
an der Führung
angeordnet sein. Hierdurch lassen sich die Fixierelemente „nahtlos" in die Konstruktion
und den Arbeitstakt der Montagelinie einbinden. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist es jedoch ebenso möglich,
im Bereich der Rückwandbefestigungsstation
eine separate Haltemaschine vorzusehen.
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Ein
besonders vorteilhaftes Verfahren zum Zusammenfügen und Verpressen von horizontalen und
vertikalen Korpusteilen zu einem Möbelkorpus unter Einsatz einer
Montagelinie gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst die Schritte:
Einfördern mindestens eines horizontalen
Korpusteils mittels der ersten Fördereinrichtung
sowie mindestens zweier vertikaler Korpusteile mittels der zweiten
Fördereinrichtung,
Aufrichten
der vertikalen Korpusteile und Zuführen derselben zu den horizontalen
Korpusteilen,
Fügen
der horizontalen und vertikalen Korpusteile zu einem Möbelkorpus
und Verpressen der gefügten
horizontalen und vertikalen Korpusteile,
zumindest teilweise
simultan hierzu Einfördern
weiterer vertikaler Korpusteile mittels der zweiten Fördereinrichtung.
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Bei
diesem Verfahren werden gegenüber dem
Stand der Technik bisher sequentiell ausgeführte Verfahrensschritte parallelisiert,
indem nämlich das
Einfördern
weiterer vertikaler Korpusteile mittels der zweiten Fördereinrichtung
zumindest teilweise simultan zum Fügen der horizontalen und vertikalen Korpusteile
zu einem Möbelkorpus
und zum Verpressen der gefügten
horizontalen und vertikalen Korpusteile durchgeführt wird. Hierdurch lässt sich
der Verfahrensablauf beschleunigen und weniger störungsanfällig machen.
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Bei
dem Verfahren kann eine weitere Parallelisierung von Verfahrensschritten
vorgenommen werden, indem nämlich
während
des Ausförderns des
verpressten Möbelkorpus
mittels der ersten Fördereinrichtung
zumindest teilweise simultan hierzu mindestens ein weiteres horizontales
Korpusteil mittels der ersten Fördereinrichtung
eingefördert
und zumindest teilweise simultan hierzu die bereits mittels der
zweiten Fördereinrichtung
eingeförderten, weiteren
vertikalen Korpusteile zu den weiteren horizontalen Korpusteilen
zugeführt
werden. Auf diese Weise lassen sich mit dem Verfahren Leervorgänge minimieren
und die Taktzeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich verkürzen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer ersten
Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Montagelinie;
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2 bis 12 zeigen
schematisch jeweils eine Seitenansicht und eine Draufsicht der ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Montagelinie
in unterschiedlichen Arbeitsphasen;
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13 zeigt
schematisch Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Montagelinie;
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14 zeigt
schematisch eine teilweise Seitenansicht der zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Montagelinie.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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Eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Montagelinie 1 ist
in 1 bis 12 schematisch jeweils in einer
Seitenansicht und einer Draufsicht gezeigt. Dabei ist die Seitenansicht
jeweils in der oberen Hälfte
der Figuren und die Draufsicht jeweils in der unteren Hälfte der
Figuren dargestellt. Ferner zeigen die 1 bis 12 die Montagelinie 1 jeweils
in unterschiedlichen Arbeitsphasen.
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Die
in 1 in ihrer Ausgangsstellung gezeigte Montagelinie 1 dient
zum Fügen
und Verpressen von horizontalen und vertikalen Korpusteilen 2, 4 zu
einem Möbelkorpus,
beispielsweise zu einem Küchenoberschrank,
Küchenunterschrank,
Küchenwandschrank
oder auch anderen ähnlichen
Möbelstücken. Die
Montagelinie 1 umfasst eine erste Fördereinrichtung 10 und
eine zweite Fördereinrichtung 12
zum Fördern
von Korpusteilen, die im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet
sind und beispielsweise durch einen Riemenförderer oder dergleichen gebildet
sein können.
