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Die
Erfindung betrifft einen Blendenrahmen für an Sammelschienen befestigbare
Sicherungsunterteile mit wenigstens einem Seitenteil, der unabhängig von
den Sicherungsunterteilen an den Sammelschienen befestigbar ist.
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An
Sammelschienen werden häufig
verschiedene Arten von Schalt- und Sicherungsteilen nebeneinander
angeordnet. Beispielsweise können an
einem dreipoligen Sammelschienensystem mit drei Sammelschienen Schaltleisten,
bei denen die Schalteinheiten für
die einzelnen Pole quer zur Längserstreckung
der Sammelschienen übereinander
bzw. hintereinander angeordnet sind, Lastschaltgeräte, bei
denen die einzelnen Schalteinheiten für die drei Pole in Längsrichtung
der Sammelschienen nebeneinander angeordnet sind, und dreipolige
Sicherungsunterteile unmittelbar nebeneinander angeordnet sein.
Um die einschlägigen
Sicherheitsnormen einzuhalten müssen
diese Schalter und Sicherungsunterteile insbesondere an ihren oberen
und unteren Stirnseiten mit Blenden abgedeckt werden, um einen Zugang
zu stromführenden
Teilen zuverlässig
zu verhindern. Dies erfolgt bei den erwähnten Schaltern z.B. dadurch,
dass stirnseitig Blenden am Schaltergehäuse befestigt werden und auf
diese Blenden eine weitere Abschlussblende gelegt wird.
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Das
Problem dabei ist, dass die einzelnen Schalter und Sicherungsunterteile
je nach Bauart und Leistungsgröße unterschiedliche
Höhen aufweisen,
was bei den Schaltern durch entsprechend adaptierte Abdeckblenden
berücksichtigt
wird, wodurch für
alle Abdeckblenden ein einheitliches Niveau geschaffen werden kann,
sodass nach dem Auflegen der Abschlussblende keine unzulässig großen Spalte zwischen
den Schaltgeräten
und den Blenden bestehen bleiben.
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Bei
den Sicherungsunterteilen, die auch als Reitersockel oder Reitersicherungssockel
bezeichnet werden, ist dies schwieriger, da diese relativ niedrig
und schmal ausgeführt
sind, wobei auch eine unterschiedliche Anzahl dieser Reitersockel
nebeneinander angeordnet werden kann. Dadurch wird es schwierig,
Blenden an den Reitersockeln zu befestigen bzw. diese an die Anzahl
und Breite der Reitersockel anzupassen.
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Im
Stand der Technik, z.B. in der
DE 101 59 739 A1 , der
DE 14 65 741 A1 , der
DE 87 14 127 U1 , der
DE 78 05 239 U1 ,
der
DE 75 28 997 U1 ,
der
EP 634 768 B1 ,
der
EP 199 082 A2 ,
der CH 552 279 B oder der CH 335 329 B sind Berührungsschutz-Abdeckungen für NH-Sicherungs-Schaltgeräte oder
Reitersockel offenbart. Diese Abdeckungen sind jedoch am Gerät befestigt
oder sind selber Teil des Gerätes.
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Die
DE 78 05 239 U1 beschreibt
eine Abdeckung, für
z.B. Sicherungsleisten oder NH-Sicherungsunterteile, bei der Seitenteile,
die durch eine abrollbare Kunststoffolie miteinander verbunden werden
können,
an den Sammelschienen befestigt sind. Allerdings besteht hierbei
das Problem, dass in der geschlossenen Stellung der Abdeckung die
Geräte von
oben nicht mehr zugänglich
sind, und dass in der offenen Stellung kein Berührungsschutz bzgl. der Sammelschienen
mehr besteht.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Blende für Sicherungsunterteile
zur Verfügung
zu stellen, die hinsichtlich ihrer Höhe an die Blenden anderer Schaltgeräte angepasst
ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit einem Blendenrahmen mit den Merkmalen des Anspruches
1.