Die erste Fördereinrichtung 10 ist
in der vorliegenden Ausführungsform jedoch
nach Art eines Fahrtisches ausgestaltet, der zwei in Förderrichtung
verfahrbare Profile 10' aufweist,
auf denen die zu fördernden
Korpusteile befestigt werden. Obgleich in den Zeichnungen nicht
gezeigt, weisen die verfahrbaren Profile 10' zu diesem Zweck Halteelemente,
beispielsweise in Form von Klemmen oder dergleichen, auf.
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Im
Bereich der zweiten Fördereinrichtung 12 ist
eine Aufrichteinrichtung 14 für vertikale Korpusteile vorgesehen,
der in der vorliegenden Ausführungsform
stationär
angeordnet ist und eine sogenannte „Schmetterling-Konstruktion" besitzt.
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Genauer
gesagt weist die Aufrichteinrichtung 14 zwei Schwenkarme 14' auf, die jeweils
mit einer Mehrzahl von Vakuumsaugelementen 14'' ausgestattet sind.
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Oberhalb
der ersten und der zweiten Einrichtung 10, 12 ist
eine Führung 20 angeordnet,
die sich im Wesentlichen parallel zu der ersten Fördereinrichtung 10 erstreckt
und in einer Richtung senkrecht hierzu, d.h. zwischen der ersten
und der zweiten Fördereinrichtung
verfahrbar ist. Die Führung 20 ist durch
zwei Querträger
gebildet, die an ihren Enden miteinander verbunden und entlang eines
Portals 30 verfahrbar sind, das sich über die erste und die zweite
Fördereinrichtung 10, 12 erstreckt.
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An
der Führung 20 sind
zwei Horizontalpresselemente 22, 24 nach unten
hängend
angeordnet und entlang der Führung
verfahrbar. Die Horizontalpresselemente 22, 24 besitzen
jeweils eine vertikal ausgerichtete Pressfläche 22', 24', die einander zugewandt und unterhalb
der Führung 20 angeordnet sind.
Im Bereich der vertikalen Pressflächen 22', 24' sind jeweils mehrere Vakuumsaugelemente 22'', 24'' zum
Aufnehmen und Halten von Korpusteilen vorgesehen.
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Die
Montagelinie 1 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform
ferner ausfahrbare Stützelemente 40,
die im Bereich der ersten Fördereinrichtung 10 vorgesehen
und dazu ausgelegt sind, auf der ersten Fördereinrichtung 10 eingeförderte Korpusteile 2 von
dieser in eine gewünschte
Höhe anzuheben. Bei
den Stützelementen 40 kann
es sich beispielsweise um Pneumatikzylinder oder dergleichen handeln.
Ferner sind oberhalb der ersten Fördereinrichtung 10 verfahrbare
Hubelemente 42 angeordnet, die an ihren freien Enden Vakuumsaugelemente
aufweisen, um horizontale Korpusteile von der ersten Fördereinrichtung 10 anzuheben
und in einer gewünschten
Höhe zu
positionieren. In Kombination können
die ausfahrbaren Stützelemente 40 und
die verfahrbaren Hubelemente 42 dazu eingesetzt werden,
mehrere horizontale Korpusteile 2, die auf einem gemeinsamen
Stapel eingefördert
werden, von oberhalb und unterhalb des Stapels anzuheben. Alternativ
oder zusätzlich
ist es ebenso möglich,
dass die Montagelinie 1 zu diesem Zweck zangenartige Greifelement
aufweist, auf die später
noch ausführlicher
eingegangen werden wird.
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An
der Führung 20 sind
neben den Horizontalpresselementen 22, 24 zusätzlich zwei
Fixierelemente 26, 28 vorgesehen, die ebenfalls
nach unten hängend
und verschiebbar mit der Führung 20 verbunden
sind, In der vorliegenden Ausführungsform entspricht
die Ausgestaltung der Fixierelemente 26, 28 im
Wesentlichen derjenigen der Horizontalpresselemente, außer dass
die Fixierelemente 26, 28 keine integrierten Vakuumsaugelemente
umfasst. Die Fixierelemente 26, 28 dienen dazu,
einen fertig verpressten Möbelkorpus
während
nachfolgender Arbeiten, wie beispielsweise dem Anbringen oder Befestigen
einer Rückwand,
stabil zu halten.
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Der
Betrieb der erfindungsgemäßen Montagelinie 1 gemäß der vorliegenden
Ausführungsform wird
nachfolgend unter Bezugnahme auf 1 bis 12 beschrieben.
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Zunächst werden
horizontale Korpusteile 2 und vertikale Korpusteile 4 durch
eine geeignete Zufuhreinrichtung in die erste Fördereinrichtung 10 bzw. die
zweite Fördereinrichtung 12 eingefördert (1). In
diesem Zustand befindet sich die Führung 20 mit den Horizontalpresselementen 22, 24 über der
ersten Fördereinrichtung 10,
und die Schwenkarme 14' der
Aufrichteinrichtung 14 sind vertikal ausgerichtet.
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Die
beiden aufeinander gestapelten horizontalen Korpusteile 2 werden
mittels der ersten Fördereinrichtung 10 in
den Bereich zwischen die ausfahrbaren Stützelement 40 und die
verfahrbaren Hubelemente 42 eingefördert. Gleichzeitig werden
die nebeneinander liegenden vertikalen Korpusteile 4 mittels
der zweiten Fördereinrichtung 12 derart
zu der Aufrichteinrichtung 14 gefördert, dass die Aufrichteinrichtung 14 mittig
zwischen beiden Korpusteilen 4 zum Liegen kommt (2).
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Anschließend werden
die ausfahrbaren Stützelemente 40 ausgefahren,
um die horizontalen Korpusteile 2 von der ersten Fördereinrichtung 10 in
eine gewünschte
Höhe anzuheben.
Ferner werden die verfahrbaren Hubelemente 42 ausgefahren,
um das obere, horizontale Korpusteil 2 zu greifen, und
von dem unteren, horizontalen Korpusteil in eine gewünschte Höhe anzuheben,
wobei die spätere
Höhenlage
der horizontalen Korpusteile in 4 gezeigt
ist. Gleichzeitig werden die Schwenkarme 14' der Aufrichteinrichtung 17 derart
verschwenkt, dass die Saugelemente 14'' die
vertikalen Korpusteile 4 greifen können (3).
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Die
so gegriffenen, vertikalen Korpusteile 4 werden durch ein
erneutes Verschwenken der Schwenkarme 14' in eine vertikale Position gebracht (4).
Anschließend
wird die Führung 20 entlang des
Portals 30 derart verfahren, dass die Horizontalpresselemente 22, 24 sich
oberhalb der zweiten Fördereinrichtung,
benachbart zu den aufgerichteten, vertikalen Korpusteilen 4 befinden
(5). In dieser Stellung werden die Saugelemente 22'', 24'' an
die Korpusteile 4 angelegt, um diese von der Aufrichteinrichtung 14 zu übernehmen
(5).
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Anschließend wird
die Führung 20 entlang des
Portals 30 zurück
in den Bereich oberhalb der ersten Fördereinrichtung 10 gefahren,
sodass die beiden vertikalen Korpusteile 4 benachbart zu
den bereitgehaltenen, horizontalen Korpusteilen 2 zum Liegen
kommen (6). Gleichzeitig werden weitere vertikale
Korpusteile 4' mittels
der zweiten Fördereinrichtung
wiederum derart eingefördert,
dass die Aufrichteinrichtung 14 im Wesentlichen mittig
zu diesen liegt.
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Nun
werden die Horizontalpresselemente 22, 24 entlang
der Führung 20 verfahren,
um die horizontalen und vertikalen Korpusteile 2, 4 miteinander zu
verbinden und direkt anschließend
auch miteinander zu verpressen. Dabei können die Korpusteile im Fügebereich
gegebenenfalls in bekannter Weise mit Dübeln, Haftmitteln oder dergleichen
versehen sein, die an geeigneter Stelle zuvor eingebracht worden sind.