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Bei
der Erfindung wird der Weg beschritten, die Blende nicht direkt
am Sicherungsunterteil zu befestigen, wie dies bei den beschriebenen
Schaltern üblich
ist, sondern einen Blendenrahmen zu verwenden, der nicht am Sicherungsunterteil,
sondern an den Sammelschienen befestigbar ist.
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Der
Blendenrahmen muss nicht ein geschlossener Rahmen sein, sondern
es kann je nach Anforderung auch ein Rahmen sein, der nur einen Seitenteil
und eine Blende, einen Seitenteil und zwei Blenden oder zwei Seitenteile
und eine Blende aufweist.
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Bevorzugt
ist im Rahmen der Erfindung allerdings, wenn er zwei Seitenteile
und zwei Blenden aufweist. Auf diese Weise kann man einen geschlossenen,
stabilen Rahmen schaffen, in dem die gewünschte Anzahl von Sicherungsunterteilen
angeordnet ist.
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Die
Blenden und die Seitenteile können
aus einem Stück
gefertigt sein.
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Bevorzugt
ist im Rahmen der Erfindung allerdings, wenn die Seitenteile und
die Blenden separate Teile sind, wobei die Blenden lösbar mit
den Seitenteilen verbunden sind. Im Rahmen der Erfindung wäre es aber
natürlich
auch möglich,
die Blenden und Seitenteile unlösbar
miteinander zu verbinden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Blende einen ersten Abschnitt auf, der sich
parallel zur Sammelschienenebene erstreckt. Diese Ebene ist gleichzeitig
auch die Ebene der Abschlussblende, sodass diese im Wesentlichen spaltfrei
auf den ersten Abschnitt der Blende aufgelegt werden kann.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, dass
die Blende einen zweiten Abschnitt aufweist, der sich parallel zu
den Sammelschienen und im vorzugsweise rechten Winkel zur Sammelschienenebene
erstreckt. Dieser zweite Abschnitt überbrückt bei Bedarf den Abstand
zwischen dem ersten Abschnitt und dem Sicherungsunterteil, wenn
der erste Abschnitt der Blende auf Grund des Niveaus der daneben
angeordneten Schaltgeräte
so hoch angeordnet ist, dass zwischen dem Sicherungsunterteil und
dem ersten Abschnitt der Blende ein Spalt verbleiben würde.
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Um
einen Seitenteil an den Sammelschienen zu befestigen, kann am Seitenteil
wenigstens ein hakenförmiger
Ansatz angebracht sein, mit dem der Seitenteil an der Sammelschiene
befestigbar, vorzugsweise aufsteckbar ist. Idealerweise ist am Seitenteil
für jede
Sammelschiene ein eigener hakenförmiger
Ansatz angebracht. Diese Form der Verbindung von Teilen mit Sammelschienen
hat sich an sich bewährt
und bietet auch für
den erfindungsgemäßen Blendenrahmen
eine einfache und praktische Möglichkeit
der Verbindung mit der Sammelschiene.
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In
der Praxis werden unterschiedlich starke Sammelschienen verwendet.
Um einen einzigen Blendenrahmen bzw. Seitenteil für verschiedene Stärken von
Sammelschienen verwenden zu können,
wird im Rahmen der Erfindung vorgeschlagen, dass am hakenförmigen Ansatz
ein über
eine Sollbruchstelle abbrechbarer Vorsprung angebracht ist, der
sich im Bereich des freien Endes des hakenförmigen Ansatzes zum Seitenteil
hin erstreckt.
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Wenn
der Vorsprung nicht abgebrochen wird, dann kann der Ansatz auf Schienen
mit geringerer Stärke
aufgesteckt werden, wogegen der Seitenteil durch Abbrechen des Vorsprunges
auch auf stärkere
Sammelschienen aufgesteckt werden kann.