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Zumindest
teilweise simultan zu dem Fügen und
Verpressen der Korpusteile werden die Schwenkarme 14' der Aufrichteinrichtung 14 erneut
in eine horizontale Position verschwenkt, um die weiteren vertikalen
Korpusteile 4' aufzunehmen
(8).
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Anschließend werden
die Horizontalpresselemente 22, 24 und die verfahrbaren
Hubelemente 42 von dem gebildeten Möbelkorpus 6 gelöst, sodass dieser
nur noch auf den ausfahrbaren Stützelementen 40 ruht.
Diese werden zurückfahren,
um den Korpus 6 auf den verfahrbaren Profilen 10' der ersten Fördereinrichtung 10 abzusetzen
(8). In diesem Zustand sind die Saugelemente 14'' der Aufrichteinrichtung 14 bereits
mit den weiteren vertikalen Korpusteilen 4' in Verbindung (8).
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Nun
werden die Schwenkarme 14' der
Aufrichteinrichtung 14 zusammen mit den weiteren vertikalen
Korpusteilen 4' aufgerichtet,
und die Führung 20 wird
entlang des Portals 30 in eine Position oberhalb der zweiten
Fördereinrichtung 12 verfahren (9).
Sobald die Führung 20 mit
den Horizontalpresselementen 22, 24 aus dem Bereich
oberhalb der ersten Fördereinrichtung 10 herausgefahren
worden ist, werden die Profile 10' der ersten Fördereinrichtung 10 derart
verfahren, dass der gebildete Möbelkorpus 6 in
einer Position zum Liegen kommt, die in einer Seitenansicht zwischen
den Fixierelementen 26, 28 liegt (9).
Mit dieser Verfahrbewegung werden gleichzeitig weitere horizontale
Korpusteile 2' in eine
Position zwischen den ausfahrbaren Stützelementen 40 und
den verfahrbaren Hubelementen 42 eingefördert (9).
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Die
Horizontalpresselemente 22, 24 nehmen nun, wie
bereits oben stehend beschrieben, die weiteren vertikalen Korpusteile 4' von der Aufrichteinrichtung 14 auf,
um diese durch eine Verfahrbewegung der Führung 20 entlang des
Portals 30 in den Bereich oberhalb der ersten Führungseinrichtung 10 zu
verfahren (10). Gleichzeitig werden die
weiteren horizontalen Korpusteile 2' mittels der ausfahrbaren Stützelemente 40 und
der verfahrbaren Hubelemente 42 von der ersten Führungseinrichtung 10 angehoben,
sodass nun erneut ein Möbelkorpus 6' wie oben beschrieben
gebildet werden kann.
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Mit
der Verfahrbewegung der Führung 20 von
der zweiten zu der ersten Fördereinrichtung 10 wurden
die Fixierelement 26, 28 neben den Möbelkorpus 6 verfahren.
Dieser wird nun durch eine Verfahrbewegung der Fixierelemente 26, 28 entlang
der Führung 20 gegriffen
bzw. fixiert (10), um an diesem weitere Arbeiten
wie beispielsweise das Anbringen und Befestigen (Nageln, Verschrauben,
Verleimen oder dergleichen) einer Rückwand mittels einer hier nicht
gezeigten Rückwandbefestigungsstation vorzunehmen.
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Während des
Anbringens einer Rückwand an
dem Möbelkorpus 6 vollzieht
sich im Bereich der horizontalen Presselemente 22, 24 der
oben beschriebene Verbindungs- und Verpressvorgang. Zu dieser Zeit
sind die Möbelkorpusse 6, 6' von der ersten
Fördereinrichtung 10 angehoben,
sodass diese zurück
in ihre Ausgangsposition verfahren werden kann (10).
Ferner können
simultan hierzu nochmals weitere, vertikale Korpusteile 4'' auf der zweiten Fördereinrichtung 12 eingefördert werden
(10).