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Wie
erwähnt,
ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, die Seitenteile und Blenden
lösbar
miteinander zu verbinden. Dies kann auf einfache Weise dadurch geschehen,
dass im Seitenteil eine Ausnehmung angebracht ist, in welche ein
Vorsprung an der Blende hineingesteckt werden kann. Beispielsweise kann
am Seitenteil ein Schlitz vorgesehen sein, in den ein entsprechend
geformter Vorsprung an der Blende hineingesteckt wird. Die Blenden
und Seitenteile müssen
daher nur zusammengesteckt werden, wobei ein Auseinanderfallen dieser
Teile in der Regel durch die daneben angeordneten Schalter oder
Blendenrahmen verhindert wird.
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Soferne
der erfindungsgemäße Blendenrahmen
als letzte Baueinheit an einem Sammelschienensystem befestigt ist,
wird auch seitlich eine Blende benötigt, auf der der entsprechende
Teil der Abschlussblende aufliegt. Um dieses Problem zu lösen wird
erfindungsgemäß eine Blendleiste
vorgeschlagen, die sich parallel zum Seitenteil erstreckt und mit diesem
verbindbar ist, wobei bevorzugt ist, wenn die Blendleiste eine im
Wesentlichen L-förmige
Profilform aufweist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
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Es
zeigt:
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1 eine
Gruppe von Lastschaltgeräten unterschiedlicher
Bauart und Baugröße, neben
denen auch Sicherungsunterteile an einem Sammelschienensystem angeordnet
sind,
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2 die
Anordnung von 1 mit einer Abschlussblende,
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3 eine
Seitenschrägansicht
auf die Anordnung von 1 in vergrößertem Maßstab,
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4 den
erfindungsgemäßen Blendenrahmen
in einer Ansicht entsprechend 3 und
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5 den
Blendenrahmen von 4 mit einem abgenommenen Seitenteil.
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1 zeigt
eine Baugruppe von Schaltgeräten,
nämlich
einer NH-Sicherungs-Lastschaltleiste 1, drei
NH-Sicherungs-Lasttrennschaltern 2a, 2b und 2c unterschiedlicher
Baugröße und schließlich einer Gruppe
von vier Sicherungsunterteilen 3, die alle auf einem Sammelschienensystem 4 mit
drei Sammelschienen 5 angeordnet sind.
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Der
Bereich um alle Geräte
muss, um die einschlägigen
Sicherheitsnormen zu erfüllen,
mit einer Abschlussblende 6 abgedeckt werden, wobei diese
Abschlussblende 6 so auf den einzelnen Geräten auf-
bzw. an diesen anliegen muss, dass keine oder nur sehr geringe Spalte
vorhanden bleiben, um einen Zugang zu den darunter liegenden stromführenden
Teilen zu verhindern. Um dies bei den unterschiedlich großen und
hohen Geräten
zu ermöglichen,
weisen die NH-Sicherungs-Lasttrennschalter 2a, 2b und 2c stirnseitig
Blenden 7, 8, 9 auf, die an den Grundkörpern dieser
Schalter befestigt sind. Des Weiteren sind diese Blenden 7, 8 und 9 so
gestaltet, dass sie alle eine Höhe
bzw. ein Niveau haben, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Höhe des Grundkörpers der
NH-Sicherungs-Lastschaltleiste 1 von z.B. 70 mm entspricht.
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Bei
den Sicherungsunterteilen 3 muss die Forderung einer berührungssicheren
Abdeckung natürlich
gleichermaßen
gegeben sein, wobei hier allerdings das Problem besteht, dass eine
den Blenden 7, 8 und 9 entsprechende
Blende ohne eine entsprechende Anpassung des Gehäuses der Sicherungsunterteile 3 nicht
möglich
ist.
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Hier
kommt der erfindungsgemäße Blendenrahmen
zum Einsatz, der, wie in den 3, 4 und 5 besser
zu sehen ist, aus zwei ebenen bzw. flachen Seitenteilen 10 und
zwei Blenden 11 besteht. Die Blenden 11 weisen
ein zweifach geknicktes Profil auf, mit einem ersten Abschnitt 12,
der parallel zur Ebene der Sammelschienen 5 liegt, und
einem zweiten Abschnitt 13, der parallel zu den Sammelschienen 5 und
im rechten Winkel zur Sammelschienenebene angeordnet ist. Verbunden
sind der erste Abschnitt 12 und der zweite Abschnitt 13 über einen
im Winkel von 45° angeordneten
Mittelteil 14.