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Anschließend werden
die Möbelkorpusse 6, 6' auf der ersten
Fördereinrichtung 10 abgesetzt
und die weiteren, vertikalen Korpusteile 4'' werden
erneut durch die Aufrichteinrichtung 14 gegriffen (11).
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Schließlich werden
die weiteren vertikalen Korpusteile 4'' durch
die Aufrichteinrichtung 14 aufgerichtet und die Führung 20 wird
entlang des Portals 30 in die Position oberhalb der zweiten
Fördereinrichtung 12 verfahren,
während
gleichzeitig der ersten Möbelkorpus 6 durch
eine Verfahrbewegung der ersten Fördereinrichtung 10 ausgefördert und
der zweite Möbelkorpus 6' hierdurch in
den Bereich der Fixierelemente 26, 28 verfahren
und darüber
hinaus weitere horizontale Korpusteile 6'' in
den Bereich der ausfahrbaren Stützelemente 40 bzw.
verfahrbaren Hubelemente 42 eingefördert wird ( 12).
Nun wiederholt sich kontinuierlich der oben beschriebene Verfahrensablauf.
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Eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Montagelinie 1 ist
schematisch in 13 in einer Draufsicht gezeigt.
Die Montagelinie 1 gemäß der zweiten
Ausführungsform
entspricht prinzipiell der oben beschriebenen Montagelinie 1 gemäß der ersten
Ausführungsform,
sodass auf eine erneute Beschreibung der Vorrichtung und deren Betriebes
verzichtet wird und nur unterschiedliche Bauteile beschrieben werden.
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Die
in 13 gezeigte Montagelinie 1 eignet sich
besonders gut für
Küchenunterschränke oder ähnliche
Bauteile, bei denen als horizontales Korpusteil nur ein Boden eingebracht
wird, während
im oberen Bereich des späteren
Korpus anstelle eines vollflächigen
Deckels lediglich schmale Traversen 7 eingebaut werden
sollen. Die Traversen 7 werden in einem Magazin 64 bereitgehalten,
das neben der ersten Fördereinrichtung 10 angeordnet
ist. Ferner umfasst die Montagelinie 1 in der zweiten Ausführungsform
eine Beschickungseinrichtung 62 zum Zuführen der Traversen 7 von
dem Magazin 64 zu der ersten Fördereinrichtung 10.
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Die
Ausgestaltung der Fördereinrichtung 62 ist
in 14 in einer teilweisen Seitenansicht näher gezeigt.
Sie ist in der vorliegenden Ausführungsform durch
verfahrbare Greifelemente 62' gebildet,
die beispielsweise zangenartig gausgebildet sind. Durch diese können die
Traversen aus dem Magazin 64 herausgenommen und in den
Bereich zwischen den Horizontalpresselementen 22 und 24 eingefördert zu werden,
um dort für
das Verbinden mit vertikalen Korpusteilen 4 bereitgehalten
zu werden.
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Ferner
zeigt 14 eine weitere mögliche Ausgestaltung
einer Halteeinrichtung für
horizontale Korpusteile, die als zangenartige Greifelemente 44 ausgestaltet
sind.
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Weiterhin
ist in 13 schematisch eine Rückwandbefestigungsstation 50 gezeigt,
die dazu vorgesehen ist, eine Rückwand
mit einem in der Montagelinie 1 gebildeten Möbelkorpus
zu vernageln, zu verschrauben und/oder zu verleimen.
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Anstelle
der in den 13 und 14 gezeigten
Greifvorrichtungen 62 können
auch andere geeignete Beschickungseinrichtungen zum Einsatz kommen.
Beispielsweise haben sich Knickarmroboter als zuverlässige und
zügige
Beschickungseinrichtungen erwiesen. Ferner können derartige Beschickungseinrichtungen
an verschiednen Stellen der erfindungsgemäßen Montagelinie 1 zum
Einsatz kommen, beispielsweise zum Zuführen von Rückwänden, Mittelpfosten oder anderen
Bauteilen der zu bildenden Möbelstücke.