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In
den Seitenteilen 10 sind Ausnehmungen bzw. Schlitze 15 angebracht,
deren Form dem Profil des zweiten Abschnittes 13 und des
Mittelteiles 14 der Blenden 11 entsprechend abgeknickt
ist. In entsprechender Weise ist am zweiten Abschnitt 13 und am
Mittelteil 14 ein seitlicher Vorsprung 16 zu beiden Seiten
angebracht, der in die Schlitze 15 ragt, wenn die Seitenteile 10 und
die Blenden 11 zu einem Blendenrahmen zusammengesteckt
werden. Diese Steckverbindung kann entweder eine Klemm oder Rastverbindung
oder eine Verbindung mit Spiel sein, wenn die Seitenteile 10 und
die Blenden 11 durch allenfalls neben dem Blendenrahmen
angeordnete Teile zusammengehalten werden.
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Im
innerhalb des Blendenrahmens gebildeten Raum sind die Sicherungsunterteile 3 aufgenommen.
Entsprechend der gewünschten
Anzahl von Sicherungsunterteilen 3 könnte man Blenden 11 zur Verfügung stellen,
deren Breite der jeweils gewünschten
Anzahl von Sicherungsunterteilen 3 entspricht. Es ist allerdings
auch möglich,
nur eine bestimmte Größe bzw.
Breite von Blenden 11 herzustellen und auf Lager zu halten,
z.B. eine Standardgröße für vier Sicherungsunterteile 3,
da dadurch Fertigungs- und
Lagerkosten verringert werden können, und
den Innenraum einfach mit einer geringeren Anzahl von Sicherungspunkten 3 zu
bestücken.
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Zum
Befestigen der Seitenteile 10 auf den Sammelschienen 5 sind
auf der den Sammelschienen 5 zugewandten Seite der Seitenteile 10 hakenförmige Ansätze 17 angeordnet,
mit denen die Seitenteile 10 an den Sammelschienen 5 festgehakt werden
können.
Um eine Standardgröße von Seitenteilen 10 auch
bei unterschiedlich starken Sammelschienen 5 verwenden
zu können,
weisen die hakenförmigen
Ansätze 17 Vorsprünge 18 auf,
die an einer Sollbruchstelle 19 bei Bedarf abgebrochen
werden können,
wodurch sich eine größere Öffnungsweite des
hakenförmigen
Ansatzes 17 ergibt.
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Wenn,
wie im 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, die Sicherungsunterteile 3 als
letzte Baugruppe angeordnet sind, ist auch seitlich eine Blendleiste 20 angeordnet,
die aus einem Oberteil 21 und einem Unterteil 22 besteht,
die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Zur Befestigung
der Blendleiste 20 sind an den Seitenteilen 10 Öffnungen 23 und
am Unterteil 22 der Blendleiste 20 entsprechende Öffnungen 24 angebracht.
Durch diese Öffnungen 23 und 24 können Stifte
gesteckt werden, die vorzugsweise nach dem Hineinstecken verrasten, sodass
sie nicht unbeabsichtigt herausfallen können.
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Falls
mehrere erfindungsgemäße Blendenrahmen
nebeneinander angeordnet werden, müssen an den einander zugewandten
Seiten der Blendenrahmen nicht zwei Seitenteile 10 vorgesehen
sein, obwohl dies natürlich
grundsätzlich
möglich
ist. Vielmehr kann einer der beiden Seitenteile 10 weggelassen
werden, sodass an einem einzigen Seitenteil 10 zu beiden
Seiten Blenden 11 anschließen, was möglich ist, wenn die Länge der
Vorsprünge 16 an
den Blenden 11 nur etwa halb so groß ist wie die Stärke des
Seitenteiles 10.